Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2019)

Triathlon 
Gutes Comeback 
von Nicola Spirig 
HAMBURG Nicola Spirig ist bloss zwölf 
Wochen nach der Geburt ihres drit- 
ten Kindes ein beachtliches Come- 
back gelungen. Die 37-jährige 
Schweizerin lief in Hamburg beim 
Rennen der WM-Serie bei garstigem 
Regenwetter auf den 8. Platz. Spirig 
kam nach den 750 Metern Schwim- 
men mit einem Rückstand von 19 Se- 
kunden auf die Spitze aus dem Was- 
ser und behauptete sich danach auf 
dem Rad in der Spitzengruppe, ehe 
sie auf den abschliessenden 5 Kilo- 
metern Laufen letztlich einen Rück- 
stand von 35 Sekunden auf Siegerin 
Non Stanford einhandelte. «Ich bin 
sehr glücklich mit meiner Leistung. 
Ich hätte im Vorfeld nicht gedacht, 
dass ein solches Resultat möglich ist. 
Jetzt bin ich sehr erleichtert und 
weiss, dass ich auf dem richtigen 
Weg bin», so Spirig. Mit dem 8. Platz 
erfüllte sie zudem eines der Qualifi- 
kationskriterien für die Olympi- 
schen Spiele 2020 in Tokio. Die Bri- 
tin Non Stanford, die WM-Serie-Sie- 
gerin von 2013, kam zum ersten Er- 
folg auf dieser Stufe seit über drei 
Jahren. Zweite wurde die Vorjahres- 
siegerin von Hamburg, die Franzö- 
sin Cassandre Beauregard.   (sda) 
MONTAG 
8. JULI 
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MOTORRAD-WM 
GP von Deutschland 
MotoGP 
30 Runden à 3,671 km/110,13 km: 1. Marc 
Marquez (ESP), Honda, 41:08,276 (160,6 
km/h). 2. Maverick Viñales (ESP), Yamaha, 
4,587 zurück. 3. Cal Crutchlow (GBR), 
Honda, 7,741. 4. Danilo Petrucci (ITA), Du- 
cati, 16,577. 5. Andrea Dovizioso (ITA), 
Ducati, 16,669. – Ferner: 8. Valentino Ros- 
si (ITA), Yamaha, 19,110. 
WM-Stand (9/19): 1. Marc Marquez 185. 
2. Dovizioso 127. 3. Petrucci 121. – Ferner: 
6. Rossi 80. 
Moto2 
28 Runden/102,788 km: 1. Alex Marquez 
(ESP), Kalex, 39:35,101 (155,7 km/h). 2. 
Brad Binder (RSA), KTM, 1,208. 3. Marcel 
Schrötter (GER), Kalex, 1,630. 4. Fabio Di 
Giannantonio (ITA), Speed Up, 4,116. 5. 
Tom Lüthi (SUI), Kalex, 5,191. – Ferner: 
20. Dominique Aegerter (SUI), MV Agusta, 
30,791. 
WM-Stand (9/19): 1. Alex Marquez 136. 2. 
Lüthi 128. 3. Augusto Fernandez (ESP), 
Kalex, 102. – Ferner: 19. Aegerter 12. 30. 
Jesko Raffin (SUI) 3. 
Moto3 
27 Runden/99,117 km: 1. Lorenzo Dalla 
Porta (ITA), Honda, 39:29,348 (150,5 
km/h). 2. Marcos Ramirez (ESP), Honda, 
0,072. 3. Aron Canet (ESP), KTM, 0,120. 
WM-Stand (9/19): 1. Dalla Porta 125. 2. 
Canet 123. 3. Niccolo Antonelli (ITA), Hon- 
da, 87. 
Nächstes Rennen 
Grand Prix von Tschechien in Brünn am 4. 
August 
Lüthi Fünfter – Marquez wieder WM-Leader 
Motorrad-WM Alex Marquez holte sich im Moto2-Rennen auf dem Sachsenring mit seinem bereits vierten Saisonsieg die WM- 
Führung von Tom Lüthi zurück. Der Berner musste sich mit dem 5. Rang begnügen. Keine Punkte gab es für Dominique Aegerter. 
Alex Marquez, der jüngere Bruder 
von MotoGP-Dominator Marc, liegt 
im Gesamtklassement nach 9 von 19 
Saisonrennen um acht Punkte vor 
dem Berner (136:128). Der in dieser 
Wertung drittklassierte Spanier Au- 
gusto Fernandez (102) weist bereits 
einen deutlichen Rückstand auf. 
Der in Deutschland nur von Position 
12 gestartete Lüthi büsste alle Chan- 
cen auf eine Top-3-Platzierung kurz 
vor der Mitte des Rennens ein. Nach 
starker Aufholjagd kam es im Kampf 
um Position 5 bei seinem Überhol- 
manöver gegen Xavi Vierge zu einer 
Berührung. Der Spanier stürzte und 
ärgerte sich sichtlich über den Ber- 
ner. Der Zwischenfall, der dazu 
führte, dass Lüthi den Anschluss an 
seinen letztlich drittklassierten Dy- 
navolt-Teamkollegen Marcel Schröt- 
ter verlor, wurde in der Folge von 
der Rennleitung untersucht. Diese 
hielt Lüthi für schuldig, wodurch er 
eine sogenannt lange Runde aufge- 
brummt erhielt. Diese Strafe kostete 
ihn rund drei Sekunden und eine 
Position. Letztlich wurde es für Lüt- 
hi doch der 5. Platz, da in der 
Schlussrunde noch der Spanier Iker 
Lecuona stürzte. 
Dominique Aegerter, der vor Wo- 
chenfrist in Assen als Neunter die 
beste Saisonklassierung realisiert 
hatte, wurde im Grand Prix von 
Deutschland mit grossem Rückstand 
nur 20. 
75. GP-Triumph von Marc Marquez 
Marc Marquez war auf dem Sachsen- 
ring einmal mehr eine Klasse für 
sich. Der MotoGP-Titelverteidiger 
aus Spanien, auf dieser Strecke seit 
2010 in zehn Rennen und drei ver- 
schiedenen Klassen ungeschlagen, 
holte sich seinen 75. GP-Sieg. «Alles 
lief nach Plan. Die letzten Runden 
hatte ich sogar Zeit, über das schöne 
Wochenende von meinem ebenfalls 
siegreichen Bruder Alex und mir 
nachzudenken, und das Rennen 
ganz einfach zu geniessen», sagte 
der nun 49-fache MotoGP- und fünf- 
fache Saisonsieger. Der 2. Rang in 
Deutschland ging mit fast fünf Se- 
kunden Rückstand an den spani- 
schen Yamaha-Werkfahrer Maverick 
Viñales, Dritter wurde der Brite Cal 
Crutchlow (Honda). 
Das WM-Klassement führt der im Al- 
ter von 26 Jahren bereits siebenfa- 
che Weltmeister Marquez hoch über- 
legen an. Der Honda-Werkfahrer hat 
nach neun Saisonrennen 185 Punkte 
auf dem Konto, sein nächster Verfol- 
ger Andrea Dovizioso hingegen erst 
deren 127. Mit Danilo Petrucci (121 
Punkte) ist ein weiterer italienischer 
Ducati-Fahrer Dritter in dieser Wer- 
tung.   (sda) 
Moto2-Pilot Tom Lüthi musste die WM-Führung wieder abgeben. (Foto: Keystone) 
Schweizer Mixed- 
Team überrundet 
HAMBURG Das Schweizer Team erleb- 
te bei der Mixed-WM in Hamburg ei- 
ne Enttäuschung. Das Quartett mit 
Jolanda Annen, Andrea Salvisberg, 
Nicola Spirig und Sylvain Fridelance 
wurde wegen Überrundung aus dem 
Rennen genommen. Fridelance, die 
vierte Ablösung der Schweizer, wur- 
de zu Beginn der Radstrecke heraus- 
gewunken, als die Rennspitze sich 
ans Laufen machte. Den entschei- 
denden Rückstand kassierte aber Jo- 
landa Annen. Die Urnerin, die am 
Vortag das Einzelrennen hatte auf- 
geben müssen, verlor auf der 
Schwimm- (300 m), Rad- (6,6 km) 
und Laufstrecke (1,6 km) viel Zeit auf 
die zu diesem Zeitpunkt führenden 
Deutschen. Am Ende triumphierte 
Titelverteidiger Frankreich vor den 
Deutschen und den Australiern. Ni- 
cola Spirig, die ihr erstes Rennwo- 
chenende nach der Geburt ihres 
dritten Kindes absolvierte, hatte am 
Samstag mit Platz 8 im Einzel über- 
zeugt. In der Mixed-Staffel verhin- 
derte sie als dritte Ablösung noch 
knapp das vorzeitige Out. Für die 
Schweiz ist die Disqualifikation 
beim Rennen der höchsten Katego- 
rie auch ein Rückschlag in der Olym- 
pia-Qualifikation. Bis zum Ende der 
Selektionsphase im nächsten Früh- 
jahr muss sie einen Platz in den Top 
7 belegen, um die vier Quotenplätze 
für Tokio 2020 zu erhalten.   (sda) 
Die «Big 3» sind auf Kurs 
Tennis In der ersten Wimbledon-Woche schieden bei den Männern zwar die Hälfte der Top-Ten-Spieler aus, die Favoriten 
Novak Djokovic, Roger Federer und Rafael Nadal gerieten aber nie in Gefahr. 
VON CHRISTIAN FINKBEINER, LONDON 
Es 
würde überraschen, wenn 
einer der «Big 3» beim 
Grand-Slam-Turnier in Wim- 
bledon auf dem Weg in die 
Halbfi nals scheitern würde. 
Der Rekordmann 
Die 21. Wimbledon-Teilnahme, der 
17. Einzug in die Achtelfinals, der 
350. Sieg an einem Grand-Slam-Tur- 
nier: Roger Federer sorgte auch in 
der ersten Woche des Turniers im 
All England Lawn Tennis Club für 
weitere Einträge in die Rekordbü- 
cher. Es sind aber nicht diese Mar- 
ken, die den 20-fachen Grand-Slam- 
Champion wirklich interessieren. 
«In der ersten Woche kann man ein 
Grand-Slam-Turnier nicht gewin- 
nen, sondern nur verlieren.» Auf 
dem Rasen von Wimbledon, der sich 
jedes Jahr etwas anders anfühlt, hat 
es schon manche Überraschung ge- 
geben. «Die ersten beiden Partien 
sind immer die schwierigsten», so 
Federer. «Man kann schnell in Panik 
verfallen.» Er selbst liess sich nicht 
aus der Ruhe bringen, auch wenn 
seine Rückhand noch nicht nach 
Wunsch funktioniert. Besonders mit 
der Leistung in der 3. Runde gegen 
Lucas Pouille zeigte sich Federer zu- 
frieden: «Ich wusste, dass es der ers- 
te richtige Test wird.» 
Die Favoriten 
Neben Federer unterstrichen auch 
Rafael Nadal und Novak Djokovic ih- 
re Ambitionen auf den Turniersieg. 
Der Titelverteidiger aus Serbien wur- 
de in der ersten Woche mehr mit Pro- 
blemen neben als auf dem Platz kon- 
frontiert. Der Konflikt im Spielerrat, 
den Djokovic präsidiert, sorgte eben- 
so für Gesprächsstoff wie die Tatsa- 
che, dass der Serbe mit dem verur- 
teilten und aus dem Rat zurückgetre- 
tenen Justin Gimelstob weiterhin en- 
gen Kontakt pflegt. Auf den Satzver- 
lust in der 2. Runde gegen den Polen 
Hubert Hurkacz reagierte die Welt- 
nummer 1 souverän. Am meisten zu 
überzeugen vermochte Rafael Nadal. 
Den Härtetest gegen Nick Kyrgios in 
der 2. Runde, die bislang attraktivste 
Affiche des Turniers, bestand der 
Spanier mit Bravour, dem zweimali- 
gen Halbfinalisten Jo-Wilfried Tsonga 
liess er in der 3. Runde keine Chance. 
«Ich bin froh, dass ich nach der 
schwierigen Auslosung den Weg in 
die zweite Woche gefunden habe», 
sagte Nadal. Er kennt die Tücken des 
Turniers aus eigener Erfahrung. «Je- 
der Tag hier ist ein Kampf.» 
Die Newcomer 
Die Bilder blieben haften. Als Alexan- 
der Zverev und Stefanos Tsitsipas am 
ersten Turniertag versuchten, ihr 
Ausscheiden zu erklären, war ihnen 
die Enttäuschung ins Gesicht ge- 
schrieben. Der 22-jährige Deutsche 
und der 20-jährige Grieche sind die 
Vorreiter der nächsten Generation, 
müssen sich aber weiter gedulden. 
Auch die beiden 23-jährigen Russen 
Karen Chatschanow (ATP 9) und Da- 
niil Medwedew (ATP 13) scheiterten 
frühzeitig. Weniger bekannte Talente 
bannten sich den Weg durch das Tab- 
leau. Ugo Humbert, 21-jährig aus 
Metz, hatte vor Wimbledon gerade 
einmal eine Partie an einem Grand- 
Slam-Turnier gewonnen. Oder Mat- 
teo Berrettini (ATP 20), der Gstaad- 
Sieger 2018. Der 23-jährige Römer be- 
stätigte seine starken Resultate der 
Vorbereitungsturniere in Stuttgart 
(Sieg) und Halle (Halbfinal). Als Be- 
lohnung für ihren Effort winkt den 
beiden nun ein Duell gegen Djokovic 
(Humbert) und Federer (Berrettini). 
Die Spezialisten 
Die Beschaffenheit des Rasens war 
eines der grossen Themen der ers- 
ten Woche. Viele sagten, dass das 
Spiel noch einmal langsamer gewor- 
den sei, was laut Nadal an den 
schwereren Bällen liegt. «Ich bin 
überzeugt, dass dies Absicht ist», 
sagte der Kanadier Milos Raonic. 
Das Spiel auf Rasen habe sich deut- 
lich verändert, dies sehe man auch 
an der Siegerliste. «Es spielt sich hier 
nicht mehr schneller als an einem 
der anderen Grand-Slam-Turniere», 
so der Wimbledon-Finalist von 2016. 
Mit Raonic und Sam Querrey schaff- 
ten zwei Aufschlagspezialisten den 
Sprung in die Achtelfinals. Der Ame- 
rikaner ist nach seiner Bauchmus- 
kelverletzung, die ihn drei Monate 
ausser Gefecht gesetzt hat, auf dem 
Weg zurück. Nach der Final-Qualifi- 
kation in Eastbourne gab er in Wim- 
bledon nur in der Startrunde gegen 
Dominic Thiem einen Satz ab. Der 
31-Jährige hatte 2017 in Wimbledon 
mit dem Halbfinal-Einzug den gröss- 
ten Erfolg der Karriere gefeiert. 
Die grossen Drei traten in Wimbledon bisher souverän auf: Roger Federer, Rafael Nadal und Novak Djokovic (von links). (Fotos: RM) 
GRAND-SLAM-TURNIER IN WIMBLEDON 
Männer 
Einzel, 3. Runde: Roger Federer (SUI/2) s. Lu- 
cas Pouille (FRA/27) 7:5, 6:2, 7:6 (7:4). Rafael 
Nadal (ESP/3) s. Jo-Wilfried Tsonga (FRA) 
6:2, 6:3, 6:2. Kei Nishikori (JPN/8) s. Steve 
Johnson (USA) 6:4, 6:3, 6:2. Tennys Sandgren 
(USA) s. Fabio Fognini (ITA/12) 6:3, 7:6 
(14:12), 6:3. Matteo Berrettini (ITA/17) s. Die- 
go Schwartzman (ARG/24) 6:7 (5:7), 7:6 (7:2), 
4:6, 7:6 (7:5), 6:3. Michail Kukuschkin (KAZ) s. 
Jan-Lennard Struff (GER/33) 6:3, 7:6 (7:5), 
4:6, 7:5. Sam Querrey (USA) s. John Millman 
(AUS) 7:6 (7:3), 7:6 (10:8), 6:3. João Sousa 
(POR) s. Daniel Evans (GBR) 4:6, 6:4, 7:5, 4:6, 
6:4. 
Tableau: Djokovic (1) – Humbert, Goffin (21) – 
Verdasco, Pella (26) – Raonic (15), Bautista 
Agut (23) – Paire (28); Querrey – Sandgren, 
Sousa – Nadal (3), Nishikori (8) – Kukuschkin, 
Berrettini (17) – Federer (2). 
Frauen 
Einzel, 3. Runde: Alison Riske (USA) s. Belin- 
da Bencic (SUI/13) 4:6, 6:4, 6:4. Ashleigh Bar- 
ty (AUS/1) s. Harriet Dart (GBR) 6:1, 6:1. Bar- 
bora Strycova (CZE) s. Kiki Bertens (NED/4) 
7:5, 6:1. Petra Kvitova (CZE/6) s. Magda Linet- 
te 6:3, 6:2. Johanna Konta (GBR/19) s. Sloane 
Stephens (USA/9) 3:6, 6:1, 6:1. Serena Wil- 
liams (USA/11) s. Julia Görges (GER/18) 6:3, 
6:4. Elise Mertens (BEL/21) s. Wang Qiang 
(CHN/15) 6:2, 6:7 (9:11), 6:4. Carla Suarez Na- 
varro (ESP/30) s. Lauren Davis (USA) 6:3, 6:3. 
Tableau: Barty (1) – Riske, Serena Williams 
(11) – Suarez Navarro (30), Strycova – Mer- 
tens (21), Konta (19) – Kvitova (6); Switolina 
(8) – Martic (24), Muchova – Karolina Pliskova 
(3), Halep (7) – Gauff, Zhang – Jastremska. 
Mixed-Doppel 
1. Runde: A. Murray/S. Williams (GBR/USA) 
s. A. Mies/a. Guarachi (GER/CHI) 6:4, 6:1.
	        

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