Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2019)

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FREITAG 
14. JUNI 2019 
Messis (vor-)letzte Chance 
Fussball Bei der Copa America in Brasilien bietet sich Lionel Messi die wohl (vor-)letzte Chance, mit Argentinien einen Titel zu 
gewinnen. Top-Favorit ist jedoch der Gastgeber, der das Turnier in der Nacht auf Samstag mit dem Duell gegen Bolivien lanciert. 
Es 
ist die Unvollendete 
schlechthin im Fussball. Li- 
onel Messi und seine Bezie- 
hung zur argentinischen Na- 
tionalmannschaft. Mit seinem Klub 
FC Barcelona hat der bald 32-Jährige 
alles abgeräumt. Meisterschaft (10 
Mal), Champions League (4 Mal), 
Cup (6 Mal) und Klub-WM (3 Mal). Er 
war Weltfussballer (5 Mal) und Euro- 
pas Torschützenkönig (6 Mal). Doch 
einen Titel mit dem Nationalteam 
hat Messi noch nie gewonnen. Zwi- 
schen 2014 und 2016 verlor er drei 
Mal in Folge einen WM- oder Copa- 
America-Final. 
Nach der Niederlage im Penalty- 
schiessen gegen Chile im Final der 
Copa America vor drei Jahren hatte 
Messi gesagt: «Es tut mir mehr weh 
als jedem anderen, dass ich nicht 
imstande bin, mit Argentinien einen 
Titel zu gewinnen.» Kurz darauf gab 
er den Rücktritt aus dem National- 
team bekannt. Natürlich lief Messi 
dann nur zwei Monate später gleich- 
wohl wieder auf für Argentinien, 
doch zur Liebesbeziehung wurde es 
auch im zweiten Akt nicht. An der 
WM im letzten Sommer präsentier- 
ten sich Mannschaft und Messi 
schwach und scheiterten früh. 
Brasilien Favorit – ohne Neymar 
Nun bekommt Messi an der Copa 
America 2019 eine der letzten Chan- 
cen, mit Argentinien doch noch ei- 
nen Titel zu holen. Die Argentinier, 
die letztmals vor 26 Jahren – bei der 
Copa America 1993 – ein bedeuten- 
des Turnier gewonnen haben, gehö- 
ren wie stets zu den Top-Favoriten. 
Bei vier der letzten fünf Austragun- 
gen stand Argentinien im Final – und 
verlor immer. Nicht auszudenken, 
wie sich Messi fühlen würde, ginge 
es auch in Brasilien schief. Ob er 
dann wieder den Rücktritt erklärt? 
Vielleicht nicht, denn bereits in ei- 
nem Jahr findet die nächste Copa 
America statt. Und da hat Argentini- 
en Heimrecht. 
Erster Anwärter auf den Titel 2019 
ist Gastgeber Brasilien. Nicht nur 
Messi, auch die Brasilianer haben in 
Sachen Nationalteam etwas gutzu- 
machen. Noch ist die Schmach des 
1:7-Debakels gegen Deutschland im 
Halbfinal der Heim-WM von 2014 
nicht vergessen, zumal die «Seleção» 
bei der letzten WM schon im Viertel- 
final ausschied. Auch ohne den ver- 
letzten Neymar ist Brasilien genug 
gut aufgestellt, um im eigenen Land 
zu triumphieren. In dieser Saison 
hat Brasilien neun von zehn Spielen 
gewonnen, darunter auch die Duelle 
gegen die Hauptrivalen an der Copa 
America, Argentinien und Uruguay. 
Beim Turnier, das erstmals seit 30 
Jahren wieder in Brasilien stattfin- 
det, nehmen wie immer seit 1993 
auch Gastmannschaften ausserhalb 
von Südamerika teil. Diesmal erhiel- 
ten Japan und Katar eine Einladung. 
Die beiden Teams qualifizierten sich 
im letzten Winter für den Final der 
Asien-Meisterschaft. Dass sie nun 
bei der Copa America dabei sind, 
stand allerdings schon seit Längerem 
fest. 
Katar im WM-Testlauf 
Für Katar ist es eine weitere Etappe 
auf dem Weg der Annäherung ans 
gehobene Mittelmass, der bis zur 
Heim-WM 2022 abgeschlossen sein 
soll. Die Mannschaft des Spaniers 
Felix Sanchez hielt sich in den letz- 
ten Monaten durchaus beachtlich. 
Im November gab es den Sieg im 
Testspiel gegen die Schweiz, im Feb- 
ruar den Titel bei der Asien-Meister- 
schaft, und vor wenigen Tagen hielt 
Katar auch in einem Spiel gegen das 
in Bestbesetzung angetretene Brasi- 
lien ganz gut mit.   (sda) 
Bisher konnte Lionel Messi mit Argentinien noch keinen Titel gewinnen. Scannen Sie das Bild mit der Xtend-App und sehen 
Sie im Video das Elfmeterschiessen des Finals aus dem Jahr 2016 zwischen Argentinien und Chile. (Foto: RM) 
Senioren-Cup Balzers verteidigt Titel 
RUGGELL Wie schon im Vorjahr konnten die Senioren 30+ des FC Balzers 
letztlich verdientermassen den Pokal in die Höhe stemmen und sich erneut 
Cupsieger nennen. Der Finalgegner der Oberländer war dabei wie bereits 2018 
der FC Ruggell (30+). Nachdem die Entscheidung im letztjährigen Duell erst im 
Elfmeterschiessen fi el, stand der FCB 2019 bereits nach der regulären Spielzeit 
als Sieger fest. Dabei sah es zu Beginn so aus, als könnten sich die Hausherren 
aus Ruggell für die Finalniederlage aus dem Vorjahr revanchieren. Mit einem 
schönen Freistosstor gingen die Unterländer nämlich in Führung. Dann drehten 
die Balzner aber auf. Mit gleich vier Treff ern in Folge kehrten sie die Partie und 
sorgten so für die Vorentscheidung in einer ausgeglichenen und abwechslungs- 
reichen Partie. Das 2:4 aus Sicht der Ruggeller war dann nur mehr Ergebniskos- 
metik. (Text: mm/Foto: ZVG) 
COPA AMERICA 2019 
Copa America in Brasilien 
Gruppe A 
Brasilien, Bolivien, Venezuela, Peru. 
Gruppe B 
Argentinien, Kolumbien, Paraguay, Katar. 
Gruppe C 
Uruguay, Ecuador, Japan, Chile. 
Modus: Die drei Gruppensieger und -zweiten 
sowie die besten zwei Gruppendritten qualifi- 
zieren sich für die Viertelfinals. 
Die Spieldaten 
Gruppenspiele: 14. Juni bis 24. Juni 
Viertelfinals: 27. bis 29. Juni 
Halbfinals: 2./3. Juli 
Final: 7. Juli (22.00 Uhr/Schweizer Zeit) 
Die Spielorte 
São Paulo (Morumbi/Eröffnungsspiel), São 
Paulo (Corinthians), Rio de Janeiro (Maraca- 
na/Final), Belo Horizonte, Porto Alegre, Sal- 
vador. 
Die letzten zehn Gewinner 
1993* (in Ecuador) Argentinien 
1995 (Uruguay) Uruguay 
1997 (Bolivien) Brasilien 
1999 (Paraguay) Brasilien 
2001 (Kolumbien) Kolumbien 
2004 (Peru) Brasilien 
2007 (Venezuela) Brasilien 
2011 (Argentinien) Uruguay 
2015 (Chile) Chile 
2016** (USA) Chile 
* = erstes Turnier mit 12 Mannschaften (2 Teil- 
nehmer aus Nordamerika und Karibik oder 
Gastmannschaften aus Asien). ** = Turnier zum 
100-Jahr-Jubiläum des südamerikanischen 
Kontinentalverbandes mit 16 Teilnehmern aus 
Nord- und Südamerika und der Karibik 
Fussball regional 
Kaderplanung FC Balzers: 
Kaufmann bleibt, 4 gehen 
BALZERS In der 2. Liga interregional 
Gruppe 6 steht der FC Balzers un- 
mittelbar vor dem Wiederaufstieg in 
die 1. Liga. Den Oberländern genügt 
im letzten Meisterschaftsspiel am 
Samstag um 18 Uhr gegen Widnau 
ein Zähler. Die Kaderplanung läuft 
dabei schon seit einigen Wochen. 
Bereits Anfang Juni haben mit Enis 
Domuzeti, Torhüter Oliver Klaus, 
Philippe Erne und Marco Wolfinger 
vier Teamstützen für die nächste 
Spielzeit unterschrieben – unabhän- 
gig von der Ligazugehörigkeit. 
Zu diesen vier Akteuren gesellen 
sich nun zwei weitere. Sowohl Natio- 
nalspieler Daniel Kaufmann wie 
auch Offensivakteur Zivan Mitrovic 
werden im kommenden Fussballjahr 
auf der Balzner Rheinau auflaufen, 
wie der FC Balzers in einer Presse- 
mitteilung bekannt gibt. Auch deren 
Vereinbarungen seien unabhängig 
von der Ligazugehörigkeit abge- 
schlossen worden. 
Zweitbester Torschütze geht 
Neben zwei weiteren Vertragsver- 
längerungen muss das Team, das ab 
Sommer von Michele Polverino trai- 
niert wird, auch vier Abgänge be- 
klagen. Neben Amir Kadic, Luca Di 
Nita und Darda Bibaij verlässt mit 
Manuel Baumann auch der zweiter- 
folgreichste Torschütze den FC Bal- 
zers.   (mm) 
Daniel Kaufmann verteidigt auch kom- 
mende Saison für den FCB. (Foto: MZ) 
Fussball international 
Real Madrid 
im Kaufrausch 
MADRID Nach fünf Jahren ohne spek- 
takuläre Spielerverpflichtung greift 
Real Madrid nach einer enttäuschen- 
den Saison so tief in die Tasche wie 
noch nie. Die Königlichen sollen laut 
der Sportzeitung «Marca» für Trans- 
fers bereits 303 Millionen Euro aus- 
gegeben haben. Das sind 49 Millio- 
nen mehr als im Rekordjahr 2009, 
als sie unter anderen Cristiano Ro- 
naldo, Kaka und Karim Benzema 
verpflichtet haben. Mit 100 Millio- 
nen für Eden Hazard von Chelsea, 
60 Millionen für Luka Jovic von Ein- 
tracht Frankfurt, 50 Millionen für 
Eder Militão vom FC Porto, 48 Milli- 
onen für Mendy von Olympique Ly- 
on und 45 Millionen für Rodrygo 
vom FC Santos haben die Madrile- 
nen den eigenen Ausgabenrekord 
bereits gebrochen. Der Hunger nach 
Verstärkungen soll trotzdem noch 
nicht gestillt sein. Über die Ablöse- 
modalitäten machten sie in keinem 
der Transfers Angaben. Die Zahlen 
basieren auf Berichten spanischer 
Medien, die sehr gute Verbindungen 
zum Verein haben.   (sda) 
Alphonse beendet 
bei Servette Karriere 
GENF Alexandre Alphonse beendet 
im Alter von 36 Jahren und mit dem 
Aufstieg in die Super League seine 
Spielerkarriere bei Servette. Der 
französische Stürmer bleibt den 
Genfern aber erhalten und wird fort- 
an als Assistent des U21-Teams im 
Einsatz stehen. Alphonse stand seit 
2016 bei Servette unter Vertrag. In 
der abgelaufenen Aufstiegssaison 
kam er in 25 Meisterschaftsspielen 
auf 9 Tore und 4 Assists.   (sda) 
Auftakt: Aufsteiger 
triff t auf Liverpool 
LONDON Zum Auftakt der neuen Sai- 
son in der Premier League kommt es 
am Freitag, den 9. August (20 Uhr Orts- 
zeit), zum Duell zwischen Aufsteiger 
Norwich City der englischen Meister- 
schaft gegen Champions-League-Sie- 
ger Liverpool. Mit Timm Klose, der 
bei Norwich kickt, und Xherdan 
Shaqiri treffen auch gleich zwei 
Schweizer Akteure aufeinander. 
Auch für Granit Xhaka mit Arsenal, 
das unter Unai Emery eine wenig er- 
folgreiche erste Saison absolviert hat, 
kommt es am ersten Spieltag zum 
Kräftemessen mit einem Landsmann. 
Die Nordlondoner treffen am Sonn- 
tag auf Newcastle United mit Vertei- 
diger Fabian Schär. Das prestige- 
trächtigste Duell des Auftaktwochen- 
endes findet im Old Trafford in Man- 
chester statt. Am Sonntagnachmittag 
startet dort Rekordmeister Manches- 
ter United gegen Europa-League-Sie- 
ger Chelsea in die Saison.   (sda) 
Castella bleibt bei 
Lausanne-Sport 
LAUSANNE Thomas Castella bleibt 
Goalie bei Challenge-Ligist Lau- 
sanne-Sport. Der 25-Jährige hat sei- 
nen auslaufenden Vertrag um zwei 
Jahre bis 2021 verlängert, wie die 
Waadtländer bekannt gaben. Castel- 
la, der 2012 von Neuchâtel Xamax 
kam, stand in der abgelaufenen 
Meisterschaft mit Ausnahme des 
Startspiels gegen Kriens (1:1) in sämt- 
lichen 35 Runden zwischen den 
Pfosten.   (sda) 
Fussball Schweiz 
Der FC Basel schickt 
Oberlin nach Belgien 
BASEL Der FC Basel scheint keine 
Verwendung mehr für den einstigen 
Hoffnungsträger Dimitri Oberlin zu 
haben. Der Cupsieger schickt den 
Schweizer Stürmer mit kameruni- 
schen Wurzeln leihweise zum belgi- 
schen Erstligisten Zulte Waregem. 
Die Belgier besitzen zudem eine 
Kaufoption für die definitive Über- 
nahme Oberlins.   (sda)
	        

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