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FREITAG
14. JUNI 2019
IMPRESSUM
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Arzt im Dienst
Ärztlicher Notfalldienst
Telefon +423 230 30 30
18 bis 22 Uhr
Dr. Irene Hübinger
9493 Mauren
Ab 22 Uhr tel. Beratung durch Spital
bzw. Dienstarzt in Pikett.
Gratulation
Viel Glück
im Ehestand
VADUZ Heute Freitag vermählen sich
auf dem Zivilstandsamt in Vaduz:
Thomas Rechsteiner, von und in
Mörschwil, und Susanne Sola, von
Granada/Spanien in Schaan;
Roberto Troisio, von Italien in Bal-
zers, und Samanta Manni, von und
in Balzers.
Wir gratulieren recht herzlich zur
Vermählung und wünschen den
Brautpaaren alles Gute und viel
Glück auf dem gemeinsamen Le-
bensweg.
Erwachsenenbildung
Runder Blütentraum
TRIESEN Ein natürlicher Frischblu-
men-Kranz in sommerlichen Farben
wird gestaltet. Aus diversen Natur-
materialien und Schnittblumen, ver-
arbeitet in einer wasserspeichern-
den Unterlage, gedeiht ein gut halt-
barer Sommertraum. Der Kurs 2E06
unter der Leitung von Susanne Eg-
genberger findet am Donnerstag,
den 27. Juni, 19 bis 22 Uhr im Dach-
raum bei «Wohnen für Senioren» in
Triesen statt. Anmeldung und Aus-
kunft bei der Erwachsenenbildung
Stein Egerta, Telefon 232 48 22 oder
per E-Mail info@steinegerta.li. (pr)
Erwachsenenbildung
Fotobücher gestalten
NENDELN Anfänger, die zum ersten
Mal ein Fotobuch erstellen wollen,
tun sich zuweilen schwer. Dieser
Kurs erweist sich als grosse Hilfe.
Kurs 11C02 unter der Leitung von
Claudio Jäger beginnt am Samstag,
den 22. Juni, um 9.30 Uhr im Gebäu-
dekomplex von Keramik Schädler in
Nendeln. Anmeldung und Auskunft
bei der Erwachsenenbildung Stein
Egerta, Telefon 232 48 22 oder per
E-Mail an info@steinegerta.li. (pr)
Liechtenstein anno dazumal
Wenn Frauen für ihre
Rechte auf die Strasse gehen
Unscheinbar
mit einer
Bildbox auf der dritten
Seite abgehandelt: Die
Berichterstattung im
«Volksblatt» zum ersten Frauen-
streiktag im Jahr 1991 wirkt nicht
nur verhalten, sondern scheint
aufgrund ihrer unauffälligen Auf-
machung auch zu einer Fussnote
der Geschichte verdammt zu sein.
Damals nahmen etwa 80 Frauen
in Vaduz und Mauren am «Akti-
onstag» teil. Ihr Ziel: auf die recht-
liche und politische Situation der
Frauen aufmerksam zu machen.
«Auf langen Wäscheleinen taten
die Frauen ihre Wünsche kund:
‹Den Frauen gehört die Hälfte des
Himmels, kämpfen wir gemeinsam
darum, ihn auf die Erde zu ho-
len›», schrieb das «Volksblatt» am
15. Juni 1991. Zudem hätten die
Teilnehmerinnen sowohl in Mau-
ren als auch in Vaduz an Ständen
Flugblätter mit dem Regierungs-
entwurf zum damals neuen Ehe-
und Familienrecht in den Umlauf
gebracht. Auch wenn dieser Ent-
wurf bei vielen Frauen gut ange-
kommen sei, wären die Frauen
durch dieses Gesetz noch immer
benachteiligt gewesen. «Für diese
Änderung wollen die Frauen
kämpfen», schrieb das «Volksblatt»
abschliessend.
«Sogar Kühe haben mehr Rechte»
Von der Unzufriedenheit über das
Gleichstellungsgesetz angetrieben,
rief der Verein Bildungsarbeit für
Frauen zum Streik auf. «Wir haben
unsere Wäsche an Stangen durch
das damals noch nicht verkehrs-
freie Städtle und die Aeulestrasse
getragen. Einige Frauen haben den
Autofahrern ein Blatt mit unseren
Forderungen verteilt», sagt Helen
Marxer gegenüber dem «Volks-
blatt». Da die protestierenden Frau-
en somit den Verkehr ins Stocken
brachten, seien sie dazu aufgefor-
dert worden, ihren Aufmarsch auf
den Gehsteig zu verlegen. Eine Akti-
vistin habe darauf mit folgender
Aussage gekontert: «Die Kühe ha-
ben in Liechtenstein mehr Rechte
als die Frauen, sie dürfen auf der
Strasse laufen.» Dennoch seien die
Bemühungen laut Marxer nicht er-
folglos gewesen, denn fast alle Au-
tofahrer hätten die Scheibe runter-
gelassen und die Flugblätter entge-
gengenommen.
Darüber hinaus hätten die 80 Akti-
vistinnen musikalische Unterstüt-
zung erhalten: «Die fünfköpfige
Musikgruppe ‹Das kleine Schwar-
ze› spielte vor dem Vaduzer Rat-
haus. Ich weiss nicht mehr, ob sie
spontan kamen oder eingeladen
wurden», so Marxer. Jedenfalls ha-
be diese Darbietung den Streiktag
zusätzlich belebt.
Die Geschichte wiederholt sich
Heute, exakt 28 Jahre nach dem
letzten Frauenstreiktag, werden
die Frauen Liechtensteins erneut
streiken. Und wieder geht es um
Gleichstellung. Nicht aber nur um
die Chancengleichheit für Frauen,
sondern auch für Behinderte,
Flüchtlinge, Arme und viele mehr.
Ob es seitens der Medien auch die-
ses Mal wieder verhaltene Reaktio-
nen zum Streik geben wird? Un-
wahrscheinlich. (mw)
Strassennamen werden weiblich
Frauenstreik Anlässlich des heutigen Streiktages hat das Frauenstreik-Komitee Liechtenstein in jeder Gemeinde eine Strasse
nach einer bekannten weiblichen Persönlichkeit umbenannt. Damit appelliert das Komitee zu mehr Sichtbarkeit der Frauen.
Die
Fürst-Johannes-Str. in
Schaan ist seit heute die
Alma-Batliner-Nutt Strasse.
Alma Batliner-Nutt (1908–
1984) war 38 Jahre Dorfhebamme
von Schaan und Planken.
Mit der Umbenennung von Strassen
will das Streik-Komitee aufzeigen,
dass Frauen in der Öffentlichkeit we-
niger sichtbar sind als Männer. Sie
werden auch bei der Benennung von
Strassen und Plätzen benachteiligt.
In Liechtenstein seien die Strassen-
namen sehr «männerlastig» und
Frauennamen praktisch inexistent.
Es gebe aber genug Frauen in Liech-
tenstein, die es mit ihren Leistungen
verdient hätten, mit einer Strasse ge-
ehrt zu werden. Anlässlich des heu-
tigen Frauenstreiktages haben sich
die Frauen deshalb dazu entschlos-
sen, 14 männliche Strassennamen in
weibliche umzuwandeln. In Schaan-
wald ehrte das Frauenstreik-Komitee
Melitta Marxer-Kaiser (1923–2015).
Sie war nicht nur die erste Frauen-
rechtlerin in Liechtenstein, sie stand
auch in den letzten Tagen des Zwei-
ten Weltkrieges mit Pfadfinderinnen
an der Grenze in Schaanwald und
verpflegte die Flüchtlinge. In Eschen
erhielt etwa die St.-Luzi-Strasse den
Namen von Berta Kölbener, in Mau-
ren die Peter-und-Paul-Strasse den
Namen von Mathilde Heeb und in Va-
duz wurde aus der Fürst-Franz-Josef-
Strasse die Ida-Ospelt-Amann-Strasse
und aus dem Peter-Kaiser-Platz der
Dornröschengarten. (pd)
In Triesen wurde aus der Dominik-Banzer-Strasse die Maria-Schädler-Strasse. (Foto: Michael Zanghellini)