Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2019)

MITTWOCH 
5. JUNI 
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Ab 11. Juni 
Baustellenfahrplan 
auf der Linie 22 
TRIESENBERG Wegen Bauarbeiten im 
unteren Bereich der Maseschastras- 
se werden die LIEmobil-Busse der 
Linie 22 zwischen Triesenberg, Ab- 
zw. Masescha, und Masescha Kapel- 
le in der Zeit vom 11. Juni bis 30. Sep- 
tember beidseitig umgeleitet. «Da- 
durch verlängert sich die Fahrt um 
einige Minuten. Es besteht ein spezi- 
eller Baustellenfahrplan, der auf 
www.liemobil.li heruntergeladen 
werden kann», teilte LIEmobil am 
Dienstag mit. Ein Überblick: 
 Triesenberg – Gaflei: Die Abfahr- 
ten ab Triesenberg Guferwald und 
Abzw. Masescha erfolgen gemäss re- 
gulärem Fahrplan, bei den darauf- 
folgenden Haltestellen erfolgt die 
Abfahrt zwei Minuten später als re- 
gulär. 
 Gaflei – Triesenberg: Die Abfahr- 
ten ab Gaflei Kurhaus erfolgen 22 Mi- 
nuten später als gemäss regulärem 
Fahrplan. In Triesenberg Guferwald 
besteht Anschluss auf Linie 21 nach 
Vaduz. Die Haltestelle Triesenberg 
Abzw. Masescha kann nicht bedient 
werden.   (red/pd) 
Am Arm verletzt 
Ursache unklar: Mann 
mit E-Bike gestürzt 
NENDELN Am Montag stürzte ein 
Mann mit seinem E-Bike. Dabei ver- 
letzte er sich am Arm. Gemäss Mittei- 
lung der Landespolizei fuhr der 
Mann gegen 13.30 Uhr auf der Churer- 
strasse Richtung Schaanwald. Dabei 
sei er aus bislang ungeklärten Grün- 
den zu Sturz gekommen, wobei er 
sich verletzte, und sei schliesslich mit 
dem Rettungsdienst ins Spital ge- 
bracht worden.   (red/lpfl) 
Eigenverantwortung 
Bergwanderwege: 
Vorsicht ist geboten 
VADUZ Aufgrund der im Alpengebiet 
erst vor Kurzem eingesetzten Schnee- 
schmelze besteht auf Bergwanderwe- 
gen zurzeit erhöhte Gefahr von Stein- 
schlägen und Schneerutschen. Wie 
das Amt für Umwelt in diesem Zusam- 
menhang am Dienstag weiter mitteil- 
te, sind viele Bergwanderwege zur- 
zeit nicht durchgehend begehbar. 
«Die Benutzung von Bergwanderwe- 
gen erfolgt grundsätzlich auf Eigen- 
verantwortung», heisst es in der Mit- 
teilung abschliessend.   (red/pd) 
Milde Urteile für Drogenfreunde 
Unglück Ein Zuviel an 
Drogen und Alkohol kostete 
einen jungen Mann im ver- 
gangenen Jahr das Leben. 
Gestern standen seine vier 
Kumpanen vor Gericht und 
mussten sich erklären. 
VON SILVIA BÖHLER 
Eine durchzechte Nacht im alten 
«Pöstle» in Schaan mit viel zu viel 
Alkohol und Drogen endete für ei- 
nen jungen Mann tödlich. Gestern 
mussten sich seine vier Kumpanen 
vor Gericht verantworten. 
Der hauptangeklagte Liechtenstei- 
ner war dabei keineswegs ein Unbe- 
kannter, bereits mehrere Male hat 
der 29-Jährige, der nach eigenen 
Angaben an Angstzuständen und 
Zwängen leidet und deshalb eine 
Vielzahl an Medikamenten zu sich 
nehmen muss, gegen das Betäu- 
bungsmittelgesetz verstossen. Bis- 
her ist der junge Mann aber immer 
mit einer Busse davongekommen. 
Gestern wurde ihm ein weiteres Mal 
vorgeworfen, Betäubungsmittel be- 
schafft und in Verkehr gebracht zu 
haben. Belastet wurde der Hauptan- 
geklagte dabei von zwei Freunden, 
die vor Gericht bezeugten, dass der 
Verstorbene an jenem Abend im Ju- 
ni 2018 eine Linie des Hauptange- 
klagten konsumierte. Dabei handel- 
te es sich vor allem um Diamorphin 
(Herointabletten). Die Staatsanwäl- 
tin konkretisierte: «Seine Linie 
führte zum Tod» und forderte «des- 
halb muss der Angeklagte zur Ver- 
antwortung gezogen werden.» 
Der 29-Jährige leugnete allerdings, 
an diesem Abend vor Ort gewesen 
zu sein. Seinen Aussagen zufolge hat 
er bereits am Morgen eine Linie Dia- 
morphin konsumiert, eine weitere 
habe er übriggelassen und jeder, der 
da war, hätte sie vom Brettchen neh- 
men können. «Danach bin ich zu 
meinen Eltern gefahren und erst 
später wiedergekommen.» Den Ver- 
storbenen habe er nur kurz gesehen. 
Auch die Verteidigerin des Hauptan- 
geklagten betonte, dass eine direkte 
Abgabe der Drogen an den Verstor- 
benen nicht stattgefunden hat, denn 
ihr Klient sei nach 21 Uhr gar nicht 
mehr vor Ort gewesen. Sämtliche 
Beteiligte seien zudem unter star- 
kem Alkohol- und Drogeneinfluss 
gestanden, weshalb deren Aussagen 
angezweifelt werden können. 
Mehrere Varianten des Geschehens 
Der Richter schenkte dem Hauptan- 
geklagten dennoch wenig Glauben, 
zumal sich seine gestrigen Aussagen 
nicht mit jenen der polizeilichen 
Einvernahme deckten: «Sie legen 
immer wieder neue Varianten des 
Geschehens dar und wechseln stän- 
dig Ihre Begründungen.» Das treffe 
auch auf die Utensilien zum Drogen- 
konsum sowie die illegalen Waffen 
(Schreckschusspistolen, Schall- 
dämpfer, Schlagringe, Wurfstern, 
Munition) zu, die im Zuge einer 
Hausdurchsuchung gefunden wor- 
den seien. 
Die Leiche wurde verlegt 
Die Kumpanen des Hauptangeklag- 
ten mussten sich gestern nicht nur 
wegen Verstössen gegen das Betäu- 
bungsmittelgesetz, sondern auch be- 
züglich einer Beweismittelfälschung 
verantworten. Allerdings verstrick- 
ten sie sich nicht in ihren Aussagen 
und der Richter konnte deren Argu- 
mentation teilweise nachvollziehen. 
So gab der Zweitangeklagte (eben- 
falls ein Liechtensteiner) zu, dem 
Verstorbenen Marihuana   verkauft 
zu haben und gemeinsam mit dem 
drittangeklagten Österreicher die 
Leiche am nächsten Morgen vom 
Sterbebett in ein anderes Zimmer ge- 
tragen zu haben. Letzterer schilder- 
te: «Ich habe dem Verstorbenen Ge- 
hör geschenkt, weil er ein Problem 
mit einer Trennung hatte und weil es 
ihm schlecht ging, habe ich ihm eine 
Schlafgelegenheit angeboten. Als ich 
eingeschlafen bin, hat er noch ge- 
lebt.» Als der Österreicher am Mor- 
gen jedoch realisierte, dass sein 
Freund tot war, sei er geschockt ge- 
wesen. Ebenso erging es seinem 
Kumpel, der nach einem Telefonan- 
ruf ins «Pöstle» kam und dabei half, 
die Leiche in ein anderes Zimmer zu 
tragen. «Wir hatten keine böse Ab- 
sicht und haben danach auch gleich 
die Rettung verständigt», versicher- 
ten die beiden gestern vor Gericht. 
Belastet wurden sie jedoch vom 
Viertangeklagten, der aber gestern 
nur von einer Vermutung sprach. Die 
Staatsanwältin und auch der Richter 
fragten sich dennoch, welchen 
Grund es geben mag, einen Toten 
noch vor Eintreffen der Rettung und 
der Polizei in ein anderes Zimmer zu 
verlegen. Weil der Österreicher dafür 
keine plausible Erklärung liefern 
konnte, sprach ihn der Richter der 
Beweismittelfälschung schuldig.   
Obwohl vor allem der Hauptange- 
klagte keine gute Ausgansposition 
für eine milde Bestrafung hatte, hat 
sich das Gericht für eine solche ent- 
schieden. Zwei Drittel der Strafe 
wurden bedingt nachgesehen, zu 
zahlen hat der Liechtensteiner nun 
eine Busse von 800 Franken. Der 
Richter begründete dies mit der 
starken Medikamentensucht des 
Hauptangeklagten. Ebenso sprach 
er den anderen Männern eine wohl- 
durchdachte Aktion ab und wertete 
die jeweiligen Geständnisse mil- 
dernd. Auch sie erhielten Geldbus- 
sen. Das Urteil ist noch nicht rechts- 
kräftig. 
Ein Drogencocktail sowie ein Übermass an Alkohol führten im vergangenen Jahr 
zum Tod eines jungen Mannes. (Symbolfoto: SSI) 
«Wille-Areal» in Vaduz hat als 
Standort für Spital die Nase vorn 
Informationsabend Derzeit ist das Vaduzer «Wille-Areal» der Favorit für einen Spitalneubau. Bevor die Regierung den 
Finanzbeschluss zu Handen des Landtags verabschiedet, erhält noch die Bevölkerung Gelegenheit für Anregung und Kritik. 
VON DANIELA FRITZ 
Das 
Liechtensteinische Lan- 
desspital (LLS) bewegt die 
Bevölkerung – selbst an 
einem der ersten warmen 
Sommerabende in den Guido-Feger- 
Saal in Triesen, statt gemütlich im 
Garten zu sitzen. Gestern standen 
nämlich Bauexperten, die Leitung 
und Ärzte des LLS sowie Gesund- 
heitsminister Mauro Pedrazzini bei 
einem Apèro Rede und Antwort zur 
geplanten Erneuerung der Spitals- 
infrastruktur – wer wollte, konnte 
seine Fragen und Anregungen auch 
schriftlich hinterlassen. Denn bevor 
die Regierung dem Landtag im Juni 
einen konkreten Finanzbeschluss 
vorlegt, will sie das Stimmungsbild 
in der Bevölkerung abholen. 
Tausch unterliegt Referendum 
Zuvor informierte Mauro Pedrazzini 
über den aktuellen Stand. Nachdem 
die ehemalige Klinik in Bendern 
nicht mehr zur Verfügung steht, da 
die Eigentümer das Gebäude mitt- 
lerweile langfristig vermietet haben, 
stehen noch zwei Varianten in der 
näheren Auswahl: Zum einen ein 
Grundstück an der Zollstrasse und 
dem Wäldliweg, das Vaduz gemein- 
sam mit sieben Millionen Franken 
aus dem gemeindeeigenen Spital- 
baufonds in Aussicht stellte – aller- 
dings nur im Tausch gegen eine 
gleichwertige Parzelle. Ein solches 
Tauschgeschäft – also der Kauf des 
einen Grundstücks und der Verkauf 
eines gleichwertigen an Vaduz – un- 
terliegt allerdings dem Referendum, 
betonte der Regierungsrat. Er erin- 
nerte ausserdem daran, dass der 
Landtag kritisierte, dass dafür «un- 
berührtes Land» geopfert werde. 
Anders sieht dies auf dem «Wille- 
Areal» an der Zollstrasse aus, fast 
vis-à-vis der von Vaduz angebotenen 
Parzelle. Dieses Grundstück, auf 
dem sich auch der Werkhof befin- 
det, gehört bereits dem Land und 
hat laut Pedrazzini derzeit im Ren- 
nen um den neuen Spitalstandort 
die Nase vorn. Unter Umständen wä- 
ren allerdings Ersatzbauten für das 
Lager und die Werkstatt des Werk- 
hofs sowie eine Bodensanierung nö- 
tig. Dem «Kiesgrubencharme» kön- 
ne man mit Verschönerungen entge- 
genwirken. 
Mit rund 70 Millionen Franken wäre 
ein Neubau dort kaum teurer als ein 
Neubau auf «grüner Wiese», der An- 
fang Jahr mit 69 Millionen Franken 
beziffert wurde. Ob sich ein Neubau 
auch weiterhin in diesem Kostenrah- 
men bewegen wird? Pedrazzini ver- 
weist dazu auf den noch ausstehen- 
den Finanzbeschluss. «Es ist aber im 
Prinzip die gleiche Übung wie beim 
Pflegeheim in Mauren, bei dem wir 
die Kosten fast auf den Rappen ge- 
nau eingehalten haben», erklärte 
der Minister. Zunächst müsste aber 
noch einiges abgeklärt werden. In 
dem Bericht und Antrag werde dann 
auch der weitere Zeitplan ausge- 
führt. Klar ist jedoch, dass der Fi- 
nanzbeschluss noch vor den Som- 
merferien von der Regierung verab- 
schiedet und dann im Herbst im 
Landtag behandelt wird. Unter Um- 
ständen könnte es noch zu einer 
Volksabstimmung kommen. 
Vom Tisch ist jedenfalls eine Sanie- 
rung am bestehenden Standort. Die- 
ses Gebäude entspreche nicht den 
Anforderungen an einen modernen 
Spitalbetrieb und die strukturellen 
Mängel würden das Land stetig Geld 
kosten. «Bei einem alten Auto hat 
man Reparaturen, bei einem neuen 
Abschreibungen. Aber diese hindern 
nicht am Fahren», so Pedrazzini. 
Fallzahlen erholen sich 
Dass das Landesspital wieder an 
Fahrt gewinnen möchte, erklärte 
auch LLS-Direktorin Sandra Cope- 
land. Nach eineinhalb schwierigen 
Jahren hätten sich die Fallzahlen 
wieder stabilisiert und 2019 läge 
man bisher über den Erwartungen. 
Die Spitalleitung habe aber noch ei- 
niges vor: So soll ab dem zweiten 
Halbjahr eine Überwachungsstation 
(Intermediate Care), eingerichtet 
werden, auch Schmerztherapie sei 
ein Thema. Im Oktober wird ausser- 
dem eine Akutgeriatrie mit fünf Bet- 
ten aufgebaut. 
Trotzdem: Einige Leistungen wird 
das Landesspital auch in Zukunft 
nicht anbieten, etwa Herzchirugie 
oder Organtransplantationen. Hier 
baut man auf die Zusammenarbeit 
mit dem Kantonsspital in Chur, be- 
tonte Stiftungsratspräsident Michael 
Ritter: «Wer ins Landesspital geht, 
kann sich darauf verlassen, dass das, 
was angeboten wird, richtig gemacht 
wird. Was wir nicht können, machen 
wir nicht und verweisen auf andere 
Stellen.» Das Leistungsangebot orien- 
tiere sich am Grundbedürfnis der Be- 
völkerung. Damit sei man in der Pra- 
xis gut gefahren und habe die «massi- 
ven Qualitätsprobleme» der Vergan- 
genheit beseitigt. Dies bestägte auch 
Copeland: «Die Qualität stimmt, die 
Zahlen stimmen. Jetzt fehlt noch der 
Baustein der Infrastruktur.» 
Weiterer Informationsabend im Unterland 
Wer gestern doch lieber den Grill anwarf, erhält 
am Montag, den 17. Juni eine weitere Gelegen- 
heit, sich einzubringen. Um 18.30 Uhr findet im 
Gemeindesaal in Eschen eine zweite Informati- 
onsveranstaltung statt. 
Gestern fanden sich trotz schönem Wetter noch einige Bürger im Guido-Feger-Saal ein, um sich über das Landesspital zu informieren. Rede und Antwort standen 
unter anderem LLS-Stiftungsratspräsident Michael Ritter, Spitaldirektorin Sandra Copeland, Minister Mauro Pedrazzini und Chefarzt Walther Tabarelli. (Fotos: Trummer)
	        

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