MITTWOCH
5. JUNI
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Ab 11. Juni
Baustellenfahrplan
auf der Linie 22
TRIESENBERG Wegen Bauarbeiten im
unteren Bereich der Maseschastras-
se werden die LIEmobil-Busse der
Linie 22 zwischen Triesenberg, Ab-
zw. Masescha, und Masescha Kapel-
le in der Zeit vom 11. Juni bis 30. Sep-
tember beidseitig umgeleitet. «Da-
durch verlängert sich die Fahrt um
einige Minuten. Es besteht ein spezi-
eller Baustellenfahrplan, der auf
www.liemobil.li heruntergeladen
werden kann», teilte LIEmobil am
Dienstag mit. Ein Überblick:
Triesenberg – Gaflei: Die Abfahr-
ten ab Triesenberg Guferwald und
Abzw. Masescha erfolgen gemäss re-
gulärem Fahrplan, bei den darauf-
folgenden Haltestellen erfolgt die
Abfahrt zwei Minuten später als re-
gulär.
Gaflei – Triesenberg: Die Abfahr-
ten ab Gaflei Kurhaus erfolgen 22 Mi-
nuten später als gemäss regulärem
Fahrplan. In Triesenberg Guferwald
besteht Anschluss auf Linie 21 nach
Vaduz. Die Haltestelle Triesenberg
Abzw. Masescha kann nicht bedient
werden. (red/pd)
Am Arm verletzt
Ursache unklar: Mann
mit E-Bike gestürzt
NENDELN Am Montag stürzte ein
Mann mit seinem E-Bike. Dabei ver-
letzte er sich am Arm. Gemäss Mittei-
lung der Landespolizei fuhr der
Mann gegen 13.30 Uhr auf der Churer-
strasse Richtung Schaanwald. Dabei
sei er aus bislang ungeklärten Grün-
den zu Sturz gekommen, wobei er
sich verletzte, und sei schliesslich mit
dem Rettungsdienst ins Spital ge-
bracht worden. (red/lpfl)
Eigenverantwortung
Bergwanderwege:
Vorsicht ist geboten
VADUZ Aufgrund der im Alpengebiet
erst vor Kurzem eingesetzten Schnee-
schmelze besteht auf Bergwanderwe-
gen zurzeit erhöhte Gefahr von Stein-
schlägen und Schneerutschen. Wie
das Amt für Umwelt in diesem Zusam-
menhang am Dienstag weiter mitteil-
te, sind viele Bergwanderwege zur-
zeit nicht durchgehend begehbar.
«Die Benutzung von Bergwanderwe-
gen erfolgt grundsätzlich auf Eigen-
verantwortung», heisst es in der Mit-
teilung abschliessend. (red/pd)
Milde Urteile für Drogenfreunde
Unglück Ein Zuviel an
Drogen und Alkohol kostete
einen jungen Mann im ver-
gangenen Jahr das Leben.
Gestern standen seine vier
Kumpanen vor Gericht und
mussten sich erklären.
VON SILVIA BÖHLER
Eine durchzechte Nacht im alten
«Pöstle» in Schaan mit viel zu viel
Alkohol und Drogen endete für ei-
nen jungen Mann tödlich. Gestern
mussten sich seine vier Kumpanen
vor Gericht verantworten.
Der hauptangeklagte Liechtenstei-
ner war dabei keineswegs ein Unbe-
kannter, bereits mehrere Male hat
der 29-Jährige, der nach eigenen
Angaben an Angstzuständen und
Zwängen leidet und deshalb eine
Vielzahl an Medikamenten zu sich
nehmen muss, gegen das Betäu-
bungsmittelgesetz verstossen. Bis-
her ist der junge Mann aber immer
mit einer Busse davongekommen.
Gestern wurde ihm ein weiteres Mal
vorgeworfen, Betäubungsmittel be-
schafft und in Verkehr gebracht zu
haben. Belastet wurde der Hauptan-
geklagte dabei von zwei Freunden,
die vor Gericht bezeugten, dass der
Verstorbene an jenem Abend im Ju-
ni 2018 eine Linie des Hauptange-
klagten konsumierte. Dabei handel-
te es sich vor allem um Diamorphin
(Herointabletten). Die Staatsanwäl-
tin konkretisierte: «Seine Linie
führte zum Tod» und forderte «des-
halb muss der Angeklagte zur Ver-
antwortung gezogen werden.»
Der 29-Jährige leugnete allerdings,
an diesem Abend vor Ort gewesen
zu sein. Seinen Aussagen zufolge hat
er bereits am Morgen eine Linie Dia-
morphin konsumiert, eine weitere
habe er übriggelassen und jeder, der
da war, hätte sie vom Brettchen neh-
men können. «Danach bin ich zu
meinen Eltern gefahren und erst
später wiedergekommen.» Den Ver-
storbenen habe er nur kurz gesehen.
Auch die Verteidigerin des Hauptan-
geklagten betonte, dass eine direkte
Abgabe der Drogen an den Verstor-
benen nicht stattgefunden hat, denn
ihr Klient sei nach 21 Uhr gar nicht
mehr vor Ort gewesen. Sämtliche
Beteiligte seien zudem unter star-
kem Alkohol- und Drogeneinfluss
gestanden, weshalb deren Aussagen
angezweifelt werden können.
Mehrere Varianten des Geschehens
Der Richter schenkte dem Hauptan-
geklagten dennoch wenig Glauben,
zumal sich seine gestrigen Aussagen
nicht mit jenen der polizeilichen
Einvernahme deckten: «Sie legen
immer wieder neue Varianten des
Geschehens dar und wechseln stän-
dig Ihre Begründungen.» Das treffe
auch auf die Utensilien zum Drogen-
konsum sowie die illegalen Waffen
(Schreckschusspistolen, Schall-
dämpfer, Schlagringe, Wurfstern,
Munition) zu, die im Zuge einer
Hausdurchsuchung gefunden wor-
den seien.
Die Leiche wurde verlegt
Die Kumpanen des Hauptangeklag-
ten mussten sich gestern nicht nur
wegen Verstössen gegen das Betäu-
bungsmittelgesetz, sondern auch be-
züglich einer Beweismittelfälschung
verantworten. Allerdings verstrick-
ten sie sich nicht in ihren Aussagen
und der Richter konnte deren Argu-
mentation teilweise nachvollziehen.
So gab der Zweitangeklagte (eben-
falls ein Liechtensteiner) zu, dem
Verstorbenen Marihuana verkauft
zu haben und gemeinsam mit dem
drittangeklagten Österreicher die
Leiche am nächsten Morgen vom
Sterbebett in ein anderes Zimmer ge-
tragen zu haben. Letzterer schilder-
te: «Ich habe dem Verstorbenen Ge-
hör geschenkt, weil er ein Problem
mit einer Trennung hatte und weil es
ihm schlecht ging, habe ich ihm eine
Schlafgelegenheit angeboten. Als ich
eingeschlafen bin, hat er noch ge-
lebt.» Als der Österreicher am Mor-
gen jedoch realisierte, dass sein
Freund tot war, sei er geschockt ge-
wesen. Ebenso erging es seinem
Kumpel, der nach einem Telefonan-
ruf ins «Pöstle» kam und dabei half,
die Leiche in ein anderes Zimmer zu
tragen. «Wir hatten keine böse Ab-
sicht und haben danach auch gleich
die Rettung verständigt», versicher-
ten die beiden gestern vor Gericht.
Belastet wurden sie jedoch vom
Viertangeklagten, der aber gestern
nur von einer Vermutung sprach. Die
Staatsanwältin und auch der Richter
fragten sich dennoch, welchen
Grund es geben mag, einen Toten
noch vor Eintreffen der Rettung und
der Polizei in ein anderes Zimmer zu
verlegen. Weil der Österreicher dafür
keine plausible Erklärung liefern
konnte, sprach ihn der Richter der
Beweismittelfälschung schuldig.
Obwohl vor allem der Hauptange-
klagte keine gute Ausgansposition
für eine milde Bestrafung hatte, hat
sich das Gericht für eine solche ent-
schieden. Zwei Drittel der Strafe
wurden bedingt nachgesehen, zu
zahlen hat der Liechtensteiner nun
eine Busse von 800 Franken. Der
Richter begründete dies mit der
starken Medikamentensucht des
Hauptangeklagten. Ebenso sprach
er den anderen Männern eine wohl-
durchdachte Aktion ab und wertete
die jeweiligen Geständnisse mil-
dernd. Auch sie erhielten Geldbus-
sen. Das Urteil ist noch nicht rechts-
kräftig.
Ein Drogencocktail sowie ein Übermass an Alkohol führten im vergangenen Jahr
zum Tod eines jungen Mannes. (Symbolfoto: SSI)
«Wille-Areal» in Vaduz hat als
Standort für Spital die Nase vorn
Informationsabend Derzeit ist das Vaduzer «Wille-Areal» der Favorit für einen Spitalneubau. Bevor die Regierung den
Finanzbeschluss zu Handen des Landtags verabschiedet, erhält noch die Bevölkerung Gelegenheit für Anregung und Kritik.
VON DANIELA FRITZ
Das
Liechtensteinische Lan-
desspital (LLS) bewegt die
Bevölkerung – selbst an
einem der ersten warmen
Sommerabende in den Guido-Feger-
Saal in Triesen, statt gemütlich im
Garten zu sitzen. Gestern standen
nämlich Bauexperten, die Leitung
und Ärzte des LLS sowie Gesund-
heitsminister Mauro Pedrazzini bei
einem Apèro Rede und Antwort zur
geplanten Erneuerung der Spitals-
infrastruktur – wer wollte, konnte
seine Fragen und Anregungen auch
schriftlich hinterlassen. Denn bevor
die Regierung dem Landtag im Juni
einen konkreten Finanzbeschluss
vorlegt, will sie das Stimmungsbild
in der Bevölkerung abholen.
Tausch unterliegt Referendum
Zuvor informierte Mauro Pedrazzini
über den aktuellen Stand. Nachdem
die ehemalige Klinik in Bendern
nicht mehr zur Verfügung steht, da
die Eigentümer das Gebäude mitt-
lerweile langfristig vermietet haben,
stehen noch zwei Varianten in der
näheren Auswahl: Zum einen ein
Grundstück an der Zollstrasse und
dem Wäldliweg, das Vaduz gemein-
sam mit sieben Millionen Franken
aus dem gemeindeeigenen Spital-
baufonds in Aussicht stellte – aller-
dings nur im Tausch gegen eine
gleichwertige Parzelle. Ein solches
Tauschgeschäft – also der Kauf des
einen Grundstücks und der Verkauf
eines gleichwertigen an Vaduz – un-
terliegt allerdings dem Referendum,
betonte der Regierungsrat. Er erin-
nerte ausserdem daran, dass der
Landtag kritisierte, dass dafür «un-
berührtes Land» geopfert werde.
Anders sieht dies auf dem «Wille-
Areal» an der Zollstrasse aus, fast
vis-à-vis der von Vaduz angebotenen
Parzelle. Dieses Grundstück, auf
dem sich auch der Werkhof befin-
det, gehört bereits dem Land und
hat laut Pedrazzini derzeit im Ren-
nen um den neuen Spitalstandort
die Nase vorn. Unter Umständen wä-
ren allerdings Ersatzbauten für das
Lager und die Werkstatt des Werk-
hofs sowie eine Bodensanierung nö-
tig. Dem «Kiesgrubencharme» kön-
ne man mit Verschönerungen entge-
genwirken.
Mit rund 70 Millionen Franken wäre
ein Neubau dort kaum teurer als ein
Neubau auf «grüner Wiese», der An-
fang Jahr mit 69 Millionen Franken
beziffert wurde. Ob sich ein Neubau
auch weiterhin in diesem Kostenrah-
men bewegen wird? Pedrazzini ver-
weist dazu auf den noch ausstehen-
den Finanzbeschluss. «Es ist aber im
Prinzip die gleiche Übung wie beim
Pflegeheim in Mauren, bei dem wir
die Kosten fast auf den Rappen ge-
nau eingehalten haben», erklärte
der Minister. Zunächst müsste aber
noch einiges abgeklärt werden. In
dem Bericht und Antrag werde dann
auch der weitere Zeitplan ausge-
führt. Klar ist jedoch, dass der Fi-
nanzbeschluss noch vor den Som-
merferien von der Regierung verab-
schiedet und dann im Herbst im
Landtag behandelt wird. Unter Um-
ständen könnte es noch zu einer
Volksabstimmung kommen.
Vom Tisch ist jedenfalls eine Sanie-
rung am bestehenden Standort. Die-
ses Gebäude entspreche nicht den
Anforderungen an einen modernen
Spitalbetrieb und die strukturellen
Mängel würden das Land stetig Geld
kosten. «Bei einem alten Auto hat
man Reparaturen, bei einem neuen
Abschreibungen. Aber diese hindern
nicht am Fahren», so Pedrazzini.
Fallzahlen erholen sich
Dass das Landesspital wieder an
Fahrt gewinnen möchte, erklärte
auch LLS-Direktorin Sandra Cope-
land. Nach eineinhalb schwierigen
Jahren hätten sich die Fallzahlen
wieder stabilisiert und 2019 läge
man bisher über den Erwartungen.
Die Spitalleitung habe aber noch ei-
niges vor: So soll ab dem zweiten
Halbjahr eine Überwachungsstation
(Intermediate Care), eingerichtet
werden, auch Schmerztherapie sei
ein Thema. Im Oktober wird ausser-
dem eine Akutgeriatrie mit fünf Bet-
ten aufgebaut.
Trotzdem: Einige Leistungen wird
das Landesspital auch in Zukunft
nicht anbieten, etwa Herzchirugie
oder Organtransplantationen. Hier
baut man auf die Zusammenarbeit
mit dem Kantonsspital in Chur, be-
tonte Stiftungsratspräsident Michael
Ritter: «Wer ins Landesspital geht,
kann sich darauf verlassen, dass das,
was angeboten wird, richtig gemacht
wird. Was wir nicht können, machen
wir nicht und verweisen auf andere
Stellen.» Das Leistungsangebot orien-
tiere sich am Grundbedürfnis der Be-
völkerung. Damit sei man in der Pra-
xis gut gefahren und habe die «massi-
ven Qualitätsprobleme» der Vergan-
genheit beseitigt. Dies bestägte auch
Copeland: «Die Qualität stimmt, die
Zahlen stimmen. Jetzt fehlt noch der
Baustein der Infrastruktur.»
Weiterer Informationsabend im Unterland
Wer gestern doch lieber den Grill anwarf, erhält
am Montag, den 17. Juni eine weitere Gelegen-
heit, sich einzubringen. Um 18.30 Uhr findet im
Gemeindesaal in Eschen eine zweite Informati-
onsveranstaltung statt.
Gestern fanden sich trotz schönem Wetter noch einige Bürger im Guido-Feger-Saal ein, um sich über das Landesspital zu informieren. Rede und Antwort standen
unter anderem LLS-Stiftungsratspräsident Michael Ritter, Spitaldirektorin Sandra Copeland, Minister Mauro Pedrazzini und Chefarzt Walther Tabarelli. (Fotos: Trummer)