Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2019)

MONTAG 
20. MAI 2019 | null 
Blumenwiesen statt trockene Äcker 
Weltbienentag Landwirtschaftlich intensiv genutzte Flächen bieten weniger Nahrung und Lebensraum für Bienen 
und andere Nützlinge. Um den Erhalt der Artenvielfalt zu fördern, sind ökologische Ausgleichsflächen unabdingbar. 
VON SEBASTIAN ALBRICH 
Gut 
36 Quadratkilometer der 
liechtensteinischen Lan- 
desfl äche sind Landwirt- 
schaftsgebiet. Rund 900 
Hektar oder 9 km2 davon sind laut ak- 
tuellen Zahlen des Amts für Umwelt 
(AU) Ackerland. Gemähte Wiesen 
und bewirtschaftete Felder bieten je- 
doch nur einseitig Nahrung und Un- 
terschlupf für bestäubende Insekten, 
wie Bienen oder auch andere Nütz- 
linge. Damit es summt und brummt, 
braucht es vor allem eines: Vielfalt. 
In der Landwirtschaft komme laut 
Amt deshalb der Brache (ungenützte 
Flächen) eine wichtige Bedeutung 
zu. Sie diene nicht nur der Nützlings- 
förderung, sondern auch dem Erosi- 
onsschutz und der Bodenruhe. Zu- 
dem biete sie einer Vielzahl seltener 
Pfl anzen und Tiere Lebensraum, wie 
das Amt informiert. Deswegen wer- 
den seitens des Landes schon länger 
Buntbrachen, also Blumenwiesen auf 
Brachland, gefördert. 2018 wurde 
die Förderung zudem auf Blumen- 
streifen in Felder («Blühstreifen») 
und das Ackerland begrenzenden 
Blütensaum ausgeweitet. Ein Jahr 
später seien die tatsächlich beantrag- 
ten Förderungen jedoch bescheiden, 
heisst es auf Anfrage aus dem Amt für 
Umwelt. Vergangenes Jahr hätten nur 
je zwei Landwirte die neuen Förde- 
rungen für Blühstreifen (0,64 Hektar) 
und Saum (0,4 Hektar) beantragt. 
Für die Vereinigung Bäuerlicher Orga- 
nisationen (VBO) sind diese Zahlen 
auch dem Arbeitsaufwand geschuldet. 
«Blühstreifen müssen gezielt angelegt 
werden, damit sie ihren Zweck und 
die Anforderungen erfüllen und die 
erwünschte Wirkung erzielen», er- 
klärt VBO-Geschäftsführer Klaus Bü- 
chel. Es benötige eben eine gewisse 
Zeit, bis sich auch diese Landschafts- 
elemente entwickeln und ihre Wirkung 
entfalten. Deshalb hätten bislang noch 
wenige Landwirte diese Möglichkeiten 
in Anspruch nehmen können. 
Trotz allem viele Ausgleichsflächen 
Doch die schon deutlich länger geför- 
derte Buntbrache wurde laut AU ver- 
gangenes Jahr nur an drei Bauern 
(0,97 Hektar) ausbezahlt. Eine Zahl, 
die schon in den vorangegangenen 
Jahren eher bescheiden gewesen sei. 
Dies könnte jedoch auch daran lie- 
gen, dass die Bauern die Unterstüt- 
zungen nicht beantragen oder nicht 
alle der doch umfassenden Anforde- 
rungen erfüllen. Denn laut VBO ist 
der Anteil der ökologischen Aus- 
gleichsflächen hierzulande sehr 
hoch. Liechtensteiner Landwirt- 
schaftsbetriebe würden bereits jetzt 
rund 600 Hektar ökologische Aus- 
gleichsflächen (z.B. Extensiv-Wiesen, 
Buntbrachen usw.) bewirtschaften. 
Das entspreche einem Anteil von 19,7 
Prozent der landwirtschaftlichen 
Nutzfläche und mehr als doppelt so 
viel wie die gesetzliche Vorgabe von 7 
Prozent verlangen würde. Diese Zah- 
len liegen auch deutlich über jenen 
der geförderten Buntbrache, Blüh- 
streifen und Ackersäume. Gerade die 
Extensiv-Wiesen würden laut Amt ne- 
ben anderen Wiesen, die später ge- 
mäht würden, ein reiches Blütenan- 
gebot bereitstellen, das neben Wild- 
bienen und Bienen auch anderen In- 
sekten Nahrungsangebot, Rückzugs- 
möglichkeiten und Grundlage zur 
Vermehrung bieten. Nicht zu verges- 
sen seien laut VBO zudem die rund 
8300 Obstbäume, die nicht nur das 
Landschaftsbild prägen, sondern 
auch Lebensraum bieten. 
Private sollen mitfinanzieren 
Die VBO plane jedoch in Kooperati- 
on mit dem Liechtensteiner Imker- 
verein, die Ausgleichsflächen auszu- 
bauen. Dies soll über sogenannte 
«Blühpatenschaften» geschehen und 
über blosse Förderung hinausgehen. 
Ziel sei es hier, mit den Imkern geeig- 
nete Standorte zu suchen und diese 
Flächen mit kostendeckender finan- 
zieller Unterstützung von Privatper- 
sonen für Bienen und andere Insek- 
ten aufzuwerten. Damit wolle man 
auch die Bevölkerung weiter für das 
Thema sensibilisieren. 
Vortrag zum Weltbienentag 
Der Liechtensteinische Imkerverein veranstaltet 
heute Abend anlässlich des Weltbienentages ei- 
nen Vortrag zum Thema «Faszination Wildbie- 
nen – Vielfalt, Gefährdung, Schutz». Beginn: 19 
Uhr, Rathaussaal Vaduz. Hier werden auch eini- 
ge der geplanten Projekte angesprochen. 
Eine Vielfalt an blühenden Pfl anzen schaff t diverse Nahrung und Lebensraum für Bienen und andere Insekten.  (Foto: SSI) 
Generalprobe dient als 
Standortbestimmung 
Endspurt Nach vier Tagen 
des Wettkampfs endete am 
Samstag die Generalprobe 
der «WorldSkills» in Vaduz. 
Auch wenn die Arbeit an den 
Kräften zehrte, blieben die 
Kandidaten bis zur letzten 
Minute konzentriert. 
VON MICHAEL WANGER 
«Ihr habt in den vergangenen Tagen 
gut durchgehalten. Gebt heute also 
noch mal alles», riefen die Malerex- 
perten ihren Kandidaten zu, als sie 
den letzten Teil ihrer Arbeit in An- 
griff nahmen. Motiviert machte sich 
auch Netzwerk- und Systemadminis- 
trator Luca Hogge erneut ans Werk: 
«Wenn mir während der General- 
probe eines gelungen ist, dann, dass 
ich jeden Tag von Neuem mit Moti- 
vation und Kraft starten konnte. 
Und das unabhängig davon, wie es 
mir am Vortag ergangen ist.» Diese 
Überzeugung schien sich auch auf 
die Leistung von Hogge auszuwir- 
ken, wie sein Experte, Stefan Wach- 
ter, gegenüber dem «Volksblatt» be- 
stätigte. «Luca hat gestern gute Ar- 
beit geleistet. Zwar durfte er Notizen 
verwenden, was den Auftrag etwas 
erleichterte. Die heutige Aufgabe 
kennt er jedoch nicht. Er schlägt 
sich bislang aber sehr gut», erklärt 
Wachter. Dennoch müsse sich Hogge 
bewusst sein, dass er für die 
«WorldSkills» in Kazan unbedingt 
noch an seinem Tempo arbeiten 
muss. 
Die Zeit sei auch für Software-Appli- 
kations-Kandidat Dominik Manser 
nach wie vor eine Herausforderung 
gewesen, erklärte Experte Riccardo 
Somma. Er müsse in den kommen- 
den Monaten unbedingt noch 
schneller werden. «Erfreulich ist 
hingegen, dass seine Arbeit bislang 
einwandfrei ist», so Somma. 
Schädler mit zwei weiteren Patienten 
Bereits wie in den Tagen zuvor, 
musste Lena Schädler, Fachfrau Ge- 
sundheit (FaGe), am Samstag erneut 
zwei Testpatienten betreuen. Eine 
davon, «Frau Vogt», war nach einer 
Operation am Blinddarm in der Du- 
sche gestürzt und konnte ihren lin- 
ken Fuss nicht mehr belasten. 
Schädler musste bei der Testperson 
eine Wundkontrolle durchführen 
und diese zum Thema Sturzpräven- 
tion beraten. Der zweite Auftrag lau- 
tete, «Simon», einem 25-jährigen 
Mann mit einer chronischen Nie- 
renerkrankung und Diabetes Typ A 
die selbstständige Urinprobe beizu- 
bringen und ihn über die Symptome 
von Nierenversagen aufzuklären. 
Diesen Vorgang verfolgte CNC-Frä- 
ser Luzian Clavadetscher vom Zu- 
schauerbereich aus mit. Clavadet- 
scher hatte am Samstagvormittag 
nämlich Pause und verbrachte diese 
bei seinen Teammitgliedern in der 
Spoerry-Halle. Erst am Nachmittag 
musste er in der Hoval das dritte 
und letzte Modul fräsen. Dieses hat- 
te er bereits am Donnerstag pro- 
grammiert. 
«Das Teamgefüge ist sensationell» 
Teamleiter Giorgio Di Benedetto sei 
mit der Motivation und dem Zusam- 
menhalt seines Teams sehr zufrie- 
den: «Alle sind nach wie vor top mo- 
tiviert und halten zusammen.» Sani- 
tär- und Heizungsmonteur Nicola 
Batliner habe auch trotz der doppel- 
ten Belastung – da er bereits am 
Samstag für ein weiteres Training 
nach Kazan reiste – sehr ruhig und 
gewissenhaft gearbeitet. «Auch Lena 
bringt eine enorme Überzeugung an 
den Tag. Sie bereitet sich sehr sorg- 
fältig auf jeden Tag vor», sagte Di Be- 
nedetto. Durchhaltewillen habe 
auch Malerin Desirée Ackermann ge- 
zeigt: «Desirée ist gesundheitlich 
stark angeschlagen. Ihre Knie 
schmerzen und es machen sich An- 
zeichen einer Grippe bemerkbar. Sie 
beisst sich aber durch und malt ihr 
Motiv zu Ende», so Di Benedetto. 
Dennoch müssten die Kandidaten in 
den restlichen 95 Tagen bis zu den 
«WorldSkills» nochmals ordentlich 
nachlegen. Dies habe die General- 
probe in ihrer Funktion als Stand- 
ortbestimmung nochmals klar ge- 
zeigt. 
Kandidat Luca Hogge während der letzten Minuten der Generalprobe. Scannen 
Sie das Foto mit der Xtend-App für ein Video vom «Schlusspfi ff ». (Foto: M. Wanger) 
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Aus der Region 
Angetrunken in 
Pfahl gekracht 
ALTSTÄTTEN Ein Rollerfahrer hatte 
sein Wochenende früh eingeläutet. 
Vielleicht zu früh – er krachte näm- 
lich am Freitag gegen 16.30 Uhr mit 
seinem Roller in einen Pfahl. Wie die 
Kantonspolizei St. Gallen mitteilte, 
war der 35-jährige Zweiradfahrer  auf 
der «Alten Widenbachstrasse» Rich- 
ng «Hinterforst» zuvor unterwegs, 
kam in einer Linkskurve von ihr ab. 
Bei der Kollision mit dem Pfahl ver- 
letzte sich der Mann unbestimmten 
Grades, musste durch die Rettung ins 
Spital gebracht werden. Er wurde 
von der Polizei als fahrunfähig einge- 
stuft, weshalb ihm dort eine Blut- 
und Urinprobe abgenommen wurden. 
Später verliess er selbstständig das 
Spital. «Da eine medizinische Über- 
wachung dringend nötig war, konnte 
ihn eine Polizeipatrouille von einem 
Wiedereintritt überzeugen», heisst es 
in der Mitteilung vom Wochenende 
abschliessend.   (red/pd) 
Bis November 
Landstrasse Ruggell- 
Schellenberg gesperrt 
SCHELLENBERG Das Land Liechten- 
stein und die Gemeinde Schellen- 
berg nehmen im Mai in Zusammen- 
arbeit mit der Wasserversorgung 
Liechtensteiner Unterland und dem 
LKW, die Sanierung der Landstrasse 
Ruggell-Schellenberg in Angriff. Sie 
ist deshalb ab heute für den gesam- 
ten Verkehr gesperrt. Die Totalsper- 
re wird circa bis November dauern. 
Die LIEmobil-Linien 32, 33, 35 und 
N4 verkehren im genannten Zeit- 
raum nach einem Baustellenfahr- 
plan: Linie 32 verkehrt nur zwischen 
Eschen Post und Ruggell Kirche. Die 
Haltestellen zwischen «Ruggell, Lim- 
senegg» und «Hinterschellenberg» 
entfallen. Reisende aus dem Bereich 
Widum, Loch, Tannwald und Klenn 
können die Linie 35 nutzen. Reisen- 
de aus dem Bereich Schellenberg/ 
Post bis Hinterschellenberg die Lini- 
en 33 oder 35 – Linie 33 verkehrt im 
genannten Zeitraum immer ab/bis 
Hinterschellenberg. Die Fahrt um 
23.19 Uhr ab «Mauren Post» wird 
auch Montag bis Donnerstag ausge- 
führt. Linie 35 fährt von Montag- bis 
Freitagmorgen bereits um 5.04 und 
5.34 Uhr zusätzlich ab Hinterschel- 
lenberg, um den Frühpendlern den 
Anschluss in Bendern sicherzustel- 
len. Ebenso fährt sie samstags und 
sonntags zusätzlich um 6.34 und 
7.34 Uhr ab Hinterschellenberg. 
Nachtbuslinie N4 wird zwischen 
Ruggell und Schellenberg via Badäl 
umgeleitet. Die Abfahrtszeit im Hin- 
terschellenberg wird von 1.19 auf 1.14 
Uhr vorverschoben, damit die An- 
schlüsse in Schaan gewährleistet 
bleiben. Die Abfahrtszeit um 2.19 
Uhr nach Mauren Post verschiebt 
sich auf 2.29 Uhr. Änderungen be- 
treffend die Schulbusse werden di- 
rekt von den Schulen kommuniziert. 
Das Amt für Bau und Infrastruktur 
und die Gemeinde Schellenberg sind 
bemüht, die Bauarbeiten so zügig 
wie möglich auszuführen und dan- 
ken im Voraus für Verständnis sei- 
tens der Bevölkerung.   (eps) 
Der detaillierte Baustellenfahrplan kann 
auf www.liemobil.li abgerufen werden. 
Tierschutzhaus 
Findelkatze in 
Vaduz aufgefunden 
VADUZ Das Tierschutzhaus Schaan 
bittet um Mithilfe bei einer in Vaduz 
aufgefundenen Findelkatze. Wer et- 
was über diese Katze (Foto unten) 
weiss, wird gebeten, sich beim Tier- 
schutzhaus in Schaan (Tel 00423 239 
65 65) zu melden.   (red/pd)
	        

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