Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2019)

Neuwahlen in Österreich Anfang 
September nach Skandal-Video 
Aus Das rechtskonservative 
Bündnis in Österreich ist 
rund 18 Monate nach dem 
Start schon wieder am Ende. 
Hintergrund ist ein Skandal- 
Video eines Treffens des in- 
zwischen zurückgetretenen 
FPÖ-Chefs Heinz-Christian 
Strache mit einer vermeint- 
lichen Investorin. 
Nach dem Bruch der rechtskonser- 
vativen Koalition in Österreich soll 
Anfang September ein neues Parla- 
ment gewählt werden. Das kündigte 
der österreichische Bundespräsi- 
dent Alexander Van der Bellen am 
Sonntag nach einem Gespräch mit 
Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) 
an. Das Land brauche möglichst 
bald einen Neuaufbau des Vertrau- 
ens in die Politik, sagte Van der Bel- 
len. Es gehe um das Wohl des Lan- 
des und das Ansehen Österreichs in 
der Welt. Der genaue Wahltermin 
muss noch von den politischen Ver- 
antwortlichen festgelegt werden. 
Weder Kurz noch Van der Bellen gin- 
gen auf die Frage ein, wer Nachfol- 
ger Straches werden könnte. Auch 
dazu, ob ranghohe FPÖ-Politiker, 
darunter der umstrittene Innenmi- 
nister Herbert Kickl, im Amt bleiben 
würden, äusserten sie sich nicht. Die 
Arbeit in der Regierung werde er bis 
zur Wahl «in aller Ruhe» fortsetzen, 
zitierte die österreichische Nach- 
richtenagentur APA Kurz. 
«Neuwahlen als Notwendigkeit» 
Die Neuwahlen seien kein Wunsch, 
sie seien eine Notwendigkeit, sagte 
Kurz. In den Monaten bis zur Wahl 
müsse ein Maximum an Stabilität 
hergestellt werden. Dazu werde er 
Gespräche mit allen Parteien füh- 
ren, kündigte der Regierungschef 
an. Kurz hatte die Koalition seiner 
ÖVP mit der rechtspopulistischen 
FPÖ am Samstag aufgekündigt und 
die Neuwahl vorgeschlagen. Vize- 
kanzler und FPÖ-Chef Strache war 
zuvor zurückgetreten. Auslöser war 
die Veröffentlichung eines Videos, 
das zeigt, wie Strache einer ver- 
meintlichen russischen Oligarchin 
2017 auf Ibiza öffentliche Aufträge in 
Aussicht stellte, wenn sie seiner 
 Partei zum Wahlerfolg verhelfe. Der 
Kanzler hatte am Samstag gesagt, in 
den Gesprächen, die er mit der FPÖ 
geführt habe, habe er nicht den Ein- 
druck gewonnen, dass die Partei zu 
grundlegenden Veränderungen be- 
reit sei. Die FPÖ schade dem Re- 
formprojekt seiner Regierung. «Sie 
schadet auch dem Ansehen unseres 
Landes», erklärte Kurz. «Genug ist 
genug», sagte er. Er schliesst auch 
nicht aus, dass sich sein bisheriger 
Vizekanzler durch die Äusserungen 
in dem Skandal-Video strafbar ge- 
macht haben könnte. «Die Ermitt- 
lungen werden zeigen, was jetzt pas- 
siert», sagte Kurz der deutschen Ta- 
geszeitung «Bild». 
Das Video wurde nach den Worten 
eines «Spiegel»-Redakteurs nicht ge- 
zielt kurz vor der Europawahl veröf- 
fentlicht. Die Aufnahmen seien nicht 
mit Absicht vor der Wahl Ende Mai 
platziert worden, sagte dieser. «Wir 
haben das Video im Laufe des Mo- 
nats bekommen und ausgewertet. 
Und als wir uns dann sicher waren, 
dass es authentisch und echt ist, ha- 
ben wir gesagt: Dann publizieren 
wir das Video.» Woher das Material 
kommt, könne er aus Quellenschutz- 
gründen nicht sagen. Laut «Süddeut- 
scher Zeitung», die das Video eben- 
falls bekam, wurde das Material in 
einem verlassenen Hotel auf USB- 
Sticks übergeben. (sda/dpa) 
Mehr zum Thema auf Seite 9. 
Österreichs Vizekanzler Heinz-Christian Strache ist wegen des Skandal-Videos zurückgetreten. (Foto: Keystone/AP/Michael Gruber) 
Montag, 20. Mai 2019 
142. Jahrgang Nr. 95 
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Zwei Mal ein Ja Die Schweiz stimmt für 
schärferes Waffengesetz und Steueränderungen 
BERN Die Schweizer haben sich für 
eine Verschärfung des Waffenrechts 
sowie für Änderungen bei der Ge- 
winnbesteuerung von internationa- 
len Unternehmen in ihrem Land aus- 
gesprochen. Nach Auszählung fast 
aller Stimmen wurden die Gesetzes- 
änderungen bei der Volksabstim- 
mung am Sonntag mit deutlicher 
Mehrheit angenommen. Damit kann 
die Schweiz wichtige EU-Richtlinie 
umsetzen. Die Schweiz ist zwar 
nicht EU-Mitglied, gehört aber wie 
die meisten EU-Staaten zum Schen- 
genraum mit offenen Grenzen, ist 
mit der Union über Verträge verbun- 
den und übernimmt viele EU-Re- 
geln. Bei einer Ablehnung der Waf- 
fenrechtsänderungen hätte die 
Schweiz vom Schengenraum ausge- 
schlossen werden können. Die EU 
hatte das Waffengesetz nach den 
Terroranschlägen 2015 in Frank- 
reich verschärft. Davon betroffen 
sind vor allem Käufer halbautomati- 
scher Waffen mit grossem Magazin. 
Solche Waffen – beispielsweise 
Sturmgewehre – gelten nun künftig 
auch in der Schweiz als verboten. 
Ausnahmen gibt es allerdings für 
Schützen, Jäger und Sammler. Waf- 
fenhändler müssen sämtliche Trans- 
aktionen mit Waffen innerhalb von 
20 Tagen elektronisch melden, Waf- 
fenhersteller alle wesentlichen Waf- 
fenbestandteile markieren. Das soll 
es der Polizei erleichtern, die Her- 
kunft einer Waffe zu klären. Die 
Schützen, allen voran die Interes- 
sengemeinschaft Schiessen Schweiz 
(IGS), hatte die Änderungen vehe- 
ment bekämpft. Die IGS sprach von 
einem «Entwaffnungs-Diktat der 
EU». Im Januar hatten die Gegner 
des Gesetzes 125 000 Unterschriften 
vorgelegt – 50 000 sind für ein Refe- 
rendum nötig.  Die Schweizer stimm- 
ten am Sonntag ausserdem Ände- 
rungen bei den Gewinnsteuervortei- 
len für internationale Konzerne zu. 
Bislang wurden sogenannte Status- 
gesellschaften, die ihre Aktivitäten 
vor allem im Ausland hatten, steuer- 
lich begünstigt. Sie müssen nun 
künftig genauso viel zahlen wie 
Schweizer Firmen. Die OECD sah in 
den Schweizer Regeln zur Unterneh- 
mensbesteuerung einen unfairen 
Steuerwettbewerb. Entscheide gab 
es auch in etlichen Kantonen und 
Städten: So wurde in Basel der Bau 
eines Grossaquariums abgelehnt. Im 
Kanton Schwyz wurde überra- 
schend einem Transparenzgesetz 
zugestimmt. Es verpflichtet unter 
anderem Parteien und andere politi- 
sche Gruppierungen, die Finanzie- 
rung ihrer Wahl- und Abstimmungs- 
kampagnen offenzulegen. (dpa) 
Fussball 
Balzers bleibt im 
Aufstiegsrennen 
BALZERS Mit einem knappen 3:2-Sieg 
gegen Uzwil kämpft sich der FC Bal- 
zers in der 2. Liga interregional bis 
auf einen Punkt an Leader Kreuzlin- 
gen, der gegen Chur nur 1:1 spielte, 
heran.   Seite 13 
Alpenverein trifft sich 
zur Jahresversammlung 
In der Diskussion gab 
auch die Gafadura- 
hütte zu reden. 
2 
Aus der Feder von 
Mathias Ospelt 
Umjubelte Premiere 
des Musicals «Orient 
Express» in Buchs. 
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Faszinierende Tiere 
Sabine Oertli führt in 
die Welt der Bienen ein 
Der «World Bee Day», 
ausgerufen von den Verein- 
ten Nationen, soll auf den 
Rückgang der weltweiten 
Bienenpopulation, dessen 
Folgen und den dringenden 
Schutzbedarf der Bienen 
hinweisen. Hierzulande ma- 
chen die Imker das mit dem 
Vortrag «Faszination Wild- 
bienen – Vielfalt, Gefähr- 
dung, Schutz» von Sabine 
Oertli, der um 19 Uhr im 
Vaduzer Rathaussaal 
beginnt. Seite 3 
Zitat des Tages 
«Akzeptiert Menschen 
und liebt euch gegen- 
seitig für das, was ihr 
seid, anstatt zu urteilen.» 
DUNCAN LAURENCE 
DER GEWINNER DES EUROVISION SONG 
CONTESTS IN TEL AVIV HAT FÜR  OFFEN- 
HEIT GEGENÜBER DEN EIGENEN MITMEN- 
SCHEN GEWORBEN. 
Seite 20 
Inland Impressionen 
von den grössten An- 
lässen des vergangenen Wo- 
chenendes hierzulande: dem 
«Buskers» in Vaduz und dem 
Jahrmarkt in Schaan. Seite 5 
Inland Musikalisch gab es 
am Wochenende sehr viel zu 
erleben – mit einem Konzert 
des Starpianisten Krystian 
Zimerman bei der Vaduzer 
Weltklassik, dem Trio Aus- 
zeit der Podium-Reihe oder 
der Frühlingsmatinee des 
Rheinbergerchors. Seite 7 
Sport In einem unglaublich 
spannenden Wettkampf ge- 
winnt der Schachclub 
Triesen sein Aufstiegsspiel 
gegen SprengSchach aus 
Wil knapp und steigt in die 
2. Bundesliga auf. Seite 14 
Zweites W-Series-Rennen 
Wenig Grip und einen Bremsplatten 
Platz 7 für Wohlwend 
im belgischen Zolder 
11 
Die Tageszeitung        für Liechtenstein
	        

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