MONTAG
13. MAI 2019 | null
Mässig gespielt, aber gewonnen:
Vaduz so gut wie sicher gerettet
Fussball Definitiv ist der
Klassenerhalt für den FC Va-
duz drei Runden vor Schluss
noch nicht. Dank dem knap-
pen 1:0-Heimsieg gegen Win-
terthur ist das Team von Trai-
ner Mario Frick aber ziemlich
sicher durch. Der zweitletzte
Auftritt vor heimischem
Publikum war dabei alles an-
dere als ein fussballerischer
«Leckerbissen».
VON MANUEL MOSER
Ausgerechnet
Ex-Winterthur-
Stürmer Manuel Sutter
sorgte mit dem einzigen
Treff er der Partie für den
so wichtigen FCV-Sieg. Mit nunmehr
acht Punkten Vorsprung auf Schluss-
licht Chiasso bei noch drei zu spie-
lenden Runden darf der Mission
Klassenerhalt vorsichtig schon mal
der «Erledigt-Stempel» aufgedrückt
werden. Rein rechnerisch könnten
die Residenzler zwar noch ans Ta-
bellenende zurückfallen, wirklich
realistisch ist das aber nicht. Klar
war da die Erleichterung auch bei
Trainer Mario Frick gross: «Klar ist
das so. Die Anspannung in den letz-
ten Wochen war bei allen wirklich
riesig. Wir sind froh, dass der Sack
nun so gut wie sicher zu ist», meinte
er nach Spielende.
Stark angefangen und nachgelassen
Dass die Partie gegen Winterthur,
gegen den der FCV in dieser Saison
noch keinen einzigen Punkt holen
konnte, am Ende noch eine richtige
Zitterpartie wurde, zeichnete sich
zu Beginn des Spiels nicht wirklich
ab. Vaduz legte gut los, war aggres-
siv, aufmerksam und kam auch
schnell zu den ersten Chancen. Nach
rund einer Viertelstunde war das
Pulver dann, wie es schien, bereits
verschossen. «Wir haben danach
komplett den Faden verloren – bei
uns braucht es da ganz wenig»,
meinte Frick nach der Partie.
«Winti» wurde aktiver, hatte drei,
vier richtig gute Chancen durch Slis-
kovic und Sefer. Das Tor machte
dann aber doch das Heimteam. Ma-
nuel Sutter bekam gut 25 Meter vor
dem Tor den Ball, sah, dass Torhüter
Spiegel etwas weit draussen stand,
und zog einfach volley ab: Treffer,
1:0 für Vaduz. Das Tor brachte an-
schliessend nicht die Zürcher, son-
dern den FCV selbst völlig aus dem
Konzept. Das Team von Ralf Loose
erarbeitete sich Chancen im Minu-
tentakt und hätte eigentlich den
Ausgleich erzielen müssen.
Knapp und etwas glücklich
Die Winterthur-Akteure, für die es
eigentlich um nichts mehr ging, wa-
ren dann auch zu Beginn des zwei-
ten Durchgangs deutlich aktiver. Va-
duz fiel in alte Muster zurück: Wie
zuletzt fehlten die Ideen in der Of-
fensive, der umbedingte Siegeswille
oder jener, noch einen Treffer nach-
zulegen, war nicht da.
Das war aber auch bei Winterthur
der Fall. Zwar spielten sich die Gäs-
te immer mal wieder gefährlich vor
das FCV-Tor, wirklich zwingende
Chancen blieben aber aus. Die Mi-
nuten vergingen und nach und nach
nahm der zweite FCV-Sieg in Serie
Form an. Zittern musste die Frick-
Elf aber bis zum Ende, das auch des-
halb, weil Coulibaly kurz vor Schluss
das vorentscheidende 2:0 nicht er-
zielte. Am Ende blieb es trotz eher
durchwachsener Leistung beim
knappen und wohl auch etwas
glücklichen Sieg für Vaduz. «Dass es
ein Abnützungskampf wird, hat sich
bereits im ersten Durchgang abge-
zeichnet. Es hat sicher auch etwas
Angst mitgespielt und natürlich war
auch etwas Glück dabei», so Frick
erleichtert.
Manuel Sutter (links) erzielte den einzigen Treff er. Scannen Sie das Bild mit der Xtend-App und sehen Sie im Video, was der Torschütze zum Spiel sagt. (Fotos: M. Zanghellini)
Rheinpark-Stadion, Vaduz 1424 Zuschauer
Schiedsrichter: Mohammed Ahmed Al-Shammari
Assistenten: Yousuf Aref Al-Shamari
Saad Mohamed Al-Shammari
Vierter Offizieller: Mirel Turkes
Tor: 31. Sutter 1:0.
Auswechslungen: 46. Saliji für Abedini und Cavar
für Schättin, 58. Coulibaly für Dossou, 63. Sülüngöz
für Bühler, 72. Sele für Gajic, 75. Mulaj für Wild, 85.
Antoniazzi für von Niederhäusern und Stettler für
Markaj.
Gelbe Karten: 43. Schättin (Foul), 78. Cavar
(Foul), 82. Sutter (Reklamieren).
Bemerkungen: 34. Lattentreffer Winterthur durch
Sefer. Auf der FCV-Bank: Tadic, Frick und ET Hirzel.
Vaduz ohne Vitija, Mikus, Drazan, Wieser (alle ver-
letzt), Prokopic (gesperrt), Babic, Ospelt und Sag-
lam (nicht im Aufgebot).
Mehr zum Spiel Vaduz – Winterthur im Liveti-
cker auf www.volksblatt.li sowie auf Twitter
unter dem Hashtag #LiveFCV
Vaduz – Winterthur 1:0 (1:0)
Büchel
Spiegel
Muntwiler
Abedini
Markaj
von Niederhäusern
Hajrovic
Sliskovic Wild
Lüchinger
Bühler
Gajic
Sutter
Brunner
Puljic
Schättin
Isik
Alves
Seferi
Göppel
Dossou
Arnold
«Haben es zum Glück über die Zeit gebracht»
Fussball Den 1:0-Sieg gegen Winterthur mussten sich die Vaduzer Akteure hart erarbeiten – Wettkampfglück inklusive. Die
Erleichterung bei den Akteuren und auch bei Trainer Mario Frick war nach dem wichtigen Heimsieg natürlich riesig.
VON MANUEL MOSER
Die Partien zwischen dem FC Vaduz
und Winterthur in dieser Saison wa-
ren, bis auf das 0:3 im Februar, äus-
serst umkämpft. Punkte gab es da-
bei für den FCV aber keine. Auch
das vierte Duell am Wochenende
hätte auf beide Seiten kippen kön-
nen – am Ende behielt das Team von
Mario Frick aber die Oberhand, sieg-
te mit 1:0 und machte damit vermut-
lich den entscheidenden Schritt in
Richtung Klassenerhalt. Und nach
dem Schlusspfiff war bei den Akteu-
ren, aber auch bei Trainer Mario
Frick vor allem eines zu spüren: Er-
leichterung! «Ja, der Stein, der ei-
nem vom Herzen fällt, ist riesig. Am
Ende wird wohl der 5. oder 6. Platz
rausschauen – was ja eigentlich das
Saisonziel war. Der Verlauf bis dahin
war aber alles andere als zufrieden-
stellend. Wir haben uns selbst in die-
se schwierige Situation gebracht,
uns nun aber wieder aus eigener
Kraft befreit. Nächste Saison erwar-
te ich auf jeden Fall eine andere
Mannschaft.»
Das Spiel selbst bezeichnete Mario
Frick derweil als «Abnützungs-
kampf». «Wir sind super reinge-
kommen, haben danach aber kom-
plett den Faden verloren. Bei Win-
terthur war zudem etwas die Luft
raus, was wir uns ja erhofft haben.
Am Ende zählen aber nur drei
Punkte. Und endlich haben wir mal
wieder zu null gespielt», fügt FCV-
Trainer Frick an.
«Druck ist nun kleiner»
Dass ein Gegentreffer ausblieb, freu-
te nicht nur Frick, sondern auch
Torhüter Benni Büchel. «Wir haben
die Druckphasen von Winterthur
überstanden und am Ende zu null
gewonnen. Ich bin wirklich glück-
lich, dass es mit dem zweiten Erfolg
in Folge geklappt hat – der Druck ist
nun definitv kleiner.»
Sieht auch Teamkollege und der ein-
zige Torschütze der Partie, Manuel
Sutter, so: «Die Erleichterung war
schon nach dem Sieg in Chiasso sehr
gross. Umso wichtiger ist es, dass
wir jetzt nachlegen konnten.» Die
Partie stand aber bis zum Schluss
auf der Kippe – eine enge Kiste sozu-
sagen. «Ja klar, mit nur einem Tor
Vorsprung ist es nie einfach, da
kann immer etwas passieren. Aber
zum Glück haben wir es über die
Zeit gebracht», sagte Sutter.
Die Erleichterung nach dem wichtigen Sieg gegen Winterthur war natürlich
gross. Scannen Sie das Bild mit der Xtend-App und sehen Sie im Video, was
Trainer Mario Frick zum zweitletzten Heimspiel der Saison sagte. (Fotos: MZ)
Challenge League
FC Aarau zum ersten
Mal vor Lausanne
AARAU/CHIASSO Mit einem spät er-
rungenen 2:1-Sieg in Schaffhausen
hat sich der FC Aarau erstmals in
dieser Saison auf den 2. Platz verbes-
sert, der die Teilnahme an der Bar-
rage ermöglicht. Der mit sechs Nie-
derlagen in die Saison gestartete FC
Aarau lag im Herbst zeitweise 14
Punkte hinter Lausanne zurück.
Aber die grandiose Aufholjagd der
Mannschaft von Trainer Patrick
Rahmen hat sich – zumindest drei
Runden vor Schluss – bezahlt ge-
macht. Die Aarauer liegen einen
Punkt vor Lausanne-Sport und kön-
nen die Barrage aus eigener Kraft er-
reichen. Die beiden Tore der Aarau-
er in Schaffhausen glichen sich. So-
wohl Elsad Zverotic, der frühere De-
fensivspieler des FC Luzern und der
Young Boys, als auch der türkische
Goalgetter Varol Tasar eine Viertel-
stunde vor Schluss trafen mit Weit-
schüssen nach langen Läufen.
Schaffhausen reichte es nur zum
zeitweiligen Ausgleich durch Luca
Tranquilli.
Letzte Chance für Chiasso
Schlusslicht Chiasso nutzte seine
wohl letzte Chance auf den Ligaer-
halt mit einem 2:1-Heimsieg gegen
das ebenfalls gefährdete Rappers-
wil-Jona. Da nebst Schaffhausen
auch Kriens seine Partie gegen Wil
verlor, sind die letzten vier Mann-
schaften nur noch durch zwei Punk-
te getrennt. Wie der FC Wil brachte
sich auch Vaduz endgültig aus der
gefährlichen Zone. (sda)
33. Runde
Servette – Lausanne-Sport 3:1 (1:1)
20 055 Zuschauer. – SR San. – Tore: 4. Stevanovic
1:0. 15. Frick (Eigentor) 1:1. 74. Alphonse 2:1. 77.
Imeri 3:1.
Schaffhausen – Aarau 1:2 (0:1)
1886 Zuschauer. – SR San. – Tore: 12. Zverotic
0:1. 53. Tranquilli 1:1. 79. Tasar 1:2.
Kriens – Wil 1:2 (0:1).
1200 Zuschauer. – SR Piccolo. – Tore: 27. Scholz
0:1. 53. Cortelezzi 0:2. 76. Seferagic 1:2.
Vaduz – Winterthur 1:0 (1:0)
1424 Zuschauer. – SR Al-Shammari. – Tor: 31. Sut-
ter 1:0.
Chiasso – Rapperswil-Jona 2:1 (1:0)
1500 Zuschauer. – SR Erlachner. – Tore: 42. Padu-
la 1:0. 47. Josipovic 2:0. 60. Kubli 2:1.
Tabelle
1. Servette * 33 76:32 70
2. Aarau 33 60:45 57
3. Lausanne-Sport 33 56:35 56
4. Winterthur 33 48:48 47
5. Wil 33 31:42 41
6. Vaduz 33 44:58 41
7. Rapperswil-Jona 33 43:49 35
8. Kriens 33 44:51 35
9. Schaffhausen 33 39:59 35
10. Chiasso 33 41:63 33
* Aufsteiger