Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2019)

Fussball 
Vorentscheidung in 
England steht an 
Manchester City kann sich 
mit einem Heimsieg gegen 
Ex-Champion Leicester City 
(heute, 21 Uhr, live auf 
DAZN) wieder vor Liverpool 
an die Tabellenspitze der 
englischen Premier League 
setzen. Liverpool hat ein 
Spiel und zwei Punkte mehr 
als der Titelverteidiger. Letz- 
ter Spieltag der Premier Le- 
ague ist am Sonntag. Dann 
muss City nach Brighton und 
Liverpool empfängt Wolver- 
hampton. Seite 12 
Tennis 
Kein Titel für 
von Deichmann 
WIESBADEN Im Einzel scheiterte 
Kathinka von Deichmann (Foto) 
beim mit 60 000 Dollar dotierten 
ITF-Turnier in Wiesbaden bereits 
im Achtelfinale. Im Doppel schaff- 
te sie es mit Partnerin Jaimee 
Fourlis (AUS, 19) zwar immerhin 
ins Endspiel, doch den Titel konn- 
ten letztlich ihre Gegnerinnen mit 
nach Hause nehmen. Das Duell 
gegen das topgesetzte Duo mit 
der Russin Anna Blinkova und 
der Belgierin Yanina Wickmayer 
bot dann einiges an Spannung. 
Nachdem sich das liechtenstei- 
nisch-australische Gespann im 
ersten Satz noch mit 3:6 geschla- 
gen geben musste, folgte im 
Zweiten Durchgang die Reaktion 
(6:4). Im Champions-Tiebreak zog 
von Deichmann und ihre Team- 
kollegin dann aber mit 3:10 den 
Kürzeren. (mm) 
www.volksblatt.li 
null 
MONTAG 
6. MAI 2019 
Heute 
Premiere: Nasse Startspur kostet 
Wohlwend den Podiumsplatz 
Motorsport Fabienne Wohl- 
wend belegt im geschichts- 
trächtigen ersten Formel- 
Rennen nur für Frauen den 
sechsten Rang. Die gute 
Ausgangslage mit Platz zwei 
konnte die Schellenbergerin 
nicht ideal nutzen – beim Start 
verlor sie auf der rutschigeren 
Seite gleich zu Beginn drei 
Plätze. Den Sieg holte sich die 
Dominatorin des Wochen- 
endes Jamie Chadwick aus 
Grossbritannien. 
VON MANUEL MOSER, HOCKENHEIM 
Erst liebäugelte Fabienne Wohlwend 
mit den Top 5, doch nach den star- 
ken Trainingsleistungen erhoffte 
sich die FL-Racerin gar einen Po- 
destplatz. Am Ende schaute beim W- 
Series-Auftaktrennen in Hocken- 
heim dann der sechste Schlussrang 
heraus. Von Enttäuschung, dass es 
für die angestrebte Topplatzierung 
nicht gereicht hat, war bei Wohl- 
wend nach dem Rennen aber keine 
Spur: «Nein überhaupt nicht. Das 
war mein allererstes Formel-3-Ren- 
nen, weshalb ich mit dem 6. Platz 
mehr als zufrieden bin», meinte sie. 
Dabei wäre für die Speed-Queen aus 
dem Fürstentum durchaus mehr 
dringelegen. Mit dem zweiten Platz 
im Qualifying nur wenige Stunden 
davor, verschaffte sie sich eine opti- 
male Ausganslage für das geschichts- 
trächtige Spektakel in Baden-Würt- 
temberg, das im Rahmen der DTM 
ausgetragen wurde. Müsste man zu- 
mindest meinen. Doch ganz so ideal 
entpuppte sich der Startplatz dann 
doch nicht. «Ich bin beim Start wirk- 
lich gut weggekommen, hatte dann 
auf der rechten Seite weniger Grip 
als die anderen und konnte daher 
viel weniger Tempo in die erste Kur- 
ve mitnehmen», sagte sie nach dem 
Rennen. Und tatsächlich war der 
Start wohl der entscheidende Faktor 
dafür, dass es nicht für weiter nach 
vorn gereicht hatte. 
Packende Zweikämpfe ohne Erfolg 
Nachdem Wohlwend dabei gleich drei 
Plätze einbüsste, verkürzte sich das 
mit 30 Minuten ohnehin schon kurze 
Rennen noch weiter. Nach einem 
Crash in Turn 6 zwischen der Finnin 
Emma Kimilainen und der Kanadi- 
erin Megan Gilkes wurden erstmal ei- 
nige Runden hinter dem Safety-Car 
gedreht. Der Restart machte dann 
Hoffnung auf mehr. Denn Wohlwend 
lieferte sich mit Sarah Moore (GBR) – 
die in der ersten Runde gar noch das 
Feld anführte – und der Holländerin 
Beitske Visser packende Kämpfe. 
Wohlwend musste bis zum Rennende 
aber beide Kontrahentinnen ziehen 
lassen. «Durch die Safety-Car-Phase 
war das Rennen schon recht kurz. Mit 
ein paar Runden mehr wäre sicher 
noch etwas dringelegen, denn ich bin 
eigentlich immer schneller gewor- 
den», sagte sie. Dass Wohlwend nach 
dem Rennen nicht enttäuscht in ei- 
nem Eck ausharrte, sondern den 
Journalisten so wie immer mit ei- 
nem Lächeln gegenübertrat, hängt 
damit zusammen, dass sie, auch 
wenn vielleicht mehr dringelegen 
wäre, auf ein wirklich gelungenes 
Rennwochenende zurückblicken 
konnte. «Zwei dritte Plätze in den 
Trainings und ein wirklich überra- 
schender zweiter Rang im Qualify- 
ing: Ich denke wir haben gezeigt, 
dass wir vorn dabei sind, darauf 
kann man nur aufbauen. Wichtig ist, 
dass wir bei nur sechs Rennen die 
Punkte mitnehmen und dann beim 
nächsten Mal einfach voll angrei- 
fen», so Wohlwend. 
Dominatorin Chadwick triumphiert 
Der Sieg des ersten Frauen-Formel- 
Meisterschaftsrennen in der Ge- 
schichte ging wenig überraschend 
an die Dominatorin des Wochenen- 
des Jamie Chadwick aus Grossbri- 
tannien. Sowohl in den Trainings, 
wie auch im Qualifying, grüsste die 
20-Jährige von Position eins. Und 
diese holte sie sich auch im Rennen. 
Und das, obwohl sie in der ersten 
Runde nach einem Fahrfehler Sarah 
Moore die Führung kurze Zeit über- 
lassen musste. Hinter Chadwick 
reihte sich mit Alice Powell eine 
weitere Britin ein. Platz drei ging an 
die Spanierin Marta Garcia, vor der 
Holländerin Beitske Visser und der 
dritten Britin Sarah Moore. «So in 
die neue Rennserie zu starten ist na- 
türlich wunderbar. Es fühlt sich gut 
an und ich bin wirklich erleichtert», 
meinte Siegerin Chadwick. Nun 
bleibt den Damen um Fabienne 
Wohlwend knapp zwei Wochen, ehe 
die Rennsaison im belgischen Zol- 
der bereits in die nächste Runde 
geht. «Ich kann auf jeden Fall eini- 
ges mitnehmen. Ich weiss, dass ich 
schnell bin, hab nochmals mehr 
Vertrauen in mein Auto und bin ge- 
willt, noch mehr Gas zu geben», so 
Wohlwend. 
Fabienne Wohlwend (ganz links) kam beim Start zwar gut weg, hatte auf der noch feuchteren Spur aber kaum Gripp. 
Scannen Sie das Bild mit der Xtend-App und schauen Sie das ganze Rennen in voller Länge nochmals an. (Fotos: W-Series/RM) 
Splitter 1 
Sportlerkollegin 
Hassler nicht dabei 
HOCKENHEIM Mit knapp vier Stunden 
Fahrzeit von Liechtenstein aus ist 
der Hockenheimring wohl die nächst- 
gelegene Rennstrecke im W-Series- 
Kalender. Klar machten sich da auch 
ein paar heimische «Fabienne-Wohl- 
wend-Fans» auf die Reise. «Ja ein paar 
sind hier. Da wir von der W-Series aus 
aber leider einen richtig vollen Ter- 
minkalender haben, bleibt nur wenig 
Zeit für meine Fans», erklärt Wohl- 
wend. Eine die noch einen viel kürze- 
ren Anreiseweg hat, aber ebenfalls 
aus Liechtenstein kommt, ist Schwim- 
merin Julia Hassler. Die heimische 
Ausnahmeathletin, die beim SV Nikar 
Heidelberg trainiert, wohnt geschätzt 
eine knappe Viertelstunde vom Ho- 
ckenheimring entfernt. 2017 stattete 
sie Wohlwend, als sie noch im Audi- 
TT-Cup fuhr, bereits einen Besuch 
ab. Beim Premierenrennen in der W- 
Series schaffte es Hassler, mit der 
Wohlwend wie sie sagt «sehr gut be- 
freundet» ist, aber nicht ins Fahrerla- 
ger. «Sie wäre gerne gekommen, doch 
ihr Bruder feierte Hochzeit, weshalb 
sie in Liechtenstein war», so Wohl- 
wend. Weltuntergang ist das aber kei- 
ner, denn sehr wahrscheinlich wird 
die 21-Jährige in der Zukunft noch öf- 
ter auf dem Hockenheimring ihre 
Runden drehen.   (mm) 
Splitter 2 
Wohlwend kaum 
mehr zu erkennen 
HOCKENHEIM Golden, rot und ein 
kleines bisschen weiss. Es ist der 
Helm, mit dem Fabienne Wohlwend 
in den bisherigen Rennen in der Fer- 
rari-Challenge oder auch bei den W- 
Series-Testfahrten immer an den 
Start ging. Beim Durchsuchen der 
Fotos von den ersten Trainingsein- 
heiten war das gold-rot-weisse Mus- 
ter aber nirgends wieder zu finden. 
Das hat auch einen Grund: «Auf 
dem Lausitzring teilte man mir mit, 
dass ich einen neuen Helm brauche, 
da meiner nicht aus Carbon ist», so 
Wohlwend. So einfach war es für die 
Schellenbergerin dann aber nicht 
einen neuen Kopfschutz zu besor- 
gen. «Es war nicht einfach einen in 
meiner Grösse zu bekommen, wes- 
halb ich einen aus Dubai quasi ‹ein- 
fliegen› lassen musste.» Komplett in 
schwarz mit verspiegeltem blauen 
Visier präsentiert sich der neue 
Helm – «schade, man erkennt mich 
gar nicht mehr», meint Wohlwend 
mit einem Schmunzeln. So bleiben 
wird er aber nicht. Die Schellenber- 
gerin hat bereits einige Ideeen, wie 
sie das Prachtstück gestalten könn- 
te. «Ich bin mir noch nicht ganz si- 
cher, aber Silber, mit etwas rot und 
weiss wäre mir sympathisch. Mal 
schauen.»   (mm) 
Impressionen vom Rennwochenende in Hockenheim
	        

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