Schwerpunkt Parteitag der Fortschrittlichen Bürgerpartei
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Nachgefragt
Was erwarten
Sie vom neuen
FBP-Präsidenten?
«Marcus ist für dieses
Amt prädestiniert. Er
soll die Leute auf den
richtigen Weg lenken.»
TONI HEEB
MAUREN
«Marcus wird mit fri-
schem Wind in sein Amt
starten. Dank seiner
Erfahrung besitzt er eine
wertvolle Basis für seine
künftige Arbeit.»
DAGMAR GADOW
GEMEINDERÄTIN GAMPRIN
«Ich wünsche mir, dass
er seine kommunikativen
Fähigkeiten zugunsten
der Partei einsetzt
und die FBP für die
Landtagswahlen in zwei
Jahren gut positioniert.»
SIMON BÜCHEL
VORSITZENDER JUNGE FBP
«Ich hoff e, dass Marcus
auch für die Anliegen
der Senioren off ene
Ohren haben wird.»
RENATE WOHLWEND
ALT-LANDTAGSVIZEPRÄSIDENTIN
«Er bringt Schwung
und Erfahrung in seine
Arbeit mit.»
KURT SCHNITZER
OBMANN FBP-ORTSGRUPPE RUGGELL
Marcus Vogt:
«Ich glaube
an den Dialog»
Neuanfang Marcus Vogt wurde gestern vom Parteitag mit
grosser Mehrheit zum Parteipräsidenten der FBP gewählt. Mit
seiner befeuernden Rede sorgte er für Aufbruchstimmung.
VON HANNES MATT
Marcus
Vogt punktete bei
den FBP-Freunden nicht
nur mit der Aussage, dass
Liechtenstein ein wun-
derbarer Flecken Erde sei – den er,
einem Astronaut gleich, jedes Mal,
wenn er von Triesenberg unterwegs
sei, bewundern dürfe. Nein, auch
mit seinen Zielen für die FBP schien
er den Punkt zu treff en. So sei es
Kernaufgabe der
Partei, Weichen
zu stellen, und
auch immer wie-
der nachzubes-
sern, damit Men-
schen in diesem
Land ein gutes Leben führen kön-
nen. Oder dass in der Politik in der
Bevölkerung wichtige Themen, Fra-
gen und Sorgen erkannt, aufgegrif-
fen und beantwortet werden – und
zwar mit Einbezug aller Gremien,
keinesfalls hinter verschlossenen
Türen. «Ich glaube an den Dialog.
Das möchte ich auch innerhalb der
Partei in entsprechenden Gefässen
fördern, um einen regelmässigen
Austausch sicherzustellen», wie Vogt
betonte. Ihm sei es ein grosses Anlie-
gen, mit den Menschen den persön-
lichen Kontakt zu suchen. «Es lohnt
sich, zuzuhören und die Sorgen und
Wünsche der Menschen ernstzuneh-
men.» Dafür sei eine Partei wie die
FBP schliesslich da. «Ebenfalls ist es
Aufgabe der Politik sicherzustellen,
dass Liechtenstein ein wunderschö-
nes Land bleibe und die Menschen
ein gutes Leben führen können –
aber auch mit Eigenverantwortung.»
Die Familie solle die FBP dabeiganz
besonders ins Zentrum stehen. «Und
jeder, der eine
solche gründen
will, soll sich
dies auch leisten
können – ohne je-
den Rappen drei
Mal umdrehen
zu müssen», so der neue FBP-Präsi-
dent. Dafür brauche es Arbeitsplät-
ze, leistbaren Wohnraum und einen
Rahmen, in dem Beruf und Familie
vereinbar sind. Vogt: «Politik soll
für die Menschen da sein.» Die FBP
sieht er dabei als starke Partei, die
auch stark agieren müsse. Dazu zäh-
le etwa das Vermitteln von Inhalten
und Zielen, die durchaus mit Nach-
druck vertreten werden dürften. Po-
litische Angriffe unterhalb der Gür-
tellinie kommen für Vogt dagegen
nicht infrage. Der frisch gewählte Parteipräsident Marcus Vogt möchte in der FBP Off enheit
Rede von Regierungschef Adrian Hasler
«Marcus Vogt ist einer,
der immer die Hand reicht»
ESCHEN «Es war gar nicht so einfach,
die Position des Parteipräsidenten
zu besetzen», sagte Regierungschef
Adrian Hasler als Mitglied der Fin-
dungskommission bei seiner An-
sprache am Parteitag. «Ein exponie-
rendes, herausforderndes und damit
sehr anspruchsvolles Amt.» Sich da-
für zur Verfügung zu stellen, dafür
brauche es viel Mut. «Marcus Vogt
hat über Jahrzehnte bewiesen, dass
er ein wichtiger Teil unserer Partei
ist, die er stark mitgeprägt hat», wie
Adrian Hasler ausführte. «Er gab der
FBP ein Gesicht und hat es verstan-
den, die Menschen zu begeistern, zu
verbinden und zur aktiven Mitarbeit
zu motivieren.» Trotz seiner relati-
ven Jugend sei Vogt ein Urgestein
der FBP, dem man so schnell nichts
vormachen könne. «Schon an der
Nomination am Landesvorstand hat
er gezeigt, dass er bereit ist, sich der
Diskussion zu stellen und nach vorn
zu schauen.» So habe er keine Angst
vor Konfrontation und ist auch nicht
nachtragend. «Marcus Vogt ist einer,
der immer die Hand reicht und ein
offenes Ohr hat. Damit ist er der
Richtige, der die FBP in eine erfolg-
reiche Zukunft führen kann.» (hm)
Thomas Banzer bedankt sich
«Die FBP ist stärker zusammengerückt»
ESCHEN Nachdem sich der scheiden-
de Parteipräsident Thomas Banzer
bei einer langen Liste an Leuten –
vom FBP-Präsidium bis hin zu seiner
Familie – für die tatkräftige Unter-
stützung in den vergangenen Jahren
bedankt hatte, zog er in seiner Rede
ein deutlich positives Fazit als Ob-
mann, Geschäftsführer und Partei-
präsident – mit vielen bestärkenden
Erlebnissen. So erwähnte Banzer ins-
besondere das 100-Jahr-Jubiläum,
das die FBP im vergangenen Jahr fei-
ern durfte. «Neben den grossartigen
Anlässen und dem tollen Buch bleibt
mir dieses Jubiläumsjahr vor allem
wegen seiner verbindenden Wirkung
in Erinnerung, welche ich durch das
Jahr hindurch bei vielen Parteifreun-
dinnen und Parteifreunden spüren
durfte», wie Thomas Banzer betonte.
«Ist die Euphorie zu Beginn des Jah-
res noch verhalten und sogar von ei-
nem Parteiaustritt überschattet ge-
wesen, so habe ich mit zunehmen-
dem Fortgang des Jahres nach und
nach deutlich gespürt, wie wir alle
als Partei wieder stärker und näher
zusammengerückt sind.» Den Höhe-
punkt durfte er am 22. Dezember er-
leben, dem effektiven Geburtstag
der Bürgerpartei. «Die Beschäfti-
gung mit unseren Wurzeln hat unter
anderem auch dazu geführt, dass wir
wieder stolz auf unsere Partei und
unsere Geschichte sind», so Banzer.
«Einer meiner grössten Wünsche ist
es, dass wir alle unseren Anteil dazu
tun, um auf dieser geschaffenen Ba-
sis aufzubauen.» Mit Marcus Vogt ha-
be die FBP einen erfahrenen, gut ver-
netzten und absolut fähigen Mann
für das Präsidentenamt gewinnen
können. «Ihn in diesem Kreise vorzu-
stellen ist – wie man so schön sagt –,
wie Wasser in den Rhein zu tragen.
Kaum jemand verfügt über so viel
Erfahrung wie er», führte Thomas
Banzer aus und fügte seinen letzten
Wunsch an: Dass alle den neuen FBP-
Präsidenten mit voller Kraft unter-
stützen mögen. (hm)
Altparteipräsident Thomas Banzer.
«Die Familie soll für die FBP
im Zentrum stehen.»
MARCUS VOGT
FBP-PARTEIPRÄSIDENT
Regierungschef Adrian Hasler.
Rede von Landtagspräsident Albert Frick
«Ein offenes Ohr für die
Sorgen der Menschen haben»
ESCHEN Für Landtagspräsident Al-
bert Frick ist die Wahl des neuen
Parteipräsidenten ein Aufbruch für
die Fortschrittliche Bürgerpartei
(FBP). Dies nicht nur mit Blick auf
die nächsten Wahlen, sondern auch
für eine gute und nachhaltige Poli-
tik. Für beides sei nämlich beides
nötig. «Aufbruch heisst aber auch,
die Fesseln zu lösen, die aufgrund
des Sparmodus entstanden sind»,
wie Albert Frick betonte. «Und grö-
ssere Projekte wie etwa den Neubau
des Landesspitals oder den Umzug
der Landesbibliothek in Angriff zu
nehmen.» Gleichzeitig müsse man
aber auch immer wachsam sein und
offen sein. «Dazu zählt, die Zeichen
der Zeit zu erkennen und für die Sor-
gen der Menschen ein offenes Ohr
zu haben.» Sein Aufruf an alle zum
Schluss: «Packen wirs an!» (hm) Landtagspräsident Albert Frick.