Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2019)

MITTWOCH 
20. MÄRZ 
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Diese acht Forderungen an die Klimapolitik veröff entlichete die Klimaorganisation FL am Samstag auf Instagram. (Screenshots @klimaorganisationfl ) 
Klimaaktivist Tobias Gassner: 
«Streiken wäre der letzte Ausweg» 
Protest In rund 90 Ländern gehen Jugendliche für den Klimaschutz auf die Strasse. In Liechtenstein (noch) nicht. Eine Info- 
veranstaltung mit der Umweltministerin am Gymnasium führte nun aber zur Gründung einer Klimaorganisation. 
VON DAVID SELE 
Sie 
wollten streiken. Es der 
16-jährigen Greta Thunberg 
gleichtun und fürs Klima auf 
die Strasse gehen. Gegen die 
Untätigkeit der Politik, für eine Zu- 
kunft. Für ihre Zukunft. 
Am 20. August 2018 hatte sich Greta 
Thunberg erstmals nicht ins Klas- 
senzimmer, sondern vor Schwedens 
Parlament gesetzt und demonst- 
riert. Alleine. Am vergangenen Frei- 
tag waren es bereits Millionen von 
Schülerinnen und Schülern welt- 
weit, die die Schule schwänzten, um 
die Welt wachzurütteln. «Wir sind 
hier, wir sind laut, weil man uns die 
Zukunft klaut», skandierten 1500 Ju- 
gendliche in Bregenz. In Zürich wa- 
ren es 10 000. Mehr als 1000 Städte 
in rund 90 Ländern prägten diesel- 
ben Bilder. 
Liechtensteinisch leise 
In Liechtenstein ist niemand laut. 
Auch nicht am vergangenen Freitag. 
Der Peter-Kaiser-Platz blieb leer. Und 
doch regt sich etwas am Gymnasium 
in Vaduz. Die Schülerorgansiation 
SOS thematisierte Greta Thunbergs 
Klimastreik bereits vor einigen Wo- 
chen in einer Sitzung. Doch die 
Schüler hatten Angst, womöglich ei- 
ne unentschuldigte Absenz im Zeug- 
nis vermerkt zu bekommen. «Also 
suchten wir das Gespräch mit dem 
Rektorat», berichten Vertreter des 
SOS. Namentlich genannt werden 
wollen sie nicht. 
Die Idee zu demonstrieren liessen 
sie sich ausreden. Etwas tun wollten 
sie trotzdem. 
Es sei ihnen jedoch schwergefallen, 
überhaupt Informationen darüber 
zu finden, was Liechtenstein bereits 
für den Klimaschutz macht. So ent- 
stand die Idee einer Informations- 
veranstaltung mit Umwelt- und Bil- 
dungsministerin Dominique Hasler. 
Das Rektorat leitete diese via Schul- 
amt in die Wege. Und am 15. Februar 
fand schliesslich der «Klimadialog» 
in der Aula des Gymnasiums statt. 
Auf dem Podium die Ministerin, Hei- 
ke Summer vom Amt für Umwelt, 
Rektor Eugen Nägele und zwei Schü- 
lerinnen vom SOS. 
Doch die Schüler sind mit dem Er- 
gebnis nicht zufrieden. In einem 
Text des SOS ist zu lesen, sie seien 
nach der Veranstaltung «nicht wirk- 
lich aufgeklärter über den Klima- 
schutz in Liechtenstein» gewesen. 
Auch hätten die Projekte, die Liech- 
tenstein vorantreibt, um die Klima- 
ziele zu erreichen, nicht benannt 
werden können. 
Von Veranstaltung ausgeschlossen 
Umweltministerin Hasler legt auf 
«Volksblatt»-Anfrage hingegen dar, 
dass sehr wohl besprochen worden 
sei, was jeder Einzelne, gemeinsame 
Initiativen und Projekte sowie Poli- 
tik und Wirtschaft bewirken können 
und bereits bewirken. Auch sei In- 
formationsmaterial verteilt worden. 
Sie wertschätze es, dass die Schüler 
den Dialog mit der Politik gesucht 
hätten und habe dies auch gewür- 
digt, stellt Hasler klar. Die Ursache 
für die unterschiedliche Wahrneh- 
mung lässt sich von aussen nicht fin- 
den. An der Veranstaltung teilneh- 
men durfte das «Volksblatt» nicht. 
Klimaorganisation gegründet 
Dennoch: Der Klimadialog scheint 
etwas bewegt zu haben. Der 16-jähri- 
ge Tobias Gassner aus Vaduz sass 
auch in der Aula. Er habe den Event 
als «Abfertigung, um uns Ruhig zu 
halten» empfunden. Gleichzeitig hat 
es ihn und ein paar Gleichgesinnte 
motiviert, selbst aktiv zu werden. 
Sie riefen die «Klimaorganisation 
FL» ins Leben. Mittlerweile seien sie 
20 Leute. Der zugehörige Instagram- 
Account, auf dem die Organisation 
ihre Forderungen publik macht, 
zählte bis Montag 139 Abonnenten. 
Ziel sei es, in den Diskurs mit der Po- 
litik zu treten. Man plant zudem, Öf- 
fentlichkeitsarbeit zu leisten und 
sich so für den Klimaschutz einzu- 
setzen. Zuviel will Tobias Gassner 
noch nicht verraten, hält aber fest: 
«Streiken wäre der letzte Ausweg.» 
Wollen eine 
Zukunft: Ma- 
lene Hagen, 
Anja Bieder- 
mann und To- 
bias Gassner 
von der Klima- 
organisation 
FL. (Foto: ZVG) 
Gegen den Willen der Schülerinnen und Schüler 
Medien vom Klimadialog ausgeschlossen 
Unter den Teilnehmenden herrscht Unei- 
nigkeit darüber, was wirklich am Klimadia- 
log in der Aula des Gymnasiums passiert 
ist und was nicht. Öffentlich kommuniziert 
wurde lediglich mittels einer von den 
Schülern verfassten und vom Rektorat so- 
wie dem Umweltministerium redigierten 
Pressemitteilung. Auf dieses Vorgehen 
 hatte man sich mit den Schülern geeinigt. 
Laut eigenen Angaben hätten sie lieber die 
Medien eingeladen. Doch das Rektorat hat 
ihnen dann gesagt, dass die Ministerin 
nicht daran teilnehmen wolle. Das weist 
Dominique Hasler wiederum mit aller 
Deutlichkeit von sich: «Nein, das entspricht 
nicht den Tatsachen.» Wie die Schüler zu 
dieser Auffassung kommen, könne sie sich 
nicht erklären. Auch seitens Rektorat heisst 
es, der Ausschluss der Medien sei nie eine 
Bedingung gewesen. Im Austausch mit 
dem Schulamt sei zwar festgehalten wor- 
den, die Medien nicht aktiv einzuladen. Das 
aber deshalb, weil «sie sowieso nicht kom- 
men würden». Darüber habe es wohl ein 
Missverständnis gegeben. 
Tatsache ist: Das «Volksblatt» versuchte 
zwei Tage im Voraus, sich für die Veran- 
staltung anzumelden. Die Teilnahme wurde 
vom Rektorat verwehrt. Grund: Es handle 
sich um eine schulinterne Veranstaltung. 
Mit pinker Farbe 
Auch ein Auto wurde 
in Balzers besprüht 
BALZERS Eine unbekannte Täter- 
schaft hat zwischen Samstagabend 
und Sonntagmorgen mehrere Fassa- 
den, das Wartehäuschen der Bushal- 
testelle «Alter Pfarrhof» und ein 
Fahrzeug mit pinker Farbe besprüht. 
Es entstand Sachschaden in unbe- 
kannter Höhe, teilte die Polizei An- 
fang Woche mit. Sie bitte demnach 
Leute, die Angaben zur Täterschaft 
machen können, sich telefonisch un- 
ter   236 71 11 oder der via E-Mail 
(info@landespolizei.li) zu melden.   
(red/lpfl) 
Einbruch in Schaan 
Auch Schmuck weg 
SCHAAN Eine unbekannte Täterschaft 
hat bereits vergangene Woche die 
Türe eines Einfamilienhauses aufge- 
hebelt und dessen Räume durch- 
sucht. Das teilte die Landespolizei 
Anfang Woche mit. Gestohlen wur- 
den am Freitag demnach Schmuck 
und weitere Objekte. Es entstand 
Sach- und Vermögensschaden in un- 
bekannter Höhe.   (red/lpfl) 
Waren nicht angeschnallt 
90 fehlbare Fahrer 
bei sechs Kontrollen 
VADUZ Die Polizei beteiligte sich in 
der Vorwoche an einer europawei- 
ten Verkehrskontrolle. Die Folge: Bei 
sechs Kontrollen in mehreren Ge- 
meinden hat sie 90   Autofahrer er- 
wischt, die nicht angeschnallt wa- 
ren. In zwei Fällen waren überdies 
die mitfahrenden Kinder nicht rich- 
tig gesichert, so die Landespolizei 
am Montag abschliessend.  (red/lpfl) 
Von Feuerwehr gerettet 
Gleitschirmfl ieger 
landet in Baum 
SCHAAN Ein Gleitschirmflieger ist in 
diesen Tage in Schaan in Schwierig- 
keiten geraten und in einem Baum 
gelandet. Der Schirm hatte sich in 
den Ästen verfangen. Der Unfall ging 
aber glimpflich aus, wie die Landes- 
polizei am Montag mitteilte. Der Pi- 
lot blieb am Sonntag unverletzt, 
musste aber von der örtlichen Feu- 
erwehr vom Baum geborgen wer- 
den. Gestartet war der 31-Jährige um 
die Mittagszeit in Triesenberg im 
Weiler Gaflei auf etwa 1500 
m ü. d. M. Ein immer stärker wer- 
dender Wind verdrehte dem Piloten 
dann den Schirm.   (red/sda/lpfl) 
Einbruch in Vaduz 
An Tresor gescheitert 
VADUZ Eine unbekannte Täterschaft 
wuchtete am Dienstagvormittag mit 
Körperkraft die Terrassentür eines 
Einfamilienhauses in Vaduz auf und 
durchsuchte anschliessend sämtli- 
che Räume. In einem versuchte sie, 
einen Kleintresor aus der Veranke- 
rung zu reissen, «was jedoch miss- 
lang», wie die Landespolizei mitteil- 
te. Andere Gegenstände bekam die 
Täterschaft jedoch in die Finger – 
und verliess mit ihnen den Tatort 
unerkannt. Es entstand Sach- und 
Vermögensschaden in unbekannter 
Höhe, so die Polizei abschliessend. 
  (red/lpfl)
	        

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