Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2019)

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14. MÄRZ 2019 
Vaduz 
David Meier 
† 
David Meier erblickte am 1. Septem- 
ber 1991 gemeinsam mit seinem 
Zwillingsbruder Gabriel in St. Gallen 
als Sohn der Irmgard und des Mar- 
kus Meier das Licht der Welt. Zu- 
sammen mit Gabriel und dem älte- 
ren Bruder Florian verbrachte er ei- 
ne schöne und unbeschwerte Jugend 
im Kreise seiner Familie. David war 
ein aufgewecktes, äusserst fröhli- 
ches, unternehmungslustiges und 
glückliches Kind. Wer sein herzli- 
ches Lachen erleben durfte, wird es 
nie mehr vergessen. Und sein Taten- 
drang war kaum zu bremsen. 
Während seiner Schulzeit – er war 
ein ausgezeichneter Schüler – ge- 
noss David seine Freizeit in vollen 
Zügen. Ob mit der Mama im 
Schwimmbad, mit dem Papa im 
Wald oder mit dem «Gärbergötti» 
auf dem Fussballplatz – David inter- 
essierte sich für alles. Sport, Kultur, 
Wissenschaft und vieles mehr zählte 
zu seinen Interessensgebieten. Und 
was er in die Hand nahm, das gelang 
ihm in der Regel auch. So brachte er 
sich beispielsweise das Spielen von 
Musikinstrumenten im Nu selbst 
bei. Das Fussballspiel aber war und 
blieb seine grosse Leidenschaft, die 
er mit seinen Brüdern teilte. Alle 
waren sie gute Fussballer. David fiel 
dabei insbesondere durch seine vor- 
ausdenkenden, strategischen Fähig- 
keiten auf, die er auch in anderen 
Lebensbereichen einzusetzen wuss- 
te. 
Seine Banklehre mit Berufsmatura 
schloss David 2010 bei der LGT her- 
vorragend ab. Ungefähr zu jenem 
Zeitpunkt fasste auch eine heimtü- 
ckische Krankheit langsam, langsam 
Fuss. David litt hin und wieder an 
depressiven Phasen. 
Sein beruflicher Werdegang führte 
David 2014 nach Kanada, wo er seine 
Englischkenntnisse vertiefen konnte. 
Fast ein ganzes, sehr lehrreiches 
Jahr, das ihm guttat! Im Anschluss an 
seinen Sprachaufenthalt versuchte er 
sich beruflich neu zu orientieren. Da- 
vid entwickelte sich zum Suchenden 
und absolvierte verschiedene Prakti- 
ken, so etwa im Journalismus oder 
als Informatiker. Schliesslich – was er 
eigentlich nicht mehr wollte – lande- 
te David 2016 bei einer Vermögens- 
verwaltung und 2017 wieder in der 
Bankenbranche, wo er sehr geschätzt 
wurde. Berufsbegleitend bildete sich 
David zum Wirtschaftsfachmann 
weiter. Obwohl er in der Schule Best- 
noten erzielte, hatte er ungerechtfer- 
tigterweise Bedenken, die Abschluss- 
prüfung nicht zu bestehen. Insge- 
samt aber wirkte David trotz des ho- 
hen Arbeitspensums in seiner neuen 
Position zufrieden. 
David war intelligent. Er war ein 
Schnelldenker und Analytiker, aber 
auch ein hochsensibler Mensch, der 
hinterfragte und kritisierte, wenn es 
ihm angebracht schien. Seine Beden- 
ken und Probleme traten jedoch sel- 
ten offen zu Tage. Aufmerksame Be- 
obachter in seinem Umfeld konnten 
jedoch manchmal förmlich fühlen, 
wie er sich innerlich mit dieser oder 
jener Sorge auseinandersetzte. 
Wenn er sich aber gut fühlte, dann 
verstand es David, sich unter Freun- 
den und im Kreis der Familie ge- 
schickt, gutgelaunt und souverän zu 
bewegen. Stets charmant und mit ei- 
nem Augenzwinkern. Glücklich und 
zufrieden, so schien es ... 
Wer ihn, ob privat oder bei der Ar- 
beit, um einen Gefallen oder um Hil- 
fe bat, wurde von David nicht ent- 
täuscht. Er galt als zuvorkommend, 
freundlich und hilfsbereit. Er lebte 
bescheiden und stellte kaum materi- 
alistische Ansprüche. David war ein 
feinfühliger, guter Mensch! Seine 
besondere Zuneigung durften seine 
Nichten Maria und Laura geniessen, 
die er ganz besonders in sein Herz 
geschlossen hatte. Für sie hatte er 
am wöchentlichen Mittagstisch bei 
Mama immer einen lustigen Spruch 
auf Lager. 
Seine eigenen tiefsinnigen Gedan- 
ken, vielleicht waren es stille Hilfe- 
rufe, blieben hingegen im Verborge- 
nen, sie mochte er nicht veräussern. 
Er wollte, so war der David, sich und 
vor allem andere nicht damit belas- 
ten. Nach einem Ferienaufenthalt 
mit seinem Bruder Gabriel und 
Freunden in Südamerika, wo er sich 
sehr wohl fühlte, stellte sich bei Da- 
vid zu Beginn dieses Jahres wieder 
eine Phase des Rückzugs ein. Sein 
Leben spielte sich von wenigen Aus- 
nahmen abgesehen, mehr oder we- 
niger in seiner Wohnung ab. Pflicht- 
bewusst wie er war, ging er aber 
stets seiner Arbeit nach. 
Am 22. Januar hat sich unser David 
still und leise verabschiedet, seinem 
jungen Leben – für alle unverständ- 
lich – ein Ende gesetzt. Ein Auszug 
aus seinem berührenden, hochan- 
ständigen und respektvollen Ab- 
schiedsbrief spricht für sich: 
«Bitte gebt euch keine Schuld! Nie- 
mand, das soll jeder wissen (!), ist 
Schuld an dem, was sich teilweise seit 
Jahren in meinem Kopf abspielt. 
Ich bin gescheitert an meinen eigenen 
Ansprüchen und an denjenigen der 
Gesellschaft. Einer Gesellschaft mit 
deren Werten ich mich immer weniger 
identifizieren konnte. Das permanen- 
te Streben nach wirtschaftlichem Er- 
folg, Likes und Anerkennung und der 
blinde Konsum. Diese Entwicklungen, 
die ‹Entfremdung der Menschen vom 
Menschlichen› widerstrebte mir mehr 
und mehr. Ich habe den Sinn des Le- 
bens nicht gefunden, aber ich be- 
fürchte wir entfernen uns derzeit im- 
mer weiter davon, anstatt ihm näher 
zu kommen.   
Ohne Anspruch darauf, jemanden mit 
meinen letzten Worten zu belehren. 
Vielleicht können diese spontan ver- 
fassten Gedanken, dem ein oder ande- 
ren dennoch einen Anstoss geben, sei- 
ne Prioritäten nochmals zu überden- 
ken. Kümmert euch um eure Mitmen- 
schen! Lobt und anerkennt, liebt und 
lebt Gemeinsamkeiten, hört zu und in- 
teressiert euch, baut Brücken und kei- 
ne Mauern, seid grosszügig und ge- 
recht, seid füreinander da!» 
Auch wenn David viel zu früh von 
dieser Welt und damit von uns ge- 
gangen ist, hoffen wir doch, dass er 
die ewige Ruhe gefunden hat. Wer 
ihn gekannt hat, wird ihn nie 
 vergessen … 
ZUM GEDENKEN 
David Meier 
1. September 1991 – 22. Januar 2019 
Herzlichen Dank 
für die vielen Zeichen des Mitgefühls, für die tröstenden Worte, jeden 
Händedruck, jede Umarmung, die zahlreichen Karten und Briefe, Blumen, 
Spenden, Mess-Spenden und die Begleitung auf seinem letzten Weg. Ein 
besonderes Dankeschön gilt den persönlichen Freunden, dem «Camp 
Meierhof», dem KIT sowie Kaplan Pius Rüegg und Peter Vogt. 
Vaduz, im März 2019 Die Trauerfamilie 
DANKSAGUNG 
Fachhochschule «Ost» vor Start 
Einen Schritt weiter Die St. Galler Regierung hat formell den Beitritt des Kantons zur neu strukturierten Fachhochschule 
Ost beschlossen. Dieser Schritt muss nun noch vom Kantonsrat und später an einer Volksabstimmung genehmigt werden. 
In 
einem mehrjährigen Prozess 
sind die Fachhochschulen in 
der Ostschweiz neu strukturiert 
worden. Auslöser war der Bund, 
der auf grössere Zusammenschlüsse 
statt auf kleine Fachhochschulen 
setzte. Die Neukonzeption steht nun 
vor ihrem Abschluss. Am 15. Februar 
hat bereits die Trägerkonferenz der 
entsprechenden Vereinbarung zuge- 
stimmt, am 12. März beschloss die 
St. Galler Regierung den Beitritt. Da- 
mit ist nun das Parlament an der Rei- 
he: Die Bildung der neuen Fachhoch- 
schule Ost steht in der kommenden 
Aprilsession auf dem Programm. 
Das letzte Wort hat dann das Volk. 
Die Abstimmung soll im November 
stattfinden. 
In der Trägerkonferenz, dem obers- 
ten politischen Gremium, sind 
Liechtenstein, die Kantone St. Gal- 
len, Schwyz, Glarus, Appenzell Aus- 
serrhoden, Appenzell Innerrhoden 
und Thurgau vertreten. 
Die drei Standorte in Rapperswil, 
St. Gallen und Buchs sollen ab dem 
operativen Start der neuen Fach- 
hochschule am 1. September 2020 
einheitlich unter dem Namen «Ost» 
auftreten. Der gemeinsame Marken- 
name bringe das einheitliche Leis- 
tungsverständnis zum Ausdruck, 
heisst es in der Mitteilung des Kan- 
tons vom Mittwoch. 
Der Sitz des Rektorats wird in Rap- 
perswil sein. Für die Departemente 
Wirtschaft, Soziale Arbeit und Ge- 
sundheit soll der Sitz der Leitung in 
St. Gallen angesiedelt sein, für die 
Departemente Architektur, Bau- und 
Planungswesen und Informatik ist es 
Rapperswil und für das Departement 
Technik Buchs.   (sda) 
Das Departement 
Technik der «Ost» 
wird weiter in Buchs 
beheimatet sein. 
(Foto: M. Zanghellini) 
LIECHTENSTEINmobil 
VR neu bestellt: 
Frick und Caviezel 
für Ender und Lüthi 
VADUZ Die Regierung hat bereits am 
Dienstag zwei neue Mitglieder für 
den LIEmobil-Verwaltungsrat be- 
stellt. Für die Mandatsperiode 2019 
bis 2023 nehmen laut der Mitteilung 
des Ministeriums für Infrastruktur, 
Wirtschaft und Sport vom Mittwoch 
neu Piotr Caviezel und Claudio Frick 
Einsitz. «Letzterer deckt als Rechts- 
anwalt die von Gesetzes wegen gefor- 
derte Kompetenz Recht im Verwal- 
tungsrat ab. Caviezel bringt als Mit- 
glied der Geschäftsleitung der Rhäti- 
schen Bahn seine Kompetenzen im 
Bereich des öffentlichen Verkehrs (...) 
ein.» Sie ersetzen Marco Ender und 
Marco Lüthi. Weiterhin im Verwal- 
tungsrat verbleiben derweil der Prä- 
sident Gerhard Häring, Johanna Nos- 
er und Karlheinz Ospelt.   (red/ikr) 
Dargebotene Hand 
Tel143 Ostschweiz/ 
Liechtenstein hört 
vor Ort zu 
SCHAAN Heute ist der Tag des Zuhö- 
rens der Einsamkeit gewidmet. Ein- 
samkeit hat verschiedene Gesichter 
und gehört für viele Menschen zu ih- 
rem Leben. Tel143 bietet Hilfe zur 
Selbsthilfe. Ein Gespräch mit Tel143 
kann ein Lichtblick sein, die mo- 
mentane Einsamkeit zu durchbre- 
chen. Sich Zeit nehmen, zuhören, 
mitgehen; die Einsamkeit durchbre- 
chen. Die Dargebotene Hand ver- 
schenkt in der Schweiz jährlich über 
50 000 Stunden Zeit an Menschen, 
die ein helfendes Gespräch oder ei- 
nen unterstützenden Onlinekontakt 
wünschen. Heute von 10 bis 15 Uhr, 
wird die Regionalstelle Ostschweiz 
und Liechtenstein in Chur an der 
Bahnhofstrasse beim Kunsthaus prä- 
sent sein und für Interessierte zur 
Verfügung stehen. Zudem wird die 
Nationalrätin Brigitta Gadient das 
Team der Regionalstelle am Vormit- 
tag unterstützen.   (eps)
	        

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