Inland | 7
MITTWOCH
23. JANUAR 2013
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Die liechtensteinische Delegation beim Liechtenstein-Stand, von links: Christian
Hausmann, Martin Meyer, Fürst Hans-Adam II., Thomas Gstöhl und Ernst Risch.
An der von
Michael Fleischha-
ker (Erster von links)
moderierten Diskussion
nahmen (von links) Jan
Zielonka, Václav Klaus,
Franz Fischler, Mimoza
Kusari-Lila und Martin
Meyer teil. (Fotos: IKR)
Regierungschef-Stellvertreter Martin Meyer nutzte die «com.sult» zu einem
Höfl ichkeitsbesuch bei Österreichs Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner.
Schwerpunkt «com.sult»-Kongress in Wien
Impressionen
Fürst Hans-Adam II. überzeugte
mit seinen Worten sowohl das
Podium als auch die Gäste.
Viel Aufmerksamkeit für Liechtenstein
Marketing Fürst Hans-Adam II. als Keynote-Speaker und Preisträger, Regierungschef-Stellvertreter Martin Meyer als Referent, Liechtenstein Marketing mit
einer eigenen Standpräsenz: Ganz liechtensteinisch präsentierte sich der Wiener Kongress «com.sult» in diesem Jahr, gab die Regierung am Dienstag bekannt.
Einer
der Höhepunkte des
«com.sult» war die Ver-
leihung des «Golden Ar-
row Lifetime Achievement
Awards». Diese Auszeichnung er-
halten Persönlichkeiten, die ausser-
gewöhnliche Ideen realisieren und
Visionen umsetzten. Kurz: die das
Unmögliche möglich machen. In die-
sem Jahr durfte Fürst Hans-Adam
II. den «Golden Arrow» für sein Le-
benswerk entgegennehmen.
Im vergangenen Jahr wurde der
Award Hans-Dietrich Genscher, dem
ehemaligen Vizekanzler und Aus-
senminister Deutschlands, sowie
Lech Walesa, dem ehemaligen Präsi-
denten Polens, verliehen. Weitere
Preisträger der Vergangenheit wa-
ren unter anderen der Präsident der
Tschechischen Republik Vaclav
Klaus, der legendäre Apollo 11-Astro-
naut Buzz Aldrin oder Shimon Pe-
res, Staatspräsident Israels.
Wohin geht Europa?
«Europe of Tomorrow: The New Way
of Thinking» war das Motto des
«com.sult». Wohin geht Europa? Die-
se Fragestellung stand zentral über
den verschiedenen Panels, die poli-
tische, wirtschaftliche und gesell-
schaftspolitische Antworten such-
ten. Als Ausgangslage wurde ein
durchaus düsteres Europabild ge-
zeichnet, geprägt durch hohe Staats-
schulden, eine mangelnde politische
Einheit und zunehmend soziale
Brennpunkte.
So waren die verschiedenen Refe-
renten angehalten, Lösungsansätze
und mutige Ideen zu äussern, die ge-
eignet wären, Europa mit einem
Ruck vorwärts zu bringen. Die An-
liegen drehten sich um die Weiter-
entwicklung der politischen Union,
die Stabilität im Finanzsystem und
die strategische Steigerung der Wett-
bewerbsfähigkeit. Der Ruf nach In-
novation, nach einer leistungsfähi-
gen Infrastruktur und mehr Demo-
kratie waren sodann auch die Top-
themen des diesjährigen «com.sult»-
Kongresses.
Panel mit Martin Meyer
Auch Regierungschef-Stellvertreter
Martin Meyer befand sich unter den
Rednern des «com.sult». Anlässlich
des Panels «Politischer Ausblick
2013» trat er als Redner auf. Bereits
im Vorjahr zählte der Regierungs-
chef-Stellvertreter zu den Referen-
ten des Kongresses. Thema seines
heurigen Panels war das politische
Jahr 2013, das als Jahr der Herausfor-
derung bezeichnet wurde. Wahlen
in Deutschland, die Zukunft des
Euro, die Umsetzung der Banken-
aufsicht, Wege aus der Rezession,
wachsende Anti-EU-Stimmung – die
Bandbreite der zu bewältigenden
Herausforderungen in Europa wur-
de als gross beschrieben.
Im Panel diskutierten mit Martin
Meyer der ehemalige EU-Kommissar
für Landwirtschaft Franz Fischler,
Enver Hoxhaj, Aussenminister Koso-
vos, der tschechische Präsident Va-
clav Klaus und Jan Zielonka, Profes-
sor für Europäische Politik an der
Universität Oxford. In der Diskussion
ging es um Fragen wie Europa seine
Zukunft besser in den Griff bekom-
men könnte, ob eine Nord-Süd-Spal-
tung drohe und was die nächste Er-
folgsgeschichte der EU nach den bis-
herigen Erweiterungen sein könne.
Liechtenstein Marketing vor Ort
Im Auftrag der Regierung nutzte
auch Liechtenstein Marketing die
Ansammlung der internationalen
Gästeschar des Wiener Kongresses
«com.sult» durch eine Präsenz vor
Ort. Mit einem kleinen Stand präsen-
tierte sich Liechtenstein als attrakti-
ver Wirtschaftsstandort und hob
gleichzeitig die hohe Lebensqualität
im Land hervor. «Durch geeignete
Präsentationen wurde dargestellt,
dass Liechtensteins Wirtschaft ne-
ben dem Finanzsektor auch ein ide-
ales Umfeld für Industriebetriebe
und neue Sektoren bereithält»,
heisst es in der Pressemitteilung
vom Dienstag. In dieser wird Regie-
rungschef-Stellvertreter Meyer wie
folgt zitiert: «Gerade in Zeiten des
schnellen Wandels ist es wichtig,
dass wir unsere Standortvorteile
den Wirtschaftstreibenden auch
mitteilen. Die Zeiten, in denen Un-
ternehmen von selbst nach Liech-
tenstein fanden, gehören leider der
Vergangenheit an.»
Seitens der Regierung zieht man in
demselben Schreiben eine positive
Bilanz nach dem Kongress in Wien:
«Mit relativ geringem Aufwand
konnte sich Liechtenstein einer ho-
hen Aufmerksamkeit erfreuen und
erfuhr erneut, dass unser kleines
Land Freunde auf der ganzen Welt
hat», betonte Regierungschef-Stell-
vertreter Meyer. (red/ikr)
In diesem Jahr durfte Fürst Hans-Adam II. den «Golden Arrow» für sein Lebenswerk entgegennehmen. www.volksblatt.li