Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2013)

Schwerpunkt Die 21. Ligita sind eröff net 
Inland | 5 
MONTAG 
8. JULI 2013 
Duo Gruber & Maklar bezirzte Publikum 
Harmonisch Die Fachwelt 
kennt sie seit Jahren: Christian 
Gruber und Peter Maklar. 
In den grössten Konzert- 
sälen sind sie Stammgäste. 
Am Sonntagabend, in der 
idyllischen Dorfkirche in 
Schellenberg, bezauberten sie 
mit ihrem Repertoire auch das 
Publikum aus nah und fern. 
VON WIESLAW PIECHOCKI 
Sie 
verstehen sich prächtig und 
diese musikalische Chemie 
spielte während des Konzerts 
eine wesentliche Rolle. Ihre 
makellose und brillante Griff technik 
muss man nicht betonen. Das ist die 
klassische Gitarre pur: Harmonie 
par excellence, die dank Können, 
Talent und Intelligenz Atmosphäre 
eines Musikereignisses herausgezau- 
bert wurde. 
Das Duo präsentierte ein sehr ausge- 
wogenes, erlesenes Programm vieler 
Transkriptionen. Vor der Pause die 
Klassiker des Genres, nach der Pau- 
se jüngere Komponisten aus der 
Welt der Gitarre. Im ersten Teil hör- 
ten wir eine Ouvertüre des ewig hu- 
morvollen Gioacchino Rossini, dann 
zwei Werke von J. K. Mertz und zwar 
romantische «Am Grabe der Gelieb- 
ten» und mit synkopierten Passagen 
versetzt «Unruhe». Bei einem Gitar- 
renkonzert darf Domenico Scarlatti 
oder W. A. Mozart nicht fehlen. Es 
war ein Beweis der doppelten Virtu- 
osität. 
Abwechslungsreiches Programm 
Beim Genie aus Salzburg hörten wir 
eine breite Palette: eine kontrastvol- 
le Fantasie, die Lacrymosa (aus sei- 
nem Requiem) und die Ouvertüre zu 
«La clemenza di Tito». Nach der Pau- 
se stellten Christian Gruber und Pe- 
ter Maklar ein zeitgenössischeres 
Repertoire vor. Dies verdanken sie 
dem Italiener Paolo Devecchi, der 
selbst nicht nur als Komponist, son- 
dern ebenfalls als Gitarrist in der 
Mailänder La Scala tätig ist. Und das 
ausgeführte Stück «Phares» wurde 
2010 dem in Schellenberg spielen- 
den Duo gewidmet. 
Viele Kontraste (Schwermut und 
dann Lebensfreude) brachten zwei 
Stücke des berühmtesten modernen 
Komponisten Brasiliens, Heitor Vil- 
la-Lobos, auf das Kirchenpodium. 
Beim einem Weltgitarrenfestival, 
wie es die Ligita sind, muss auch die 
südamerikanische Musikliteratur 
gezeigt werden.   
Das letzte Werk des Abends stamm- 
te von Dusan Bogdanovic, einem 
amerikanisch-serbischen Kompo- 
nisten, der in Schellenberg anwe- 
send war. Er ist 1955 in Belgrad ge- 
boren und arbeitet als Gitarrenpro- 
fessor in Genf. Bekannt wurde er 
durch seine originelle Synthese ver- 
schiedener Stilrichtungen: Klassik, 
Jazz und Ethnomusik aus dem Bal- 
kan. Was konnten die Ligita-Orga- 
nisatoren dem Publikum Besseres 
servieren als eine gelungene Palette 
der Musik und die Ausführung der 
besten Weltklasse? 
Gruber & Maklar begeisterten in der Kirche Schellenberg. (Fotos: Paul Trummer) 
Fröhliche Gesichter bei den Vertretern der Ligita, der Politik und der Sponsoren: Michael Buchrainer, Gudrun Hasler, Elmar 
Gangl, Adrian Hasler, Rita Kieber-Beck, Violanda Lanter-Koller, Hanni Noser, Matthias Oberpaarleiter mit Sohn Luis, Mauro 
Pedrazzini sowie Günther Kranz mit Gattin Margot (von links). 
Der Eschner Vorsteher Günther Kranz genoss mit seiner Gattin Margot die famili- 
äre Atmosphäre bei der Eröff nung der Ligita. 
Die Vorfreude auf den Auftritt von Alvaro Pierri im Rahmen des Eröff nungskon- 
zerts der Ligita im Eschner Gemeindesaal war riesig. 
Zahlreiche Studenten aus aller Welt, die im Rahmen der Ligita ihre 
Kenntnisse verfeinern, liessen sich das Eröff nungskonzert nicht entge- 
hen. Von links: Lancelle, Raphael, Eneida, Tizoc und Gianfranco. 
Regierungschef Adrian Hasler richtete sich in 
Form einer kurzen Ansprache ans Publikum. 
1. Gitarrenpräsentation 
Klangunterschiede 
verdeutlicht 
Im Musikschulzentrum in Eschen finden 
neben den kommentierten Konzerten 
auch Gitarrenpräsentationen statt. Am 
Sonntagnachmittag spielte Meistergitar- 
rist Tomasz Zawierucha im Rahmen der 
ersten Gitarrenpräsentation auf ausge- 
wählten Instrumenten verschiedene Mu- 
sikstücke an und verdeutlichte damit 
den Hörern die Klangunterschiede. Die 
Gitarren stammten dabei aus den Werk- 
stätten von Matthias Hennig, Johannes 
Schenk, Dennis Tolz (alle D), Matthias Til- 
zer (A), Urs Winkler (CH) und Yuichi Imai 
(JAP). Die zweite Gitarrenpräsentation 
findet am Mittwoch um 13.30 ebenfalls 
im Musikschulzentrum in Eschen statt.
	        

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