Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2013)

  Inland | 3 
DONNERSTAG 
4. JULI 2013 
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Verordnung genehmigt 
AIFMG tritt am 
22. Juli 2013 in Kraft 
VADUZ Die Regierung hat am Diens- 
tag die Verordnung über die Verwal- 
ter alternativer Investmentfonds 
(AIFMV) und die Abänderung weite- 
rer Verordnungen genehmigt. «In- 
folge der entstandenen Verzögerung 
bei der Übernahme der AIFM-Richt- 
linie (Richtlinie 2011/61/EU) in das 
EWR-Abkommen musste das Gesetz 
über die Verwalter alternativer In- 
vestmentfonds (AIFMG) vom 19. De- 
zember 2012 angepasst werden. Die 
erforderlichen Änderungen wurden 
vom Landtag am 24. Mai 2013 verab- 
schiedet. Die Regierung hat die für 
die Durchführung des AIFMG not- 
wendige Verordnung ebenfalls ent- 
sprechend neu gefasst und verab- 
schiedet», teilte die Regierung am 
Mittwoch mit. Die AIFMV bilde die 
Grundlage dafür, dass das AIFMG 
von der Finanzmarktaufsicht (FMA) 
vollzogen und von den Marktteil- 
nehmern angewendet werden kön- 
ne. Mit der Neufassung der Verord- 
nung wird gemäss Medienmitteilung 
sichergestellt, dass alle Zulassun- 
gen, die während der Übergangszeit 
bis zur Übernahme der AIFM-Richt- 
linie in das EWR-Abkommen von der 
FMA für Verwalter alternativer In- 
vestmentfonds (AIFM) erteilt wer- 
den, nach Ende der Übergangszeit 
und mit dem Wiederaufleben des 
AIFMG in der Fassung vom 19. De- 
zember 2012 aufrecht bleiben kön- 
nen. «Damit hat die Regierung nun 
alle Voraussetzungen geschaffen, 
dass das AIFMG und die AIFMV am 
22. Juli 2013 in Kraft treten können. 
Finanzintermediäre können ab die- 
sem Tag bei Erfüllung der notwendi- 
gen Voraussetzungen die Tätigkeit 
als AIFM aufnehmen», schreibt die 
Regierung. Die Regierung setze 
überdies weiterhin alles daran, dass 
die Übernahme der AIFM-Richtlinie 
in das EWR-Abkommen so bald wie 
möglich abgeschlossen werden 
kann. Mit der Rechtskraft des Über- 
nahmebeschlusses des Gemeinsa- 
men EWR-Ausschusses können AIFM 
unmittelbar von den Vorteilen eines 
EWR/EU-Passes profitieren und mit 
nur einer Zulassung im ganzen Bin- 
nenmarkt AIFM-Dienstleistungen er- 
bringen und alternative Investment- 
fonds (AIF) vertreiben. (red/ikr) 
Jahresrechnung 
Gemeinde Planken 
schliesst 2012 mit 
Ertragsüberschuss ab 
PLANKEN Wie aus dem Protokoll der 
Gemeinderatssitzung vom 25. Juni 
hervorgeht, kann Planken die lau- 
fende Rechnung für das Jahr 2012 
mit einem Ertragsüberschuss von 
188 379 Franken abschliessen. Im 
Vergleich zum Vorjahr (714  502 
Franken) entspricht dies einem 
Rückgang von 73,6 Prozent. «Die 
Nettoinvestitionen 2012 belaufen 
sich auf 438 890 Franken (Vorjahr 
925 792 Franken) und in der Ge- 
samtrechnung resultiert ein (...) De- 
ckungsüberschuss von 1 262 842 
Franken (Vorjahr 1 343 787 Fran- 
ken)», heisst es im Protokoll weiter. 
Da die Gemeinde jedoch für ihre 
Mitarbeiter in der Verwaltung die 
Deckungslücke der Pensionsversi- 
cherung ausfinanziert, resultiere 
ein erfolgswirksamer Deckungs- 
überschuss von nur noch 450 842 
Franken. Damit beträgt die Ausfi- 
nanzierung der Pensionsversiche- 
rung allein für die Gemeinde Plan- 
ken stolze 812 000 Franken. 
Zuschlag auf Gemeindesteuer 
Nach Vorliegen der Gemeinderech- 
nung hat der Gemeinderat beschlos- 
sen, den Gemeindesteuerzuschlag 
für das Jahr 2012 definitiv auf 150 
Prozent festzusetzen. Dieser wurde 
bereits im November des vergange- 
nen Jahres provisorisch auf diesen 
Wert gesetzt. Das Rechnungsergeb- 
nis sei erfreulich, heisst es im Proto- 
koll weiter. So hätten sich die eige- 
nen Mittel gegenüber dem Vorjahr 
um 188 379 Franken erhöht. Diese 
betragen nun insgesamt 15 513 519 
Franken. (red) 
Am Kopf verletzt 
Radfahrer stürzt über 
gespannte Schnur 
RUGGELL Bei einem kuriosen Unfall 
in Ruggell zog sich ein Radfahrer am 
Mittwochmorgen Kopfverletzungen 
zu und musste ins Spital gebracht 
werden. Wie die Landespolizei mit- 
teilte, war der Velofahrer gegen 7.30 
Uhr auf einer Feldstrasse in Ruggell 
unterwegs. Dabei übersah er eine 
über die Strasse gespannte Schnur, 
welche aufgrund von Viehtrieb kurz 
zuvor befestigt wurde, und stürzte 
kopfüber auf die Strasse. Dabei zog 
er sich Verletzungen am Kopf zu und 
musste ins Spital eingeliefert wer- 
den. (mb) 
Unaufmerksam Sachschaden bei Kollisionen in Schaan 
SCHAAN Mit erheblichen Sachschäden, aber ohne Verletzte, endeten am Mittwoch zwei Verkehrsunfälle in Schaan. Wie 
die Landespolizei mitteilte, wollte ein Autofahrer kurz nach 9 Uhr von einer Nebenstrasse in die Strasse Im Bretscha einbie- 
gen, übersah dabei aber ein Fahrzeug. Verletzt wurde niemand, an beiden Fahrzeugen entstand erheblicher Sachschaden. 
Um etwa 13.30 Uhr kam es zu einer weiteren Kollision zwischen zwei Fahrzeugen. Ein Personenwagenlenker fuhr auf der 
Landstrasse und beabsichtigte, nach links abzubiegen. Dabei übersah er einen entgegenkommenden Kleinbus und es kam 
zur Kollision, bei welcher Sachschaden entstand. (Text: mb/lpfl ; Foto: LPFL) 
Schweizer Armee wird ohne 
Kriegserklärung einmarschieren 
Notfallplanung Vom 16. bis 18. Juli findet eine grosse Katastrophenschutz-Übung in Ruggell und Umgebung statt. 
Liechtensteiner Einsatzkräfte werden zusammen mit der Schweizer Armee ein Hochwasser-Szenario zu bewältigen haben. 
VON HANNES MATT 
Bitte 
nicht das Gewehr aus 
dem Schuppen holen, wenn 
das Katastrophenhilfeba- 
taillon 4 mit rund 1000 Sol- 
daten, grossen Lastwagen, sonsti- 
gem schweren Gerät und unterstützt 
von Helikoptern die Rheinbrücke 
überquert und in Ruggell einmar- 
schiert. Es handelt sich nicht um 
eine Invasion, sondern um die mili- 
tärisch-zivile Einsatzübung «Kombi 
13». Die Feuerwehren Ruggell und 
Gamprin sowie die Landespolizei 
unterstützen das Schweizer Militär 
dabei tatkräftig. Aber auch die rest- 
liche Infrastruktur der Gemeinde 
wird mobilisiert: So sind Werkhof, 
Forstbetrieb, Rheinkommission und 
Wasserversorgung im Einsatz. 
Innenminister Thomas Zwiefelhofer 
ist zwar von den heimischen Zivil- 
schützern überzeugt, wie er in der 
gestrigen Pressekonferenz erklärte: 
«Ich konnte mir beim Brand in 
Triesen ein gutes Bild von den Ein- 
satzkräften machen. Die Feuerwehr 
verhinderte durch ihren professio- 
nellen Dienst Schlimmeres, und die 
Polizei zeichnete sich durch schnelle 
Brandaufklärung 
aus.» Bei grossen 
Unglücksereignis- 
sen stosse Liech- 
tenstein aber an 
seine Grenzen: 
«Dann sind wir als 
Kleinstaat auf 
fremde Hilfe angewiesen. Zuletzt im 
Jahr 1927 bei der Rheinhochwasser- 
katastrophe, als die Nachbarländer 
uns tatkräftig unterstützt haben. 
Dies ist zwischenzeitlich in einem 
Abkommen zwischen der Schweiz 
und Liechtenstein institutionalisiert 
worden.» Eben dieses zu testen, sei 
Primärziel von «Kombi 13», denn: 
Übung macht den Meister. 
«In der Krise Köpfe kennen» 
Projektleiter Oberstleutnant Daniel 
Reimann ist insbesondere die Zu- 
sammenarbeit mit den zivilen Kräf- 
ten im Land wichtig, dies sei auch 
Hauptgrund der Übung. Es gehe 
nicht darum, die Soldaten auf ihr 
Können zu testen und zu beweihräu- 
chern, sondern 
den Schaden im 
Zusammenspiel 
mit lokalen Behör- 
den zu bewältigen 
– ganz nach dem 
Motto: «In der Kri- 
se Köpfe kennen». 
Er sagt treffend: «Bevor Ruggell in 
einer Notsituation von Militärkräf- 
ten überschwemmt wird, ist Koordi- 
nation erfolgsentscheidend – vor al- 
lem mit dem Landesführungsstab.» 
Das Batallion und seine Führung sei 
bestens motiviert und freue sich 
schon auf den interessanten Einsatz. 
So hofft Reimann auf Verständnis, 
wenn es wegen des grossen Aufge- 
bots zu Auflagen kommen kann. 
«Eine Flucht ist nicht möglich» 
Es ist kein Zufall, dass die nördlichs- 
te Gemeinde als Übungsgelände aus- 
gewählt wurde. «Aufgrund der fla- 
chen Topografie haben wir keine 
Möglichkeiten, die Bevölkerung in 
eine Hanglage umzuquartieren. Ei- 
ne Flucht ist also nicht möglich. Un- 
sere Gemeinde wäre von einem 
Hochwasser besonders betroffen», 
betont Vorsteher Ernst Büchel. «Es 
werden in Zusammenarbeit mit dem 
Amt für Bevölkerungsschutz Ein- 
satzplätze vorbereitet, an denen rea- 
litätsnah Übungen durchgeführt 
werden können, wie etwa zur Stand- 
festigkeit der Rheindämme. Nach- 
haltigkeit ist uns dabei wichtig.» So 
werde das Militär etwa den Letta- 
steg, dessen Zustand sowieso sanie- 
rungsbedürftig sei, im Rahmen des 
Einsatzes in einer Blitzaktion erneu- 
ern und weitere Bauten errichten. 
Büchel möchte die Bevölkerung auf- 
rufen, das Militär willkommen zu 
heissen und sich am 17. Juli ein Bild 
der Hochwasser-Übung zu machen – 
es werden auch organisierte Füh- 
rungen einiger Schadensplätze 
durchgeführt. 
Freuen sich auf die militärisch-zivile Einsatzübung «Kombi 13», von links: Ruggells Vorsteher Ernst Büchel, Innenminister Thomas Zwiefelhofer und Projektleiter 
Oberstleutnant Daniel Reimann. (Foto: Nils Vollmar) 
«Wir sind als 
Kleinstaat auf fremde 
Hilfe angewiesen.» 
THOMAS ZWIEFELHOFER INNENMINISTER
	        

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