DIENSTAG
2. JULI 2013
15 Sport
Radsport
Erstes Zeitfahren nach
Rückkehr aufs Festland
Bei der 100. Tour de France
sind die Fahrer heute erst-
mals auf dem französischen
Festland unterwegs. Nach
drei Etappen auf der Insel
Korsika geht es in Nizza, di-
rekt an der Côte
d’Azur,
in
einem Mannschaftszeitfah-
ren über 25 Kilometer. Das
Team, dass dieses Zeitfahren
gewinnt, wird für die nächs-
ten Tage wohl den Fahrer im
Gelben Trikot stellen. Seite 19
Heute
Fussball
FCSG holt Russo
als Ivic-Ersatz
ST. GALLEN Der FC St. Gallen hat
sein Kader noch einmal ergänzt.
Die Ostschweizer haben Daniele
Russo (27) vom FC Lugano für
zwei Jahre unter Vertrag genom-
men. Mit der Verpflichtung des
Innenverteidigers reagiert St.
Gallen auch auf die Verletzung
von Ilija Ivic. Der Kroate fällt mit
einem Kreuzbandriss rund ein
halbes Jahr aus. (si)
Radsport
Cancellara für
drei Jahre bei Trek
BERN Die Zukunft von Fabian
Cancellara hat sich geklärt. Der
32-jährige Berner unterschrieb
beim Team Trek einen lukrativen
Vertrag über drei Saisons bis En-
de 2016. Damit bleibt Cancellara
in der gleichen Team-Organisati-
on, in welcher er schon seit An-
fang 2011 fährt. Trek war bisher
bereits als Co-Sponsor in der
Sportgruppe RadioShack Leo-
pard engagiert. Nun übernimmt
der amerikanische Fahrradher-
steller auf 1. Januar 2014 vom Lu-
xemburger Unternehmer Flavio
Becca (Leopard) die WorldTour-
Lizenz. Vertraglich festgehalten
ist zudem, dass Cancellara auch
nach dem Ende seiner Karriere
als Profi mit Trek verbunden
bleibt. (si)
Eishockey
Niederreiter zu
Minnesota Wild
MINNESOTA Neue Herausforderung
für Nino Niederreiter in der NHL:
Der 20-jährige Churer wurde von
den New York Islanders im Rah-
men eines Tauschgeschäftes an
die Minnesota Wild abgegeben –
im Gegenzug wechselt Cal Clut-
terbuck nach Long Island. Nie-
derreiter war 2010 von den Islan-
ders als Nummer 5 gedraftet wor-
den. In der ersten Saison absol-
vierte er 9 Partien für die New
Yorker, in der zweiten 55. Nach
dem Lockout wurde er von den
Islanders jedoch nicht einmal ins
Trainingscamp eingeladen, er
musste die gesamte Saison in der
AHL bei den Bridgeport Sound
Tigers spielen. (si)
www.volksblatt.li
Teamgeist und Trainingsfl eiss:
LSV-Damen erfreuen ihren Chef
Ski alpin Seit acht Wochen
amtet Wolfgang Auderer als
neuer Damen-Cheftrainer des
Liechtensteinischen Skiver-
bands (LSV). Ein erstes Fazit
des Tirolers fällt durchwegs
positiv aus.
VON OLIVER BECK
Da war jemand wohl richtig heiss auf
seine neue Aufgabe: Einen Tag,
nachdem der LSV ihn als Nachfolger
des vormaligen Damencheftrainers
Pascal Hasler präsentiert hatte, zog
es Wolfgang Auderer bereits auf den
Gletscher. Im Kaunertal, unweit sei-
ner Pitztaler Heimat, baten er und
Urs Huser, der anstelle von Daniel
Fahrner neu als Techniktrainer fun-
giert, das Damenteam zum ersten
Techniktrainingsblock auf Schnee.
Der Raketenstart mitten hinein in
die Tiroler Alpen war ein Auftakt,
der das Tempo für die folgenden
Vorbereitungswochen vorgeben soll-
te. Auf die ersten vier Schneetage
folgten alsbald vier weitere, neuer-
lich im Kaunertal. «Das Wetter», so
Auderer, «war während der beiden
Schneekurse sicher nicht perfekt.
Aber für das, was wir geplant hat-
ten, hat es allemal gereicht.»
Kondition im Fokus
Trainingseinheiten auf weisser Un-
terlage gewinnen ohnehin erst zu ei-
nem späteren Zeitpunkt der Vorbe-
reitung an Bedeutung. Nach und
nach werde der Umfang hier gestei-
gert, erklärt der Österreicher. Den
Schwerpunkt bilden dieser Tage vor-
erst Übungen, die ganz auf die Ver-
besserung der Kondition abzielen.
In den vornehmlich vom gebürtigen
Toggenburger Urs Huser geleiteten
Einheiten manifestiert sich, was Au-
derer schon im Kaunertal festge-
stellt hatte: «Die Mädels sind enorm
fleissig und immer mit vollem Ein-
satz dabei.»
Die gute Atmosphäre innerhalb der
Truppe, kann man sich vorstellen,
hat an diesem Umstand einen nicht
ganz unerheblichen Anteil. Alle hiel-
ten super zusammen, hat der Chef-
trainer bei verschiedensten Gele-
genheiten beobachtet. Er ist sich si-
cher: «Gute Stimmung ist ein Muss –
auch wenn Skifahren letzten Endes
natürlich eine Einzelsportart
bleibt.»
Damit liegt Wolfgang Auderer auf ei-
ner Wellenlänge mit den führenden
Verbandsfunktionären. Konrad
Schädler, Chef Ski alpin, hatte erst
bei der Antritts-Pressekonferenz des
neuen Damen-Trainerduos ein wei-
teres Mal herausgestrichen, wie viel
dem LSV an einem intakten Binnen-
klima gelegen ist: «Wir wollen Leute,
die den Mannschaftsgedanken le-
ben. Das Damenteam ist eine Ein-
heit.»
Damen und Herren in Kooperation
Fast scheint es, als machten sich Au-
derer und Huser daran, das Anfor-
derungsprofil «überzuerfüllen».
Nicht nur die Damen bilden eine Ge-
meinschaft, sondern vielmehr der
gesamte Alpinsektor. An den ersten
zwei Schneekursen waren jedenfalls
auch die LSV-Herren mit Cheftrainer
Ralf Jegler vertreten. Beim Verband
hatte man schon länger mit der Idee
geliebäugelt, die hier brachliegen-
den Synergien besser zu nutzen.
Nun kommt Bewegung in die Sache.
Mit der Aussicht auf Nachhaltigkeit.
Auch das nächste Technikprogramm
Ende Juli in Saas-Fee werden Damen
und Herren gemäss Auderer im Ver-
bund bestreiten.
Joana Frick bald wieder dabei
Dann wird auch Joana Frick erst-
mals unter Anleitung ihrer neuen
Trainer die Latten anschnallen kön-
nen. Die Balznerin, die aufgrund der
Nachwehen eines Oberschenkel-
bruchs den Grossteil des letzten
Winters verpasst hatte, liess sich
nach Saisonende einen Nagel aus
dem betroffenen Knochen entfer-
nen. Leider, so Auderer, sei der Hei-
lungsprozess danach nicht wunsch-
gemäss verlaufen. Schon bald soll
die junge Athletin aber wieder «Voll-
gas geben» können. Ganz so, wie ihr
Trainer, unmittelbar nach seinem
Dienstantritt.
Wolfgang Auderer und Urs Huser haben die ersten Wochen als verantwortliche Damentrainer hinter sich. (Foto: Zanghellini)
Vaduz Open: Ende August endet Frist
Tennis Knapp vier Monate nachdem Stephane Bohli den Gewinn des Vaduz Open 2013 beju-
beln durfte, bangt das Organisationskommittee weiterhin um die Zukunft des Turniers.
VON OLIVER BECK
«Wir sind noch nicht fündig gewor-
den», meinte OK-Chef Fredy Kauf-
mann auf Anfrage zur mittlerweile
über drei Jahre andauernden Suche
nach einem Titelsponsor. Zwar gebe
es immer wieder Gespräche mit po-
tenziellen Kandidaten, die entschei-
dende Annäherung blieb offenkun-
dig aber stets aus. Verzagen wollen
er und seine Mitstreiter Wolfang
Strub, Jösy Banzer und Franz
Schmid nicht. «Wir haben noch eini-
ge Dinge in der Pipeline, die wir prü-
fen werden», so Kaufmann. All zu
viel Zeit für eine Vollzugsmeldung
bleibt freilich nicht mehr. Swiss Ten-
nis, das Vaduz seit nunmehr sieben
Jahren mit der Austragung eines
10 000-Dollar-Turniers betraut,
«möchte schliesslich irgendwann
auch Klarheit haben», weiss Kauf-
mann.
Auch Schlussstrich möglich
Spätestens im Oktober muss das offi-
zielle Gesuch für eine Aufnahme in
den ITF-Terminkalender 2014 ge-
stellt werden. Das OK selbst hat sich
eine Frist bis Ende August gesetzt.
«Bis dahin», erläutert Kaufmann,
«wollen wir alles unter Dach und
Fach haben.» Gelinge das nicht, wer-
de man definitiv einen Schlussstrich
ziehen. Und der Schweizer Verband
müsste sich nach einem neuen Aus-
richter umsehen.
Dustin Brown, heuer in Wimbledon durch einen Sieg über die Ex-Nr. 1 Lleyton
Hewitt in die 3. Runde vorgestossen, gewann in Vaduz 2009. (Foto: Shourot)
Golf
Gary Player kommt
nicht nach Bad Ragaz
BAD RAGAZ Schlechte Nachricht für
die Fans von Golf-Legende Gary
Player. Südafrikas «Sportler des
Jahrhunderts» kommt diese Woche
nicht zum 17. Bad Ragaz PGA Seniors
Open. Grund dafür ist die aktuelle,
«unerwartete Situation» in seiner
Heimat.
Die Fans – und wohl auch Gary Play-
er selbst – hatten sich seit Monaten
auf die Rückkehr des «schwarzen
Ritter» nach Bad Ragaz gefreut. Play-
er hatte im letzten Jahr erstmals am
Bad Ragaz PGA Seniors Open mitge-
spielt und dabei am Turnier wie
auch am Grand Resort Gefallen ge-
funden. Auch dieses Jahr wollte der
mittlerweile 77-Jährige Anfang Juli
eine Woche in der Schweiz verbrin-
gen und vom 5. bis 7. Juli beim einzi-
gen Schweiz-Event der European Se-
nior Tour mitspielen. Die aktuelle
Lage in Südafrika hält den 165-fa-
chen Toursieger aber von einer ge-
planten Reise ab. Der im Jahr 2000
zu «Südafrikas Sportler des Jahrhun-
derts» gewählte Player will in dieser
für seine Heimat schwierigen Zeit
bei seinen Landsleuten sein. (si)
GETRENNTE WEGE
Persyn trainiert nicht
mehr mit LSV-Damen
Zwei Jahre lang verlieh Karen Per-
syn der Liechtensteiner Damen-
mannschaft einen Hauch internatio-
nalen Flairs. Die Belgierin hatte 2011
beim LSV um Aufnahme in die Trai-
ningsgruppe angesucht. Im Hinblick
auf die kommende Saison beschloss
sie nun, sich neu zu orientieren. Zu
Teilen zumindest. Angeleitet wird
die Slalomspezialistin nämlich nach
wie vor von Daniel Fahrner, wie LSV-
Damenchef Wolfgang Auderer er-
klärte. Fahrner amtete im vergange-
nen Winter bekanntlich mit LSV-
Techniktrainer. (bo)