Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2013)

  Inland | 3 
MONTAG 
1. JULI 2013 
Entzückende Kostproben 
Hörenswert Insgesamt 32 
musikalische Darbietungen 
waren am Samstag im Rah- 
men des Musikschulfests zu 
hören. Unsere Autorin schil- 
dert vier davon im Detail. 
VON ASSUNTA CHIARELLA (TEXT) 
UND NILS VOLLMAR (FOTOS) 
Alle 
Plätze waren zum Auf- 
takt des Musikschulfests – im 
grossen Saal des SAL wurde 
«Felix zieht mit 100 Kindern 
um die Welt» aufgeführt – belegt. Etli- 
che Kinder und Erwachsene mussten 
stehen oder mit dem Balkon vorlieb- 
nehmen, so gross war der Andrang. 
Mittendrin I.D. Fürstin Marie sowie 
Regierungschef Adrian Hasler, de- 
ren Anwesenheit mit einem Applaus 
durch Klaus Beck und Publikum ge- 
würdigt wurde. Im Anschluss liess 
Klaus Beck als Direktor die Entwick- 
lung der Musikschule Revue passieren 
bis zu deren Anfang im Jahre 1963. 
Musikalische Früherziehung 
Nachdem der Musikschuldirektor 
seine Dankesworte an alle Beteilig- 
ten richtete, wurde das Publikum 
auf eine wundervolle Reise rund um 
die Welt eingeladen. 100 bunt geklei- 
dete Kinder im Alter zwischen vier- 
einhalb und neun Jahren der 
Liechtensteinischen Musikschule 
entführten das Publikum auf eine 
abenteuerliche Kulturreise. Alle- 
samt symbolisierten sie die unter- 
schiedlichen Nationen, welche der 
Kuschelhase Felix bereiste. Das Gan- 
ze wurde mit Musikinstrumenten 
untermalt, die passend zu den jewei- 
ligen Kulturen eingesetzt wurden. 
Mit viel Fantasie wurde auf spieleri- 
sche Weise die elementare Musikpä- 
dagogik präsentiert, basierend auf 
dem Erlebnis über Rhythmusinstru- 
mente. Das Publikum war schlicht- 
weg hingerissen.  Selbst die Kleins- 
ten tanzten im Rhythmus mit. 
«Green Lemon» und Kirchenkonzert 
Während es draussen regnete, sorg- 
te   die junge Band «Green Lemon» 
unter der Leitung von Stefan From- 
melt für eine ausgelassene Stim- 
mung. Die 15-jährige Sängerin Nina 
Vetsch wusste das Publikum im 
Lindahof für sich zu gewinnen. Zu 
den Highlights des Musikschulfestes 
zählte auch das Kirchenkonzert «Ars 
Longa, vita Brevis» in der Kapelle St. 
Peter. Unter der Leitung von Anna 
Härtner wurden Werke aus fünf 
Jahrhunderten aufgeführt. Engli- 
sche und französische Requiems, 
Fanfaren sowie Ave Marias, die un- 
terschiedlich im Charakter waren, 
boten ein inspirierendes Pendant 
zum restlichen Programm. Durch 
die herrliche Akustik kam der Zuhö- 
rer in den Genuss harmonischer 
Klänge, die beruhigend auf den 
Geist wirkten. 
Hervorragende Solisten 
Ein weiterer Höhepunkt war das Solis- 
tenkonzert unter der Leitung von 
Klaus Beck mit 13- bis 16-jährigen Ta- 
lenten. Allen voran Solistin Saphira 
Kaiser, die mit ihrer Blockflöte das 
Publikum bezauberte. Nach ihr bot 
Isa-Sophie Zünd ein fantastisches Pia- 
no-Solo. Auch Moritz Huemer brachte 
mit seinem Violoncello das Publikum 
zum Staunen. Ebenso Querflötenspie- 
lerin Noemi Frick und Marimba-Spie- 
ler Jeffrey Meier, der mit seinem Auf- 
tritt dem Konzert eine exotische Note 
verlieh. Als Zugabe wurde der Tango 
von Carlos Cuacci zum Besten gege- 
ben. Spätestens nach dieser Auffüh- 
rung stand fest, dass die Musikschule 
vielversprechende Talente vorzuwei- 
sen hat, die noch von sich hören las- 
sen werden. 
Das Jungtalent Mo- 
ritz Huemer brachte 
mit seinem Violon- 
cello das Publikum 
zum Staunen. 
Ihren ganz grossen 
Auftritt hatten die 
Kleinen bei «Felix 
zieht mit 100 Kindern 
um die Welt». 
Mit Jazzsongs von Ella Fitzgerald, Duke Ellington oder 
Caro Emerald traten «JazzItUp» im Lindahof auf. 
Wohnten strahlend den Darbietungen bei: I.D. Fürstin 
Marie und Regierungschef Adrian Hasler. 
Insgesamt elf Harfenistinnen und eine Querfl ötistin präsentierten sich als «Harfenensemble» dem Publikum. 
Schwerpunkt Musikschulfest im Schaaner Zentrum 
VON SEBASTIAN GOOP 
«Volksblatt»: Herr Beck, das Musik- 
schulfest ist Geschichte. Welches 
Fazit ziehen Sie? 
Klaus Beck: Dass wir unhemilich 
viele positive Rückmeldungen von 
Seiten der Besucher erhalten ha- 
ben, dass die vielen Menschen den 
insgesamt enormen Aufwand, den 
wir für das Musikschulfest betrie- 
ben haben, wirklich 
auch sehr geschätzt 
haben. Ich möchte 
in diesem Zusam- 
menhang auch sa- 
gen, dass ich wirk- 
lich unheimlich 
stolz auf unsere 
Schüler und unsere 
Lehrer bin, und dass 
es ihnen auf ein- 
drückliche Art  und 
Weise gelungen ist, 
darzustellen, wie 
bunt und wie vielfäl- 
tig unsere Musik- 
schule ist. 
Womit haben Sie gerechnet, 
was hat Sie überrascht?   
Überaus positiv überrascht hat 
mich, dass so viele Besucher ge- 
kommen sind; ich vermute, dass es 
alles in allem über 3000 waren. Das 
schlechte Wetter hat vielleicht gar 
nicht allzu sehr geschadet (schmun- 
zelt). Vom Programm her lief alles 
reibungslos ab, dies trotz des um- 
fangreichen Programms und viele 
Veranstaltungen, die teilweise 
parallel zueinander liefen. Man hat 
gespürt, dass die Besucher zufrie- 
den waren, die Atmosphäre war 
wirklich toll. 
Wie entstand die Idee, innerhalb 
weniger Stunden ein musikalisches 
Feuerwerk mit insgesamt über 30 
musikalischen Darbietungen 
zu «zünden»? 
Ich denke, unser Ziel war es, dass 
sich möglichst viele Schülerinnen 
und Schüler präsentieren konnten. 
Von den Kleinsten bis zu den Senio- 
ren; sowohl jene, die sich erst seit 
Kurzem musikalisch betätigen, als 
auch jene, die es an einem Instru- 
ment beinahe zur Professionalität 
gebracht haben. Au- 
sserdem sollte die 
ganze bei uns verte- 
tene musikalische 
Bandbreite abge- 
deckt werden: Von 
der Volksmusik über 
Jazz und Klassik bis 
hin zu rock und 
Pop. 
Die Liechtensteini- 
sche Musikschule 
feiert ihr 50-Jahr-Ju- 
biläum. Wie sehen 
die kommenden 50 
Jahre aus? 
Ich hoffe, dass wir auf dem jetzigen 
Niveau weitermachen können. Wir 
haben in Relation zur Bevölkerung 
eine extrem hohe Schülerzahl und 
hoffen, dass wir diese auch in Zu- 
kunft halten können. Wir wollen 
den Menschen in Liechtenstein pri- 
mär anbieten, dass sie ein Instru- 
ment erlernen können, dass sie ihr 
Leben mit Musik ausfüllen und be- 
reichern können. 
Das ist unser wohl wichtigster Auf- 
trag und ich hoffe sehr, dass wir 
diesem auch in den kommenden 50 
Jahren gerecht werden. 
Ein Videointerview und eine Fotogalerie 
zum Thema fi nden Sie im Media Center 
Klaus Beck: «Sehr viele 
positive Rückmeldungen» 
Fazit Der Direktor der Liechtensteinischen Musikschule, 
Klaus Beck, zeigte sich auf «Volksblatt»-Anfrage vom Sonntag 
überaus erfreut über den Verlauf des Musikschulfests. 
«Ich bin stolz auf 
unsere Schüler 
und Lehrer.» 
KLAUS BECK 
MUSIKSCHULDIREKTOR 
www.volksblatt.li 
Von links: Christa 
Eberle, Stiftungs- 
ratspräsidentin 
der Musikschule, 
Christine Bouvard,   
Vorstandsmitglied 
Verband Musikschu- 
len Schweiz und 
Musikschuldirektor 
Klaus Beck. 
Der «Rockworkshop» 
präsentierte fetzi- 
ge Songs aus fünf 
Jahrzehnten Rockge- schichte.
	        

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