32 | International
MITTWOCH
5. JUNI 2013
Gesellige Freunde
Gemeinsam
auf Tour
Ganz schön neugierig:
Eine Laufente, ein Was-
serschwein und ein junges
Lama mit seiner Mutter
gehen im Tierpark in Bran-
denburg auf Entdeckungs-
tour. (Foto: Patrick Pleul/dpa)
Missliche Lage
Feuerwehr befreit
Hund aus Gittertor
BERN Seine Neugier oder seine Fress-
lust haben einen Hund am Dienstag-
nachmittag in Bremgarten in eine
missliche Lage gebracht. Er blieb mit
dem Kopf zwischen Gitterstäben ste-
cken und musste von der Berufsfeu-
erwehr Bern befreit werden, wie
diese mitteilte. Die Besitzerin des
Hundes hatte die Feuerwehr kurz
vor 15 Uhr alarmiert, weil ihr Border
Collie zwischen den Gitterstäben ei-
nes Eingangstors feststeckte. Die
Feuerwehr konnte mit dem Ret-
tungsspreizer die Stahlstäbe ausein-
anderdrücken und so den Hund un-
verletzt befreien. (sda)
Riskante Operation
Kiefer-OPs sind in
Südkorea modern
SEOUL Nasenkorrekturen oder Augen-
Lifts – das sind in Südkoreas boo-
mender Schönheitsindustrie längst
Standards. Der Trend geht hin zu ei-
nem wesentlich radikaleren Ein-
griff: Im Dienste der Schönheit wer-
den umfassende Kiefer-OPs angebo-
ten. Angepriesen werden schmalere
Gesichter und Kinnpartien in zierli-
cher V-Form. Verschwiegen wird da-
bei, dass dem riskanten und schwe-
ren Eingriff ein monatelanger, oft
schmerzhafter Heilungsprozess
folgt. Etliche Patienten klagen da-
nach über Taubheitsgefühle, Ge-
sichtslähmungen oder schiefe Mund-
partien. Immer öfter unterziehen
sich Patientinnen aus rein kosmeti-
schen Gründen der folgenschweren
Knochenchirurgie, die eigentlich für
erblich bedingte Deformierungen
oder Kauprobleme aufgrund von
Über- oder Unterbiss entwickelt
wurde. Die kosmetischen Vorzüge
der Eingriffe werden auf Plakaten,
in U-Bahn-Stationen und im Internet
beworben. (sda/afp)
Zu guter Letzt
Britischer Flughafen sucht
Besitzer von uraltem Teddybären
LONDON Ein uralter Teddybär, der
nur noch ein Auge hat, beschäftigt
die Mitarbeiter eines britischen
Flughafens. Das Kuscheltier wurde
im vergangenen Jahr im Wartebe-
reich des Flughafens von Bristol in
einem Plastiksackerl vergessen, mit-
samt einem auf das Jahr 1918 datier-
ten Foto zweier Mädchen. Weil sich
seitdem kein Besitzer
meldete, startete der
Flughafen eine Such-
aktion. «Wir haben
vergeblich versucht,
seine Familie zu fin-
den», hiess es in dem in
Zeitungen und im In-
ternet ver-
breiteten
Suchauf-
ruf. «Wir
wür den
ihn gerne
mit seiner Familie vereinen, können
Sie helfen?» Auf dem Schwarz-Weiss-
Foto sind zwei Mädchen mit dem
Teddybären zu sehen. Auf der Rück-
seite steht eine handschriftliche No-
tiz an «unseren Schatz Daddie» von
«deiner liebenden kleinen Tochter
und Sonia». Unterschrieben ist die
Notiz mit dem Namen Dora. Der Bär
wartet auf dem Schreibtisch von
Flughafensprecherin Jacqui
Mills auf seinen Besitzer. We-
gen des fehlenden Auges, des
stark beanspruchten Fells und
eines herunterhängenden Ohrs
sieht er recht traurig aus. «Er
sieht ein bisschen mitgenom-
men aus», sagte Mills.
«Aber ich glaube,
das liegt an den un-
zähligen Streichel-
einheiten, die er ge-
nossen hat.» (apa)
80 Jahre Autokino
Ungestört quatschen, küssen, Popcorn knabbern
NEW YORK Einen Film schauen und
dabei ohne böse Blicke der anderen
Kinobesucher plaudern, flirten und
essen? Das geht immer noch am al-
lerbesten in einem Autokino. Auch
wenn dessen Hochzeit – genau 80
Jahre nach der Erfindung – inzwi-
schen längst vorbei ist.
Schon John Travolta wusste um die
Magie des Autokinos. Als Danny Zu-
ko wollte er sich im Kultmusical
«Grease» mit seiner Sandy dort ver-
söhnen – wo sonst kann man als
Teenager ungestört quatschen, knut-
schen und Popcorn essen? Aber San-
dy lief davon und Travolta blieb
traurig singend allein zurück. Das
war damals, in den späten 70er-Jah-
ren, als Autokinos, genau wie Haar-
tollen oder die Jukebox zum Leben
eines Jugendlichen in den USA unbe-
dingt dazugehörten. Mehr als 3000
Outdoor-Leinwände gab es da noch
zwischen New York und Los Ange-
les, heute sind es nach Angaben des
zuständigen US-Verbands knapp
350. Genau 80 Jahre nachdem im al-
lerersten Autokino der Welt im klei-
nen Städtchen Camden im US-Bun-
desstaat New Jersey ein Film über
die Leinwand flimmerte (6. Juni) ist
die Hochzeit der befahr-
baren Freiluft-
kinos trotz
treuer Fan-
gemei nde
längst vor-
bei. In
Deut sch-
land konnte
sich das Autokino nie richtig durch-
setzen. Schon bei einer allerersten
Probevorführung Anfang der 50er-
Jahre kam das Konzept nicht richtig
an: Die Besucher stiegen einfach aus
ihren Autos aus und verfolgten den
Film von der Wiese aus. (red/dpa)
Gruppenvergewaltigung
US-Touristin wird in Indien
Opfer einer Vergewaltigung
NEU DELHI In Indien ist nach Polizei-
angaben eine US-Touristin Opfer ei-
ner Gruppenvergewaltigung gewor-
den. Die 30-Jährige sei von einem
Lastwagenfahrer und zwei Mittätern
im nordindischen Bundesstaat Hi-
machal Pradesh überfallen und ver-
gewaltigt worden, sagte Polizeispre-
cher Abhimanyu Kumar am Diens-
tag. Der Vorfall ereignete sich dem-
nach in Manali, 500 Kilometer von
der Hauptstadt Neu Delhi entfernt.
Die Touristin hatte dem Polizeispre-
cher zufolge in ein Angebot einge-
willigt, von dem Lastwagenfahrer
mitgenommen zu werden. Auf dem
indischen Subkontinent wird seit
Monaten über die weit verbreitete
sexuelle Gewalt gegen Frauen debat-
tiert. Mitte Dezember war eine indi-
sche Studentin in Neu Delhi Opfer
einer Gruppenvergewaltigung ge-
worden. Sie erlag später ihren
schweren Verletzungen. Seitdem
wurden zahlreiche weitere Verge-
waltigungsfälle bekannt. Im März
war eine Schweizerin während einer
Campingreise in einem Wald von
mehreren Männern vergewaltigt
worden. Kritiker werfen Polizei und
Justiz vor, viele Fälle von Vergewalti-
gungen gar nicht erst aufzunehmen
oder die Ermittlungen rasch einzu-
stellen. (sda/afp/rtd)
Zeremonie Queen feiert 60. Thronjubiläum
LONDON Die britische Königin Elizabeth II. hat am Dienstag das 60. Jubiläum
ihrer Krönung mit einem Gottesdienst gefeiert. Zusammen mit ihrer Fami-
lie kehrte die 87-Jährige in die Londoner Westminster Abbey und damit an
den Ort zurück, an dem sie am 2. Juni 1953 gut ein Jahr nach ihrer Thronbe-
steigung die Krone erhalten hatte. (Text: red; Foto: RM)
Das Hochwasser
breitet sich aus
Flut Unter den Wassermassen leiden weitere europäische
Länder. Nun ist auch Ungarn von der Katastrophe betroffen.
In
den Katastrophengebieten
in Deutschland und mehreren
Nachbarländern kämpfen die
Menschen weiter gegen das Re-
kord-Hochwasser. Neben Österreich
und Tschechien leidet nun auch Un-
garn unter den Wassermassen. Dort
wurde am Dienstag der Notstand
ausgerufen, mehr als 20 000 Helfer
wurden mobilisiert. In Tschechien
starben bereits sieben Menschen
durch Unwetter und Hochwasser.
Finanzielle Hilfe zugesagt
Die deutsche Kanzlerin Angela Mer-
kel sagte am Dienstag den Opfern
der Überschwemmungen in Deutsch-
land Soforthilfe vom Bund in Höhe
von 100 Millionen
Euro zu. Möglicher-
weise könnte Berlin
am Ende aber auch
noch mehr Geld ge-
ben, versprach sie
bei einem Besuch
in der niederbayerischen Drei-Flüs-
se-Stadt Passau. «Wenn Bayern heu-
te kommt und mehr Geld braucht,
lassen wir mit uns reden», sagte sie.
Die EU-Kommission hatte am Montag
angekündigt, dass die vom Hoch-
wasser betroffenen Länder Deutsch-
land, Österreich und Tschechien fi-
nanzielle Hilfe bekommen könnten.
Unterdessen spitzte sich die Lage in
manchen Orten weiter zu. In Thürin-
gen verschärfte sich die Situation im
kleinen Ort Ziegenrück extrem: Aus
einer Talsperre müssten etwa 200
Kubikmeter Wasser pro Sekunde ab-
gelassen werden, teilte das Land-
ratsamt mit. Die Talsperre drohe
sonst überzulaufen. Damit steige die
Gefahr der Überflutung des Ortes.
Auch Sachsen-Anhalt stellte sich auf
extremes Elbe-Hochwasser ein.
Nach derzeitigen Prognosen wird
am Pegel Strombrücke in Magdeburg
am Donnerstag die Marke von 6,90
Metern erreicht, wie eine Spreche-
rin der Stadtverwaltung am Diens-
tag sagte. Normal sind knapp zwei
Meter. In Niedersachsen stellten sich
die Behörden darauf ein, dass ein
Rekord-Hochwasser in den kommen-
den Tagen die Pegelstände von 2002
an der Elbe übertreffen könnte. In
Sachsen kämpften die Helfer ebenso
gegen weiter steigende Wassermas-
sen. In Passau stand das Wasser am
Dienstag nach wie
vor hoch in den
Strassen, obwohl es
langsam zurück-
ging. Unterdessen
stieg das Donau-
wasser im etwa 100
Kilometer weiter nördlichen Regens-
burg. Auch in vielen Teilen Öster-
reichs blickten die Menschen mit
Bangen dem Höhepunkt des Donau-
Hochwassers entgegen. Unklar war,
ob die neu errichteten 11,15 Meter
hohen Schutzwände halten würden.
Die Menschen bangen
Das Hochwasser hat unterdessen in
Prag den Höchststand erreicht. Die
Lage wurde als sehr ernst beschrie-
ben. Zu einer Bedrohung für die his-
torische Bausubstanz wurde unter-
dessen auch das steigende Grund-
wasser. Der U-Bahn-Verkehr blieb
am Dienstag eingestellt. (sda/dpa)
«Wenn Bayern mehr
Geld braucht, lassen
wir mit uns reden.»
ANGELA MERKEL
DEUTSCHE BUNDESKANZLERIN