DONNERSTAG
23. MAI 2013
29 Kultur
«Liebeslust – Liebesleid»
Noch zwei
Auff ührungen
VADUZ Freitag und Sonntag, je-
weils um 20 Uhr, finden die bei-
den letzten Aufführungen des
Stückes Liebeslust – Liebesleid
der Theatergruppe Sisyphus
statt. Gespielt werden Szenen zu
ganz unterschiedlichen Facetten
der Liebe. Die Gefühlsskala wird
dabei in ihrer ganzen Breite aus-
geschöpft. Ziel der Theatergrup-
pe ist es dieses Jahr, ihre Zu-
schauer laut und lebensfroh auf-
lachen zu lassen und sie gleich
darauf die Abgründe an Einsm-
keit und Schmerz miterleben zu
lassen, die Liebe unweigerlich
auch mit sich bringt.
Teresa Lorenzo verpflichtet
In diesem Jahr kann die Theater-
gruppe sich einen grossen Traum
erfüllen. Dank grosszügiger Spen-
den konnte mit Teresa Lorenzo
eine bekannte zeitgenössische
Tänzerin verpflichtet werden. Lo-
renzo hat zu drei Gedichten von
Mario Wirz mit Schülerinnen und
Schülern Choreografien einstu-
diert. Mario Wirz, langjähriger
Dichterfreund der Theatergruppe,
thematisiert in diesen Gedichten
die Ängste, Hoffnungen und
Sehnsüchte eines Menschen, den
seit vielen Jahren der Tod unheil-
bar kranker Freunde und die ei-
gene schwere Erkrankung «beglei-
tet» hat. Gerade wegen der Schwe-
re dieser Aufgabe hat die Theater-
gruppe rings um diese Gedichte
grösstenteils sehr heitere, ja ko-
mische Szenen, einstudiert. (pd)
200. Geburtstag
Wagner-Denkmal
in Leipzig enthüllt
LEIPZIG Zum 200. Geburtstag ist in
Richard Wagners Geburtsstadt
Leipzig am Mittwoch ein Denk-
mal des Komponisten enthüllt
worden. Es stammt von dem
Karlsruher Bildhauer Stephan Bal-
kenhol. Das Kunstwerk zeigt den
jungen Richard Wagner in Alltags-
kleidern seiner Zeit, überragt vom
überlebensgrossen schwarzen
Schatten des alten Komponisten.
Noch bis Sonntag läuft in Leipzig
eine Festwoche mit insgesamt 70
Veranstaltungen. (sda/dpa)
Schlossmediale
Daumenkino,
Schlagzeug, Tango
Die Schlossmediale Werden-
berg ist in vollem Gange.
Heute stehen unter anderem
eine Schlagzeugperformance
(17 Uhr), Daumenkinografie
(20 Uhr) und die Tangoper-
formance «Seele um Seele»
(21.30 Uhr) auf dem Pro-
gramm. Ausführliche Infor-
mationen und Tickets auf
www.schlossmediale.ch.
Heute
Vaduzer Retrospektive erweitert
Blick auf André Thomkins’ Werk
Innovativ André Thomkins (1930 - 1985) war mehr als ein Zeichner; der Schweizer Künstler war vom Bedürfnis getrieben,
auf allen Ebenen zu experimentieren – technisch, formal, inhaltlich. Dies eine der Einsichten, die der Ausstellung «André
Thomkins – Eternal Network» (Vernissage heute Abend im Kunstmuseum) zu verdanken sind.
VON SEBASTIAN GOOP
Er experimentierte mit Papier, Gum-
mi und Lebensmitteln. Er entnahm
Worten Buchstaben und klatschte
verschlungene Neologismen auf die
Leinwand. Er betätigte sich wahl-
weise als Wortakrobat, Aktions-
künstler oder Architekturinnovator
und wähnte sich im geistigen Bund
mit Marcel Duchamp. Auch vor mu-
sikalischen Versuchen schreckte er
nicht zurück, entwickelte die Tech-
nik der «Lackskins», war geprägt
von Dada und Surrealismus. Gleich-
zeitig weist seine Kunst aber auch
traditionelle Züge auf, er hinterliess
ein be- und anerkanntes zeichneri-
sches Werk: André Thomkins, gebo-
ren 1930 in Luzern, gestorben 1985
in Berlin.
«Thomkins experimentierte von An-
fang an, er zeichnete aber auch im
ganz klassischen Sinne mit der Feder
oder aquarellierte. Seine Neigung zum
Experiment wurde jedoch seit den
1970er-Jahren weniger beachtet und
kaum noch rezipiert», so Dagmar Stre-
ckel, Kuratorin der Ausstellung «And-
ré Thomkins – Eternal Network», am
Mittwoch im Rahmen einer Presse-
konferenz im Kunstmuseum in Vaduz.
Nachlass umfasst 6700 Werke
Diese experimentelle Seite Thomkins’
ist das, was in der Vaduzer Thomkins-
Retrospektive deutlich zum Vorschein
kommt. Zu sehen
sind etwa Holzxylo-
fone, Experimente
mit dem Schatten
des «Knopfeis» (s.
Bild unten), sprachli-
che Spielereien und
Deformationen, Re-
likte performativer
Aktionen, entfrem-
dete Selbstporträts
aus den frühen Jahren und – natür-
lich – das, was Thomkins «Perma-
nentszene» nennt; darunter vieldeu-
tige, doppelbödige Momentaufnah-
men und Dokumentationen mensch-
licher Interaktion.
Seit 2002 wurde der Nachlass des
Künstlers – er umfasst an die 6700
Werke – im Kunstmuseum systema-
tisch aufgearbeitet. Im Rahmen dieses
Prozesses habe sich herausgestellt,
dass eine Neubewertung des Gesamt-
werks Thomkins’ angebracht sei, so
Kunstmuseumsdirektor Friedemann
Malsch: «Man muss den Künstler viel
breiter und experimenteller sehen,
als in der Vergan-
henheit.»
Dagmar Streckel hat
das Werk von Thom-
kins neu nach The-
men, Materialien
und Techniken ge-
ordnet. Daraus habe
sich ergeben, dass
Thomkins «nicht nur
der Schöpfer von
surrealen Zeichungen war, sondern
vor allem auch ein experimenteller
Künstler, der sich zeitlebens weiter-
entwickelt hat», wie die Kuratorin ver-
deutlicht. Das Exemplarische sei bei
Thomkins seine grosse Neugierde,
dass er sich selbst und seine Umge-
bung als fliessend wahrgenommen
und dementsprechend sein Werk rea-
lisiert habe.
Nach Abschluss der Ausstellung in Va-
duz wird «Eternal Network» in der
Kunsthalle Düsseldorf und im Bruse-
um – Neue Galerie Graz zu sehen sein.
Ein Beitrag zum Thema ist im laufenden
Programm von TV1 zu sehen, das
stündlich wiederholt wird.
Die Kuratoren der Ausstellung: Friedemann Malsch und Dagmar Streckel.
www.volksblatt.li
«Eternal Network»
Vernissage
heute um 18 Uhr
Ab 18 Uhr findet heute die Vernissage
der Ausstellung «Eternal Network»
statt. Sie dauert vom 24. Mai bis zum
19. September. Informationen im Inter-
net unter www.kunstmuseum.li.
Plakat zum Stück «Liebeslust –
Liebesleid». (Foto: ZVG)
«Haus für Bewohner», 1965. «Knopfei», 1958/77.
«Lern zu
urlenz runzle
Luzern», 1971
André Thomkins, Experimentator. (Fotos: Nils Vollmar/ZVG)
«Man muss den
Künstler viel breiter
und experimenteller
sehen als in der
Verganhenheit.»
FRIEDEMANN MALSCH
DIREKTOR DES KUNSTMUSEUMS
«Schellenberg präsentiert sich»
Konzert Zum 50-Jahr-Jubi-
läum der Musikschule finden
in allen Gemeinden Konzerte
statt. Kommenden Freitag ist
um 19 Uhr Schellenberg an
der Reihe.
Dabei wird die Burgruine Schellenberg
zur Konzertbühne. Bei unsicherer
Witterung findet das Konzert im
Zelt auf dem Dorfplatz statt. Der
Eintritt zum Schellenberger Ge-
meindekonzert ist frei. Derzeit be-
suchen über 2700 Schüler den Mu-
sikunterricht an der Musikscchule,
davon an die 160 aus Schellenberg.
Sie singen oder spielen die verschie-
densten Instrumente, sind in man-
chen Fällen sehr jung, in anderen
bereits im Pensionsalter, musizie-
ren in Gruppen oder aber als Solis-
ten. Diese Vielfalt wird im Konzert
hör- und sehbar.
Musik an besonderen Orten
Für die in allen Gemeinden stattfin-
denden Gemeindekonzerte mit
Schülern und Ensembles der jewei-
ligen Gemeinde haben sich die Or-
ganisatoren der Reihe etwas ganz
Besonderes einfallen lassen: Sie al-
le finden an ungewöhnlichen Orten
statt, so zum Beispiel im aktuellen
Fall in Schellenberg in der Burgrui-
ne. Damit sagt die Musikschule dan-
ke für die breite Unterstützung, die
sie seit ihrer Gründung im Jahre
1963 geniesst. (pd)
Im Anschluss lädt die Gemeinde Schellenberg
zum Apero ein. Freier Eintritt und Kollekte
zugunsten des Stipendienfonds. Der Austra-
gungsort wird im Falle unsicherer Witterung
ab Donnerstag im Gemeindekanal oder auf
www.schellenberg.li und www.musikschule.li
bekannt gegeben.
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Bekannte Lyrikerin
Schriftstellerin
Sarah Kirsch ist tot
MÜNCHEN Die Schriftstellerin Sarah
Kirsch ist tot. Die Lyrikerin starb be-
reits am 5. Mai im Alter von 78 Jahren
nach kurzer schwerer Krankheit im
schleswig-holsteinischen Heide. Die
Beisetzung finde im engsten Famili-
enkreis statt, hiess es in einer Mittei-
lung der Deutschen Verlags-Anstalt.
«Mit dem Tod Sarah Kirschs verlieren
wir, verliert die deutschsprachige Li-
teratur eine ihrer wichtigsten, eigen-
willigsten und poetisch kraftvollsten
Stimmen», sagte Verlagsleiter Tho-
mas Rathnow. Für ihr dichterisches
Werk wurde sie mit zahlreichen Prei-
sen ausgezeichnet. (sda/dpa)