Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2013)

Heute 
Modernere Sicherungssysteme 
Bähnler wollen rasche Einführung 
BERN Der Bahnunfall von Donnerstag 
in Neuhausen am Rheinfall SH be- 
schäftigt das Bahnpersonal. Die Ge- 
werkschaft SEV fordert eine rasche In- 
stallation der moderneren Zugsiche- 
rungssysteme ZUB und ETCS auf dem 
ganzen Schienennetz. Die Gewerk- 
schafter erstellen nun eine Liste mit 
gefährlichen Streckenabschnitten. «Es 
braucht öffentlichen Druck, damit das 
Bundesamt für Verkehr mehr Geld 
spricht für die Sicherheit», sagte SEV- 
Sprecher Peter Moor. Die moderneren 
Systeme müssten zuerst bei riskanten 
Abschnitten eingeführt und dann auf 
das ganze Netz ausgeweitet werden. 
Die Liste soll in den kommenden 
Wochen publiziert werden. 
Beim European Train Con- 
trol System (ETCS) und 
auch beim etwas älteren 
System ZUB wird die Ge- 
schwindigkeit der Züge automatisch 
kontrolliert. Im Notfall werden diese 
gebremst. Nach Plänen des Bundes 
soll ETCS flächendeckend bis im Jahr 
2018 eingeführt werden, wie BAV- 
Sprecherin Florence Pictet einen Be- 
richt der «SonntagsZeitung» bestätig- 
te. Dafür stelle der Bund der SBB rund 
300 Millionen Franken zur Verfü- 
gung. Ab 2025 soll das Schienennetz 
dann mit dem noch moderneren ETCS 
Level 2 aufgerüstet werden. (sda) 
Baubranche zeigt sich optimistisch 
Ausblick 2013 Für das laufende Jahr erwartet die heimische Baubranche eine ähnlich gute Auslastung wie 2012. 
Sorgen machen allerdings der Sparkurs der öffentlichen Hand und der nach wie vor heftige Preiskampf in der Branche. 
VON JOHANNES MATTIVI 
Das immer noch tiefe Zinsniveau 
müsste der heimischen Baubranche 
auch 2013 ähnlich volle Auftragsbü- 
cher bescheren wie im vergangenen 
Jahr, schätzt der Präsident des Bau- 
meisterverbands, Beat Gassner. Sein 
Optimismus betrifft aber eher den 
privaten Hochbaubereich als den 
Tiefbau, der hauptsächlich von Auf- 
trägen der öffentlichen Hand lebt. 
Land und Gemeinden haben sich be- 
kanntlich einen Sparkurs verordnet 
und wenn doch noch notwendige 
Strassensanierungen oder Werklei- 
tungsbauten in Auftrag gegeben wer- 
den, dann nur zum günstigsten 
Preis. «Im Tiefbau herrscht ein im- 
menser Verdrängungswettbewerb 
unter den einheimischen Anbie- 
tern», beobachtet Beat Gassner, «und 
auch im Hochbau sind wir nicht auf 
jenem Preisniveau, das wir gerne 
hätten.» Der Preiskampf sei hausge- 
macht und werde nicht durch aus- 
ländische Konkurrenz angeheizt. 
Liechtensteiner Unternehmen bieten 
nämlich zum Teil schon unterhalb 
des Schweizer Preisniveaus an, wes- 
halb der heimische Markt für Schwei- 
zer Firmen nicht interessant sei. 
Weiterer Preisrutsch im Tiefbau 
Die tiefen Preise sind seit Jahren 
Dauerthema in der Baubranche. 
Denn trotz voller Auftragsbücher 
schwinden dadurch die Gewinne 
der Firmen. Beat Gassner rechnet 
dieses Jahr im Tief- 
bau mit einem neu- 
erlichen Preis- 
rutsch von 10 bis 20 
Prozent. Im öffent- 
lichen Hochbau 
sind praktisch kei- 
ne Aufträge in 
Sicht. «Der Bau des 
SZU II hätte ein 
Grossauftrag werden können», sagt 
Gassner, «aber das Projekt wurde zu 
Tode politisiert.» Sanieren vor Neu- 
bau lautet auch die von Wirtschafts- 
minister Martin Meyer schon ver- 
gangenes Jahr ausgegebene Staats- 
devise. Von Sanierungen, die vor- 
wiegend die Haustechnik und die 
Gebäudehüllen betreffen, profitie- 
ren Gipser und Installateure, aber 
nicht die Bauunternehmen. 
Bleibt also der private Wohnbau, für 
den der Baumeisterverbandspräsi- 
dent 2013 eine 
Stagnation auf 
hohem Niveau 
erwartet. Even- 
tuell sei die Aus- 
lastungsspitze 
jetzt erreicht, 
wann der Boom 
jedoch einbricht, 
sei nicht abzu- 
schätzen. Gut möglich, dass es auf 
dem Markt für Neuwohnungen bald 
ein Überangebot gebe. «Allein in Va- 
duz sind derzeit 200 bis 300 Woh- 
nungen in Planung oder Ausfüh- 
rung», so Gassner, «und diese Woh- 
nungen müssen zuerst einmal Mieter 
finden.» Vor diesem Hintergrund sei 
– einmal abgesehen von den politi- 
schen Implikationen – die moderate 
Öffnung der Grenzen für Zuwande- 
rer eine Überlegung wert. Wer hier 
arbeitet, soll auch hier wohnen kön- 
nen, lautet das Argument. Auch die 
Wertschöpfung würde dadurch ver- 
mehrt im Land bleiben. 
Neubauten für Zuwanderer? 
Auch Philipp Frick von der Frickbau 
Schaan könnte sich eine Öffnung der 
Grenzen für Zuwanderer vorstellen. 
Wie sonst sollten die künftigen Miet- 
flächen an den Mann zu bekommen 
sein, wenn ein Überangebot wahr- 
scheinlich ist. Bei Büroflächen gebe 
es bereits ein Überangebot. Vor der 
Finanzkrise wurden viele Bürohäu- 
ser gebaut. Seit der Krise stehen je- 
doch zahlreiche Mietflächen leer. 
Was die Auslastung der Baubranche 
im vergangenen Jahr und die Erwar- 
tungen für 2013 betrifft, äussert sich 
Philipp Frick ähnlich positiv wie 
Beat Gassner. Martin Dietschi von 
der Balzner Meisterbau AG ist sogar 
noch optimistischer. Er erwartet 
auch im Wohnbau in den kommen- 
den Jahren keine Überkapazitäten. 
Den Einbruch bei der öffentlichen 
Baunachfrage bemerkt aber auch er. 
Für ein kleines Bauunternehmen, 
wie es Robert Eberle in Triesen be- 
treibt, ist die Lage schwieriger als 
für die Grossen der Branche. Seine 
Auslastung war 2012 mässig, sagt 
Eberle. Was 2013 bringt, kann er 
noch nicht abschätzen. Was ihn ge- 
nauso drückt wie die anderen Bau- 
unternehmer sind die Preise in der 
Branche. «Die sind einfach schlecht», 
sagt Robert Eberle. 
«Gerade im Tiefbau 
herrscht ein Verdrängungs- 
kampf, der mit Wettbewerb 
nichts mehr zu tun hat.» 
BEAT GASSNER 
PRÄSIDENT BAUMEISTERVERBAND 
Der Wohnungsbau boomt aufgrund tiefer Zinsen ungebrochen – auch auf die Gefahr hin, dass Überkapazitäten geschaff en 
werden. Allein in Vaduz entstehen aktuell 200 bis 300 neue Wohnungen. (Foto: Michael Zanghellini) 
Verbund Südostschweiz 
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Inhalt 
Nachrichten 2–9 
Politik 10 
Sport 11–17 
Kino/Wetter 18 
TV 19 
International 20 
www.volksblatt.li 
Medienkonferenz Die Re- 
gierung informiert über die 
Familienhilfe Liechtenstein. 
Fotogalerien Auch heute 
finden Sie Fotogalerien zu 
aktuellen Veranstaltungen in 
Liechtenstein und Umge- 
bung im Media Center auf 
www.volksblatt.li 
Medienapéro 
Wirtschaftskammer 
Liechtenstein lädt ein 
Der Anlass beginnt mit dem 
Spatenstich für den Anbau 
«Campus Wirtschaftskam- 
mer». Anschliessend informie- 
ren Arnold Matt (Präsident 
der Wirtschaftskammer), 
Hans-Peter Tschütscher (Vize- 
präsident der Wirtschafts- 
kammer), Jürgen Nigg (Ge- 
schäftsführer der Wirtschafts- 
kammer), Rolf Jermann (Mit- 
glied der Geschäftsleitung VP 
Bank Vaduz) und Armin Un- 
ternährer (CEO Peoples Vien- 
na Line, Altenrhein) am 
Medienapéro. 
volksblatt.li 
0° -1° 
Wetter Der Tag ver- 
läuft wolkenverhan- 
gen mit einigen Flo- 
cken. Seite 18 
Entwarnung 
LLS: Aufnahmestopp 
wieder aufgehoben 
VADUZ Der Aufnahmestopp für statio- 
näre Patienten am Landesspital wurde 
gestern ab 18 Uhr wieder aufgehoben, 
teilte das Landesspital am Sonntag- 
mittag mit. Patienten, die für Operati- 
onen am heutigen Montag angemeldet 
sind, konnten gemäss Medienmittei- 
lung bereits am Sonntagnachmittag 
wieder aufgenommen werden. Der Vi- 
rus, der in fünf Fällen aufgetreten 
war, wurde erfolgreich eingedämmt 
und hat sich erfreulicherweise nicht 
weiter ausgebreitet. Eine Infektionsge- 
fahr für neu ins Spital eintretende Pa- 
tienten besteht nicht mehr. Am Freitag 
wurde ein kurzfristiger Aufnahme- 
stopp für stationäre Patienten ausge- 
rufen. Grund war der in der Regel un- 
gefährliche Norovirus, der Erbrechen 
und Durchfall verursacht und der in 
fünf Fällen am Landesspital am Frei- 
tag festgestellt wurde. (pd/red) 
Die Tageszeitung        für Liechtenstein 
Montag, 14. Januar 2013 
136. Jahrgang Nr. 10 
Kleine Feierstunde des 
Blasmusikverbands 
Der Blasmusikverband 
ehrte in Triesenberg seine 
verdienten Jubilare. 
3 
Joachim Król las im 
TAK aus «Seide» 
Romanfragmente von 
Alessandro Bariccos 
«Seide» mit Musik. 
9 
Weirather in St. Anton 
In der Abfahrt Neunte 
Im Super-G leider 
ausgeschieden 
11 
Einzigartiges Web-TV von volksblatt.li: 
Aktuelle Filmbeiträge zu Politik, Wirtschaft, 
Sport und Leben 
Tina Weirather mit zwei 
Einsätze in St. Anton 
Web-TV 
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QR-Code abrufen: So geht’s 
Scannen Sie mit Ihrem Smartphone 
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Zitat des Tages 
«Nur am Widerspruch 
zwischen dem, was etwas 
zu sein beansprucht, und 
dem, was es wirklich ist, 
lässt sich das Wesen einer 
Sache erkennen.» 
THEODOR W. ADORNO 
DEUTSCHER PHILOSOPH, SOZIOLOGE, 
MUSIKTHEORETIKER UND KOMPONIST
	        

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