DIENSTAG
9. APRIL 2013
13 Sport
Fussball
Dortmund und Real
wollen ins Halbfinale
Erster Teil der Rückspiele im
Viertelfinale der Champions
League. Dabei empfängt
Borussia Dortmund den FC
Malaga und hat nach dem
0:0 eine gute Ausgangslage.
Real Madrid steht nach
3:0-Hinspielsieg vor einer
Woche gegen Galatasaray
Istanbul schon mit mehr als
einem Bein in der Runde der
letzten vier. Seite 14
Heute
Tennis
Djokovic verletzte
sich am Knöchel
MONTE CARLO Novak Djokovic
könnte der Einsatz im Davis-Cup-
Viertelfinale in den USA teuer zu
stehen kommen. Der Weltranglis-
ten-Erste, der zwei Einzelsiege zu
Serbiens 3:1-Erfolg in Boise,
Idaho, beitrug, hatte sich am
Sonntag zu Beginn der Partie ge-
gen Sam Querrey den einen Fuss
übertreten und spielte nach der
Einnahme von entzündungshem-
menden Tabletten mit einem
Tape weiter. Nach der Partie
schwoll der Knöchel des 25-Jähri-
gen an, was dieser als «schlech-
tes Zeichen» wertete. Djokovic
reiste gestern in seinen Wohnort
Monte Carlo zurück, wo er sich
genauer untersuchen liess. Der
Einsatz am Masters-1000-Turnier
von nächster Woche in Monte
Carlo, wo er 2012 das Finale er-
reicht hat, ist fraglich. (si)
Eishockey
Blackhawks lösen
Play-off -Ticket
CHICAGO Die Chicago Blackhawks
lösten in der NHL dank einem
5:3-Sieg gegen die Nashville Pre-
dators das erste Play-off-Ticket
im Westen. Auch wenn die Black-
hawks im Spiel gegen die Preda-
tors überlegen waren (Schussver-
hältnis 40:22), hatten sie bis in
die 50. Minute mit 2:3 im Hinter-
treffen gelegen. Doch Kapitän Jo-
nathan Toews (Foto) brachte sein
Team mit einem Assist und ei-
nem Tor innerhalb von 55 Sekun-
den auf die Siegesstrasse. Patrick
Kane besorgte mit einem Schuss
ins leere Tor noch das 5:3. (si)
Zweijahresvertrag
für Eldebrink
RAPPERSWIL Die Rapperswil-Jona
Lakers planen langfristig mit
Cheftrainer Anders Eldebrink.
Nach dem erfolgreichen Ligaer-
halt verlängerten die St. Galler
den Vertrag mit dem schwedi-
schen Coach bis 2015. Eldebrink
schaffte, was seinem Vorgänger
Harry Rogenmoser nicht gelun-
gen war: Er vermittelte dem in-
stabilen Team ein System, das in
der zweiten Playout-Runde in sie-
ben Spielen gegen die SCL Tigers
genügte, um sich vor dem exis-
tenzbedrohenden Gang in die Li-
gaqualifikation gegen B-Meister
Lausanne zu retten. (si)
www.volksblatt.li
FCV-Boss Albin Johann gibt
Fehler bei der Kaderplanung zu
Fussball Nach der 1:2-Heim-
niederlage gegen den FC
Wohlen ist der FC Vaduz nun
ganz unten angekommen. Zu-
mindest in der Rückrunden-
tabelle der Challenge League.
Denn da ist die Contini-Elf
nach dem Sieg von Locarno
in Winterthur Letzter mit
ganzen fünf Punkten aus
acht Spielen. Die Bilanz eines
Absteigers.
VON JAN STÄRKER
Klar, dass das FCV-Präsident Albin
Johann gar nicht passt. Im Interview
mit dem «Volksblatt» spricht Johann
über die Inkonstanz der Mann-
schaft, über eigene Fehler bei der
Kaderzusammenstellung und blickt
auch schon einmal auf die kommen-
de Saison.
«Volksblatt»: Herr Johann, die letzte
Heimpleite gegen Wohlen schon ver-
daut?
Albin Johann: Ja, schon. Es ist ein-
fach eine Geschichte, die sich immer
wiederholt. Und das regt doch sehr
zum Nachdenken an.
Inwiefern meinen Sie das mit dem
Nachdenken?
Das ist vor allem Ursachenfor-
schung. Die beginnt bei der Selbst-
kritik, mich eingeschlossen. Man
muss offen und ehrlich sagen, dass
die Fehler, die heute zum Tragen
kommen schon in der Vergangenheit
gemacht wurden. Das beginnt mit ei-
ner verfehlten Transferpolitik.
Gibt es denn schon eine Erkenntnis?
Nun, wir sind dran, die neue Saison
vorzubereiten. Wir müssen aus dem
Jetzigen lernen und die richtigen
Schlüsse daraus ziehen.
Es heisst auch immer, dass es um
nichts mehr geht. Ist das die falsche
Herangehensweise gewesen?
Wahrscheinlich schon. Denn das ist
das Problem, das wir in der Mann-
schaft haben. Es geht nach oben und
nach unten nichts mehr und wir
können befreit Fussball spielen. Ei-
nige Spieler nehmen das in meinen
Augen zu wörtlich und zu locker.
Und genau da liegt die Problematik.
Es fehlt die letzte Konsequenz in der
Fehlervermeidung und auf der ande-
ren Seite im Torabschluss. Und so
schiesst man ein, zwei Tore zu we-
nig und dann steht man so da, wie
die Mannschaft derzeit.
Betrifft das auch die Spieler, deren
Verträge auslaufen? Das sind ja im-
merhin acht Mann.
Zwei Drittel der aktuellen Mann-
schaft haben ja noch Vertrag bis
mindestens 2014. Und ich möchte
auch keine Einzelkritik vornehmen.
Fakt ist, dass die Spieler die Mög-
lichkeit haben, sich für einen neuen
Vertrag anzubieten.
Heinz Barmettler hat sich nach sei-
ner Verpflichtung im Januar gleich
schwer verletzt. Wird man bei ihm
die Option bis 2015 ziehen?
Natürlich möchten wir ihn auch ein-
mal spielen sehen, haben die Mög-
lichkeit, den Vertrag, den wir im Ja-
nuar abgeschlossen haben, noch
einmal ein halbes Jahr nach hinten
zu schieben und dann mit der Opti-
on bis Dezember arbeiten. Aber wir
haben ihn ja nicht umsonst geholt.
Und damit auch im Umfeld Hoffnun-
gen geschürt. Was sind denn die An-
sprüche, die der Verein in der kom-
menden Saison hat. Wieder nur Mit-
telfeld oder will man Richtung Su-
per League angreifen?
Wir wollen uns verstärken und die
neue Saison wird sicherlich sehr
ausgeglichen, wenn Aarau aufsteigt,
Bellinzona, so wie es aussieht, ist
Pleite, nicht mehr dabei ist. Und
auch der Absteiger wird sich sicher-
lich erst finden müssen in der Chal-
lenge League. Und wenn wir unsere
Hausaufgaben gut machen, haben
wir sicherlich die Möglichkeit, ganz
vorn mitzuspielen.
Im jetzigen Kader stehen 24 Spieler.
Plant der FCV wieder in dieser Grös-
senordnung?
Nein, der jetzige Kader ist zu gross!
Wir planen mit 18 Feldspielern und
zwei Torhütern. Schliesslich haben
wir in der kommenden Saison auch
eine zweite Mannschaft. Als Unter-
bau reicht das in der 3. Liga sicher-
lich aber noch nicht aus.
Peter Jehle hat noch Vertrag bis
2014, ist bis Saisonende an Luzern
ausgeliehen. Wie geht es weiter?
Nach heutigem Stand der Dinge
kommt er zurück. Er hat sich klar
geäussert, dass er nicht die Nummer
2 macht. Wie es dann weitergeht,
müssen wir schauen.
Nächste Woche steht das Halbfinale
im Liechtensteiner Cup beim USV
Eschen-Mauren an. Wie wichtig ist
dieses Spiel für den FCV?
Für mich ist es das wichtigste Spiel.
Wir wollen nach der Niederlage im
Vorjahr den Cup zurückholen. Auch
für unsere Aussendarstellung. Jetzt
muss eine Trendwende her. Wir
müssen zurück auf die Erfolgsspur.
Das Ziel im Winter war, dass wir die
Rückrunde als Vorbereitung auf die
kommende Saison nutzen. Doch
jetzt sind wir Letzter in der Rück-
rundentabelle.
Und am Samstag geht es zum
Schlusslicht der Liga – nach Locar-
no. Da sollte man nicht verlieren ...
Das stimmt. Wir dürfen Locarno
nicht starkmachen und dort verlie-
ren. Denn dann sind es auf einmal
nur noch zehn Punkte Abstand. Und
wenn sie dann noch zwei, drei Mal
gewinnen, wird es auf einmal eng.
Das kann schnell gehen und das wol-
len wir vermeiden.
FCV-Präsident Albin Johann (rechts) und Manfred Moser schauen derzeit nicht sehr glücklich aus. (Foto: Michael Zanghellini)
Bernard Challandes übernimmt in Bern
Fussball Nicht einmal 24 Stunden nach der Entlassung von Trainer Martin Rueda präsentierten die
Young Boys den Nachfolger. Bis Ende Saison übernimmt Bernard Challandes (61).
Dass die Wahl auf Challandes fiel,
überrascht nicht. Den Romand ver-
bindet mit YB-Sportchef Fredy Bickel
eine enge Freundschaft. «Wir spre-
chen sehr häufig zusammen», sagte
Bickel am Sonntag noch bevor die
Entlassung von Martin Rueda offizi-
ell bekannt wurde. Unvergessen
bleibt die Verabschiedung von
Bernard Challandes nach der Entlas-
sung beim FCZ vor exakt drei Jahren.
Vor den Medien konnte Bickel da-
mals die Tränen nicht zurückhalten.
Mit Bickel an der Seite feierte Chal-
landes seine grössten Erfolge als
Trainer. Im Mai 2009 führten die
beiden Freunde den FCZ zum Meis-
tertitel, wenige Monate später folgte
der grandiose Sieg in der Champions
League gegen Milan. Seit seiner Ent-
lassung beim Stadtclub geriet die
Laufbahn Challandes’ aber ins Sto-
cken. In Sion kam das Ende nach
neun Monaten (Februar 2011), in
Thun legte er seine Arbeit nach ei-
nem Misstrauensvotum der Mann-
schaft im letzten November nach
knapp 18 Monaten nieder. Dazwi-
schen lag das 17-tägige Intermezzo
bei Neuchâtel Xamax, das Challan-
des nach dem verlorenen Cupfinale
selbst beendete (Mai 2011).
Siegen für einen neuen Vertrag
Bickel bleibt gleichwohl optimis-
tisch: «Ich bin sicher, dass er dem
Team das nötige Feuer vermitteln
kann.» Ob Challandes mehr als eine
Interimslösung ist, werden die kom-
menden Wochen zeigen. Strategien
für die nächste Saison verraten sie
bei YB nicht. Bickel: «Wir konzent-
rieren uns nun voll und ganz darauf,
die Saison erfolgreich zu beenden.»
Das lässt den Schluss zu, dass Chal-
landes in den zehn verbleibenden
Meisterschaftsrunden um ein län-
gerfristiges Engagement spielt.
Führt er YB noch in die Europa
League, wozu womöglich Platz 5
ausreicht, könnte er durchaus einen
Vertrag für die kommende Saison er-
halten. Derzeit sind die Young Boys
Sechste mit einem Punkt Rückstand
auf den FC Zürich.
Der Start bei YB führt Challandes
ausgerechnet in die Duelle gegen
seine früheren Arbeitgeber Thun
und Sion. (id)
Bernard Challandes soll die Young Boys
aus der Krise führen. (Foto: Keystone)