Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2013)

  Inland | 5 
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Vor 90 Jahren unterschrieben: 
Zollvertragsjubiläum begangen 
Diplomatie Liechtenstein 
und die Schweiz arbeiten 
seit Jahrzehnten wirtschaft- 
lich eng zusammen. Davon 
profitieren beide Seiten. 
Mit 
der Schweiz verbin- 
den Liechtenstein «sehr 
enge, freundschaftliche 
Beziehungen», heisst 
es in der Medienaussendung des 
Amtes für Auswärtige Angelegen- 
heiten vom Montag. Eine zentrale 
Grundlage hierfür ist demnach der 
liechtensteinisch-schweizerische 
Zollvertrag, dessen Unterzeichnung 
sich heuer zum 90. Mal jährt. 
Um diesen symbolhaften Anlass zu 
feiern, lud Regierungsrätin Aurelia 
Frick gestern hohe schweizerische 
Beamte nach Liechtenstein ein. Die 
Feierlichkeiten beinhalteten einen 
Besuch des Zollamtes Schaanwald 
und damit der schweizerischen Zoll- 
Aussengrenzen. Überdies wurde die 
Hilti AG in Schaan besucht, eines der 
vielen liechtensteinischen Unter- 
nehmen, das in seiner Exporttätig- 
keit direkt vom Zollvertrag profitie- 
ren konnte. 
«Der Zollvertrag legte den Grund- 
stein für die erfolgreiche wirtschaft- 
liche Entwicklung Liechtensteins, 
und die Schweiz ist weiterhin der 
wichtigste bilaterale Partner unse- 
res Landes. Dieser Anlass ist ein Zei- 
chen unserer Wertschätzung und 
Dankbarkeit gegenüber unseren 
Partnern aus der Schweiz», wird Re- 
gierungsrätin Frick in der Medien- 
aussendung zitiert. (red/ikr) Vertreter Liechtensteins und der Schweiz begingen gestern gemeinsam das Jubiläum des Zollvertrages. (Foto: IKR/B. Risch) 
Nach Kraftwerk-Unfall 
Bündner Fischer 
wollen runden Tisch 
CHUR Die Bündner Fischer wollen 
sich nach dem Kraftwerk-Unfall im 
Nationalpark mit Vertretern der 
Elektrizitätswirtschaft an einen 
Tisch setzen und ihre Probleme be- 
sprechen. Der Vorstand des Bündner 
Fischereiverbands zeigt sich nach 
dem Öko-Unfall besorgt. Bündner 
Fliessgewässer würden nicht erst seit 
dem Kraftwerk-Unfall am Osterwo- 
chenende an der Staumauer von Li- 
vigno «unter einer teils rücksichtslo- 
sen Energiepolitik leiden», teilte der 
Vorstand des Bündner Kantonalen 
Fischereiverbands am Montag mit. 
Zu wenig Restwasser, die unsinnige 
Hysterie um Kleinkraftwerke und 
Spülungen würden schleichend viel 
Lebensraum in Gewässern vernich- 
ten. Der Vorstand des Fischereiver- 
bands hat sich zum Ziel gesetzt, mit 
Vertretern der Vereinigung Bündne- 
rischer Elektrizitätswerke einen run- 
den Tisch zu bilden, um dort die Vor- 
stellungen der Fischerei zu bespre- 
chen. Bei verschiedenen Kraftwerk- 
betreibern habe der Verband eine lö- 
sungsorientierte Gesprächskultur 
bereits erlebt, heisst es in der Mittei- 
lung. Am Livigno-Stausee sowie im 
Spöl-Bach waren am Osterwochenen- 
de etwa 11 000 Fische verendet. Der 
Grossteil der Fische starb, als aus 
dem Stausee kein Restwasser mehr 
in den Spöl-Bach floss. Als das Mal- 
heur bemerkt wurde, öffneten die 
Betreiber den Grundablass. Statt kla- 
rem Wasser schoss eine Schlammla- 
wine aus der Öffnung in den Bach. 
Weitere Fische starben in den Kraft- 
werk-Turbinen. Der Bach Spöl im Na- 
tionalpark soll im Mai mit einem 
künstlichen Hochwasser gespült wer- 
den. Darauf einigten sich letzte Wo- 
che Fachleute bei einer Besichtigung 
des ökologischen Desasters. (sda)
	        

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