36 | International
SAMSTAG
30. MÄRZ 2013
Nachwuchs
Gut festhalten
Eine wenige Wochen
alte chinesische Drei-
kielschildkröte (Chine-
mys reevesii) krabbelt
über den Rücken ihrer
Mutter im Zoo im bran-
denburgischen Ebers-
walde. (Foto: RM)
Unglück
Tote und Vermisste
nach Einsturz
DARESSALAM Beim Einsturz eines im
Bau befindlichen Hochhauses in
Tansania sind am Karfreitag mindes-
tens drei Menschen getötet worden.
Dutzende weitere wurden zunächst
vermisst. Das Unglück habe sich am
Morgen in der Wirtschaftsmetropole
Daressalam ereignet, teilte der örtli-
che Polizeichef Suleiman Kova mit.
Bis zum Abend seien 18 Überlebende
gerettet sowie drei Leichen geborgen
worden. Etwa 40 Menschen würden
noch unter den Trümmern vermu-
tet. Bei den Verschütteten handelte
es sich laut den Behörden vor allem
um Bauarbeiter. Zum Unglückszeit-
punkt hätten aber auch Kinder auf
der Baustelle für das 15-geschossige
Gebäude gespielt. (sda)
Bei Show abgeblitzt
Japanischer Rentner
droht mit Bombe
TOKIO Weil er bei einer Talentshow
abgelehnt wurde, hat ein 70-jähriger
Japaner damit gedroht, das Studio in
die Luft zu sprengen. Da er aber ver-
gass, seine Handynummer zu unter-
drücken, konnte die Polizei ihn leicht
festnehmen. Kazumi Yaoita hatte
sich für den populären Gesangswett-
bewerb «Nodo Jiman» (Stolz auf mei-
ne Stimme) beworben. Eine Stan-
dardabsage bereitete seinen Träu-
men vom späten Ruhm jedoch ein
Ende, noch bevor er überhaupt eine
Note singen konnte. Erbost über die
Zurückweisung griff Yaoita zu sei-
nem Handy und drohte den Produ-
zenten der Show mit einem Bomben-
anschlag. «Er sagte später aus, dass
er Karaoke liebe und ihn seine Freun-
de für einen grossartigen Sänger hiel-
ten. Dass er nun so einfach per Post-
karte abgelehnt wurde, hat ihn offen-
bar völlig aus der Fassung gebracht»,
sagte ein Polizeisprecher. (sda)
Image-Pflege
Amerikas First Lady
spaltet als Covergirl die Nation
WASHINGTON Michelle Obama ist wie-
der Covergirl der «Vogue». Im blau-vi-
oletten Kleid lächelt sie aus Amerikas
Zeitungsständen. «Endlich haben wir
wieder eine Stilikone wie Jackie Ken-
nedy», jubeln die einen. Andere run-
zeln die Stirn. Erst mit jugendlichem
Pony, dann als Oscarqueen und nun
das. «Was ist mit der Frau unseres
Präsidenten los?», fragen sie. «Das ist
meine Midlife-Krise», scherzte FLO-
TUS, wie die First Lady of the United
States im Protokoll heisst, in der «Ra-
chael Ray Show». Schliesslich sei ihr
ein Sportflitzer ebenso verwehrt wie
ein Bungee-Sprung. Das Austoben
auf der Titelseite eines Modemaga-
zins hingegen nicht: Im Kleid eines
ihrer Lieblingsdesigner, Reed Kra-
koff, liess sich die 49-Jährige von
Starfotografin Annie Leibovitz ab-
lichten. «Michelle Obama – Wie die
First Lady und der Präsident Ameri-
ka inspirieren», nannte die «Vogue»
die Story ihres Titelstars, der dem
Magazin schon 2009 Modell gestan-
den hat. Das First Couple spricht dar-
in über seine 20-jährige Ehe und Kin-
dererziehung. «Unser Job ist es vor
allem, unsere Familie zusammenzu-
halten», erklärt die Mutter der 11-jäh-
rigen Sasha und der 14-jährigen Ma-
lia. Vorbei die Zeiten, in denen sie ne-
ben Bibo in der Sesamstrasse für
Öko-Salatgurken warb. Beim «Mom
Dance» beispielsweise schwingt sie
in der «Late Night»-Show die Hüften.
Mit Showmasterin Ellen DeGeneres
liefert sie sich vor Kameras einen Lie-
gestütz-Wettbewerb. (sda)
Nerviger Osterverkehr auf Schweizer Strassen
Staus zu Ostern und Frühlingsferienbeginn
BERN Zu Beginn des Osterwochenen-
des und der Frühlingsferien in ver-
schiedenen Kantonen ist es am
Gründonnerstag und Karfreitag zu
etlichen Staus auf Schweizer Stras-
sen gekommen. Besonders vor dem
Gotthardtunnel in Richtung Süden
mussten sich die Autofahrer in Ge-
duld üben. Bereits am Gründonners-
tag hatten sich viele Reisende auf
den Weg in Richtung Süden ge-
macht. Da gleichzeitig viele Pendler
unterwegs waren, kam es vor dem
Gotthard-Nordportal schon ab 11
Uhr zu Staus. Um 18 Uhr erreichte
die Blechschlange vor dem Tunnel
mit 8 Kilometern ihre maximale
Länge, wie Viasuisse am Karfreitag
in einer Mitteilung schreibt. Der
Stau löste sich erst um 1.30 Uhr in
der Nacht zum Karfreitag auf. Doch
bereits am Karfreitag um 6 Uhr mor-
gens stauten sich die Autos am Gott-
hard-Nordportal erneut. Der Stau
wuchs bis um die Mittagszeit auf 6
Kilometer Länge.
Eine Stunde Wartezeit
Die Autofahrer in Richtung Süden
mussten damit etwa eine Stunde auf
die Durchfahrt durch den Gotthard-
tunnel warten. Am Nachmittag
nahm die Staulänge gemäss Viasuis-
se dann wieder kontinuierlich ab.
Auch auf der A 13 über den San Ber-
nadino mussten sich die Reisenden
in Richtung Tessin in Geduld üben.
Viasuisse meldete Behinderungen
wegen eines Unfalls zwischen Trüb-
bach und der Verzweigung Sargan-
serland. Zudem war die Strecke zwi-
schen Chur und Rothenbrunnen
überlastet. Auch auf der A 1 zwi-
schen Luterbach bei Solothurn und
dem Autobahnkreuz Härkingen kam
es in beiden Richtungen am Karfrei-
tag zu Staus und Behinderungen.
Zahlreiche Unfälle
Bereits am Gründonnerstag war es
auf verschiedenen Autobahnen zu
grossen Behinderungen gekommen.
Grund waren der dichte Verkehr
und zahlreiche Unfälle. Betroffen
waren die Autobahn A 1 zwischen
Bern, Zürich und Winterthur und
die A 2 zwischen Basel und der Ver-
zweigung Härkingen. Auch auf der
A 2 im Tessin und in der West-
schweiz auf der A 1 zwischen Lau-
sanne und Genf staute sich der dich-
te Verkehr nach Unfällen. Und wer
über Ostern nach Frankreich fahren
wollte, fuhr am Grenzübergang Bar-
donnez in Genf in einen Stau, wie Vi-
asuisse weiter mitteilte. (sda)
Zu guter Letzt
Kirsten Dunst fand
Filmkuss mit Brad
Pitt «widerlich»
NEW YORK Da darf man als ersten
Mann gleich Brad Pitt küssen und
dann findet man das ekelhaft: Kirs-
ten Dunst hat keine guten Erinne-
rungen an ihren erst Filmkuss – der
1994 in «Interview with the Vampi-
re» auch zugleich ihr erster wirkli-
cher Kuss gewesen sein soll. «Er hat-
te diese langen Haare. Er war ein-
fach dieser hippiehafte coole Typ»,
sagte die 30-Jährige dem Promima-
gazin «Bullett» über Pitt. «Jeder sag-
te damals: «Du hast so ein Glück,
Brad Pitt küssen zu dürfen», aber ich
fand es einfach nur widerlich. Ich
habe niemanden mehr geküsst, bis
ich 16 war. Ich war ein Spätzünder.»
Die damals elfjährige Dunst spielte
in dem Film eine Untote. Pitt war da-
mals 30 Jahre alt. (sda)
Lettland
200 Menschen von
Eisschollen gerettet
RIGA Rettungskräfte haben vor der
Küste Lettlands am Freitag mehr als
200 Menschen in Sicherheit ge-
bracht, die auf Eisschollen in der Ri-
gaer Bucht trieben. Nach Angaben
der Feuerwehr sassen rund 180 Men-
schen auf einer Scholle in der Nähe
von Vakarbulli fest, 40 weitere trie-
ben auf der Höhe von Majori in der
Bucht. Bis zum Nachmittag seien al-
le Menschen bis auf etwa 20 in Si-
cherheit gebracht worden, sagte ei-
ne Sprecherin der Feuerwehr. Es lä-
gen keine Angaben über schwere
Verletzungen vor, Sanitätertrupps
seien im Einsatz, um die Menschen
zu versorgen. Offenbar seien alle Be-
troffenen Eisfischer. Eisfischen ist in
Ex-Sowjetrepubliken ein verbreite-
tes Hobby. Zu solchen Notfällen
kommt es in der Tauwetterperiode
immer wieder. (sda)
Ostersonntag beginnt die Sommerzeit
Zeitumstellung Auch wenn das Wetter noch weit davon entfernt ist, sommerlich zu sein - am Ostersonntag beginnt die
Sommerzeit. Um Punkt 2 Uhr in der Nacht auf den 31. März werden die Uhren auf 3 Uhr vorgestellt.
Bis
zum Ende der Sommer-
zeit am 27. Oktober bleibt es
am Morgen länger dunkel,
am Abend dafür länger hell.
Dass Ostern und Zeitumstellung zu-
sammenfallen, ist eher selten. Letzt-
mals war dies 2005 der Fall. Der
Wechsel von Winter- zu Sommerzeit
erhöht das Unfallrisiko auf der Stras-
se. Zu diesem Schluss kommen ver-
schiedene Studien. Aus Sicht der For-
scher ist der Sekundenschlaf schuld,
da viele Menschen generell über ein
chronisches Schlafmanko verfügen.
Am Tag nach der Zeitumstellung
nehme die Zahl der Verkehrsun-
fälle um acht Prozent zu, teilte das
Inselspital Bern am Donnerstag mit.
Es stützt sich dabei auf eine kanadi-
sche Studie. Eine langjährige Unter-
suchung aus den USA komme zum
gleichen Schluss. Dieser Befund
deckt sich mit den Ergebnissen einer
Studie der Beratungsstelle für Un-
fallverhütung (bfu), die von 1981 bis
2005 alle Unfälle in der Schweiz in
der Woche nach der Zeitumstellung
untersucht hat. Demnach ist die Zahl
der Verkehrsunfälle und der Verletz-
ten durchschnittlich um sieben Pro-
zent gestiegen.
Schlafmanko als Risikofaktor
Bereits im letzten Mai hatten briti-
sche Forscher in der bislang umfas-
sendsten Studie gewarnt, dass nach
den Zeitumstellungen im Frühjahr
und im Herbst die Zahl der Unfall-
verletzten ansteigt. In den vier Wo-
chen nach dem Wechsel von Win-
ter- zu Sommerzeit nimmt die Zahl
der verletzten Motorradfahrer um
42 Prozent zu, bei den Autofahrern
um 19 Prozent. «In unserer Gesell-
schaft schlafen wir ohnehin chro-
nisch zu wenig. Da macht eine Stun-
de weniger sehr viel aus», wird der
Schlafforscher Johannes Mathis in
der Mitteilung zitiert. Zwar sei die
benötigte Schlafdauer individuell,
aber es zeige sich, dass Menschen
an Wochenenden oder in den Feri-
en bis zu zwei Stunden mehr Schlaf
brauchten. Die fatalen Folgen von
Müdigkeit im Strassenverkehr zei-
gen sich auch statistisch: Nach bfu-
Schätzungen ist bei 10 bis 20 Pro-
zent der Verkehrsunfälle Müdigkeit
im Spiel.
«Innere Uhr» noch nicht angepasst
Als weiteren Unfallgrund sieht das
Inselspital die morgendliche Dun-
kelheit bei der Fahrt zum Arbeits-
platz. Ausserdem sei die «innere
Uhr» des Menschen noch nicht an
den neuen Rhythmus angepasst. Da-
für brauche sie rund einen Tag. Ma-
this empfiehlt, am Samstag eine
Stunde früher schlafen zu gehen,
um wenigstens die verlorene Stunde
zu kompensieren. Noch besser sei es
allerdings, bereits in der Vorwoche
jeweils früher ins Bett zu gehen. Auf
diese Weise könne sich die «innere
Uhr» anpassen. (sda)
In der Nacht zum Ostersonntag beginnt die Sommerzeit, die Uhren werden nachts eine Stunde vorgestellt – statt 2 Uhr ist
es 3 Uhr. Viele Menschen verspüren deshalb eine Art Mini-Jetlag, schlafen schlecht und sind morgens nicht fi t. (Foto: RM)