Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2013)

DONNERSTAG 
21. MÄRZ 2013 
27 Kultur 
Film im Kunstmuseum 
«Nobody Knows» von 
Hirokazu Kore-eda 
Um 20 Uhr wird der japani- 
sche Film «Nobody Knows – 
Dare mo shiranai» von Hiro- 
kazu Kore-eda im Rahmen 
des Filmclubs im Kunstmu- 
seum gezeigt. Der Regisseur 
gilt als ein Meister in der 
poetischen Darstellung von 
melancholischen Familien- 
geschichten. 
HMBC im Fabriggli 
«Vo Mellou bis 
ge Schoppornou» 
Mit ihrem Kulthit «vo Mellou 
bis ge Schoppornou» sind 
HMBC in weiten Teilen Ös- 
terreichs bekannt geworden. 
Die Vorarlberger Band spielt 
heute um 20 Uhr im 
Fabriggli in Buchs. 
Heute 
Starfotograf setzt dem 
Staatsfeiertag ein Denkmal 
Schwarz-Weiss Der renommierte Porträtfotograf Oliver Mark hat sich in 35 Fotoarbeiten mit 
dem Fürstenfest 2012 auseinandergesetzt. Das Ergebnis ist ab heute im Landesmuseum zu sehen. 
VON SEBASTIAN GOOP 
Oliver Mark ist bekannt für seine 
Portäts – so fotografierte er Angela 
Merkel, Tom Hanks, Expapst Bene- 
dikt und viele andere Prominente 
ersten Ranges. Am 15. August des 
vergangenen Jahres wagte er sich an 
ein völlig anderes Motiv: Auf Einla- 
dung von Rainer Vollkommer, Direk- 
tor des Landesmuseums, dokumen- 
tierte er das staatsfeiertägliche Trei- 
ben auf der Schlosswiese und im Va- 
duzer Städtle. 
Entstanden sind 35 Schwarz-weiss- 
Fotografien, die den Ablauf des Fürs- 
tenfests chronologisch, in markanter 
Plastizität, zugleich abtastend bis zu- 
rückhaltend widergeben. Die Arbei- 
ten zeigen etwa Trachtenkinder, die 
sich auf ihren Einsatz auf der Schloss- 
wiese vorbereiten. Erbprinzessin So- 
phie im Gespräch mit einem kleinen 
Mädchen. Chinesische Touristen, die 
sich im Städtle mit dem Erbprinzen- 
paar für einen Fotografen in Position 
bringen. Gut gelaunte Menschen in 
einer Vaduzer Bar. 
«Freundlich, besinnlich, weltoffen» 
«Wenn ich mir die Arbeiten ansehe, 
geht mir durch den Kopf, dass der 
Staatsfeiertag in Liechtenstein etwas 
ganz Besonderes und Wunderbares, 
Freundliches, Besinnliches, Weltoffe- 
nes ist», so Rainer Vollkommer gegen- 
über volksblatt.li (Video im Media 
Center). Mark habe Sichtweisen einge- 
nommen, die für den Liechtensteiner 
Betrachter einerseits «normal und of- 
fensichtlich» seien, andererseits aber 
genug Raum für neue Assoziationen 
und Lesarten liessen. 
Das Engagement Oliver Marks hänge 
mit dem Bestreben zusammen, den 
Staatsfeiertag für einmal dem «Blick 
von aussen» auszusetzen. Es sei denk- 
bar, dass man das Projekt in den kom- 
menden Jahren ausweite: «Vielleicht 
werden wir Kinder darum bitten, am 
15. August zu fotografieren, vielleicht 
inländische Fotografen oder warum 
nicht amerikanische Touristen?», so 
der Direktor des Landesmuseums 
schmunzelnd. Mit Marks Fotografien 
seien Zeitdokumente entstanden, die 
in zehn Jahren womöglich eine völlig 
andere Bedeutung haben würden. 
Vollkommer: «Es ging nicht zuletzt 
darum, wichtige Momente im Leben 
eines Staates festzuhalten.» 
Ein Video zum Thema fi nden Sie im 
Media Center auf www.volksblatt.li 
Passend zur Ausstellung hielt «Volksblatt»-Fotograf Michael Zanghellini die Pressekonferenz vom Mittwochvormittag in 
Schwarz-Weiss fest. Von links: Oliver Mark und Rainer Vollkommer, Direktor des Landesmuseums. (Foto: Michael Zanghellini) 
www.volksblatt.li 
Brandenburger Konzert 
Hommage an 
Daniil Charms 
FELDKIRCH/BUCHS Im vergangenen 
Herbst ist die Produktion «Bran- 
denburger Konzert» der Theater- 
gruppe «SchauSpielRaum» erfolg- 
reich über die Bühne gegangen. 
Deshalb wird die Produktion 
noch einmal ins Programm ge- 
nommen. Am 5.4. findet eine 
Aufführung im Buchser Fabriggli 
statt, am 10.4., 12.4., und am 13.4. 
im Antiquariat Chybulski in 
Feldkirch. Das Stück ist eine Col- 
lage von Minidramen, Gedichten 
und kleinen Szenen des russi- 
schen Autors Daniil Charms. 
Charms schrieb keine abendfül- 
lende Theaterstücke, sondern 
szenische Miniaturen, in denen 
er den Alltag, die Menschen und 
die politischen Umstände seiner 
Lebenswelt karikierte. 
Absurd, tragikomisch 
Da er zur Zeit des Grossen Ter- 
rors der Stalinära aktiv war, 
musste er seine Dramoletten ins 
Absurde und ins Tragischkomi- 
sche verschlüsseln. Er schreibt 
etwa über Männer, die aus 
Nichts bestehen und trotzdem 
existieren. Er erzählt von Frau- 
en, die sich reihenweise aus Neu- 
gier zu weit aus dem Fenster leh- 
nen und in den Tod stürzen. Er 
schildert eine Liebesszene, die in 
eine Verhaftung durch den Ge- 
heimdienst mündet. Er interpre- 
tiert den biblischen Sündenfall 
neu. Liebe, Zorn, Eifersucht, Ge- 
walt, all diese allzu menschli- 
chen Regungen sind Thema sei- 
ner Texte. «SchauSpielRaum» 
bindet die Miniaturen in eine 
Rahmenhandlung. Regie führt 
Wolfgang Schnetzer. (red/pd) 
Nach fast 20 Jahren 
Rod Stewart bringt 
neue Songs heraus 
LONDON Rock-Titan Rod Stewart 
bringt nach fast 20 Jahren zum 
ersten Mal wieder ein Album 
mit selbst komponierten neuen 
Songs heraus. Das teilte seine 
Plattenfirma Universal Music 
mit. Der Titel «She Makes Me 
Happy» vom Album «Time» lief 
am Dienstag erstmals in den Ra- 
dios. Spätestens vom 3. Mai an 
ist das Stück mit dem Verkaufs- 
start seines Albums auch im 
Handel zu bekommen. Die Ins- 
piration für seine Songs lieferte 
dem 68-Jährigen seine Autobio- 
grafie «Rod» vom November 
2012. (sda/dpa) 
www.volksblatt.li 
Oliver Mark: 
«Mein Blick auf 
Liechtenstein» 
«Volksblatt»: Herr Mark, was bei der 
Betrachtung Ihrer 35 Fotoarbeiten 
als Erstes auffällt ist, dass sie in 
Schwarz-Weiss gehalten sind. War- 
um der Verzicht auf Farbe? 
Oliver Mark: Der Grund ist der, 
dass ich zur Mittagszeit angefangen 
habe zu fotografieren, da war 
Schwarz-Weiss günstiger. Die Fotos 
sind alle auf Film entstanden, ich 
hatte natürlich auch Farbfilme da- 
bei, doch die Menschen sehen in 
Schwarz-Weiss einfach besser aus 
als auf Farbe. Ausserdem wusste 
ich nicht genau, was auf mich zu- 
kommt; durch die Farbe kommt 
einfach eine weitere Ebene ins 
Spiel, die die Bilder unruhiger 
macht, deshalb habe ich mich für 
Schwarz-Weiss entschieden. 
Wir haben während der Pressekon- 
ferenz viel darüber gehört, dass die 
Arbeiten ein weltoffenes, ein famili- 
äres, ein idyllisches Liechtenstein 
zeigen. War das Ihr tatsächlicher 
Eindruck oder gibt es noch eine an- 
dere Ebene, gibt es in den Fotogra- 
fien so etwas wie einen Bruch mit 
dieser Idylle?   
Zu diesem Zeitpunkt war das mein 
Blick auf Liechtenstein, so wie wir 
ihn hier sehen. Es ist ja wie bei allen 
Fotografien oder Porträts, sie sind 
immer nur ein Ausschnitt und es 
wird natürlich noch viele andere 
Sichten auf ein Land oder auf Men- 
schen geben. Zu diesem Zeitpunkt 
war das aber so, wie ich es vorgefun- 
den habe, vielleicht auch nur, weil 
ich mich in eben diesem Rahmen be- 
wegt habe. 
Sie haben für namhafte Zeitschrif- 
ten wie «Spiegel», «Stern» oder das 
«SZ Magazin» fotografiert. Wie kam 
der Kontakt nach Liechtenstein zu- 
stande? 
Rainer Vollkommer und ich haben 
uns auf einer Feier in Berlin ken- 
nengelernt, die Redaktion des Ma- 
gazins «Weltkunst» zog von Mün- 
chen nach Berlin. So kamen wir ins 
Gespräch (...). Einen Monat später 
rief er mich an (...) und fragte, ob 
ich nicht nach Liech- 
tenstein kommen 
wolle. Und so ist das 
alles entstanden – 
durch Zufall, wie so 
oft im Leben.  (sg) 
Fotografi erte den 
Staatsfeiertag: 
Fotograf Oliver 
Mark. (Foto: MZ) 
Landesmuseum 
Fotoarbeiten bis 
25. August zu sehen 
Die Fotoarbeiten von Oliver Mark sind 
ab heute bis zum 25. August 2013 im 
Landesmuseum in Vaduz zu sehen. Öff- 
nungszeiten und weitere Informationen 
finden Sie auf www.landesmuseum.li. 
3 der insgesamt 35 im Landesmuseum in Vaduz ab heute, Donnerstag, ausgestellten Arbeiten. (Fotos: Oliver Mark) 
Triesen: Gitarrenklänge aus vier Jahrhunderten 
Hörgenuss Diesen Samstag 
findet um 20 Uhr im Guido- 
Feger-Saal des Musik- 
schulzentrums in Trie- 
sen ein Konzert mit dem 
Gitarrenduo Katrin 
Schurti und Patrick 
Honeck statt. 
Es stehen dabei sowohl 
originale als auch be- 
arbeitete Werke von 
Weiss, Bach, Carulli, 
Granados und Piazzol- 
la für zwei Gitarren aus 
vier Jahrhunderten auf dem 
Programm. Das Duo musiziert seit 
zwei Jahren gemeinsam und hat das 
Publikum bereits bei mehreren Auf- 
tritten begeistert. Katrin Schurti ist 
in Leipzig aufge- 
wachsen und be- 
suchte dort  seit 
ihrem achten 
Lebensjahr die 
Musikschule im 
Fach Gitarre. 
Während dieser 
Zeit war sie mehr- 
fache Preisträge- 
rin bei DDR-Wett- 
bewerben. 
Schurti studierte 
an der Hochschule 
für Musik «Franz Liszt» in Weimar 
bei Professor Roland Zimmer im 
Hauptfach Gitarre. 
Zwei interessante Künstler 
Seit dem Jahr 2000 lebt Katrin 
Schurti in Liechtenstein und unter- 
richtet an der Liechtensteinischen 
Musikschule. Sie konzertierte in der 
Vergangenheit in verschiedenen 
kammermusikalischen Besetzun- 
gen, vor allem Flöte und Gitarre. 
Patrick Honeck erhielt im Alter von 
fünf   Jahren seinen ersten Klavier- 
unterricht. 
Später entdeckte er seine Vorliebe 
für die Gitarre und begann als 
15-Jähriger mit dem Gitarrenspiel 
an der Musikschule in Dornbirn. 
Danach folgte das Studium der Klas- 
sischen Gitarre am Landeskonser- 
vatorium Vorarlberg bei Professor 
Michael Buchrainer, Professor 
Gaupp und Professor Alexander 
Swete. Seit dem Jahr 1992 unterrich- 
tet Patrick Honeck an der Musik- 
schule Walgau. Auftritte in ver- 
schiedenen kammermusikalischen 
Besetzungen und auch als Solist 
runden seine musikalische Tätig- 
keit ab. Der Eintritt ist frei, es findet 
eine Kollekte statt. (red/pd) www.volksblatt.li
	        

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