Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2013)

  Inland | 3 
DONNERSTAG 
21. MÄRZ 2013 
Seit 1993 
Am 22. März ist 
Weltwassertag 
VADUZ Der Weltwassertag wurde 
1993 ins Leben gerufen und findet 
jährlich am 22. März statt. Der Welt- 
wassertag ist ein Ergebnis der UN- 
Weltkonferenz über Umwelt und 
Entwicklung 1992 in Rio de Janeiro 
und steht jedes Jahr unter einem an- 
deren Motto. Das diesjährige Motto 
lautet «Wasser und Zusammenar- 
beit». «Auch in Liechtenstein wird 
der Weltwassertag dieses Jahr aktiv 
angegangen. So lädt die LIFE Klima- 
stiftung zusammen mit dem schwei- 
zerischen Verein ‹myblueplanet› 
und der Miss-Earth-Schweiz Organi- 
sation am morgigen Freitag ab 15 
Uhr zu einem Aktionstag in das Foy- 
er des Kunstmuseums ein», teilte die 
Regierung am Mittwoch mit. Ge- 
mäss dem Motto «Wasser und Zu- 
sammenarbeit» zeigen die Veran- 
stalter u. a. mit der Liechtensteini- 
schen Gesellschaft für Umwelt- 
schutz, den Liechtensteinischen 
Kraftwerken und der Turtles Found- 
ation die verschiedenen Aspekte der 
Ressource Wasser für unser Leben 
auf. Darüber hinaus würden die 
diesjährigen Kandidatinnen der 
Miss-Earth-Schweiz-Wahl im Vadu- 
zer Städtle rund 50 Wassersparsets 
verteilen. (red/ikr) 
Vorarlbergs Autobahnen 
Asfi nag investiert 
47 Millionen Euro 
BREGENZ Die Autobahnen- und 
Schnellstrassen-Finanzierungsakti- 
engesellschaft (ASFINAG) investiert 
im laufenden Jahr rund 47 Millionen 
Euro (rund 58 Millionen Franken) in 
die Verbesserung der Autobahnen in 
Vorarlberg, wie sie am Mittwoch mit- 
teilte. Kernstück ist dabei der Pfän- 
dertunnel nach Deutschland. Durch 
die zweite Röhre, die seit einem Jahr 
befahren wird, während die ältere sa- 
niert wird, erhofft sich die ASFINAG 
mehr Sicherheit und weniger Staus in 
der Region der Landeshauptstadt 
Bregenz, wie es im Communiqué 
heisst. Auch die Rheintal-Autobahn 
A 14 von der Staatsgrenze bis zum 
Pfändertunnel soll dieses Jahr sa- 
niert werden. Auf der Arlberg 
Schnellstrasse S16 erhält der Belag 
vor und im Langener Tunnel eine si- 
cherheitstechnische Auffrischung, 
wie es heisst. Diese Arbeiten sollen 
Ende August fertiggestellt sein. Bis 
Ende Juni werden die Gemeinden 
Klaus, Koblach, Röthis und Weiler 
besser an das österreichische Schnell- 
strassennetz angeschlossen. (sda) 
In 
der «Agenda 2020» heisst es, 
die weltweite Finanzkrise habe 
die ökonomische Globalisie- 
rung gebremst, aber «der politi- 
schen und rechtlichen Globalisie- 
rung Rückenwind verliehen». Daher 
hat die vorherige Regierung be- 
kanntlich viele Massnahmen getrof- 
fen, um Liechtenstein für «Steuer- 
Sünder» bzw. «Steuer-Flüchtlinge» 
unattraktiv zu machen. Es muss   
sehr enttäuschend gewesen sein, 
dass in ausländischen Medienbe- 
richten über den Wahlausgang 
Liechtenstein weiterhin als «Steuer- 
paradies» bezeichnet wurde. 
Es ist möglich, den 
schlechten Ruf loszuwerden 
Die neue Regierung sollte sich fra- 
gen, warum das «Reputations-Ma- 
nagement» («Agenda 2020»), das 
heisst, die Neupositionierung des 
Landes, bisher so wenig Erfolg hat- 
te. Die gängige Antwort, die ich in 
Vaduz zu hören bekomme, ist, dass 
der Fall hoffnungslos ist. Die aus- 
ländischen Medien würden ihr 
Liechtenstein-Bild nicht ändern, 
was immer die Regierung tut. Ich 
halte dies für kurzsichtig und 
falsch. Ich habe vor einiger Zeit er- 
lebt, wie Prinz Albert von Monaco 
vor mehreren Hundert internatio- 
nalen Medienvertretern über sein 
(und Monacos) Engagement in Um- 
weltfragen sprach, und danach kei- 
ne einzige Frage zum Thema Steu- 
ern bekam! Wenn er sein Land neu 
positionieren kann, warum sollte 
das nicht Liechtenstein gelingen? 
Dies erfordert allerdings eine pro- 
aktive Politik mit positivem Ansatz. 
Es reicht nicht, Liechtenstein nur 
als «Nicht-mehr-Steueroase» zu prä- 
sentieren, wo trotzdem Vermögen 
gut verwaltet werden. Dies mag 
richtig sein, nur reicht es nicht für 
ein neues Image. Auch der Hinweis 
auf Industrie und Tourismus ist zu 
allgemein. Eine Neu-Positionierung 
erfordert eine neue Vision. Für 
Monaco ist es die Umwelt, beson- 
ders das Engagement für sauberes 
Wasser und die Bewahrung der Ar- 
tenvielfalt. Dieses Thema ist also 
besetzt. 
Ich habe daher versucht, die vorhe- 
rige Regierung davon zu überzeu- 
gen, das Thema Zukunft aktiv auf- 
zugreifen und auch die Unterstüt- 
zung des von mir gegründeten 
Weltzukunftsrates (World Future 
Council) angeboten – leider ohne 
Erfolg. Ich habe mit dem Preisgeld 
meines Binding-Preises in Vaduz die 
World Future Council Foundation 
gegründet, in der Hoffnung, einen 
Ansporn für ein internationales Zu- 
kunfts-Engagement zu geben. 
Was könnte getan werden, um eine 
solche Neu-Positionierung Liechten- 
steins als Zukunftsland sichtbar zu 
machen? Zum Nulltarif geht das 
nicht. «Werte-Management», Strate- 
gien und einmalige Konferenzen 
reichen nicht aus. 
Aktives Engagement in 
Zukunftsfragen wäre hilfreich 
Ich habe vorgeschlagen, Vaduz zum 
Hauptsitz einer zukunftsorientieren 
internationalen Organisation zu ma- 
chen. Mir wurde gesagt, dass die 
Bürger kein Verständnis für eine 
solche Investition haben würden. 
Aber haben Regierung und Parla- 
ment versucht, die Bürger von der 
Wichtigkeit einer solchen Initiative 
zu überzeugen? Ohne Ressourcen 
sind solche Schritte nicht seriös. So 
wurde der Weltzukunftsrat vor Kur- 
zem gebeten, der von Regierung 
und Bankenverband gegründeten 
Carlo Foundation zu helfen, die ein 
neues nachhaltiges Rating für Fi- 
nanz-Instrumente entwickeln soll – 
eine wichtige Aufgabe, im Interesse 
sowohl unserer gemeinsamen Zu- 
kunft wie der Erhaltung des Finanz- 
platzes in Liechtenstein. Aber, so 
wurde mir gesagt, ein entsprechen- 
des Budget für diese Arbeit sei nicht 
vorhanden. Man erwarte eine Un- 
terstützung pro bono. Dies ist na- 
türlich unrealistisch. 
Auch mit anderen Initiativen, bei- 
spielsweise der Entwicklung und 
Umsetzung einer zukunftsgerechten 
Energievision («Agenda 2020»). 
könnte Liechtenstein seine Reputa- 
tion in eine neue Richtung steuern.   
Eine aktive Vorreiterrolle auf die- 
sem Gebiet könnte das internationa- 
le Medienprofil Liechtensteins 
schnell positiv verändern. 
Ein aktives Engagement in Zu- 
kunftsfragen würde es Liechten- 
stein schliesslich ermöglichen, 
glaubhaft auf überzogene Angriffe 
zu reagieren und darauf hinzuwei- 
sen, dass die grössten «Steuerpara- 
diese» sich heute unter der Kontrol- 
le einiger seiner stärksten Kritiker 
befinden, etwa in der City of Lon- 
don und Delaware. 
Über den Verfasser 
Carl Wolmar Jakob von Uexküll, Jahrgang 1944, 
ist ein schwedisch-deutscher Berufsphilatelist und 
Schriftsteller. Er ist Stifter des Alternativen Nobel- 
preises (Right Livelihood Award) und Initiator des 
Weltzukunftsrates (World Future Council), den er 
mit den 50 000 Franken Preisgeld des Binding- 
Preises gründete, mit dem er 2006 ausgezeichnet 
wurde. Überdies ist von Uexküll Mitbegründer des 
alternativen Weltwirtschaftsgipfels (1984) und 
Gründer des Estonian Renaissance Award (1993). 
Von Uexküll lebt in London. 
«Volksblatt» gibt Gastkommentatoren 
Raum, ihre persönliche Meinung zu äussern. 
Diese muss nicht mit der Meinung der 
Redaktion übereinstimmen. 
JAKOB VON UEXKÜLL 
Gastkommentar 
Es genügt nicht, sich als «Nicht- 
mehr-Steueroase» zu präsentieren 
TV1-Start: «Das muss ich sehen» 
Fernsehen Bald ist es so weit: Ab Ostersonntag, dem 31. März, berichtet TV1 täglich aktuell. Der neue Liechtensteiner 
Fernsehsender sorgt mit News, Talks und Hintergrundberichten für viel Information und Unterhaltung der Zuschauer. 
VON JESSICA NIGG 
«Was 
ist das für ein 
Fernsehsender, 
der hier ent- 
steht?» Das haben 
sich viele Liechtensteiner gefragt, 
als sie in den vergangenen Wochen 
beim «Zappen» auf den Sendeplatz 
des neuen Liechtensteiner Fern- 
sehkanals TV1 gestossen sind. Seit 
Kurzem gibt es dort auch einen soge- 
nannten Trailer zu sehen. «Das muss 
ich sehen» ist nicht nur der Slogan 
des Senders, sondern Ausdruck ei- 
ner wachsenden Neugier, die nun 
befriedigt wird: «TV1 ist ein Produkt 
der Liechtensteiner Volksblatt AG. 
Produziert wird täglich eine Stun- 
de Programm mit aktuellen Nach- 
richten, Hintergrundbeiträgen und 
Talks», erklärt «Volksblatt»-Chefre- 
dakteur Heinz Zöchbauer. Das Pro- 
gramm wird jeweils um 19 Uhr erst- 
ausgestrahlt und danach stündlich 
wiederholt. Mittelfristig wollen die 
TV1-Macher mit ihrem Angebot bis 
zu 250 000 Menschen in Liechten- 
stein, dem St. Galler Rheintal und 
Vorarlberg erreichen. 
Innovativer Verlag 
«In der 136-jährigen Geschichte des 
‹Volksblatts› war unser Verlag im- 
mer schon sehr innovativ. Als erste 
und damit traditionsreichste Tages- 
zeitung Liechtensteins haben wir 
mit unseren Produkten immer wie- 
der die Vorreiterrolle bei der Medien- 
entwicklung eingenommen», erklärt 
Heinz Zöchbauer. «Ich erinnere dar- 
an, dass das ‹Volksblatt› die erste Ta- 
geszeitung Liechtensteins war, die 
durchgehend vierfarbig erschienen 
ist; in denke an unser modernes Lay- 
out, den Mut, die Dinge beim Namen 
zu nennen und unsere Produkte 
auch für Andersdenkende zu öffnen 
und somit verschiedene Blickwinkel 
zuzulassen.» 
Nachdem die Liechtensteiner Volks- 
blatt AG mit ihrem grossen Online- 
bereich die klare 
Nummer 1 des Lan- 
des sei, seit nun- 
mehr elf Jahren Er- 
fahrungen mit dem 
WebTV gesammelt 
und zwei neue Zei- 
tungen in der 
Schweiz lanciert ha- 
be, «haben wir uns überlegt, wel- 
chen Schritt wir als Nächstes ma- 
chen können», so Zöchbauer. Nach 
Sondierung und Analyse der Situati- 
on in Liechtenstein sei man zum 
Entschluss gekommen, dass ein 
Fernsehsender eine sinnvolle Ergän- 
zung zu den bisherigen Produkten 
sein könnte. «Also haben wir uns ein 
Jahr lang intensiv mit diesem Gedan- 
ken beschäftigt und die Grundidee 
ständig weiterentwickelt. Für uns 
war klar, dass wir uns qualitativ 
vom bisherigen Angebot abheben 
wollen.» Zugute komme TV1 dabei, 
über eine gewachsene Redaktions- 
struktur zu verfügen und bereits 
mehr als 2000 Filmbeiträge und 
Werbespots für das WebTV produ- 
ziert zu haben. 
Reichhaltiges Programm 
«Volksblatt»-Chefredakteur Heinz 
Zöchbauer sieht mit TV1 eine neue 
Möglichkeit, das Geschehen in Liech- 
tenstein und der Region in bewegten 
Bildern darzustellen und dies vor al- 
lem mit dem Material, welches be- 
reits täglich in den diversen 
«Volksblatt»-Produk- 
ten bearbeitet wird. 
«Dieses Material wer- 
den wir in einer täg- 
lichen Nachrichten- 
sendung entspre- 
chend aufbereiten. 
Daneben werden wir 
Talks mit interessan- 
ten Gästen zu den verschiedensten 
Themen, Hintergrundbeiträge und 
auch Unterhaltsames anbieten», fasst 
Zöchbauer zusammen. 
«Obwohl wir uns seit Monaten vorbe- 
reiten, unsere Mitarbeiter schulen 
und unsere Technik entsprechend 
angepasst haben, um eine gute Quali- 
tät anbieten zu können, ist uns be- 
wusst, dass gerade zu Beginn das ei- 
ne oder andere ‹Hoppala› passieren 
kann», so Zöchbauer. Man dürfe ein- 
fach nicht vergessen, dass TV1 kein 
SRF, ZDF oder ORF, sondern ein klei- 
ner Lokalsender sei, gibt Heinz Zöch- 
bauer zu bedenken und schliesst: 
«Das Interesse aus der Bevölkerung 
und des Marktes ist auf jeden Fall 
jetzt schon gross und wir freuen uns 
riesig, aber auch mit der angemesse- 
nen Demut auf den Sendestart.» 
Holger Franke, Maria Sörensen, Jessica Nigg, Heinz Zöchbauer und Silvia Böhler (von links) vom TV1-Team. (Foto: Michael Zanghellini) 
EMPFANG 
Auf welcher Frequenz 
finde ich TV1? 
Telecom Liechtenstein 
  Digital (Balzers, Gamprin, Planken, 
Ruggell, Schaan, Schellenberg, 
Triesen, Triesenberg, Vaduz) 
538 MHZ / K40 
TV-COM Liechtenstein 
  Digital (Eschen, Mauren, Schaanwald) 
594 MHZ / K36 
Rii-Seez-Netz Schweiz 
  Digital (Widnau, Diepoldsau, Altstät- 
ten, Lienz, Sennwald, Grabs, Walen- 
stadt, Flums, Sargans, Flumserberg, 
Bad Ragaz, Mels, Pfäfers, Sennwald, 
Buchs, Sevelen, Wartau, Fläsch, Je- 
nins, Maienfeld) 
370 MHZ 
Weltweit 
  Livestream: 
www.tv1.li 
«Wir freuen uns riesig, 
aber auch mit der 
angemessenen Demut 
auf den Sendestart.» 
HEINZ ZÖCHBAUER 
«VOLKSBLATT»-CHEFREDAKTEUR www.volksblatt.li
	        

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