Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2009)

INLAND 
VOLKSBLATT 
Haben Sie das gewusst? 
Die Freie Liste hat im Rahmen der 
Budgetdiskussion eine 20-prozentige 
Kürzung der Medienförderung, wel- 
che schwerpunktmässig die beiden 
Parteizeitungen subventioniert, bean- 
tragt. Dieser Antrag wurde mit 24 :1 
Stimmen abgelehnt. 
Mit der Informationspflicht nimmt 
es die Regierung nicht so genau. Im 
Informationsgesetz heisst es explizit, 
dass jede Werbung für ein Abstim- 
mungsanliegen von Seiten der Regie- 
rung verboten ist. Auf dem Internet- 
portal der Regierung war das Ja für die 
Mobilfunk-Initiative markiert. Diese 
Unausgewogenheit beim Thema Mo- 
bilfunk klagte der Landtagsabgeord- 
nete Frick an, er bekam Unterstützung 
von 10 weiteren Abgeordneten. 
Die historisch genannte Budgetdis- 
kussion war vor allem ein parteipoli- 
tischer Hick-Hack der Koalitionspar- 
teien. Eine gemeinsame Strategie war 
nicht erkennbar. Das Budget wurde 
dann mit den alleinigen Stimmen der 
Mehrheitspartei durchgeboxt. Diese 
Koalition ist anlässlich dieser Finanz- 
debatte dem erklärten Regierungsziel, 
nämlich den Sparhebel anzusetzen, 
keinen Schritt nähergekommen. 
Im Sinne des sozialen Ausgleichs 
regte der Landtagsabgeordnete Pepo 
Frick an, auch eine Ertrags- und Ein- 
kommenssteuererhöhung in Betracht 
zu ziehen. Eine solche Erhöhung trifft 
substanziell nur die oberen Einkom- 
mensklassen, während z.B. eine Re- 
duktion der Krankenkassensubvention 
wegen der Kopfprämien alle gleich 
belastet. 
Der VBO (Verein bäuerlicher Orga- 
nisationen) sah in den Landwirt- 
schaftssubventionen in der Höhe von 
jährlich 64 Millionen Franken ein 
Missbrauchpotenzial und regte wei- 
tere Sparmassnahmen an. Auf Nach- 
frage blieb die Regierung eine Ant- 
wort schuldig. Wo kommen wir hin, 
wenn vorgeschlagene Sparmassnah- 
men von Branchenvertretern nicht ein- 
mal aufgenommen werden? 
Die Freie Liste schlug vor, für nied- 
rige Einkommen in der Landesverwal- 
tung einer Lohnerhöhung von 1 % zu- 
zustimmen, damit diese Einkommens- 
kategorie nicht in die Armutsfalle ge- 
rät. Der Vorschlag fand aber nur die 
Zustimmung von 2 weiteren Abgeord- 
neten.   Freie Liste 
LKW-Mehrverkehr 
durch Steuergelder 
Durch den Landtag soll ein Kredit für 
den Bau eines neuen Abfertigungsge- 
bäudes beim Zollamt Schaanwald zur 
rascheren Abwicklung des Lastwa- 
genverkehrs genehmigt werden. Das 
Gebäude für die gemeinsame Nutzung 
durch den schweizerischen und öster- 
reichischen Zoll würde auf österrei- 
chischem Boden erstellt – man staune! 
Um dem Wunsch des Transportge- 
werbes – Abfertigung im Eiltempo – 
nachzukommen, scheint jeder Auf- 
wand gerechtfertigt. Mit unseren Steu- 
ergeldern soll also die beschleunigte 
Abfertigung der LKWs finanziert wer- 
den, mit der fatalen Konsequenz des 
Mehrverkehrs. 
Die Regierung begründet den An- 
trag an den Landtag mit den chao- 
tischen Verkehrsverhältnissen beim 
Zollamt. Für die geordnete Abwick- 
lung der LKW-Abfertigung wurde 
vor vielen Jahren eine Wartespur am 
Dorfeingang gebaut. Dieser Stauraum 
wird seit letztem Jahr nicht mehr be- 
wirtschaftet, mit gravierenden Folgen 
für den Verkehrsfluss sowie für die 
Sicherheit. Und jetzt wird diese unnö- 
tig und fahrlässig herbeigeführte Situ- 
ation als Argument verwendet, Steu- 
ergelder in Millionenhöhe beim Zoll- 
amt zu investieren. Der daraus resul- 
tierende Mehrverkehr ist der Bevölke- 
rung jedoch nicht mehr zumutbar. Die 
gesetzlichen Grenzwerte für Stick- 
oxid werden in Schaanwald, in 
Eschen, Bendern und Schaan zum 
Teil massiv überschritten. 
Herr Verkehrs- und Gesundheitsmi- 
nister Meyer: Wieso investieren Sie 
unsere Steuergelder in LKW-Mehr- 
verkehr? Sind Ihnen die Gesundheit 
der Bevölkerung, der Vollzug des Luft- 
reinhaltegesetzes und die schwierige 
Finanzsituation nicht wichtiger? 
   Arbeitsgruppe Verkehrsproblem 
Liechtensteiner Unterland (www. 
transitstrassen.li) 
Mobilfunk 
An die Adresse der Mobilfunkbetrei- 
ber und Wirtschaftverbände: Ihr habt 
gesiegt! Seid ihr in eurer Verstocktheit 
auch glücklich darüber? Für mich seid 
ihr alle feige Gesellen. Ihr stellt euch 
nicht der Wirklichkeit und versucht, 
das Volk an der Nase herumzufüh- 
ren. 
Eine Initialzündung hätte sicher 
auch in der Schweiz ihre Auswir- 
kungen gehabt. 
Momentan haben wir durch eigene 
Messungen, die durch die kürzlich er- 
haltenen (durch Anforderung) amt- 
lichen Messungen bestätigt wurde, ei- 
nen Strahlenwert auf unserem Hof- 
platz von 0,38 – 0,40 V/m. Dieser 
Wert ist in meinen Augen und nach 
meiner Erfahrung immer noch hoch 
genug. Diesen Wert sollen Sie auf kei- 
nen Fall in Zukunft merklich über- 
schreiten. Wenn Sie einen Grenzwert 
von 6 V/m nutzen wollen, fordere ich 
Sie auf, die Handyantenne vor meiner 
Nase und meinen Augen zu entfernen 
und den fanatischen Befürwortern, die 
ja in Überzahl vorhanden sind, zu- 
kommen zu lassen, die den Pseudo- 
empfang vor die Gesundheit stellen. 
Hoffentlich haben Sie ihre Rechnung 
nicht ohne den Wirt gemacht, denn bei 
mir hat die Antenne zuviel Unheil an- 
gerichtet und ist nach meiner Über- 
zeugung für irreversible Schäden ver- 
antwortlich. Wenn ich Ihnen dabei be- 
hilflich sein darf, damit das Vorhaben 
effizient und fachmännisch erledigt 
wird, will ich ganz in Ihrem Sinne den 
strahlenimmunen Herrn Paul Meier, 
Swisscom, vorschlagen, der geradezu 
süchtig nach Handystrahlen ist. 
Manchmal hat man bei seinen Äusse- 
rungen allerdings das Gefühl, dass er 
schon strahlengeschädigt ist. Aber er 
hat sie (die strahlenden Antennen) 
zum Fressen gern, sodass eine gewisse 
Gefahr besteht, dass er das wahr macht 
und deshalb doch nicht geeignet ist. In 
diesem Falle würde ich als weiteren 
Johannes Kaiser vorgeschlagen, der 
mit seinen treuergebenen FBP-Anhän- 
gern über genügend Potenzial verfügt 
(siehe Maurer Wahlergebnis). Warten 
Sie aber nicht zu lange, sonst kann 
es passieren, dass der Wind gedreht 
hat und ein Rückzieher bevorsteht. 
Sollten all diese kalte Füsse bekom- 
men, habe ich einen weiteren Vor- 
schlag: dann möchte ich meine Leser- 
briefadresse in Eschen meinem Jahr- 
gänger und Namenskollegen, der sich 
trotz meiner Bedenken, die ich im Le- 
serbrief an ihn gerichtet habe, stand- 
haft gezeigt hat und dem guter Emp- 
fang das Wichtigste ist, geben. Ich ha- 
be ja schon lange das Gefühl, dass da 
von Anfang an eine Verwechslung 
vorliegt. Als Weiteres könnte man die 
Antenne auch bei einem Kindergarten 
platzieren. Allerdings ist der Maurer 
schon seit Langem belegt. Einen wei- 
teren zu belegen, ist nicht ratsam, 
wenn man nicht mutwillig den ganzen 
Maurer Nachwuchs ausrotten will. 
Letzte Möglichkeit, so makaber es 
klingt, wäre das Al- 
tersheim in Eschen, 
da dann durch be- 
schleunigten Abgang 
die Warteliste positiv 
beeinflusst würde 
und der Andrang 
automatisch zu- 
rückgeht. 
Überlegen Sie 
all die Möglich- 
keiten, nur scho- 
nen Sie mich, 
ich selbst kann 
nichts mehr 
verlieren, aber 
ich kämpfe für 
meine Enkel, 
die unter ver- 
strahlten Ver- 
hältnissen auf- 
wachsen müs- 
sen. 
Günt her 
Wohlwend, 
Mauren 
FORUM/LESERMEINUNG 
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