Liechtensteiner
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Donnerstag, 19. November 2009
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DI E TAGESZEI TUNG FÜR LI ECHTENSTEI N
Grossauflage
Swisscom-Chef Schloter im Interview
Inland / 7
NEWSMIX
200-Millionen-Klage:
Fortsetzung des Prozesses
VADUZ – Der Prozess um die 200-Millio-
nen-Klage von Fondsmanager Jürgen Her-
mann gegen das Land Liechtenstein geht in
die nächste Runde. Am 3. Dezember wird
sich der der Oberste Gerichtshof mit dem
Thema befassen. Hermanns Vorwurf lautet,
dass das Amt für Finanzdienstleistungen in
den Jahren 2003 und 2004 durch das gegen
die Herman Finance AGmvK eingeleitete
Monitoringverfahren mehrere Grossinves-
toren von Einlagen in den Fonds der Gesell-
schaft abgehalten habe und so zum Ruin
seiner Firma beigetragen habe. (red)
Marke Schweiz und Schutz
des Schweizerkreuzes
BERN – Der Bundesrat will wie angekün-
digt die Marke «Schweiz» und das Schwei-
zerkreuz besser schützen. Er hat dazu zuhan-
den des Parlaments Entwürfe für die Revisi-
on des Markenschutz- sowie des Wappen-
schutzgesetzes vorgelegt. Mit dieser «Swiss-
ness-Vorlage» werde die Grundlage geschaf-
fen, um den Wert der Marke «Schweiz»
auch in Zukunft zu erhalten. Denn immer
häufiger komme es zum Missbrauch der Be-
zeichnungen «Schweiz», «Schweizer Quali-
tät» oder «Made in Switzerland». In dem
Gesetz soll nun geregelt werden, wie viel
«Schweiz» ein Produkt oder eine Dienstlei-
stung enthalten muss. (ap)
Inland 2–11 Kultur 25–27
Ausland 12 Kino/Wetter 34
Wirtschaft 13–20 TV 35
Sport 21–23 International 36
INHALT
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Inland / 3
LSV-Damen noch nicht richtig auf Touren
Sport / 21
Jetzt drei Impfstoffe
Celtura von Swissmedic zugelassen
VADUZ – Das Schweizerische Heil-
mittelinstitut Swissmedic hat ei-
nen weiteren Impfstoff gegen die
pandemische Grippe A(H1N1) zu-
gelassen.
Es handelt sich dabei um Celtura
der Firma Novartis. Mit der Zulas-
sung durch Swissmedic stehen so-
mit in Liechtenstein und in der
Schweiz drei Impfstoffe gegen die
pandemische Grippe A(H1N1) zur
Verfügung. Celtura wurde auf der
Basis der vorliegenden klinischen
Daten für Kinder ab drei Jahren so-
wie für Erwachsene aller Alters-
gruppen zugelassen. Diese Daten
zeigen auch, dass für Erwachsene
ab 40 Jahren erst durch eine zwei-
malige Anwendung eine ausrei-
chende Immunisierung erreicht
wird. Daher sollen diese Personen
zweimal im Abstand von drei Wo-
chen geimpft werden. Swissmedic
liegen zurzeit keine weiteren Ge-
suche um Zulassung von Pande-
mieimpfstoffen vor. Das Schweize-
rische Heilmittelinstitut wird über
Anpassungen der bestehenden Zu-
lassungen von Pandemieimpfstoffen
informieren, sobald neue Daten vor-
liegen. Dabei berücksichtigt Swiss-
medic auch die internationalen Ent-
wicklungen in diesem Bereich.
Nachdem bisher prioritär das
Gesundheitspersonal und Personen
aus den Risikogruppen geimpft
wurden, wird die Impfung nun
auch allen Personen empfohlen,
die sich und ihre Umgebung gegen
die pandemische Grippe A(H1N1)
2009 und ihre Komplikationen
schützen wollen. Jede geimpfte
Person vermindert das Risiko einer
Erkrankung für sich und ihre Um-
gebung. (pafl)
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LLB eröffnet in Wien
Wohlhabende Österreicher im Visier
VADUZ/WIEN – Die Liechtenstei-
nische Landesbank (LLB) hat als
nach der LGT zweites Bankhaus
aus dem Fürstentum eine Toch-
terbank in Österreich gegründet.
Die Liechtensteinische Landesbank
(Österreich) AG kann mit ihren Ge-
schäften sofort nach der Eintragung
in das Firmenbuch beginnen. Die
LLB will nicht nur wohlhabende
österreichische Privatkunden mit
einem Vermögen ab etwa 500 000
Euro ansprechen, sondern auch sei-
ne Fühler in Richtung Osteuropa
ausstrecken.
Innerhalb von 24 Monaten sollen
rund zwei Mrd. Euro an Kunden-
vermögen eingesammelt werden,
erklärte Elfried Hasler, Mitglied
der Geschäftsleitung der Mutter-
bank in Vaduz und Aufsichts-
ratschef der Wiener Zweigstelle,
gegenüber österreichischen Medi-
en. Um dieses Ziel zu erreichen,
sah sich Hasler nach eigenen Anga-
ben bereits einige Akquisitionsziele
an. «Derzeit ist das Umfeld in Ös-
terreich nicht schlecht, um auf die-
se Weise wachsen zu können», so
Hasler in Wien vor Journalisten.
«Österreicher vermögend»
«Die Österreicher sind vermö-
gend, 63 000 verfügen über ein Fi-
nanzvermögen von über einer Mil-
lion Euro, weiters gibt es rund 2700
Privatstiftungen mit zehn Milliar-
den Euro», rechnete Österreich-
Chef Peter Mayer vor.
In den ersten sechs bis neun Mo-
naten will sich die Landesbank nur
auf Wien konzentrieren. In einer
zweiten Expansionsphase ist dann
an eine Ausdehnung in Richtung
Westen gedacht. Seite 13
Zubringer ist auf Schiene
Landtag genehmigt 15-Millionen-Franken-Kredit für Schaaner Umfahrungsstrasse
VADUZ – Seit den 1970er-Jahren
beschäftigt eine Entlastungsstras-
se des Schaaner Zentrums die Po-
litik. Jetzt hat das Warten ein Ende:
Im Herbst 2010 soll der Baustart
des Industriezubringers erfolgen.
• Michael Benvenuti
Im Februar dieses Jahres hatte der
Staatsgerichtshof endgültig grünes
Licht für den Industriezubringer in
Schaan gegeben und damit einen
langjährigen Rechtsstreit beendet.
Am Mittwoch beschloss der Land-
tag nun mit 18:7 Stimmen einen
Kredit über 15 Millionen Franken
zur Realisierung der Entlastungs-
strasse. Ein Rückweisungsantrag
von Pepo Frick (FL) erhielt nur 6
von 25 Stimmen. Vorausgesetzt, ge-
gen den Landtagsentscheid wird
kein Referendum ergriffen, erfolgt
der Spatenstich im Herbst 2010. Die
Fertigstellung des rund 1 km langen
Zubringers ist für 2013 geplant.
Ziel des Zubringers ist es einer-
seits, die Industriebetriebe und da-
mit eine grosse Zahl von Arbeits-
plätzen optimal zu erschliessen.
Andererseits soll die Umfahrungs-
strasse die angrenzenden Wohn-
quartiere wie Zagalzel, Malarsch,
Specki oder Besch und das gesamte
Schaaner Zentrum vom Pendler-
und Schwerverkehr entlasten.
Kritik an Bahnübergang
Der Zusage des Landtags zum
Kredit war eine teils heftig geführte
Diskussion vorausgegangen. Der
Zubringer stelle nichts anderes als
die erste Etappe der Schaaner
Nordumfahrung dar, kritisierte etwa
der FL-Abgeordnete Pepo Frick.
Eine spätere Verbindungsstrasse
zwischen Österreich und der
Schweiz sei die logische Konse-
quenz, pflichtete ihm Werner Kranz
(VU) bei. Zudem bringe der Zubrin-
ger keine Entlastung für die Wohn-
quartiere, sondern sogar Mehrver-
kehr. Alles an den Haaren herbeige-
zogen, konterte der VU-Mandatar
Harry Quaderer und kritisierte sei-
nerseits die Umweltschutzverbände,
die eine Realisierung des Zubringers
um viel Geld verzögert hätten.
Wie Harry Quaderer brachen
auch Doris Frommelt und Elmar
Kindle eine Lanze für den Indus-
triezubringer: Dieser stelle für die
Wirtschaft und die Anwohner einen
Meilenstein dar. Nicht zufrieden
war Kindle allerdings mit der ge-
planten niveaugleichen Querung der
Bahngleise. «Diese birgt ein ge-
wisses Sicherheitsrisiko in sich»,
warnte der FBP-Abgeordnete. «Im-
mer wieder gibt es Berichte von Un-
fällen, die sich an solchen Bahnü-
bergängen ereignen. Nicht selten ge-
rade ausgelöst durch Lastwagen,
welche mit heran- oder vorbeifah-
renden Zügen kollidieren.»
Kindle sah im Bahnübergang ein
weiteres Problem: «Problematisch
erachte ich die mögliche Staubil-
dung vor der neuen Schrankenanla-
ge. Wenn eine Zunahme des Zug-
verkehrs eintritt, werden auf der
Strasse vermutlich mehr Staus zu
verzeichnen sein, welche dann al-
lenfalls wieder zu neuerlichen Dis-
kussionen führen werden.»
Referendum droht
Obwohl der Landtag dem Zubrin-
ger gestern mehrheitlich grünes
Licht gab, ist die Realisierung noch
nicht fix. FL und Umweltverbände
haben bereits ein Referendum in
Aussicht gestellt. Seiten 4/5
Industriezubringer: Die Investitionskosten belaufen sich laut Regierung auf 15 Millionen Franken. Der
Spatenstich soll im Herbst 2010 erfolgen. Die Fertigstellung ist für 2013 geplant. Grafik «Volksblatt»/Benvenuti
INDUSTRIEZUBRINGER IN SCHAAN