Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2009)

70 Rekruten erkrankt 
Schweinegrippe grassiert in Churer Kaserne 
CHUR – Auf dem Waffenplatz 
Chur ist unter Infanterie-Rekru- 
ten die Schweinegrippe ausge- 
brochen. Sechs Rekruten wurden 
positiv auf das Virus getestet. 
Die Armee geht davon aus, dass die 
meisten von insgeamt 75 erkrank- 
ten Rekruten an der Schweinegrip- 
pe leiden. Am Dienstag waren elf 
Rekruten mit Grippesymptomen 
auf die Krankenstation verlegt wor- 
den. Alle Kranken stehen unter me- 
dizinischer Betreuung und ärzt- 
licher Beobachtung. 
Neun Rekruten mit Grippe halten 
sich zu Hause auf. Damit ist jeder 
Vierte der total 324 Infanterie-Re- 
kruten des Waffenplatzes Chur an 
Grippe erkrankt. Der Schulkom- 
mandant hat für die Information al- 
ler Armeeangehörigen auf dem 
Churer Waffenplatz eine zentrale 
Auskunftsstelle eingerichtet. 
Die ersten Krankheitsfälle auf 
dem Waffenplatz sind letzte Woche 
festgestellt worden. Laut der  Bünd- 
ner Justiz- und Gesundheitsdirekto- 
rin Barbara Janom Steiner wird nun 
eine Ausgangssperre über das Ka- 
sernenareal überlegt. (sda) 
Liechtensteiner 
VOLKSBLATT 
AZ 9494 SCHAAN 
Mittwoch, 4. November 2009 
Mit amtlichen Publikationen 00423 237 51 51 
DI E TAGESZEI TUNG FÜR LI ECHTENSTEI N 
Jagd auf Schlepperbanden 
Asylantenflut ebbt nicht ab: Landespolizei verstärkt Kontrollen an Landesgrenzen 
VADUZ – In den vergangenen Wo- 
chen haben 168 Flüchtlinge aus 
Somalia und Eritrea in Liechten- 
stein um Asyl angesucht. Die Lan- 
despolizei macht nun verstärkt 
Jagd auf die Schlepperbanden. 
• Michael Benvenuti 
Seit einigen Wochen wird in Liech- 
tenstein ein starker Zustrom von 
Asylsuchenden aus Afrika ver- 
zeichnet. Mittlerweile haben knapp 
170 Flüchtlinge aus Somalia und 
Eritrea um Asyl angesucht. 18 Per- 
sonen wurden zurück in die Schweiz 
überstellt, 5 nach Österreich, wie 
Hans Peter Walch, Leiter des Aus- 
länder- und Passamts, im «Volks- 
blatt»-Gespräch erklärte. Bleiben 
immer noch mehr als 140 Asylsu- 
chende. Das Aufnahmezentrum in 
Vaduz und die zusätzlichen Contai- 
ner sind zum Bersten gefüllt. 
Einsatz an den Landesgrenzen 
Um den Ansturm der Asylsuchen- 
den einzudämmen, hat die Landes- 
polizei am Montag vor einer Woche 
mit verstärkten Kontrollen an den 
Grenzübergängen und auch im Lan- 
desinneren begonnen. Dabei gehe 
es in erster Linie darum, professio- 
nelle Schlepper auf frischer Tat zu 
schnappen, sagt Polizei-Medien- 
sprecherin Tina Enz im «VB On- 
line»-Interview: «Und wenn wir 
Asylanten fassen, versuchen wir 
festzustellen, woher sie kommen 
und wer die Männer im Hintergrund 
sind.» Ob die vom Schweizerischen 
Grenzwachtkorps unterstützte «Ak- 
tion scharf» bisher von Erfolg ge- 
krönt war, wollte Enz «aus ermitt- 
lungstaktischen Gründen» nicht 
preisgeben. Für Hans Peter Walch 
zeigen die verstärkten Einsätze der 
Polizei hingegen Wirkung. 
Die Kontrollen verliefen bislang 
ohne Zwischenfälle, wie Tina Enz 
betont: «Es gab noch keine Pro- 
bleme, die Asylsuchenden verhal- 
ten sich sehr friedlich.» 
Was mit den Asylsuchenden in 
Vaduz und Schaanwald passiert, ist 
noch offen. Eine zwangsweise 
Rückführung der Flüchtlinge nach 
Somalia respektive Eritrea ist we- 
gen der dortigen bürgerkriegsähn- 
lichen Zustände und der fehlenden 
staatlichen Autorität derzeit jeden- 
falls nicht zulässig, wie Innenmi- 
nister Hugo Quaderer vor Kurzem 
mitteilte: «Die Asylsuchenden er- 
halten entweder Asyl oder müssen 
mangels Kenntnis des europäischen 
Herkunftslandes vorläufig aufge- 
nommen werden und verbleiben 
tatsächlich dann für unbestimmte 
Zeit in Liechtenstein.» 
Seit acht Tagen führt die Landespolizei – teilweise unterstützt vom Schweizerischen Grenzwachtkorps – verstärkte Kontrollen an den Grenzen durch. 
FOTO 
PAUL 
TRUMMER 
NEWSMIX 
Nachwuchs im Fürstenhaus: 
Geburt von Sophie von Lattorff 
VADUZ – Das Fürstenhaus gibt mit grosser 
Freude bekannt, dass am Freitag, den 30. 
Oktober, Tatjana von Lattorff, die Tochter 
des Fürstenpaares, in Goldgeben in der Ge- 
meinde Hausleiten in Österreich ein Mäd- 
chen zur Welt gebracht hat. Es ist das sechs- 
te Kind der glücklichen Eltern Philipp und 
Tatjana von Lattorff und wird auf den Na- 
men Sophie Katharina Maria getauft. Das 
«Volksblatt» gratuliert im Namen der Leser- 
schaft ganz herzlich und wünscht dem neu- 
en Erdenbürger für die Zukunft nur das Bes- 
te und Gottes Segen. (pd) 
Tschechiens Präsident Klaus 
unterschreibt EU-Reformvertrag 
PRAG – Der tschechische Präsident Vaclav 
Klaus hat den Lissabon-Vertrag als letztes 
Staatsoberhaupt der EU am Dienstag unter- 
schrieben. Mit der Ratifizierung durch Klaus 
kann der Lissabon-Vertrag wie von der EU 
gewünscht zum 1. Dezember europaweit in 
Kraft treten. Am Vormittag hatte das Verfas- 
sungsgericht in Brünn den EU-Reformver- 
trag für vereinbar mit tschechischem Recht 
erklärt. Die Entscheidung der 15 Richter fiel 
einstimmig und sei nicht anfechtbar, sagte 
der Vorsitzende Richter Pavel Rychetsky. 
Geklagt hatte eine Gruppe von 17 EU-kri- 
tischen Senatsabgeordneten.   Seite 10 
Wirtschaftskrise drückt 
Löhne weltweit nach unten 
GENF – Die monatlichen Reallöhne sind im 
ersten Halbjahr 2009 gegenüber dem Vorjahr 
weltweit gesunken, wie ein aktueller Bericht 
der Internationalen Arbeitsorganisation zeigt. 
Der Rückgang geht hauptsächlich auf eine 
Reduktion der Arbeitsstunden zurück. Die 
weltweit sinkenden Reallöhne gefährdeten 
die wirtschaftliche Erholung, erklärte Manu- 
ela Tomei, welche für den Bericht verant- 
wortlich zeichnete. Das Risiko bestehe, dass 
die Beschäftigten und ihre Familien aufgrund 
der sinkenden Löhne mit ihren Konsumaus- 
gaben die globale Nachfrage nicht stützen 
könnten, sobald die staatlichen Stützungs- 
programme ausliefen. (sda) 
  
Inland 2–9 Kultur 27+29 
Ausland 10 Kino/Wetter 30 
Wirtschaft 11–16 TV 31 
Sport 17–20 International 32 
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ZEITUNG 
Düstere Prognosen 
Europa: Steigende Arbeitslosenzahlen 
BRÜSSEL – Trotz deutlich verbes- 
serter Konjunkturaussichten 
droht Europa im kommenden Jahr 
ein kräftiger Anstieg der Arbeits- 
losenzahlen. 
Besonders Deutschland müsse sich 
nach der vergleichsweise positiven 
Entwicklung der vergangenen Mo- 
nate in den kommenden Jahren auf 
Massenentlassungen gefasst ma- 
chen, erklärte die EU-Kommission 
am Dienstag. Gleichzeitig verbes- 
sert das Wiederanspringen des deut- 
schen Konjunkturmotors die Wachs- 
tumschancen für ganz Europa: Die 
Kommission korrigierte ihre Pro- 
gnose für 2010 von –0,1 Prozent 
auf 0,7 Prozent nach oben. 
Für Deutschland erwartet die 
Brüsseler Behörde nach einem Ein- 
bruch um fünf Prozent in diesem 
Jahr für 2010 wieder ein Wachstum 
von 1,2 Prozent. Für 2011 sagt die 
Kommission ein Wirtschaftswachs- 
tum von 1,7 Prozent in der Bundes- 
republik und von durchschnittlich 
1,6 Prozent in der gesamten EU vo- 
raus. 
Dennoch werde die Zahl der Ar- 
beitslosen im kommenden Jahr eu- 
ropaweit auf 10,3 Prozent, in der 
Bundesrepublik auf 9,2 Prozent 
steigen, prognostizierte die Kom- 
mission. Anders als in den meisten 
anderen EU-Staaten habe die Krise 
den deutschen Arbeitsmarkt bis- 
lang nur geringfügig belastet, dafür 
könnten sich die langfristigen Fol- 
gen nun «weit bis ins Jahr 2011» 
hinziehen. Gegenwärtig seien die 
Betriebe schlicht nicht ausgelastet, 
«die Unternehmen werden deshalb 
unvermeidlich ihre Beschäftigten- 
zahl anpassen müssen». 
Für 2011 rechnet die Kommissi- 
on in Deutschland mit einer Er- 
werbslosenquote von 9,3 Prozent. 
Von allen EU-Ländern am stärksten 
betroffen ist Spanien, wo die Ar- 
beitslosigkeit auf über 20 Prozent 
steigen dürfte. Diese Entwicklung 
werde auch den Privatkonsum be- 
lasten, erklärte die Kommission. 
2010 werde sich das Wachstum 
deshalb zunächst verlangsamen und 
erst in der zweiten Jahreshälfte an 
Fahrt gewinnen.   (ap) 
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