SPORTNEWS
SPORTNACHRI CHTEN FÜR DAS RHEI NTAL
Donnerstag, 1. Oktober 2009 Seite 17
Hochzeit verlieh Flügel
FCV-Stürmer Kai Koitka blüht nach seiner Hochzeit richtig auf – Im Sturm gesetz
VADUZ – Sein Tor gegen Kriens
rettete den FC Vaduz, gegen Win-
terthur bereitete Kai Koitka die
Entscheidung durch Nick Pro-
schwitz zum 3:1 vor. Und: Seit
seiner Hochzeit läufts auf einmal
beim FCV.
• Jan Stärker
Dabei startete der Neuzugang aus
Cloppenburg gut in die Saison.
Doch eine Verletzung und danach
eine Krankheit hatten ihn weit zu-
rückgeworfen. Teilweise war Koit-
ka nicht mal mehr im Kader. Doch
das ist jetzt alles vergessen – viel-
leicht auch, weil er vor rund zwei-
einhalb Wochen seine langjährige
Freundin Janna heiratete.
«Naja, wenn es daran gelegen
hätte, hätte ich schon viel früher
geheiratet», lacht der Offensivspie-
ler, der gestern 28 Jahre alt wurde.
«Janna und ich kennen uns schon
fast 15 Jahre. Ich habe jetzt nen
Ring am Finger und eine andere
Steuerklasse. Aber sonst hat sich
bei mir nichts verändert. Trotz der
Hochzeit.»
Koitka weiter im Sturm
Sieht Teamchef Pierre Littbarski
aber ein bisschen anders. Schliess-
lich kennt er seinen Spieler genau.
«Ich denke schon, dass ihn die be-
vorstehende Hochzeit etwas abge-
lenkt hat. Schliesslich ist er ein
Junge, der sich viele Gedanken
macht und alles perfekt machen
will. Somit war das schon auch ei-
ne Belastung für ihn», glaubt der
Weltmeister von 1990.
Doch nach seinen
beiden guten Auf-
tritten gegen Kri-
ens und Win-
terthur scheint
Koitka «die
Kurve be-
kommen zu
haben» und wird
auch am Samstag
(19.30 Uhr,
Pontaise)
b e i m
Spiel in
Lausanne
g e g e n
Aufsteiger
Le Mont
neben Pro-
schwitz im
Sturm auflaufen.
«Ich bin froh, dass
wir variabler gespielt
haben. Auf der Seite ver-
heddert er sich zu oft, aber vor-
ne sah das schon ganz gut aus»,
bestätigt Littbarski.
Und Koitka geht auch von einem
Einsatz von Beginn an am Genfer
See aus. «Ja, ich denke, dass es
auch Samstag so sein wird, dass ich
neben Proschi spiele», so der Frisch-
verheiratete selbstbewusst. «Letz-
lich hängt das dann auch von uns
ab, wie wir spielen. Doch das
sollte kein Problem sein. Wir ken-
nen uns privat schon einige Jahre,
als Nick in Wolfsburg und ich in
Braunschweig spielte. Da
weiss man dann schon, wie der
andere läuft. Wir reden auch
auf dem Platz sehr viel und so
läuft das schon ganz gut.»
Kai Koitka (links) setzt sich
hier gegen Winterthurs Innen-
verteidiger Matthias Schnorf
durch und bereitete das dritte
FCV-Tor gegen die Zürcher mus-
tergültig vor.
FOTO
ZANGHELLINI
Schaaner Unihockey-Damen mit Sieg
Sport / 20
NEWSMIX
Wil verzichtet auf Heimrecht
FUSSBALL – Nach Locarno (gegen den
FC Zürich) verzichtet mit Wil (gegen St.
Gallen) ein weiterer Challenge-League-
Klub auf das Heimrecht in den Cup-Sech-
zehntelfinals. Das St. Galler Derby vom 18.
Oktober wird deshalb in der AFG Arena
ausgetragen. Die AFG Arena (19 694 Zu-
schauer) fasst vier Mal mehr Zuschauer als
das Wiler Bergholz. Zudem könne auf ein
Sicherheitsdispositiv zurückgegriffen wer-
den, schreibt der FC Wil in einer Medien-
mitteilung. Die Partie wird um 14.30 Uhr
angepfiffen. (si)
First Lady in Kopenhagen
OLYMPIA – Amerikas First Lady Michel-
le Obama ist in Kopenhagen eingetroffen,
um in den nächsten zwei Tagen in persön-
lichen Gesprächen die IOC-Mitglieder von
Olympischen Sommerspielen 2016 in Chi-
cago zu überzeugen. Die Spiele, um die sich
auch Rio de Janeiro, Tokio und Madrid be-
werben, werden am Freitag von der 121.
IOC-Vollversammlung vergeben. Dort wird
die First Lady an der Seite ihres Mannes
auftreten. US-Präsident Barack Obama wird
wie Japans neuer Premierminister Yukio
Hatoyama erst am Freitag in der dänischen
Hauptstadt ankommen. Ausserdem reisen
Spaniens König Juan Carlos mit Königin
Sophia sowie Spaniens Premierminister
Jose Luis Rodriguez Zapatero an. Rio wird
von Brasiliens Präsident Inacio Lula da Sil-
va vor Ort unterstützt. (si)
Pause auch für Suter
SKI ALPIN – Schon drei Tage vor Lara
Gut ist mit Fabienne Suter auch die zweite
Schweizer Teamleaderin beim Training in
Zermatt verunfallt. Die 24-jährige Schwy-
zerin erlitt beim harten Aufprall auf der ei-
sigen Piste eine Gehirnerschütterung. Su-
ter, die nach dem Sturz kurze Zeit bewusst-
los war und ins Spital nach Visp geflogen
wurde, bekam von den Ärzten einige Tage
Trainingspause verordnet. Der Saisonstart
am 24. Oktober in Sölden (Riesenslalom)
sollte aber nicht gefährdet sein. (si)
REKORDBRECHER
Federball flog 414 km/h
BADMINTON –
Für einen unfass-
baren Weltrekord
im Badminton
sorgte der japa-
nische Profi Nao-
ki Kawamae (Fo-
to) in Tokio: In
einem «Speed-
test» bei der Vor-
stellung eines
neuen Schläger-
modells erreichte
der von ihm geschlagene Federball 414 km/
h. Die bisherige Bestmarke lag bei 332 km/
h. Experten begründen den rasanten Tempo-
Anstieg mit immer leichteren Schlägermo-
dellen (80 Gramm) und der besseren Athle-
tik der Spieler. (si)
Minigolf-Europacup startet Vaduz
Sport / 21
Eishockey: Presse feiert Super-Lions
Sport / 18
Wechsel bestätigt
SUZUKA – Der Wechsel des
zweifachen Formel-1-Welt-
meisters Fernando Alonso von
Renault zu Ferrari ist perfekt.
Der 28-jährige Spanier unter-
schrieb bei der Scuderia einen
Dreijahresvertrag.
Alonso wird demnach ab
der kommenden Saison ein
Duo mit dem Brasilianer Feli-
pe Massa bilden, als Ersatzpi-
lot fungiert der Römer Gian-
carlo Fisichella. Der Finne Ki-
mi Räikkönen muss Ferrari
verlassen. Der Weltmeister
von 2007 steht vor einer Rück-
kehr zu McLaren-Mercedes.
Mit dem Wechsel ins Ferra-
ri-Cockpit gilt Alonso bereits
als Topverdiener der nächsten
Formel-1-Saison. Er soll ein
jährliches Salär von 25 Millio-
nen Euro (rund 38 Mio. Fran-
ken) bekommen. Zudem soll
der Kontrakt eine Option für
eine Verlängerung um weitere
drei Jahre beinhalten. (si)
FORMEL 1
Ausstieg ist eine Option
Formel-1-Zukunft von Toyota ist ungewiss – Seit acht Jahren sieglos
KÖLN/SUZUKA – Die Zukunft des
Toyota-Teams in der Formel 1 er-
scheint immer fraglicher. Laut
Teamchef Tadashi Yamashina ist
ein Rückzug der in Köln ansäs-
sigen Equipe wegen der Welt-
wirtschaftskrise eine von mehre-
ren Optionen.
Der grösste Automobil-Hersteller
der Welt wäre nach Honda und
BMW das dritte Werksteam, das
sich von der Königsklasse verab-
schiedet. Zudem gilt Renault als
weiterer Wackelkandidat – vor allem
jetzt, nach der Affäre um den getürk-
ten Sieg beim Singapur-GP 2008.
«Wir haben mehrere Möglich-
keiten in Erwägung zu ziehen und
dabei auch die Verbindungen zu
unserem Mutterkonzern zu beach-
ten», sagte Toyotas Formel-1-Chef
Yamashina: «Wir müssen es schaf-
fen, dass die Formel 1 nicht mehr
so viel Geld kostet.»
Yamashinas Äusserungen schü-
ren die seit Monaten anhaltenden
Spekulationen über Toyotas Aus-
stieg aus dem Grand-Prix-Business.
Ausserdem wurde bei den derzei-
tigen Piloten Jarno Trulli und Timo
Glock auf eine Vertragsverlänge-
rung verzichtet.
Toyota fährt im achten Jahr in der
Formel 1 – und ist noch immer
sieglos. Seit dem Einstieg 2002 sol-
len die Japaner umgerechnet fast 5
Milliarden Franken in ihr Engage-
ment investiert haben, so viel wie
kein anderes Team. In dieser Saison
wird das Toyota-Rennbudget auf
rund 350 Millionen Franken ge-
schätzt. (si)
Auch Timo Glock schaut in eine ungewisse Zukunft bei Toyota.
FOTO KEYSTONE