Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2009)

Liechtensteiner 
VOLKSBLATT 
AZ 9494 SCHAAN 
Samstag, 26. September 2009 
Mit amtlichen Publikationen 00423 237 51 51 
DI E TAGESZEI TUNG FÜR LI ECHTENSTEI N 
Noch keine Impfstrategie 
Schweinegrippe-Impfung: Schweiz mit klarem Plan – Keine Infos für Liechtenstein 
SCHAAN – In der Schweiz sind die 
grundlegenden Fragen rund um 
die Schweinegrippe-Impfung ge- 
klärt. Für Liechtenstein sind der- 
zeit keine entsprechenden Infor- 
mationen verfügbar. Beim Amt für 
Gesundheit und beim Regierungs- 
ressort herrscht Funkstille. 
• Stefan Lenherr 
Wann und wo kann man sich in 
Liechtenstein gegen die Schweine- 
grippe impfen lassen? Wer soll 
geimpft werden und wer trägt die 
Kosten? Fragen, die in der Schweiz 
längst geklärt sind, auf die es in 
Liechtenstein derzeit aber keine 
Antworten gibt. Seit vergangenem 
Montag bemühte sich das «Volks- 
blatt» bei den zuständigen Stellen 
um aktuelle Informationen. Die ein- 
zige Auskunft: «Die Vorbereitungen 
laufen auf Hochtouren, damit ab 
nächster Woche alle Anfragen zur 
Pandemie gebündelt über eine Per- 
son laufen», teilte das Regierungs- 
ressort Gesundheit mit. «Anfragen 
sind dann in Zukunft schriftlich an 
den von uns genannten Vertreter zu 
stellen, dieser wird die nötigen In- 
formationen intern beschaffen und 
dann Auskunft erteilen.» 
Neue Informationspolitik 
Das Amt für Gesundheit, das in 
ständigem Kontakt mit dem tonan- 
gebenden Schweizer Pendant steht 
und bei Fragen rund um die Schwei- 
negrippe stets Antworten parat hat- 
te, darf anscheinend keine Aus- 
kunft mehr geben. Verwunderlich 
ist, dass gerade in der «heissen 
Phase» der Pandemie die bewährte 
Informationspolitik über den Hau- 
fen geworfen wird. 
Schweizer Lösung wahrscheinlich 
Auch wenn die offiziellen Stellen 
erst in den nächsten Wochen über 
die Schweinegrippe-Impfung in 
Liechtenstein informieren, darf da- 
von ausgegangen werden, dass sich 
das Land an die Handlungsweise der 
Schweiz hält. Wie das Bundesamt 
für Gesundheit am letzten Freitag 
mitteilte, soll sich die Bevölkerung 
ab Ende September gegen die 
Schweinegrippe impfen lassen kön- 
nen – kostenlos. Zuerst sollen die 
Risikogruppen – Schwangere, Klein- 
kinder und gesundheitlich ange- 
schlagene Personen – geimpft wer- 
den. Die Kosten teilen sich Bund, 
Kantone und die Krankenkassen. 
Gesundheitsminister Pascal Couch- 
pin rechnet mit Aufwendungen von 
rund 130 Millionen Franken. Diese 
Rechnung beruht auf der Annahme, 
dass sich die Hälfte der Schweizer 
Bevölkerung impfen lässt. Auf 
Liechtenstein umgerechnet würde 
die Impfung hierzulande rund 
600 000 Franken kosten. 
Die bestätigten Schweinegrippe- 
fälle in der Schweiz und Liechten- 
stein erhöhten sich derweil auf 
1183. Bislang verlief die Pandemie 
milde. «Noch musste keine Person 
wegen Komplikationen im Spital 
behandelt werden», sagt der ärzt- 
liche Leiter des Landesspitals, Lu- 
kas Hinterhuber. Für die Pandemie 
sei das Spital bestens gerüstet. 
Kampf gegen Steueroasen schadet 
Wirtschaft / 9 
NEWSMIX 
Schweiz offiziell von 
grauer Liste gestrichen 
PARIS – Die OECD hat am Freitag die 
Schweiz erwartungsgemäss von der grauen 
Liste im Kampf gegen die Steuerflucht ge- 
strichen. In der in Paris veröffentlichten 
Übersicht heisst es, die Schweiz habe wie 
Österreich, Belgien und Luxemburg zwölf 
Abkommen unterzeichnet und erfülle damit 
den Amtshilfestandard gemäss OECD-Mus- 
terabkommen. 30 Länder und Jurisdiktionen 
haben die von der Organisation für wirt- 
schaftliche Zusammenarbeit und Entwick- 
lung (OECD) und der G-20 aufgestellte Be- 
dingung von zwölf unterschriebenen Ab- 
kommen noch nicht erfüllt. Darunter ist 
auch das Fürstentum Liechtenstein, das mit 
derzeit acht unterzeichneten Abkommen 
aufgeführt wird. (ap) 
ÖVP richtet in Vorarlberg 
Alleinregierung ein 
BREGENZ – Die Vorarlberger ÖVP wird 
nach dem Wahlerfolg bei der Landtagswahl 
am vergangenen Sonntag erstmals eine Al- 
leinregierung stellen. Das hat Parteiobmann 
Landeshauptmann Herbert Sausgruber am 
Freitag vor Journalisten bekannt gegeben. 
Sowohl die Sondierungsgespräche mit den 
Grünen als auch mit der SPÖ haben keinen 
Durchbruch gebracht, mit den Freiheitlichen 
wurden erst gar keine Regierungsgespräche 
geführt. (apa) 
  
Inland 2–7 Kultur 19 
Ausland 8 Kino/Wetter 21 
Wirtschaft 9–12 TV 22+23 
Sport 13–17 International 24 
INHALT 
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Schwere Aufgabe für den FC Vaduz 
Sport / 13 
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Höhere Fachschule HF 
www.bzbuchs.ch 
FOTO 
AP 
Bundestagswahl Die Deutschen wählen am 
Sonntag ihr Parlament. 29 Parteien kämpfen um die 598 
Sitze im Berliner Reichstagsgebäude.   Seite 8 
Schulleiterin verweigert Auskunft 
Inland / 3 
Verzicht auf Ansprüche 
Landesfürst Hans-Adam II. setzt in Tschechien auf Entspannung 
WRANAU – In den Streit um die 
Rückgabe liechtensteinischen Ei- 
gentums in Tschechien ist Bewe- 
gung gekommen. 
Wie die Zeitung «Ceske Noviny» 
vermeldet, verzichtet das Fürsten- 
haus auf seine Eigentumsansprü- 
che. Landesfürst Hans-Adam II. 
kündigte bei seinem Besuch in 
Tschechien an, dass die Fürstenfa- 
milie darauf verzichten wird, ent- 
sprechende rechtliche Schritte ein- 
zuleiten. Die Familie wäre aber 
froh, wenn sie ihr Eigentum zu- 
rück. bekommen könnte. Sie sei be- 
reit, in die ehemaligen Besitztümer 
in Böhmen und Mähren zu investie- 
ren, um neue Werte zu schaffen. 
Die Fürstenfamilie wolle mit dieser 
Entscheidung den Normalisie- 
rungsprozess zwischen beiden Staa- 
ten unterstützen. 
Damit scheint eine langwierige 
Streitfrage so gut wie beigelegt: 
Viele Liechtensteiner, insbesondere 
die Fürstenfamilie, waren vor dem 
Zweiten Weltkrieg auf dem Gebiet 
des heutigen Tschechien und der 
Slowakei Landbesitzer, verfügten 
über Industriebeteiligungen, Immo- 
bilien und Kunstwerke. Mit den so- 
genannten Beneš-Dekreten wurden 
die Liechtensteiner von der Tsche- 
choslowakei ohne Entschädigung 
enteignet, weil Liechtenstein als 
Teil Deutschlands anzusehen sei. 
Schätzungen gehen davon aus, dass 
das liechtensteinische Vermögen in 
Tschechien und der Slowakei einen 
Wert von rund 150 Millionen Fran- 
ken hat. (ky) 
Landesfürst Hans-Adam II. enthüllt in Wranau den Hinweis auf den «Platz 
Fürsten von Liechtenstein». In der Familiengruft in Wranau sind nahezu 
alle liechtensteinischen Fürsten begraben. 
FOTO 
MONIKA 
TOMÁŠKOVÁ 
Verhandlungen 
mit der Slowakei 
NEW YORK – Liechtenstein 
und die Slowakei wollen di- 
plomatische Beziehungen 
aufbauen. In New York ka- 
men, laut der Presseagentur 
Reuters, Aussenministerin 
Aurelia Frick und ihr slowa- 
kischer Amtskollege Miros- 
lav Lajcak darin überein, Ex- 
perten mit der Ausarbeitung 
der entsprechenden Verträge 
zu beauftragen. «Die Slowa- 
kei ist daran interessiert, die 
Beziehungen zu Liechten- 
stein zu normalisieren und di- 
plomatische Beziehungen 
aufnehmen», sagte Lajcaks 
Sprecher Peter Stano.  Frick 
begrüssten die Tatsache, dass 
beide Länder über die Mög- 
lichkeit zur gegenseitigen 
Anerkennung diskutieren. 
Lajcak hat Aurelia Frick be- 
reits eingeladen, in die Slo- 
wakei zu reisen, um die Ver- 
träge zur diplomatischen An- 
erkennung zu unterzeichnen. 
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