Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2009)

NACHRICHTEN 
LÄNDER 
ZEITUNG 2 3 MITTWOCH, 2. SEPTEMBER 2009 
«Ich sag einfach Danke» 
Schlagersänger Stefan Roos erreichte sein Grand-Prix-Ziel nicht ganz 
BAD RAGAZ – Beim Grand Prix der 
Volksmusik erreichte Stefan Roos 
einen Platz im Mittelfeld. Trotzdem 
sieht er sein Comeback im Schla- 
gergeschäft als gelungen. Der Sar- 
ganserländer wird mit weiteren 
Projekten für Aufsehen sorgen. 
• Cindy Dunkel 
Vor einem Millionenpublikum gab 
Stefan Roos zusammen mit den 
Sängerfreunden aus dem Appenzel- 
lerland den Titel «Das Herz einer 
Mutter» zum Besten. Für eine Top- 
Klassierung reichte es nicht. Wie 
alle anderen Schweizer schaffte er 
es nicht unter die ersten acht und 
verpasste damit sein persönliches 
Ziel. Trotzdem lässt Roos den Kopf 
nicht hängen: «Wir hatten einen gu- 
ten Auftritt und ein tolles Fest mit 
unseren Fans.» Ganz spurlos ist der 
elfte Platz nicht an ihm vorbeige- 
gangen: «Natürlich tauchen Fragen 
auf: Weshalb sind meine Freunde 
aus Österreich und die Verwandt- 
schaft meiner Frau Karin aus dem 
Südtirol nicht ein einziges Mal beim 
Telefonvoting durchgekommen? 
Waren die Schweizer Titel alle wirk- 
lich so schlecht?» Dies ist schon al- 
les, was der Schlagersänger aus dem 
Heidiland in Frage stellt. Er will 
kein schlechter Verlierer sein. Und 
immerhin: Sein Titel schaffte es aus 
über 2000 eingereichten Kompositi- 
onen unter die besten 16! Dies wird 
schnell vergessen. 
Taufe steht bevor 
Viel lieber als zurück blickt der 
Bad Ragazer in die Zukunft. Das 
erst kürzlich erschienene Album ist 
gut angelaufen. «Die Verkaufs- 
zahlen lassen sich sehen. Das Echo 
der Fans ist sehr positiv. Ich habe 
viele Komplimente erhalten. Letzt- 
endlich zählt, wie eine CD beim 
Publikum ankommt, und nicht, was 
für Auszeichnungen sie erhält», 
strahlt Stefan Roos. An dieser Stel- 
le richtet er einen Satz an seine Fa- 
milie, Freunde und Fans, der zu- 
gleich der Titel einer seiner Neu- 
kompositionen ist: «Ich sage, ein- 
fach Danke.» Danke für die Unter- 
stützung auf dem Weg zurück ins 
Schlagergeschäft. Nach einer musi- 
kalischen Pause ist der Mann mit 
der starken Stimme aus dem Heidi- 
land bei Medien und Veranstaltern 
gefragter denn je. Dies nicht zuletzt 
wegen der treuen Fangemeinde. 
Ein Blick in seine Agenda zeigt, 
dass Roos in den nächsten Tagen 
kaum zur Ruhe kommen wird. Un- 
ter anderem stehen Interviews bei 
Radio FM1-Melody, Radio Munot 
und Radio Fribourg sowie Auftritte 
an der Wiga in Buchs und im Hei- 
diland auf dem Programm. Der 
Auftritt vom 13. September auf 
dem Pizol in Bad Ragaz wird für 
Stefan Roos ein ganz besonderer 
sein. Hier tauft er sein Album und 
wird sicher nebst «Das Herz einer 
Mutter» den Ohrwurm «Mein Hei- 
diland» zum Besten geben. 
Botschafter der Region 
Die Region steht nicht nur hinter 
Stefan Roos, sondern Stefan Roos 
auch hinter der Region. Wo immer 
möglich wirbt er für seine Heimat 
und zeigt die Vorzüge und Schön- 
heiten auf. «Ich denke, unser Grand- 
Prix-Auftritt in München hat auch 
der Ferienregion Heidiland etwas 
gebracht. Immerhin schauten allei- 
ne in Deutschland über 4,6 Millio- 
nen Leute zu», freut sich Roos und 
ist überzeugt, dass dies nicht sein 
letzter Auftritt vor grossem Publi- 
kum war. «Ich habe Verschiedenes 
in Planung. Die Zeit ist jedoch 
noch nicht reif, um darüber zu spre- 
chen. Nur so viel: Die Schweiz 
wird bald wieder vom Heidiland 
und mir hören», sagt Stefan Roos 
vielversprechend und wendet sich 
seiner Tochter Adriana zu. Sie dürf- 
te in den letzten Tagen etwas zu 
kurz gekommen sein. 
Deshalb freut sie sich besonders, 
dass der Papi jetzt zu Hause ist. 
Auch wenn es nur für kurze Zeit 
sein wird. 
Zahlreiche Fans aus der Schweiz unterstützten den Sarganserländer Stefan Roos und die Sängerfreunde bei ihrem Auftritt in München. 
FOTO 
ZVG 
BDP Kanton St. Gallen 
mit neuem Präsidium 
MARBACH – Die BDP Kanton St. Gallen 
hat ein neues Präsidium. An der Mitglieder- 
versammlung in Marbach wählten die Mit- 
glieder Roland Breitler, Kirchberg, zum 
neuen Präsidenten und Alex Pfister, Mar- 
bach, sowie Stefan Zehnder, Arnegg, zu 
neuen Vizepräsidenten. Neu in den Vorstand 
gewählt wurde zudem Jan Gruchalski, Sar- 
gans. An der Mitgliederversammlung wur- 
den zudem die Parolen für die Abstim- 
mungen vom 27. September gefasst. Dabei 
sprachen sich die Mitglieder für ein zwei- 
faches Ja auf nationaler Ebene für die IV- 
Zusatzfinanzierung und für den Verzicht auf 
Einführung der allgemeinen Volksinitiative 
aus. Auf kantonaler Ebene unterstützten die 
Mitglieder die Sanierung und Erweiterung 
der Kantonsschule Heerbrugg sowie das 
Gesetz über Beiträge an die Genossenschaft 
Konzert und Theater St. Gallen. Die Ein- 
heitsinitiative «Für die Schaffung eines Be- 
rufsbildungsfonds» lehnten die Mitglieder 
ab. Für die beiden «Raucherinitiativen» be- 
schlossen die Mitglieder der BDP auf Anre- 
gung des Vorstandes Stimmfreigabe.   (pd) 
Kunstschaffen im Spannungs- 
feld von Tod und Leben 
AZMOS/GRABS/SALEZ – In der Passi- 
onszeit 2010 lanciert der «Kunstpfarrer» 
Thomas Beerle nach der Ausstellung «Kunst 
verkündet» im November 2007 seine zweite 
regionale Kunstausstellung. Sie trägt den Ti- 
tel «vom Tod zum Leben» und findet vom 
12. bis 27. März 2010 gleichzeitig in den 
Kirchen Azmoos, Grabs und Salez statt. Die 
Ausstellung «vom Tod zum Leben» bewegt 
sich im Spannungsfeld von Leben und Glau- 
ben, Gesellschaft und Kirche, Resignation 
und Hoffnung. Kunstschaffende aus allen 
Bereichen der Kunst (Fotografie, Malen, 
Skulptur, Scherenschnitt, Musik, Video, 
Tanz…) sind eingeladen, ihren thematischen 
Beitrag zur Ausstellung zu leisten. Die voll- 
ständigen Bewerbungsunterlagen können bei 
Pfarrer Thomas Beerle, «Frischer Wind», 
Churerstr. 3, 9470 Buchs, 081 740 56 86, 
t.beerle@bluewin.ch bezogen werden.   (pd) 
NEWS AUS DEM RHEINTAL 
Lebrument verliert Rechtsstreit 
Radio-Unternehmer Roger Schawinski gewinnt gegen Verlegerpräsident 
CHUR – Hanspeter Lebrument 
zieht seine Ehrverletzungsklage 
gegen Roger Schawinski zurück. 
Zusätzlich muss der Verleger der 
Südostschweiz knapp 20 000 
Franken Entschädigung zahlen. 
Im Kampf um die Radiokonzession 
in der Südostschweiz konnte Hans- 
peter Lebrument seinen Widersa- 
cher Roger Schawinski zwar vor- 
erst in die Schranken weisen: Das 
Departement Leuenberger vergab 
die Radiokonzession Radio Grischa, 
das zu Lebruments Südostschweiz 
Medien gehört. Vor Gericht zog der 
regionale Medienfürst nun aber den 
Kürzeren. Lebrument lässt seine 
Strafanzeige wegen Ehrverletzung 
fallen. Nach seinem Rückzieher 
muss Lebrument sämtliche Ge- 
richtskosten tragen und zugleich 
Roger Schawinski und seine Part- 
ner Stefan Bühler und Dani Sigel 
mit 18 690 Franken entschädigen. 
Das Bezirksgericht in Chur hatte 
in einem Zwischenentscheid durch- 
blicken lassen, dass Lebrument mit 
seiner Klage vor Gericht abblitzen 
werde. Ein Ausschuss kam zum 
Schluss, dass Schawinski und seine 
Mitstreiter durchaus öffentliche In- 
teressen schützen wollten. Zudem 
würde Lebruments Privat- und Fa- 
milienleben durch die Aussagen von 
Schawinski nicht tangiert. Lebru- 
ment hatte sich durch Aussagen von 
Schawinski in einer Stellungnahme 
ans Bundesamt für Kommunikation 
in seiner Ehre und Persönlichkeit 
verletzt gefühlt. Schawinski warf 
dem Südostschweiz-Verleger im 
Schreiben unter anderem vor, er ha- 
be Mitarbeiter ohne Sozialplan auf 
die Strasse gestellt und betrachte 
seine Angestellten, Medien und 
Standorte als Manipuliermasse, über 
deren Schicksal er im Alleingang 
entscheide. Weiter wurde aufgelis- 
tet, welche negativen Auswirkungen 
das Medienmonopol im Kanton 
Graubünden habe. 
«Seelischer Schmerz» 
Der Verlegerpräsident betrachtete 
dies als Diffamierung und erklärte 
in der Anzeige, die er am 3. Juli 
beim Kreisgericht Chur deponierte, 
er empfinde «seelischen Schmerz», 
da man ihn als charakterlich unan- 
ständigen Menschen darstelle. Von 
Schawinski und seinen Mitiniti- 
anten forderte er eine Genugtuung 
von 1000 Franken – und dass diese 
bestraft werden. 
Besonders pikant: Lebrument 
hatte in Vermittlunsgesgesprächen 
angekündigt, als Präsident der 
Schweizer Zeitungsverleger zu- 
rückzutreten, wenn sich die Kritik 
von Schawinski, Bühler und Sigel 
als wahr herausstelle. 
Lebruments Angebot an die Be- 
schuldigten, in einen Vergleich ein- 
zutreten, lehnten diese übrigens in 
der festen Überzeugung ab, dass sie 
ihre Ausführungen beweisen kön- 
nen und diese einer richterlichen 
Beurteilung auch standhalten. Was 
letztlich auch geschah. Wie aus der 
Einstellungsverfügung des Gerichts 
hervorgeht, sind durch den Rück- 
zug «die Strafbeklagten als obsie- 
gende Partei zu behandeln».   (pd) 
Erbitterte Feinde: Hanspeter Lebrument (links) und Roger Schawinski. 
Konzession ist offen 
Noch nicht entschieden ist die 
Frage der Radiokonzession, 
die beim Bundesverwaltungs- 
gericht in Bern liegt. Wer im 
Kanton Graubünden die Kon- 
zession erhält, ist damit wei- 
terhin offen. Nach Abschluss 
des Schriftenwechsels wird 
davon ausgegangen, dass noch 
in diesem Jahr ein Entscheid 
gefällt wird. (pd) 
FOTOS 
ZVG/KEYSTONE 
➲www.stefanroos.ch 
SBB-Wagen in neuem Glanz 
SCHAAN – Wie schon im November 2008 
berichtet, wurden dem Eisenbahnclub 
Schaan-Vaduz zwei relativ gut erhaltene ehe- 
malige SBB-Leichtstahlwagen aus den 
1950er-Jahren angeboten und sind in der 
Folge in das Alleineigentum des ECSV über- 
gegangen. Dank des unermüdlichen Ein- 
satzes der Mitglieder des Eisenbahnclubs 
und mithilfe der Mannschaft von der Eurova- 
por Lokremise Sulgen ist es gelungen, in der 
rekordverdächtigen Zeit von nur zehn Mona- 
ten den ersten der beiden Wagen aufzuarbei- 
ten. Am 23. August hat der wieder hergestell- 
te AB4ü-Wagen die erste Fahrt zum grössten 
Dampflok-Treffen der Schweiz «150 Jahre 
Turgi-Koblenz-Waldshut» erfolgreich und 
komplett ausgebucht unternommen. 
Als Nächstes wird sich das Reparatur- 
team des Eisenbahnclubs Schaan-Vaduz 
umgehend dem zweiten Leichtstahlwagen 
B4ü 5943 widmen. Für dieses Unterfangen 
und für den künftigen Unterhalt braucht es 
aber noch Leute, die gerne mitarbeiten 
möchten. Da der Eisenbahnclub Schaan-Va- 
duz völlig uneigennützig arbeitet, aber die 
Projekte mit Kosten verbunden sind, ist der 
Verein auch jedem Spender dankbar. 
Wer gerne spenden möchte: LGT Bank in 
Liechtenstein AG, FL-9490 Vaduz, Konto 
90-2877-9. Wer gerne mitarbeiten möchte: 
Eisenbahnclub Schaan-Vaduz, Postfach 720, 
9494 Schaan, Tel. 00423/232 82 29.   (pd) 
EISENBAHNCLUB SCHAAN-VADUZ
	        

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