Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2009)

LÄNDER 
ZEITUNG 2 
GELD & BÖRSE 
14 MITTWOCH, 12. AUGUST 2009 
«Schlechtes Jahr für den Tourismus» 
Hotelplan rechnet im Schweizer Geschäft mit Verlust im Gesamtjahr 
GLATTBRUGG – Beim Reisekon- 
zern Hotelplan geht der Krebs- 
gang im Schweizer Geschäft wei- 
ter. Im Heimmarkt erwartet die 
Migros-Tochter im laufenden Jahr 
einen Verlust. Hiobsbotschaften 
wie Wirtschaftskrise oder 
Schweinegrippe vermasseln das 
Geschäft. 
Umsatz und Passagierzahlen lägen 
derzeit einstellig unter dem Niveau 
des Vorjahres, sagte Thomas Stirni- 
mann, der Chef der neu geschaf- 
fenen Einheit M-Travel Switzer- 
land, die aus Hotelplan Schweiz 
und Travelhouse entstand, am 
Dienstag vor den Medien in Glatt- 
brugg. Damit sei Hotelplan in der 
Schweiz zwar besser unterwegs als 
der Gesamtmarkt, der um 15 bis 20 
Prozent geschrumpft sein dürfte. 
Aber von einer Verbesserung des 
bereits im vergangenen Jahr enttäu- 
schenden Ergebnisses ist Hotelplan 
weit entfernt. «Wenn der Umsatz 
nicht sprungartig ansteigt, wird es 
dieses Jahr keinen Gewinn geben», 
sagte Stirnimann. Wie gross der 
Verlust ausfällt, wollte er nicht sa- 
gen. 
Schlechtes Jahr 
2009 sei das schwierigste Jahr 
überhaupt. «Es gibt ein schlechtes 
Jahr für den Tourismus», sagte Stir- 
nimann. Hotelplan habe sich be- 
müht, konkurrenzfähige Produkte 
auf den Markt zu bringen. «Wir ha- 
ben gemacht, was wir machen kön- 
nen. Die Leute ins Flugzeug prü- 
geln können wir nicht.» Die Wirt- 
schaftskrise mache die Leute zu- 
rückhaltend. Zwar sei das Geld vor- 
handen, aber die Unsicherheit in 
Bezug auf den Arbeitsplatz lähme 
das Kaufverhalten. Dazu komme 
die Schweinegrippe. «Die hat uns 
das gesamte Sommergeschäft in 
Mexiko und Kuba kaputt gemacht. 
Wir mussten die Flüge absagen», 
sagte Stirnimann. Auch der Touris- 
mus nach England leide unter der 
Epidemie. 
Restrukturierungskosten 
Allerdings sei das Jahr 2009 noch 
nicht vorbei. Noch stünden rund 40 
Prozent des Geschäfts aus. Weil so 
kurzfristig gebucht werde, könne 
man nicht einmal vorhersagen, ob 
Hotelplan im Schweizer Geschäft 
nicht doch noch schwarze Zahlen 
schreibe. Unter dem Strich wäre 
aber alles andere als ein Verlust ein 
Wunder. Denn neben dem schrump- 
fenden Stammgeschäft schlügen 
zusätzlich noch die Restrukturie- 
rungskosten erheblich aufs Ergeb- 
nis, sagte Stirnimann. Zum Resul- 
tat der ganzen Hotelplan-Gruppe 
wollte sich der Schweiz-Chef nicht 
äussern. 2010 dürfte nochmals 
schwierig werden. 
Im vergangenen Jahr war der 
Umsatz von Hotelplan Schweiz 
um 10 Prozent auf 625,9 Mio. Fr. 
gesunken. Zum operativen Ergeb- 
nis hiess es damals lediglich, dass 
es sich auf tiefem Niveau stabili- 
siert habe. Auch Travelhouse 
musste einen Umsatzrückgang von 
4,1 Prozent auf 231,1 Mio. Fr. hin- 
nehmen.  (sda) 
«Die Leute ins Flugzeug prügeln können wir nicht», erklärte M-Travel-Chef Thomas Stirnimann. 
FOTO 
KEYSTONE 
Lebenshaltung 
erstmals seit 1987 billiger 
WIESBADEN – Sinkende Energie- und 
Nahrungsmittelpreise haben das Leben in 
Deutschland erstmals seit mehr als 20 Jah- 
ren billiger gemacht. Im Juli verbilligten 
sich die Verbraucherpreise dem Statistischen 
Bundesamt zufolge um 0,5 Prozent gegen- 
über dem Vorjahresmonat und damit erstmals 
seit dem Frühjahr 1987. Auch im Grosshan- 
del fallen die Preise im Rekordtempo: Die 
Statistiker registrierten im Juli ein Minus 
von 10,6 Prozent. Einen so hohen Rück- 
gang gegenüber dem Vorjahresmonat habe 
es seit Beginn der Statistik im Jahr 1968 
nicht gegeben. Ein Sinken der Verbraucher- 
preise wurde dem Bundesamt zufolge in 
Deutschland zuletzt im März 1987 mit mi- 
nus 0,3 Prozent gemessen. Seit der Wieder- 
vereinigung wurde in Gesamtdeutschland 
eine so niedrige Inflation noch nicht regis- 
triert. Die Statistiker korrigierten zugleich 
ihre Schätzung des Verbraucherpreisindex 
für Juli leicht nach oben: Sie waren zu- 
nächst von einem Rückgang der Verbrau- 
cherpreise gegenüber dem Vorjahr von so- 
gar 0,6 Prozent ausgegangen. Im Vergleich 
zum Vormonat Juni blieb der Verbraucher- 
preisindex unverändert. Ohne die Berück- 
sichtigung von Energie und Lebensmitteln 
hätte die Inflationsrate im Juli bei 1,4 Pro- 
zent gelegen.   (ap) 
DEUTSCHLAND 
  
Wechselkurse 11.08.2009 
Noten 
EUR *   1.4860 1.5760 
USD   1.0350 1.1250 
GBP   1.7215 1.8615 
CAD   0.9550 1.0550 
JPY   1.0550 1.1650 
Devisen 
EUR   1.5160 1.5460 
Aktuelle Devisenkurse, Telefon +423 236 86 90 
*LLB-Kunden beziehen Euronoten an den LLB-Bancomaten zum Devisenkurs 
Edelmetallkurse 11.08.2009 
KG Gold CHF 32.753.00 33.103.00 
Unze Gold USD 945.00 949.00 
KG Silber CHF 493.20 575.20 
Vreneli CHF 188.00 217.00 
Krüger CHF 1.017.00 1.115.00 
Festgeldsätze p.a. netto Valuta 13.08.2009 
Mindesteinlage: CHF 50‘000.--, EUR 25‘000.--, GBP / USD 40‘000.-- 
3 Monate 6 Monate 12 Monate 
CHF 0.125 % 0.125 % 0.125 % 
EUR 0.125 % 0.375 % 0.500 % 
GBP 0.125 % 0.125 % 0.250 % 
USD 0.125 % 0.125 % 0.500 % 
Weitere Währungen auf Anfrage. 
Kassenobligationen gültig ab   12.08.2009 
  CHF EUR 
2 Jahre   0.500 % 1.250 % 
3 Jahre   0.750 % 1.625 % 
4 Jahre   1.125 % 
5 Jahre   1.375 % 
6 Jahre   1.625 % 
7 Jahre   1.875 % 
8 Jahre   2.000 % 
Inhaberaktie 11.08.2009 
LLB-Inhaberaktie   CHF 65.25 
Aktienfonds NAV 10.08.2009 Valoren-Nummer Preis YtD Perf. 
LLB Aktien Schweiz (CHF) 1'325'570 153.90 * 14.95 % 
LLB Aktien Europa (EUR) 1'325'564 65.81 * 18.47 % 
LLB Aktien Nordamerika (USD) 1'325'563 132.21 * 12.57 % 
LLB Aktien Japan (JPY)   1'325'561 7.715.00 * 13.62 % 
LLB Liechtenstein Banken (CHF)   512'970   177.40 * 27.78 % 
LLB Aktien 50 Leaders (CHF)   847'513 86.75 * 14.22 % 
LLB Aktien Regio Bodensee (CHF) 945'366 170.05 * 19.28 % 
LLB Aktien Fit for Life (CHF) 434'215 79.10 * 18.59 % 
LLB Aktien High Tech (CHF) 1'098'757 33.55 * 23.07 % 
LLB Aktien Global Trend (CHF) 1'798'671 102.80 * 3.38 % 
LLB Aktien Immobilien Global (CHF) Klasse P 2'861'494 51.20 * 22.69 % 
Obligationenfonds NAV 10.08.2009 Valoren-Nummer Preis YtD Perf. 
LLB Obligationen CHF Klasse T 1'325'569 129.25 * 5.45 % 
LLB Obligationen CHF Klasse A 3'254'330 129.25 * 5.45 % 
LLB Obligationen EUR Klasse T 1'325'568 80.92 * 3.33 % 
LLB Obligationen EUR Klasse A 3'255'064 80.92 * 3.33 % 
LLB Obligationen USD   1'325'567 177.98 * 0.15 % 
LLB Obligationen Euro Alternativ (CHF) Klasse T 
  
674'526 107.20 * 5.07 % 
LLB Obligationen Euro Alternativ (CHF) Klasse A  3'257'003 107.20 * 5.07 % 
LLB Obligationen Global (EUR) Klasse P 916'371 59.07 * 1.13 % 
LLB Obligationen Inflation Linked (USD) Klasse P 2'861'487 109.45 * 6.16 % 
Strategiefonds NAV 10.08.2009 Valoren-Nummer Preis YtD Perf. 
LLB Strategie Zuwachs (CHF) 812'751 89.25 * 13.12 % 
LLB Strategie Ertrag (CHF) 812'745 104.65 * 9.81 % 
LLB Strategie Zuwachs (EUR) 812'755 93.55 * 12.68 % 
LLB Strategie Ertrag (EUR) 812'750 111.20 * 8.48 % 
LLB Strategie BPVV (CHF) 3'261'934 103.60 * 13.10 % 
Spezialfonds NAV 10.08.2009 Valoren-Nummer Preis YtD Perf. 
LLB Wandelanleihen TOPportunities (EUR) 1'162'861 113.95 * 19.59 % 
LLB Defensive (EUR) 2'153'524 107.98 * 2.47 % 
LLB Defensive (USD) 2'153'526 114.06 * 2.52 % 
LLB Wandelanleihen (EUR) Klasse P 2'861'470 82.09 * 7.57 % 
LLB Geldmarkt CHF 3'257'583 100.29 * 0.29 % 
* +/- Ausgabe-/Rücknahmekommission.                            Alle Angaben ohne Gewähr. 
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Warten auf US-Zinsentscheid 
ZÜRICH – Der Schweizer Aktienmarkt hat 
am Dienstag zusammen mit den weiteren 
europäischen Börsen im Minus geschlossen. 
Der Leitindex SMI tendierte über weite 
Strecken kaum verändert, bevor es mit der 
negativen Eröffnung der US-Börsen deut- 
lich in die Verlustzone ging. Händler spra- 
chen im Vorfeld der heutigen US-Zinsent- 
scheidung von einer abwartenden Haltung 
der Investoren. Der Markt sei oben ange- 
kommen und nun überkauft. Das Blue- 
Chip-Barometer SMI büsste bis zum Han- 
delsschluss 0,96 Prozent auf 5949,98 Stellen 
ein. Der breite Gesamtmarkt, gemessen am 
SPI, verlor 0,90 Prozent auf 5118,14 Zähler. 
Die grössten Verluste verzeichneten im SMI 
Adecco (–5,6 %). Die Personaldienstleisterin 
hatte beim Semesterergebnis mit einem 
starken Minus enttäuscht. Als grundsätzlich 
positiv werteten Analysten den angekündig- 
ten Zukauf in Grossbritannien. 
Mit am Tabellenende waren die Valoren 
von Nobel Biocare (–5,4 %) zu finden. Die 
Dentalimplantateherstellerin legt am Mitt- 
woch die Zahlen zum ersten Semester vor. 
Bereits am Dienstag publizierte Konkurren- 
tin Straumann (–5,1 %) ihre Zahlen und 
blieb beim Umsatz hinter den Erwartungen 
der Analysten zurück. Beim Gewinn schnitt 
Straumann hingegen besser als erwartet ab. 
Mit Abgaben von mehr als 4 Prozent schlos- 
sen auch Petroplus (–4,5 %), Clariant (–4,4 
%) und Swiss Re (–4,1 %). Geberit (+1,7 
%) profitierten hingegen von den vorge- 
legten Zahlen und setzten ihren seit Wochen 
andauernden Höhenflug fort. Analysten 
lobten vor allem die hohe Profitabilität. 
Kardex (–2,3 %) hat mit dem Halbjahres- 
abschluss die Erwartungen des Marktes 
grösstenteils verfehlt. Genauso Bucher 
(–9,6 %), die das Schlusslicht im SPI mar- 
kierten.   (sda) 
SCHWEIZER BÖRSE 
BASEL – Die Schweizer Detail- 
händler haben in den letzten 
Jahren produktiver gearbeitet 
als Unternehmer aus anderen 
Branchen. 
Zwischen 2000 und 2008 lag 
das Produktivitätswachstum des 
Detailhandels im Durchschnitt 
bei 2,4 Prozent pro Jahr. Der ge- 
samtwirtschaftliche Durch- 
schnitt lag bei 0,8 Prozent, wie 
eine am Dienstag publizierte 
Studie der Konjunkturfor- 
schungsstelle BAK Basel Eco- 
nomics zur volkswirtschaft- 
lichen Bedeutung des Detailhan- 
dels zeigt. Die Studie war von 
der Interesssengemeinschaft De- 
tailhandel Schweiz (IG DHS) in 
Auftrag gegeben worden. 
In den letzten drei Jahren 
wuchs die Stundenproduktivität 
im Detailhandel mit 3,4 Prozent 
sogar fast fünfmal so schnell 
wie im gesamtwirtschaftlichen 
Durchschnitt. Die Steigerung 
führen die Experten unter ande- 
rem auf technologischen Fort- 
schritt zurück. So wandle sich 
der Detailhandel von der «low- 
tech»-Branche zu einer Informa- 
tionsindustrie. Als Beispiel nen- 
nen die Experten «Self-Scan- 
ning»-Kassen – also Kassen, an 
denen der Kunde die Bezahlung 
gleich selbst abwickelt. Die Stei- 
gerung der eigenen Produktivität 
sei für die Detailhändler ein we- 
sentlicher Erfolgsfaktor, heisst es 
in der Studie. So müssten sie in 
einem kleinen und weitgehend 
gesättigten Markt wirtschaften. 
Zudem seien die Rahmenbedin- 
gungen – beispielsweise die Ge- 
setze für die Ladenöffnungs- 
zeiten – im internationalen Ver- 
gleich restriktiv.   (sda) 
Mit dem Selfscanning-System «Passabene» will Coop das Einkaufen 
vereinfachen, ohne Stellen abzubauen. 
FOTO 
APA 
Produktivität gesteigert
	        

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