KULTURNEWS
Mittwoch, 1. Juli 2009 Seite 23
KULTURNACHRI CHTEN FÜR DAS RHEI NTAL
Weltklasse der Gitarristen
Warten hat ein Ende: 17. Liechtensteiner Gitarrentage vom 4. bis 11. Juli
SCHELLENBERG – Liechtensteiner-
Gitarrenzirkel-Präsident Wilfried
Huppmann, OK-Präsident Elmar
Gangl und der künstlerische Lei-
ter Michael Buchrainer stellten
im Haus Biedermann das Pro-
gramm der 17. Ligita vor.
• Reinold Tavernaro
Wilfried Huppmann, der Präsident
des veranstaltenden Vereins, des
Liechtensteiner Gitarrenzirkels,
verwies in der Pressekonferenz am
Dienstag darauf, dass es dem Ver-
anstalter auch in wirtschaftlich
schwierigen Zeiten gelungen sei,
fast alle bisherigen Sponsoren wie-
der zur Mitarbeit gewinnen zu kön-
nen. Der hohe Stellenwert des Fe-
stivals wird dadurch dokumentiert,
dass Erbprinz Alois und Erbprin-
zessin Sophie wieder den Ehren-
schutz übernommen haben. Die Li-
gita zählen zu den bedeutendsten
Gitarrenevents Europas, sie sind
auch heuer wieder Treffpunkt zahl-
reicher Weltklassegitarristen und
ca. 60 Studenten aus aller Welt.
Zu Gast bei Freunden
Die Ligita 2009 werden am kom-
menden Samstag, den 4. Juli, um 19
Uhr mit einem Apéro für geladene
Gäste eröffnet. Um 20 Uhr bestreitet
das Los Angeles Guitar Quartet das
erste Konzert. Das Quartett hat
schon einmal in Eschen das Publi-
kum begeistert. In der Komponis-
tennacht wird Atanas Ourkouzou-
nov mit Mie Ogura an der Flöte zu
hören sein, und auch Ligita-Urge-
stein Carlo Domeniconi wird erneut
eigene Werke zu Gehör bringen. Al-
varo Pierri wird das Publikum durch
sein Konzert führen und sicher wie-
der mit besonderen Beiträgen über-
raschen. Jorge Cardoso, der Meister
der südamerikanischen Volksmusik,
wird wieder zahlreiche neue Fans
finden. Auch für die Freunde der
Laute wird wieder ein Höhepunkt
geboten: Es konzertiert Paul O’Dette,
eines der grössten gegenwärtigen
Genies auf diesem Instrument. Für
die «Noche de Flamenco» sorgen
Ligita-Legende Mariano Martín und
La Lupi y su grupo flamenco.
Zu den Abendkonzerten kommen
vielfältige weitere Veranstaltungen.
25 Bewerber aus aller Welt werden
am 5. Internationalen Gitarrenwett-
bewerb teilnehmen, wobei sie ein
schwieriges Programm zu bewälti-
gen haben. Michael Buchrainer
stellte die internationale Jury vor.
Der erste Preisträger erhält 5000
Euro und eine Konzertgitarre. Das
Finalistenkonzert findet am 11. Juli
im Gemeindesaal Mauren statt; im
Musikschulzentrum Eschen zeigen
renommierte Gitarrenbauer hoch-
wertige Konzertgitarren.
Grosse Vorfreude auf die 17. Ligita, von links: Karin Lampert, Elmar Gangl, Martha Marzek, Michael Buchrainer, Winfried Huppmann und Walter Kieber.
FOTO
PAUL
TRUMMER
Was es heute
Mittwoch auf
den diversen
TV-Kanälen zu
sehen gibt
TV / 27
Gastrotreffpunkte in der Region
Region / 25
Zugexplosion in Italien
Letzte / 28
NEWSMIX
Fabio Luisi ab 2012/13 neuer
Generalmusikdirektor
ZÜRICH – Der Chefdirigent der Wiener
Symphoniker, Fabio Luisi, wird ab 2012/13
neuer Generalmusikdirektor am Opernhaus
Zürich. Dies bestätigte das Opernhaus Zü-
rich am Dienstag auf Anfrage der SDA.
Sein Vertrag läuft über fünf Jahre. Luisi
wird Daniele Gatti ablösen, den das Opern-
haus Zürich ab der Spielzeit 2009/2010 zum
neuen Chefdirigenten gewählt hatte. Gatti
wurde für drei Saisons bis 2012 verpflichtet.
Dann geht auch die Intendanz von Alexan-
der Pereira am Opernhaus zu Ende. «Fabio
Luisi war in mehrfacher Hinsicht mein
Wunschkandidat», sagte laut Medienmitte-
lung des Opernhauses der designierte Inten-
dant Andreas Homoki, der sein Amt zeit-
gleich mit Luisi antreten wird. Luisi sei ei-
ner der wenigen international renommierten
Dirigenten, deren Profil sowohl im italie-
nischen als auch im deutschen Repertoire
gleichermassen ausgeprägt sei. (sda)
«Poolbar-Festival» startet
am Freitag mit Art Brut
FELDKIRCH – Das «Poolbar-Festival» im
Alten Hallenbad Feldkirch wartet ab diesem
Wochenende wieder für sechs Wochen mit
zahlreichen Konzerten, DJ-Sessions, Film-
vorführungen, Jazzfrühstücken, Tanzwork-
shops und Kabarettabenden auf. Den An-
fang machen am Freitag, den 3. Juli, Art
Brut, am darauffolgenden Tag hat Keziah
Jones seinen Auftritt. Das Festival dauert
bis 16. August. Weitere Informationen so-
wie das gesamte Programm gibt es im Inter-
net unter www.poolbar.at. (apa)
Medienpartner
VOLKSBLATT
RHEINZEITUNG
Open Air im Schlamm
33. Open Air St. Gallen friedlich verlaufen
ST. GALLEN – An die 30 000 Festi-
valbesucher schlugen ver-
gangenes Wochenende ihre Zelte
im Sittertobel in St. Gallen auf.
• Julia Strauss
Wieder einmal hat sich die Legen-
de bewahrt und das 33. Open Air
St. Gallen wurde zu einer wahren
Schlammschlacht. Ab Freitagabend
regnete es; das Sittertobel wurde ei-
ne einzige Schlammgrube. Erst am
Sonntag kam die Sonne wieder
zum Vorschein und knallte mit vol-
ler Wucht auf das Festivalgelände.
Mit insgesamt 95 000 Tageseintrit-
ten inklusive Nachtschwärmern
war das Festival ab Samstagabend
ausverkauft.
Qualität statt Kommerz
Dieses Jahr ging das Programm-
team ein Risiko ein, da auf mehrere
Headliner verzichtet wurde. Dafür
wurde vor allem auf ein hohes Ni-
veau der Hauptacts Wert gelegt.
Als erster Höhepunkt kann das
Konzert der Newcomer «The Gas-
light Anthem» aus Amerika am
Freitagabend betrachtet werden.
Die charismatische Rockband
spielte bereits im Vorprogramm von
«Social Distortion» und «Bruce
Springsteen» und hat mit ihrem
melodiösen Rock schon viele An-
hänger gefunden.
Am Samstag wurden vor allem
die Konzerte von Altmeister «Nick
Cave & The Bad Seeds» sowie
«Nine Inch Nails» von den Besu-
chern heiss erwartet.
Eine aufwendige Lichtshow so-
wie ein unglaubliches Klangerleb-
nis boten «Nine Inch Nails». Neben
düsteren Industrialklängen wurden
die Zuschauer auch mit ruhigen
und sphärischen Songs in die Nacht
entlassen. Vor allem bei der Zugabe
«Hurt» herrschte im Sittertobel ei-
ne geradezu unheimliche ruhige
Stimmung. Am Sonntag wurde die
schwedische Synthie-Rockband
«The Sounds» auf der Sternenbüh-
ne gefeiert. Sängerin Maja legte ei-
ne powergeladene Show hin und
entzückte mit High-Heels und Hot-
Pants nicht nur die männlichen Zu-
schauer mit ihrer Bühnenpräsenz.
Friedliche Stimmung
Die Organisatoren sowie die Künst-
ler selber zeigten sich sehr zufrieden
über den Verlauf des friedlichen und
trotz knöcheltiefen Schlamms stim-
mungsvollen Open Airs.
Obwohl der Regen das Sittertobel in eine Schlammgrube verwandelte,
herrschte eine friedliche und ausgelassene Stimmung.
FOTO
ZVG
www.volksblatt.li
Tragisch Die grosse Erneuerin des
Tanztheaters, Pina Bausch (Foto), ist tot. Die
weltberühmte deutsche Choreografin und
Chefin des Wuppertaler Tanztheaters starb
am Dienstagmorgen im Alter von 68 Jahren.
Das teilte die Sprecherin des Theaters mit.
Die mit höchsten Preisen ausgezeichnete
Bausch erlag einem Krebsleiden. Erst vor
fünf Tagen sei die Erkrankung bei ihr festge-
stellt worden, sagte die Sprecherin. Noch am
Sonntag vor einer Woche habe Bausch mit
ihrem Tanzensemble im Wuppertaler Opern-
haus auf der Bühne gestanden. Unter ihrer
Leitung wurde das Wuppertaler Tanztheater,
wo sie seit 1973 als Chef-Choreografin
wirkte, weltberühmt. Als Direktorin des neu-
gegründeten Tanztheaters Wuppertal, das
fortan ihren Namen trug, schuf sie seit den
1970er-Jahren rund 40 abendfüllende Werke
und wurde mit internationalen Auszeich-
nungen und Preisen überhäuft. (sda)