NACHRICHTEN
LÄNDER
ZEITUNG 2 5 MITTWOCH, 24. JUNI 2009
Ferien in der Nachbarschaft
Gäste aus der Region werden vermehrt angesprochen
FLUMS – Ferien in der näheren
Umgebung nehmen an Bedeutung
zu. Die Feriendestinationen der
Region verstärken deshalb die
entsprechenden Marketingmass-
nahmen.
• Markus Roth
Die Wirtschaftslage ist in der Rei-
sebranche deutlich spürbar. In den
Sommerferien sind in bekannten
ausländischen Ferienorten noch
Betten frei. In diesem Jahr werden
die Ferien vielfach im Inland ge-
nossen.
Im Gebiet Flumserberg ist der
Start in den Bergsommer 2009 auf
jeden Fall geglückt, so René Zim-
mermann, Leiter Sales and Marke-
ting der Bergbahnen Flumserberg
AG. Erwartet werden auch Ferien-
gäste aus der Umgebung. René
Zimmermann: «Die Erreichbarkeit
der Ferien- und Ausflugsregion
Flumserberg und dem Heidiland ist
erstklassig. Dazu wird vom Bades-
pass im Walensee auf 425 Meter
über Meer bis zur alpinen Bestei-
gung des Spitzmeilen (2501 m) eine
unglaubliche Vielfalt auf kleinstem
Raum geboten.» Aufgrund der ver-
änderten Bedürfnis der Feriengäste
wird das Angebot im Gebiet Flum-
serberg konsequent und mit lang-
fristiger Optik in puncto Qualität,
Erlebnistiefe und Verfügbarkeit lau-
fend ausgebaut. Flumserberg Tou-
rismus hat mit einer neuen Kneipp-
station und der Rastplatzhütte
Schwammkopf zwei familien-
freundliche Angebote gerade auf
diese Sommersaison geschaffen.
33 Prozent Schweizer Gäste
Bei Liechtenstein Tourismus wird
festgestellt, dass grundsätzlich na-
heliegende Ferienziele einen hö-
heren Stellenwert in der Wahl des
Reiseziels erlangen. Die Verant-
wortlichen in Vaduz gehen deshalb
davon aus, dass Liechtenstein bei
den Schweizer Gästen als Nahdesti-
nation von Interesse ist. Dies auch
deshalb, weil die Schweiz und Liech-
tenstein keinem Währungseinfluss
unterliegen. Die Statistik zeigt, dass
die Übernachtungszahlen der Gäste
aus der Schweiz im Fürstentum 33
Prozent der gesamten Logiernächte
ausmachen. Dies bedeutet eine Stei-
gerung von zehn Prozent gegenüber
dem letzten Jahr. Martina Michel-
Hoch von Liechtenstein Tourismus:
«Aber auch was Tagesausflüge be-
trifft, so ist Liechtenstein mit seinen
Angeboten im Bereich Familien,
Kunst, Kultur, Wandern, Biken etc.
für die Schweizer Nachbarn sehr
beliebt. Gerade beim Verkauf des
Erlebnispasses Liechtenstein all in-
klusive stellen wir fest, dass dieser
gerne von Gästen aus der Schweiz
erworben wird.» Bei Liechtenstein
Tourismus wurden die Marketing-
aktivitäten aufgrund der neuen Aus-
gangslage verstärkt. Vermehrt wird
auch zielgruppenbezogene Wer-
bung gemacht (Familien, Wandern,
Kultur). Martina Michel-Hoch:
«Dieses Jahr ist zum Beispiel auch
die Skulpturen-Ausstellung Bad
RagArtz in Vaduz ein Anziehungs-
punkt für kulturinteressierte Gäste,
gerade auch aus der benachbarten
Schweiz.»
Anfragen nehmen zu
Die Aufenthaltsgäste im Toggen-
burg stammen zu 70 Prozent aus
der Schweiz und zwar vor allem
aus der Ostschweiz und Zürich.
Weitere 25 Prozent stammen aus
Deutschland (Baden-Würtemberg)
und zu fünf Prozent aus weiteren
Ländern. Christine Bolt, Direktorin
von Toggenburg Tourismus erwar-
tet, dass dies in diesem Sommer so
bleibt. Zur momentanen Situation
meint Christine Bolt: «Zurzeit sind
die Buchungen und Anfragen etwas
unter dem Vorjahr, allerdings nicht
massiv. In den letzten Tagen haben
die Anfragen zugenommen, vor
allem für Ferienwohnen. Diese
werden normalerweise eher lang-
fristig gebucht, hier ist eine Ten-
denz zur Kurzfristigkeit festzustel-
len.» Um kurzfristig den Absatz zu
fördern, bieten einige Hotels Spe-
zialangebote an. Christine Bolt ist
der Meinung, dass sich solche Spe-
zialangebote eignen, um den kurz-
fristigen Absatz zu steigern. «Am
Wichtigsten erscheint mir jedoch,
dass wir alle unseren Job gut ma-
chen und alles tun für perfekte Fe-
rien», so Christina Bolt.
25 Prozent der Gäste würden
sich aufgrund von persönlichen
Empfehlungen für eine Destination
entscheiden, das Produkt sei so der
entscheidende Faktor im Marke-
tingmix.
Ferien in der näheren Umgebung sind in diesem Jahr beliebter als auch schon. Statt in ferne Länder reisen vor allem Familien in die Berge oder an
die Seen in der Schweiz.
FOTO
CHRISTIAN
PERRET
Talentfestival im Fabriggli
BUCHS – Der Rotary Club Werdenberg
feiert sein 10-jähriges Bestehen und lädt ein
zum grossen Festival der jungen Talente.
Am Samstag, den 27. Juni, von 10 bis 15
Uhr, malen, dichten, tanzen und singen
Kinder aus Werdenberg und Liechtenstein
unter dem Motto «Kinder der Welt – Welt
der Kinder» im Theater Fabriggli in Buchs.
Die Wettbewerbsvorträge der Kinder wer-
den ergänzt durch ein attraktives Unterhal-
tungsprogramm und spektakuläre Soloauf-
tritte von Andreas Domjanic, Clown Peppi-
na Polenta, Märchenbühne Trillevip und
Slam-Poet Renato Kaiser. Reaktion und Ge-
schicklichkeit können an einem Rennen mit
ferngesteuerten Autos getestet werden.
Dank einer exquisiten Festwirtschaft vor
Ort wird auch für das leibliche Wohl her-
vorragend gesorgt sein. Mit der feierlichen
Preisverleihung um 15 Uhr und der Buch-
präsentation der Wettbewerbsbeiträge findet
die Veranstaltung ihren Abschluss. Der Ein-
tritt ist frei. Spenden und Erlöse aus der
Festwirtschaft kommen der Mine-Ex Stif-
tung gegen Personenminen zugute. (pd)
VERANSTALTUNGSTIPP
«BeWegung – Begegnung» –
Familienfest in Meiningen
MEININGEN/RUGGELL – Am Sonntag,
den 5. Juli, findet von 10 bis 17 Uhr als Ver-
anstaltung des grenzüberschreitenden Pro-
jektes «BeWegung – Begegnung» ein Fami-
lienfest auf «Lisilis Biohof» statt. Im Sinne
eines grenzüberschreitenden Austausches
lädt die Gemeinde Meiningen alle Familien
aus der Schweiz, Liechtenstein und Vorarl-
berg ein, gemeinsam den Beginn der Ferien-
zeit zu feiern. Es gibt ein buntes und ab-
wechslungsreiches Programm für Gross und
Klein (Streichelzoo, Töpfern, Hüpfen im
Heu, Stelzenlaufen, Malen mit Strassenkrei-
den usw.). Der Eintritt und das Kinderpro-
gramm ist kostenlos. Informationen und
Auskunft: «Lisilis Biohof», Familie Brigitte
Kühne, Scheidgasse 17, 6812 Meiningen,
Tel. (+43) 5522-31107, Handy (+43) 664-
1857445, E-Mail: gerd.fleisch@aon.at. Bei
Gerd Fleisch sind auch weitere Informati-
onen über den Anlass erhältlich. (pd)
Schwierig zu lancieren
Pflegekurs bei Grippefällen kommt nicht ins Rollen
BUCHS – Fachleute befürchten,
dass die Grippe im nächsten Win-
ter überdurchschnittlich viele Per-
sonen befallen wird. Deshalb lan-
cierten die Samariter den Kurs
«Häusliche Pflege bei Anste-
ckungsgefahr». Allerdings noch
ohne grosse Resonanz.
• Hildegard Bickel
Mit dem Kurs möchten die ört-
lichen Samaritervereine die Bevöl-
kerung auf eine mögliche Grippe-
pandemie vorbereiten. Praktische
Tipps für die Pflege zu Hause sol-
len vermittelt werden. Nicht etwa
Angstmacherei steckt hinter dem
Engagement der Samariter. Der
Schweizerische Samariterbund
(SSB) stützt sich auf die Fachleute
des Bundesamtes für Gesundheit
BAG. Diese empfahlen dem SSB
im vergangenen Mai angesichts der
sich ausbreitenden Schweinegrippe
den schon vorher entwickelten Kurs
«Häusliche Pflege bei Ansteckungs-
gefahr» zu lancieren.
Wissen aufrüsten
«Auch wenn die Schweinegrippe
vorerst nicht derart massiv wie be-
fürchtet auftreten wird, so geben
die Fachleute doch noch keine Ent-
warnung», erklärt Eugen Kiener
vom SSB. «Es besteht die Gefahr,
dass sich die Grippeviren verän-
dern und sie vereint mit der saiso-
nalen Grippe im kommenden
Herbst und Winter verstärkt zu-
schlagen werden.» Darum sei es
wichtig, dass möglichst viele Leute
sich darauf vorbereiten, Angehöri-
ge oder Nachbarn im Grippefall zu
pflegen. «Sollten plötzlich sehr
viele Grippepatienten anfallen, so
werden die Spitäler den grossen
Teil von ihnen nicht aufnehmen
können.» Die in den letzten Jahr-
zehnten etwas vergessen gegangene
Nachbarschaftshilfe könne plötz-
lich wieder an Bedeutung gewin-
nen. In der Schweiz haben sich 900
Kurs- und Technische Leiter auf
die Erteilung des sechsstündigen
Kurses vorbereitet.
Vergebliche Hilfestellung
Trotz diesem Hintergrund hat
sich bisher kaum jemand für den
Kurs angemeldet. Eine einzige An-
meldung ging ein, so Luzia Hofer
vom Samariterverein Buchs. Auch
andere ihr bekannte Ortsvereine
konnten die Kurse mangels Interes-
sierten nicht durchführen. Gründe
sieht sie unter anderem im Vertrau-
en der Leute in ihre eigenen pflege-
rischen Fähigkeiten. Das nennt
auch Eugen Kiener, nebst mangeln-
der Medienunterstützung, in seiner
Vermutung. «Menschen in der Not
können viel mehr, als sie sich sonst
zutrauen.» Dennoch könnten die
Samariter praktische Tipps vermit-
teln, beispielsweise zur immens
wichtigen Hygiene bei Grippefäl-
len: die Hände richtig und regel-
mässig bis zum Ellbogen mit Seife
waschen; ein Papiertaschentuch
beim Husten und Niesen vor die
Nase halten. Diese scheinbar ein-
fachen Ratschläge können indessen
bereits viel dazu beitragen, dass
sich eine Grippe nicht rasch aus-
breitet. Oder wenn Patienten bettlä-
gerig sind, empfiehlt Luzia Hofer
mit ernstgemeintem Schmunzeln
ein Bügelbrett, welches am Bett als
Tisch genutzt werden kann. Der
Kurs umfasst sechs Bausteine zu je
einer Stunde. Er kann an einem Tag
oder auch an zwei oder drei
Abenden vermittelt werden. Der
SSB empfiehlt den Samariterverei-
nen pro Kursteilnehmer eine Teil-
nahmegebühr von 90 Franken zu
verlangen. Momentan sind in Buchs
jedoch keine weiteren Kurse für
«Häusliche Pflege bei Ansteckungs-
gefahr» ausgeschrieben. Laut Luzia
Hofer wird künftig situationsbezo-
gen über eine Durchführung ent-
schieden.
Übersicht Kursangebote im In-
ternet: www.redcross-edu.ch.
Neben der Ersten Hilfe und den
Nothelferkursen hat auch die häus-
liche Pflege bei den Samaritern
Tradition.
Serenade Mit der Serenade lässt die
Stein-Egerta traditionell das Frühlingssemes-
ter musikalisch ausklingen und lädt dazu
herzlich in den Park und ins Parkbad ein.
Musikalisch erwartet die Gäste die Liechten-
steiner Band «Nevertheless» (Foto), die mit
ihren gefühlvollen Texten und den mehr-
stimmigen Melodien für die perfekte Atmo-
sphäre an einem lauschigen Abend im Park
sorgen wird. Die Sängerinnen Judith Bieder-
mann, Denise Büchel und Karin Müller wer-
den dabei von Pirmin Schädler (Piano) und
Volkmar Ritter (Gitarre) unterstützt. Im An-
schluss an das Konzert wird wie immer ein
Apéro offeriert. Die Serenade im Parkbad
Stein-Egerta findet am Freitag, den 26. Juni,
ab 20 Uhr im Park des Hauses Stein-Egerta
in Schaan statt. Der Eintritt ist frei. Bei Re-
gen wird die Veranstaltung ins Haus verlegt.
Eine Voranmeldung ist nicht nötig. (pd)