Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2009)

INLAND 
VOLKSBLATT 
3 FREITAG, 12. JUNI 2009 
Beträchtlicher Sachschaden 
TRIESENBERG – Zu einem Verkehrsun- 
fall mit beträchtlichem Sachschaden kam es 
am vergangenen Samstag in Triesenberg. Ei- 
ne Fahrzeuglenkerin fuhr auf der Bergstrasse 
im Bereich «Frommenhaus» talwärts und 
kollidierte dabei mit einem entgegenkom- 
menden Auto. Verletzt wurde niemand, die 
Unfallursache ist der Medienmitteilung der 
Landespolizei nicht zu entnehmen. (red) 
Vorfahrt missachtet 
TRIESEN – Zu einem Verkehrsunfall ohne 
verletzte Personen kam es am Dienstag- 
abend in Triesen. Ein Fahrzeuglenker miss- 
achtete beim McDonald’s-Kreisel das Vor- 
trittsrecht und kollidierte mit einem sich be- 
reits im Kreisverkehr befindlichen Perso- 
nenwagen. An beiden Fahrzeugen entstand 
Sachschaden, es kam kurzzeitig zu Ver- 
kehrsbehinderungen. (red) 
Kind von Hund gebissen 
VADUZ – Am Montagnachmittag ist in Va- 
duz ein Kind von einem Hund gebissen 
worden. Der 6-Jährige wurde auf dem Nach- 
hauseweg plötzlich von einem an einer Lei- 
ne geführten Hund angegriffen. Der Junge 
erlitt Verletzungen im Schulterbereich und 
musste ärztlich behandelt werden. (red) 
Opfer von Scheckbetrug 
SCHAAN – Ein Liechtensteiner wurde um 
mehrere Tausend Franken betrogen. Der 
Mann beabsichtigte, ein Motorrad im Inter- 
net zu verkaufen. Von einem potenziellen 
Käufer erhielt er einen Scheck, bei dem der 
Betrag um einiges höher war als der Ver- 
kaufspreis des Motorrades. Das Opfer erstat- 
tete dem Käufer den zu viel einbezahlten Be- 
trag zurück, ohne den Scheck allerdings vor- 
her zu prüfen. Im Nachhinein stellte sich he- 
raus, dass der Scheck nicht gedeckt war. 
Die Landespolizei warnt vor solchen 
Scheckzahlungen und rät grundsätzlich, 
Vorsicht walten zu lassen, bis das Geld de- 
finitiv gutgeschrieben ist.   (red) 
POLZEIMELDUNGEN 
Rechte Schläger erneut verurteilt 
Oktoberfest Mauren: Haft- und Geldstrafe für zwei Schweizer Skinheads 
VADUZ – Die Massenschlägerei 
beim Oktoberfest in Mauren im 
Herbst 2008 hat einen Ratten- 
schwanz an Prozessen nach sich 
gezogen. Zwei Rädelsführer der 
Schweizer Skinheads standen nun 
zum dritten Mal vor Gericht. 
• Johannes Mattivi 
Bereits im Oktober waren die bei- 
den Skinheads vom Erstgericht zu 
jeweils vier Monaten bedingter 
Haft und zu 1800 Franken unbe- 
dingter Geldstrafe verurteilt wor- 
den. In einer Berufungsverhand- 
lung vor dem Obergericht vom Fe- 
bruar wurden die Urteile bestätigt. 
Dem 23-jährigen Thomas M. war 
Raufhandel, zweifacher Widerstand 
gegen die Staatsgewalt und Sach- 
beschädigung nachgewiesen wor- 
den, der 22-jährige Kenneth G. 
wurde wegen Widerstand gegen die 
Staatsgewalt verurteilt. 
Die Beteiligung von G. am Rauf- 
handel sollte allerdings auf Wei- 
sung des Obergerichts noch einmal 
vom Erstgericht geprüft werden. 
Doch damit nicht genug: Im Vor- 
feld zur eigentlichen Massenschlä- 
gerei an jenem Abend hatte bereits 
ein 19-jähriger Triesenberger Fest- 
besucher von den Rechten schwere 
Prügel bezogen. Das Opfer sass als 
Privatbeteiligter im Gerichtssaal 
und das Gericht hatte zu klären, in- 
wieweit die beiden Beschuldigten 
an der Verprügelung des Triesen- 
bergers beteiligt waren. 
Fäuste und Fusstritte 
Nach den Schilderungen des Op- 
fers und seiner Kollegen waren die 
Skinheads auf dem Oktoberfest 
spätabends nach einigen Bieren in 
aggressiver Stimmung und began- 
nen, andere Festbesucher anzustän- 
kern. Auch den 19-jährigen Trie- 
senberger und dessen Kollegen. 
Während der Triesenberger ver- 
suchte, auf die Skinheads einzure- 
den, sah er plötzlich, wie ein Ju- 
gendlicher von einer Gruppe Skin- 
heads verfolgt wurde. Er glaubte 
zunächst, es handle sich um einen 
Bekannten, dem er zu Hilfe eilen 
sollte. Einige Meter weiter bei ei- 
ner Gartenmauer war dann Schluss. 
Der verfolgte Jugendliche entkam, 
dafür wurde nun der Triesenberger 
unter den Fäusten begraben. Bei 
der Flucht zurück zum Festzelt, wo 
er unter einer Plane durchkriechen 
wollte, setzte es dann noch etliche 
Fusstritte, die insgesamt schwere 
Verletzungen zur Folge hatten. 
Die vom Gericht aufgebotenen 
Zeugen – zwei Kollegen der be- 
schuldigten Skinheads, zwei Kolle- 
gen des Opfers sowie zwei Securi- 
ty-Leute, die an vorderster Front in- 
volviert waren – konnten die bei- 
den Beschuldigten nicht eindeutig 
als Schläger identifizieren. 
Die beiden Skinhead-Zeugen wa- 
ren angeblich in überhaupt keinen 
der abendlichen Gewaltvorfälle in- 
volviert, die Security-Männer ga- 
ben an, weder das Opfer noch die 
Beschuldigten wiederzuerkennen. 
Die Kollegen des Opfers hingegen 
behaupteten, dass die Security- 
Männer nicht eingegriffen hätten, 
um die Prügelei zu stoppen. 
Vorbestrafte Gewalttäter 
Die Verteidiger der Beschuldigten 
plädierten aufgrund widersprüch- 
licher Zeugenaussagen auf Frei- 
spruch, für den Staatsanwalt waren 
die Beschuldigten hingegen erwie- 
senermassen Anstifter und Mittäter. 
Der Richter hielt sich zum Teil an 
frühere Aussagen in der Angelegen- 
heit und kam zum Urteil: Der 22- 
jährige, mehrfach einschlägig vor- 
bestrafte Beschuldigte G. erhält we- 
gen schwerer Körperverletzung und 
Raufhandel zehn Monate unbe- 
dingte Haft, der 23-jährige M. erhält 
wegen unterlassenen Einschreitens 
in der Prügelei eine unbedingte 
Geldstrafe von 1200 Franken. Dem 
Prügelopfer müssen beide insge- 
samt 1000 Franken Schmerzengeld 
zahlen. Die Beschuldigten erbaten 
sich Bedenkzeit. 
Faustschläge und Fusstritte: Beim Oktoberfest in Mauren teilten die rechten Schläger ordentlich aus. Vor Gericht mussten sie jetzt selbst einstecken. 
FOTO 
WODICKA 
Faire Kampfspiele 
Gewaltprävention vor allem für Junge 
TRIESEN – Wie kann ich mit mei- 
nen Aggressionen umgehen, und 
wie kämpfe ich fair? Gewaltprä- 
vention und Kampfspiele waren 
Thema eines Schnupperkurs- 
tages in Triesen. 
• Julia Strauss 
Jugendarbeiter, Lehrer und Sozialar- 
beiter, die mit Jugendlichen arbei- 
ten, nahmen am Mittwoch an einem 
Kurs- und Trainingstag teil. Geleitet 
wurde der Tag von Josef Riederle, 
diplomierter Sozialpädagoge und 
Leiter des Bildungsinstitutes «Kraft- 
protz». Den Kursteilnehmern wurde 
beigebracht, wie sie ihren Schützlin- 
gen zeigen können, besser mit ihren 
Aggressionen umzugehen. 
Riederle will mit seinen Ansät- 
zen die Kursteilnehmer dafür sen- 
sibilisieren, dass vor allem Jungen 
ihre Grenzen spielerisch austesten 
müssen. Vielfach wissen Jungen 
im Schulalter nicht, wie sie mit 
Konflikten umgehen sollen und 
ziehen sich entweder komplett zu- 
rück oder wenden viel zu schnell 
Gewalt an. 
Unsicherheit auflösen 
Vielfach stehen die Jungen unter 
Stress, etwa wenn es um Mädchen 
oder Stolz und Ehre geht. Dann re- 
agieren sie meist in zwei unter- 
schiedlichen Mustern. «Entweder 
treten sie komplett in den Hinter- 
grund und werden dabei leicht als 
Weichei dargestellt oder sie weh- 
ren sich mit Gewalt und gelten 
dann als Rambo», erklärt Riederle. 
Doch diese zwei Verhaltensmuster 
sind nur ein Selbstschutz, den sich 
die Jungen aufbauen. 
Diese Muster will Riederle mit 
seinen Kampfspielen versuchen 
aufzubrechen. Doch neue Wege in 
seinem Verhalten zu gehen, ist im- 
mer mit Unsicherheit verbunden, 
deswegen sind bei den Spielen vor 
allem die Jungen angesprochen. 
Die Spiele, die Riederle den 
Kursteilnehmern vermitteln will, 
sind sehr körperorientiert. Denn 
Jungen suchen sehr oft den Kör- 
perkontakt zu Gleichaltrigen, gut 
zu beobachten auf dem Pausen- 
platz. «Die Jungen wollen sich 
selber spüren und ständig ihre 
Grenzen austesten», beschreibt 
Riedele das Verhalten. 
Damit Jungen zu Männern he- 
ranwachsen können, brauchen sie 
Unterstützung und Orientierung. 
Männer und Väter sind für diese 
Identifikation und Integration sehr 
wichtig. Jungen und Männer wol- 
len stolz, zufrieden und respek- 
tiert sein. Aus diesem Grund sind 
die Kurse von Riederle vor allem 
auf die Erziehung von Jungen aus- 
gerichtet. 
Spielerische Kämpfe 
Der hohe Wert einer Methode 
entsteht erst durch die Art der An- 
wendung. Dabei werden fruchtbare 
Momente kreiert und genutzt. Als 
Beispiel wäre hier das Spiel «Öl- 
götze» genannt: Bei diesem klas- 
sischen Fangenspiel können die 
Jungen selber entscheiden, ob sie 
sich zum Wohl der anderen Mit- 
spieler in die Gefahr begeben, sel- 
ber gefangen zu werden. 
Faires Kämpfen: Der richtige Umgang mit Aggressionen will gelernt sein. 
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PAUL 
TRUMMER 
VADUZ– Kurz nach 18 Uhr am 
Dienstagabend drangen drei 
bewaffnete Räuber in den Ju- 
welierladen Huber, gegenüber 
der Touristeninformation, im 
Vaduzer Städtle 34 ein und er- 
beuteten Schmuck und Bargeld. 
Der entstandene Vermögensscha- 
den ist noch nicht bekannt. Die Tä- 
ter flüchteten anschliessend mit ei- 
nem blauen Audi A4 mit dem St. 
Galler Kennzeichen SG 1622 42. 
Gemäss den vorliegenden Erkennt- 
nissen ist sowohl das Kennzeichen 
als auch das Auto am 23. Januar im 
Kanton St. Gallen gestohlen wor- 
den. Die Landespolizei bittet Per- 
sonen, welche Hinweise zum Ta- 
thergang, zu den Tätern oder dem 
Auto liefern können, sich unter der 
Tel. 236 71 11 zu melden. 
Junge Frau soll sich melden 
Besonderes Interesse hat die Poli- 
zei an einer jungen blondhaarigen 
Frau, welche zumZeitpunkt des 
Überfalls das Schmuckgeschäft Hu- 
ber im Städtle 34 passiert hat. (lpfl) 
Dreister Raubüberfall 
Huber erneut Opfer – Täter flüchtig 
Nach diesem Audi mit St. Galler 
Kennzeichen fahndet die Polizei. 
Das «Volksblatt» am 3. Februar 2003. 
Monaco liefert «Pink Panther» 
an Liechtensteiner Justiz aus 
MONACO/VADUZ – Das Fürstentum Mo- 
naco hat zwei mutmassliche Mitglieder der 
internationalen Juwelenräuberbande «Pink 
Panther» an Liechtenstein und an die Schweiz 
ausgeliefert. Die beiden 28- und 31-jährigen 
Täter seien von zehn Schweizer und einem 
liechtensteinischen Polizisten mit einem Ar- 
meehelikopter abgeholt worden, teilte das 
Fürstenhaus am Mittwoch mit. 
Der 31-jährige Serbe soll am 31. Januar 
2006 gemeinsam mit zwei Komplizen den 
Juwelierladen Huber im Vaduzer Städtle 
überfallen und dabei Bargeld und Schmuck 
im Wert von einer Million Franken erbeutet 
haben. Dem zweiten Verdächtigen werden 
mehrere bewaffnete Überfälle auf Juweliere 
in der Region Zürich zur Last gelegt, bei de- 
nen die Räuber unter anderem im April 
2005 eine Beute von 220 600 Franken ge- 
macht hätten, hiess es. 
Die aus dem Balkan stammenden «Pink 
Panther» hatten jahrelang Luxus-Schuckge- 
schäfte in verschiedenen Staaten ausge- 
raubt. Der etwa 200 Mann starken Bande 
gehörten meist frühere Kämpfer der Jugos- 
lawienkriege an.   (mb)
	        

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