INTERNATIONAL
VOLKSBLATT
28 FREITAG, 15. MAI 2009
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AP
SAN FRANCISCO – Verdorbenes
Essen in einem Kühlschrank hat
Dutzende Angestellte in einem Bü-
rohochhaus im kalifornischen San
Jose in die Flucht geschlagen. 28
Menschen mit Brechreiz wurden von
Sanitätern behandelt, sieben mussten
gar ins Krankenhaus gebracht wer-
den, berichtete die Zeitung «San
Jose Mercury News». 50 Feuerwehr-
leute, die nach einem Notruf ange-
rückt waren, liessen das Gebäude
mit über 300 Mitarbeitern vorsichts-
halber räumen. Die Reinigung eines
kleinen Bürokühlschranks war die
Ursache für den Grossalarm.
Stinkender Kühlschrank
sorgt für Grossalarm
In Madrid und Barcelona
liegt Kokain in der Luft
Rauschgiftpartikelchen in der Grossstadtluft nachgewiesen
MADRID – In den Strassen der
beiden grössten Städte Spaniens
liegen Drogen in der Luft: Pas-
santen atmen in Madrid und Bar-
celona nicht nur Kohlenstoffdio-
xid, sondern auch Rauschgiftpar-
tikelchen ein, wie Wissenschaft-
ler berichteten.
In der Luft beider Metropolen ist
Kokain die vorherrschende Droge,
wie aus einer Studie des For-
schungsinstituts CSIC hervorgeht.
Mit einer neu entwickelten Metho-
de zum Aufspüren von Drogen in
der Luft wiesen die Forscher zwi-
schen 29 und 850 Picogramm Ko-
kain pro Kubikmeter Luft nach. Bei
den Messungen stellte sich zudem
heraus, dass die Kokain-Konzentra-
tion am Wochenende höher lag als
unter der Woche. CSIC-Wissen-
schaftlerin Miren Lopez de Alda
wiegelte eventuelle Sorgen ab:
Selbst in 1000 Jahren könne nie-
mand so viele der Teilchen einat-
men, damit eine richtige Dosis Ko-
kain zusammenkomme. Die Tester-
gebnisse seien nicht aussagekräftig
für die Luftqualität in beiden Städ-
ten, betonten die Wissenschaftler.
An den Wochenenden ist die Drogen-Konzentration in der Madrider Luft
höher als unter der Woche.
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AP
Weltraumschrott fliegt
an «Atlantis» vorbei
NASA wegen Weltraumschrott besorgt
CAPE CANAVERAL – Begleitet von
Sorgen über eine zusätzliche Ge-
fährdung durch Weltraumschrott
sind zwei Astronauten am Don-
nerstag zum ersten Reparatur-
einsatz des «Hubble»-Teleskops
ins freie All ausgestiegen.
John Grunsfeld und Andrew Feus-
tel sollen eine 15 Jahre alte Kame-
ra austauschen. Das neue 132 Mil-
liarden Dollar teure Modell soll
noch tiefer in den Kosmos blicken
können.
Fünf Einsätze geplant
Die fünf geplanten Ausseneinsät-
ze werden in einer Umlaufbahn 560
Kilometer über der Erde von den
Trümmern eines chinesischen Sa-
telliten gefährdet, der 2007 bei
einem Raketentest zerstört wurde.
Ein zehn Zentimeter grosses Teil
Weltraumschrott flog am Mittwoch
nur wenige Kilometer von der
Raumfähre «Atlantis» entfernt vor-
bei. Selbst ein kleinerer Gegen-
stand könnte bei einem Zusammen-
stoss grossen Schaden anrichten.
Mit den jetzt geplanten Repara-
turarbeiten soll «Hubble» in die La-
ge versetzt werden, für weitere fünf
bis zehn Jahre seine Bilder aus dem
All zu schicken.
US-Astronauten installieren eine
neue Kamera an «Hubble».
Der Traum in Chrom für 23 000 Euro
schien zum Greifen nah – doch eine rasante
Probefahrt mit einem Cabrio ist für einen
Mann aus Hannover zu einem peinlichen
Desaster geworden. Der Niedersachse war
offenbar kein geübter Cabrio-Fahrer, denn
das Geld für den neuen Wagen legte er wäh-
rend der Test-Spritztour einfach offen auf
den Rücksitz. Von dort wehte der Wind die
Scheine auf der Autobahn in alle Rich-
tungen. Der verzweifelte Mann alarmierte
die Polizei. Die sperrte die Autobahn 2 bei
Hannover für eine knappe halbe Stunde in
beide Richtungen und half beim Suchen.
Die Bilanz: 3000 Euro bleiben wohl für im-
mer vom Winde verweht.
ZU GUTER LETZT
NEWSMIX
Ganzes Dorf für
20 Millionen Pfund versteigert
LONDON – In England hat ein ganzes
Dorf mit 20 pittoresken Häuschen, einem
Kricketplatz und zwei Schmieden per Auk-
tion einen neuen Besitzer gefunden. Der
neue Eigentümer habe mehr als 20 Millio-
nen Pfund (22,3 Mill. Euro) gezahlt, berich-
tete Immobilienmakler Tim Sherston. «Mehr
Details kann ich nicht sagen, weil wir totale
Verschwiegenheit zusagen mussten.» Das
Dorf Linkenholt liegt etwa 120 Kilometer
südwestlich von London.
Neues Gesicht für L`Aquila
ROM – Internationa-
le Stararchitekten
sollten ihren Beitrag
zum Wiederaufbau
der vom Erdbeben
am 6. April schwer in
Mitleidenschaft ge-
zogenen Abruzzen-
Stadt L’Aquila leis-
ten. Das wünscht sich
zumindest Bürger-
meister Massimo
Cialente. «Die Beschlüsse über den Neuauf-
bau müssen gut überlegt werden. Wir sollten
die Stararchitekten des Planeten hierher ru-
fen, damit L’Aquila schöner als vor dem
Erdbeben wieder ersteht», sagte das Stadt-
oberhaupt.
Tiger-Alarm in der Slowakei
BRATISLAVA – Ein umherstreifender Ti-
ger hat in der Slowakei für Aufregung ge-
sorgt. Das auf 70 bis 80 Kilo geschätzte Tier
sei im Bezirk Ruzomberok (Rosenberg) ge-
sehen worden.
12-Jähriger legt
Waffenlager an
ROSENHEIM – Ein Zwölf-
jähriger hat auf dem Dachbo-
den im Haus seiner Oma in
Rosenheim ein stattliches
Waffenarsenal angelegt. Wie
die Polizei am Donnerstag
mitteilte, fanden die Beamten
neben mehreren Schreck-
schuss- und Gaspistolen auch
einige scharfe Schusswaffen
und fast 350 Schuss Muniti-
on. Als der Junge seinen Be-
sitz voller Stolz Mitschülern
zeigte und aus einer Schreck-
schusspistole auch noch in
die Luft schoss, flog die Sa-
che auf. Nun ermittelt die
Kripo wegen illegalen Waf-
fenbesitzes und eines Ver-
stosses gegen das Waffenge-
setz gegen die Mutter und
Grossmutter des Jungen.
Nach den Ermittlungen stam-
men die Waffen aus dem Erbe
der Mutter.
Hagel gefährdet
Weinernte
PARIS – Heftiger Hagel hat
in den südfranzösischen
Weingebieten bei Bordeaux
grosse Schäden angerichtet.
Im Medoc wurden in den
vergangenen Tagen 50 bis 80
Prozent der Ernte geschä-
digt. Saint-Emilion war zu
mehr als 30 Prozent betrof-
fen, das Gebiet Entre-Deux-
Mers bis zu 100 Prozent.
«Das ist, als wären die Wein-
stöcke mit Steinen bombar-
diert worden», sagte der
Winzer Jean-Francois Lespi-
nasse vom Chateau Bichon-
Cassignols. Auch seine zwölf
Hektar im Graves seien in
Mitleidenschaft gezogen
worden.
Versehentlich Tränengas in
türkische Schule gefeuert
ISTANBUL – Bei Zusammenstössen mit
Bewohnern eines Elendsviertels hat die
türkische Polizei am Donnerstag verse-
hentlich Tränengas in eine Schule abgefeu-
ert. Zehn Kinder und ein vier Monate altes
Baby mussten ins Spital gebracht werden.
Auf Fernsehbildern war zu sehen, wie Dut-
zende Kinder nach der Explosion der Gas-
patrone in Ohnmacht fielen, schrieen und
sich die Augen rieben. Auch in ein nahege-
legenes Wohnhaus wurde laut NTV Trä-
nengas gefeuert.
Hochgeschlitzt
Model Giane Albertoni zeigt,
dass auch Wintermode ihre
Reize haben kann.
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REUTERS
Süsses Trio Dareen, Toleen und Lowrence – die bengalischen Tigerbabys – sind die absoluten Publi-
kumslieblinge im Universal Animal Zoo nahe Amman.