WIRTSCHAFT
VOLKSBLATT
12 SAMSTAG, 17. JANUAR 2009
Gegen unrechtliche Kaufverträge
Neuer Leitfaden macht Liechtenstein fit für den Konsumentenschutz
VADUZ – Eine neue Broschüre soll
Konsumenten, die über den Tisch
gezogen wurden, helfen, ihr Recht
durchzusetzen. Zu bestellen ist
das Werk beim Amt für Handel
und Transport.
Das Amt für Handel und Transport
hat einen neuen Leitfaden ausgear-
beitet. «Wir haben eine Reihe von
Themen wie Vertragsabschlüsse,
Haustürgeschäfte, mündliche Zusa-
gen oder Lieferung nicht bestellter
Waren in einer Broschüre zusam-
mengestellt», sagt Wilfried Pircher,
Amtsleiter des Amtes für Handel
und Transport. Diese Informati-
onen sollen den Konsumenten und
Konsumentinnen helfen «ihr Recht
durchzusetzen.».
Konsumentenschutz ist eine Auf-
gabe, die viele Lebensbereiche be-
trifft: Er reicht vom Schutz der
Konsumenten vor Täuschung und
Übervorteilung bei Vertragsab-
schluss, vor Produkten, die Ge-
sundheit und Sicherheit gefährden,
bis hin zum Schutz vor der Verfüh-
rung der Werbung. Zudem gewinnt
der Konsum in der heutigen Zeit
immer mehr an Bedeutung. Dabei
ist die Stellung der Konsumen-
tinnen und Konsumenten oft ge-
fährdet: Als Kunden sind sie meis-
tens keine gleichberechtigten Part-
ner, da sie nicht den gleichen Zu-
gang zu Informationen haben wie
zum Beispiel die Unternehmen.
Täuschende Kaffeefahrten
Wer kennt ihn nicht, den Staub-
sauger-Vertreter, der an der Haustür
klingelt und dem Konsumenten stets
das neueste Modell verkaufen will?
Oder die klassischen Kaffeefahrten,
welche meistens eine Überrumpe-
lung der Teilnehmer zur Folge ha-
ben? Der Leitfaden zeigt anhand
solcher Fälle, was eigentlich ein
Vertrag ist. Wie ein Vertrag zustan-
de kommt, was die Unterschrift für
Wirkungen hat, ob man «Gekauftes»
umtauschen kann, was man tun
kann, wenn man beim Vertragsab-
schluss hereingelegt worden ist, wie
man Verträge anfechten kann oder
was man tun soll, wenn die geliefer-
te Ware nicht in Ordnung ist.
Die Broschüre enthält weiters
Hinweise auf Themen wie Rück-
trittsrechte, unzulässige Vertrags-
bestandteile, Kostenvoranschläge,
Gewährleistungs- und Garantiebe-
stimmungen etc. und ist damit ein
Beitrag zu einem besseren Schutz
für die liechtensteinischen Konsu-
menten und Konsumentinnen. Die
Broschüre kann beim Amt für Han-
del und Transport, Austrasse 15,
9490 Vaduz, angefordert oder unter
www.konsumentenschutz.llv.li he-
runtergeladen werden. (pafl)
Inficon führt in Balzers
Kurzarbeit ein
BALZERS – Das Messtechnikunterneh-
men Inficon kündigt Kurzarbeit und Stel-
lenabbau an. Ausserdem werden die Umsat-
zerwartungen für das Geschäftsjahr 2008
von 270 Millionen auf 157 Millionen ge-
senkt. Vom Stellenabbau sind die 200 Mit-
arbeiter am Standort Balzers nicht betroffen
– dort wird aber Kurzarbeit eingeführt, wie
Inficon-Finanzchef Matthias Tröndle ge-
genüber der Nachrichtenagentur SDA be-
stätigt. Der Stellenabbau werde nur in den
USA umgesetzt. Mehr Details wird das Un-
ternehmen im Februar bekannt geben. (sm)
Hilcona: Neuer Leiter Vertrieb
Retail und Industrie Europa
SCHAAN – Robert Bastong (47, Foto) hat
zum 1. Januar 2009 die Position des Leiters
Vertrieb Retail und Industrie Europa als
Mitglied der Geschäftsleitung bei der Hil-
cona AG in Liechtenstein übernommen.
Dies teilte das Unternehmen gestern in ei-
ner Presseaussendung mit. Bastong habe in
den letzten 20 Jahren «verschiedene inter-
nationale Verkaufsleitungs-Funktionen bei
deutschen Markenartiklern bekleidet», zu-
letzt führte er den Auslandsvertrieb der Un-
derberg AG. Bastong folgt auf Peter Luder,
der sich nach 10-jähriger Tätigkeit für die
Hilcona selbstständig macht. Der neue Ver-
triebsleiter wird direkt an den neuen Vorsit-
zenden der Geschäftsleitung Gerhard Evers
– der diese Funktion von Jürgen Hilti über-
nommen hat – berichten. Jürgen Hilti wie-
derum wechselt als Präsident in den Verwal-
tungsrat. Das Schaaner Unternehmen möch-
te mithilfe der Erfahrung von Robert Ba-
stong «ihre marktführende Position in der
Schweiz, Österreich und
Deutschland im Bereich Chil-
led Food weiter ausbauen und
auch strategische Geschäfts-
felder in anderen europä-
ischen Märkten stärken
oder neu besetzen»,
h eisst es in der Medien-
mitteilung weiter. (red)
LIECHTENSTEIN
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Bührer war Gast
an Wirtschaftsforum
WIDNAU/ST. GALLEN – Mit Nestlé-Prä-
sident Peter Brabeck, Oerlikon-CEO Uwe
Krüger, Küenzli SwissSchuh-Besitzerin
Barbara Artmann und dem economiesuisse-
Präsidenten Gerold Bührer war das 15.
Rheintaler Wirtschaftsforum mit vier Ex-
perten «gegen die Krise» gewappnet. Wie
Chancen für die Zukunft genutzt werden,
war das grosse Thema aller Teilnehmer –
und die Meinung der bekannten Experten
zog auch an die 700 Interessierte an. Zudem
erhielt die Heule Werkzeug AG den «Preis
der Rheintaler Wirtschaft». Und Gerold
Bührer, Präsident des Wirtschaftsverbandes
economiesuisse, bezeichnete in seinem Re-
ferat die Faktoren Innovation und Tradition
als das bleibende Erfolgsrezept für die
Schweiz. «Der grösste Trumpf der Swiss-
ness», sagte Bührer in Widnau, «ist der Di-
alog zwischen Politik, Wirtschaft und Sozi-
alpartner. Diesen müssen wir gerade jetzt
nutzen und stärken.» (pd)
650 000 Fluggäste im 2008
FRIEDRICHSHAFEN – Der Bodensee-
Airport Friedrichshafen hat im Jahr 2008
sein Leistungsangebot aufgestockt und
konnte damit seine Position als starker Re-
gionalflughafen in der Region weiter unter-
mauern. In den vergangenen zwölf Monaten
wurden über das Drehkreuz Friedrichshafen
rund 650 000 Fluggäste abgefertigt und da-
mit im Vergleich zum Vorjahr ein stabiles
Passagierergebnis erzielt. Einen leichten
Rückgang von zwei Prozent gab es im Be-
reich Charter mit 207 000 Fluggästen. Im
Allgemeinen Luftverkehr wurden mit
31 000 Fluggästen um acht Prozent weniger
Beförderungen registriert. (pd)
REGION
Apéro Am Freitag führten
das Amt für Handel und Trans-
port und das Amt für Volkswirt-
schaft zum zweiten Mal einen
Neujahrsapéro für und mit ihren
Kunden durch. Über 130 Vertre-
ter aus Wirtschaft, Forschung und
Verbänden sowie aus in- und aus-
ländischen Verwaltungen folgten
der Einladung. Unser Foto zeigt
Peter Eisenhut, den Referenten,
der sich mit der Frage auseinan-
dersetzte, inwieweit die Verwal-
tung als «Wirtschaftsfaktor» an-
zusehen ist. Er hielt fest, dass die
Forderung, die Verwaltung solle
hauptsächlich dafür sorgen, dass
der Wirtschaft keine Hindernisse
in den Weg gelegt werden, legi-
tim sei. (pafl)
FOTO
MICHAEL ZANGHELLINI