INTERNATIONAL
VOLKSBLATT
32 DONNERSTAG, 15. JANUAR 2009
SAN FRANCISCO – Ein Mann
aus Kalifornien hat seine 14-jäh-
rige Tochter gegen 16 000 Dollar,
100 Kisten Bier und mehrere Büch-
sen Fleisch verkauft. Das Mädchen
sollte dafür einen 18-jährigen Nach-
barn aus der Ortschaft Greenfield
heiraten, wie die Polizei mitteilte.
Als die Zahlung ausblieb, wollte
der 36-jährige Vater Hilfe von den
Beamten, um sein Geld zurückzu-
bekommen. Der Verdächtige wurde
bereits festgenommen und soll am
Mittwoch einem Richter in Mon-
terey vorgeführt werden. Der 36-
Jährige ist Angehöriger einer Ge-
meinschaft mexikanischer Urein-
wohner, in der Zwangsehen selbst
für Zwölfjährige nicht unüblich
sind.
Tochter für Bier verkauft
Zu viele wollen den Job
«Bester Job der Welt»: Internetseite bricht unter Ansturm von Interessierten zusammen
SYDNEY – Die Aussicht auf «den
besten Job der Welt» mit guter
Bezahlung für das Ausspannen
an einem australischen Traum-
strand hat das Interesse von Hun-
derttausenden Menschen aus der
ganzen Welt geweckt.
Wegen des grossen Andrangs brach
die Internetseite, auf der der Bun-
desstaat Queensland einen «Insel-
Hausmeister» sucht, bereits an ih-
rem ersten Tag im Netz zusammen,
wie die Regionalregierung am Mitt-
woch mitteilte. Rund 300 000 Men-
schen hätten die Webseite besucht,
sagte eine Sprecherin. «Wir hatten
sogar Besucher aus der Mongolei
und dem Vatikanstaat auf der Inter-
netseite.» Insgesamt hätten vor dem
Zusammenbruch der Internetseite
noch 350 Menschen ihre Bewer-
bung einreichen können, darunter
Kandidaten aus Deutschland, den
USA, Italien und den Niederlan-
den. Von der Schweizer Pferde-
züchterin bis zum britischen Teena-
ger auf der Suche nach Sonne sei
alles dabei.
Zum Aufgabengebiet der auf ein
halbes Jahr befristeten Stelle zäh-
len so verlockende Tätigkeiten wie
baden, schnorcheln und in der Son-
ne liegen. Als einzige wirkliche Ar-
beitsleistung wird das Führen eines
Internetblogs über die Vorzüge der
Insel gefordert.
120 000 Franken Lohn
Der glückliche Gewinner des Aus-
wahlverfahrens bekommt für die
sechs Monate «Arbeit» umgerechnet
120 000 Franken sowie die Anreise
vom Heimatland auf die Hamilton-
Insel im Great Barrier Reef bezahlt.
Dort kann der «Island Caretaker»
dann umsonst in einer millionenteu-
ren Villa an der Küste wohnen.
Die Aussicht auf einen Job im Paradies liess die Website von Queensland Tourismus zusammenbrechen.
FOTO
ZVG
Adolf Hitler wird
Eltern weggenommen
NEW YORK – Ein dreijähriger
amerikanischer Junge mit dem Na-
men Adolf Hitler ist seinen Eltern
weggenommen worden. Das Kind
wurde in einer anderen Familie un-
tergebracht. Einem Bericht der
«New York Daily News» vom Mitt-
woch zufolge wurden auch die bei-
den Schwestern von Adolf, eine da-
von namens JoyceLynn Aryan Nati-
on, aus dem elterlichen Haus im
US-Bundesstaat New Jersey geholt.
Den Grund für die Massnahme
nannte das zuständige Jugendamt
zunächst nicht. Das Elternpaar leug-
net den Holocaust und hat etliche
Hakenkreuze in seinem Haus.
Grippewelle
in der Schweiz
Epidemischer Schwellenwert überschritten
BERN – In der Schweiz herrscht
eine Grippe-Epidemie. In der
zweiten Woche 2009 wurden 161
Verdachtsfälle pro 100 000 Ein-
wohner verzeichnet.
Dieser Wert liegt jetzt deutlich über
dem nationalen epidemischen
Schwellenwert von 48 Fällen pro
100 000 Einwohner. Fast alle Regi-
onen des Landes verzeichnen eine
weitverbreitete Grippeaktivität. Le-
diglich eine erhöhte Grippeaktivität
gibt es in den Kantonen Bern, Frei-
burg und Jura, wie am Mittwoch das
Bundesamt für Gesundheit (BAG)
auf seiner Webseite bekannt gab.
Erstmals in diesem Winter
Auf 1000 Arztkonsultationen ka-
men in der zweiten Jahreswoche im
Rahmen des Sentinella-Meldesys-
tems 17 Grippeverdachtsfälle. In
der ersten Jahreswoche waren es
9,6 Fälle auf 1000 Arztbesuche ge-
wesen, hochgerechnet 63 Ver-
dachtsfälle pro 100 000 Einwohner.
Damit wurde der Epidemie-Grenz-
wert erstmals in diesem Winter
überschritten.
Nun ist es offiziell: In der Schweiz
geht eine Grippewelle um.
Skycar Ein Abenteurerteam aus Gross-
britannien ist am Mittwoch mit einem flie-
genden Auto von London in Richtung Tim-
buktu abgehoben. Die Gruppe will auf dem
Weg nach Westafrika eine Strecke von 6000
Kilometern zurücklegen – teils am Boden
und teils in der Luft.
Eine neuseeländische Leihwagenfirma ver-
langt von der Familie eines Toten 1000 Eu-
ro für einen verlorenen Autoschlüssel. Der
junge Mann wurde zusammen mit seinem
Bruder unter tonnenschwerem Gletschereis
verschüttet – in seiner Hosentasche hatte er
den elektronischen Schlüssel des Mietautos.
Schliesslich müsse das Auto abgeschleppt
und der Schlüssel ersetzt werden, argumen-
tiert der Vermieter. Ein Unbekannter be-
glich am Mittwoch die Rechnung, um der
Familie zu helfen und die Debatte zu been-
den.
ZU GUTER LETZT
NEWSMIX
Vater trat für Sohn an
OKINAWA – Aus Furcht, sein 20-jähriger
Sohn könne durch das Examen rasseln, ist
ein 54-jähriger Vater für diesen angetreten.
Obwohl sich der Japaner sogar Dauerwellen
machen liess, um seinem Filius ähnlich zu
sehen, wurde er enttarnt.
Kleider von vermisstem
Kind entdeckt
PADERBORN – Nach dem Verschwinden
der achtjährigen Kardelen aus Paderborn
verdichten sich die Hinweise, dass dem
Kind etwas zugestossen ist. Am etwa 60 Ki-
lometer entfernten Möhnesee im Sauerland
wurden am Mittwoch mehrere Kleidungs-
stücke des Kindes gefunden. Die Eltern hät-
ten Teile der gefundenen Kleidung identifi-
ziert, sagte ein Polizeisprecher.
Polizei fasst Mafiaboss
ROM – Der am Montag kurz vor seiner
Festnahme geflüchtete Mafia-Boss Giusep-
pe Setola ist nun doch gefasst worden. Die
italienische Polizei nahm den 38-Jährigen
am Mittwoch in Mignano Montelungo in
der Nähe von Neapel fest. Setola steht auf
der Liste der gefährlichsten Mafiosi Italiens.
Er soll das bewaffnete Kommando des Ca-
salesi-Clans angeführt haben, das im ver-
gangenen September in der Nähe von Nea-
pel sechs Afrikaner ermordet hatte.
Neuer Kinder-Sexskandal
FREIBURG – Die Freiburger Justiz muss
sich erneut mit einem Fall von sexuellen
Handlungen unter Jugendlichen befassen.
Gegen 15 Burschen im Alter von 14 bis 18
Jahren wurden Strafuntersuchungen eröffnet.
Die zwei Opfer sind 14-jährig. Nach ersten
Erkenntnissen aus der Untersuchung gehe es
um sexuelle Handlungen zwischen den Mäd-
chen mit ihnen bekannten Jugendlichen.
US-Finanzberater
inszeniert eigenen Tod
HARPERSVILLE – Offenbar um
drückenden Geldsorgen und privaten
Problemen zu entkommen, hat ein
Geschäftsmann in den USA ver-
sucht, seinen eigenen Tod bei einem
Flugzeugunglück zu inszenieren.
Wie die Polizei mitteilte, meldete der
38-Jährige aus seinem Kleinflugzeug
einen Notfall, sprang mit dem Fall-
schirm ab und liess die Maschine per
Autopilot weiterfliegen. Sie stürzte
später ab. Der Geschäftsmann habe
vermutlich einen genauen Plan aus-
geklügelt, um vor seinen finanziellen
Problemen zu flüchten, erklärten die
Ermittler. Doch der Plan misslang,
der Mann konnte verhaftet werden.
Huckepack Auf Mamas Rücken hat das Lisztäffchen einen
guten Ausblick. Das Tier kam vor drei Wochen im Zoo in Neumüns-
ter zur Welt.
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EPA
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AP
Kleider für jeden
Anlass stellte Victor
Dzenk in Rio vor.