WIRTSCHAFT
VOLKSBLATT
12 DONNERSTAG, 9. APRIL 2009
Keine Konsequenzen Die
Universität St. Gallen (HSG) hat sich von
den umstrittenen Äusserungen des Wirt-
schaftsethikers Ulrich Thielemann (Foto)
vor dem Deutschen Bundestag von Ende
März distanziert. Von weiteren Massnah-
men gegen Thielemann wird aber abgese-
hen. Dies teilten das HSG-Rektorat und der
Präsident des Universitätsrates, der St. Gal-
ler Erziehungsdirektor Stefan Kölliker, am
Mittwoch mit. Thielemann seien aufgrund
der Protokolle und der vorliegenden Fakten
keine schwerwiegenden Verfehlungen vor-
zuwerfen. Thielemanns kritische Aussagen
zum Schweizer Bankgeheimnis vor dem Fi-
nanzausschuss des Deutschen Bundestags
entsprächen nicht der Haltung der Universi-
tät St. Gallen, heisst es im Communiqué. Im
Interesse der Freiheit von Forschung und
Lehre werde jedoch von Massnahmen ge-
gen den Wirtschaftsethiker abgesehen.
Der Vizedirektor des HSG-Instituts für
Wirtschaftsethik hatte am 25. März in ei-
ner Anhörung vor dem Bundestags-Aus-
schuss in Berlin der Schweiz fehlendes
Unrechtsbewusstsein im Zusammenhang
mit dem Bankgeheimnis angekreidet und
gesagt, die Schweiz reagiere nur auf
äusseren Druck. Diese Aussagen wirbelten
viel Staub auf. (sda)
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Steuern ohne Steuern
Die Wirtschaftskammer ist gegen Steuererhöhungen
SCHAAN – Das Thema Steuern
beschäftigt derzeit die ganze Welt.
Da macht sich die OECD daran, die
sogenannten Steueroasen auszu-
trocknen, während viele der Steuer-
wüsten gleichzeitig damit beschäf-
tigt sind, mit Milliarden marode
Banken und Industriebetriebe über
Wasser zu halten. Dort folgt das
Thema Steuern auf dem Fuss, denn
irgendwann muss die Rechnung für
die staatlichen Stützungen präsen-
tiert werden. Und irgendwer muss
diese Riesensummen berappen –
wie es derzeit aussieht, werden es
die Steuerzahler sein.
Kleine brauchen Entlastung
Liechtenstein hat die Weichen für
eine Steuerreform gestellt. Ein Steu-
erpaket liegt im Entwurf vor. Schwer-
punkt dabei sind bessere Bedin-
gungen für die Wirtschaft. Die Steu-
erreform sollte, nachdem die Vorar-
beiten in den letzten Jahren gründ-
lich gemacht wurden, unbedingt in
diesem Jahr noch vom Landtag ver-
abschiedet werden, damit die Neue-
rungen für das Steuerjahr 2009 be-
reits zur Anwendung kommen kön-
nen. So wie die Steuerreform prä-
sentiert wurde, soll die Umstellung
des Steuerrechts nicht nur Steuerer-
leichterungen für private Steuerzah-
ler bringen, sondern auch für das Ge-
werbe und die Dienstleistungsunter-
nehmen. Wichtig für die Wirtschafts-
kammer ist, dass Ungleichheiten bei
der Höhe des Steuersatzes zwischen
Grossbetrieben und KMU aufgeho-
ben werden. Die kleinen und mittle-
ren Unternehmen brauchen steuer-
liche Entlastungen, denn der Preis-
druck ist in den letzten Jahren immer
stärker geworden.
In der Zeit gespart
Überall auf der Welt, wo der
Staat der Wirtschaft unter die Arme
greifen muss, wird bereits heute
von kommenden Steuererhöhungen
gesprochen. Mit dem Geld, das bis-
her in steuergünstige Länder ge-
flossen ist und nun auf massiven
Druck in die Heimatländer zurück-
transportiert werden soll, lassen
sich die Milliarden-Löcher nicht
stopfen. Die meisten Länder, die
derzeit Stützungsprogramme für
bestimmte Wirtschaftszweige bas-
teln, verfügen nicht über entspre-
chende Reserven, sondern ver-
schulden sich weiter in die Zu-
kunft. Liechtenstein ist in der glück-
lichen Lage, dank umsichtiger Fi-
nanzpolitik in den letzten Jahren,
über einen ordentlichen Spar-
strumpf zu verfügen. Diese Reser-
ven sind in jenen Jahren angelegt
worden, in denen die Wirtschaft
florierte und viele meinten, es gehe
immer nur aufwärts. Heute erweist
sich die alte Regel wieder einmal
als richtig: «Spare in der Zeit, so
hast du in der Not!»
Bei den Ausgaben sparen
Allerdings muss dieses Sprich-
wort auch für den Staat und die Ge-
meinden gelten, wenn es darum ge-
hen sollte, ebenfalls etwas für die
Konjunkturbelebung zu tun. Ich
meine damit, dass die Gemein-
den vermeiden sollten, den
erst vor wenigen Jahren reduzierten
Steuersatz zu erhöhen. Wenn wir
von Reserven reden, die der Staat
und die Gemeinden angelegt haben,
dann meinen wir Rückstellungen
für Zeiten, wenn die Wirtschaft
nicht so gut läuft. Zuerst muss die
Ausgabenseite nach möglichen Ein-
sparungen abgesucht werden. Wenn
das nicht ausreicht, dann sollten
Reserven eingesetzt werden. Es gilt
zu verhindern, die Steuern zu erhö-
hen, denn Steuererhöhungen be-
schneiden die Konsum- und Investi-
tionsausgaben. Es muss uns gelin-
gen, das Staats-
schiff zu steu-
ern durch die
schwierige
Zeit, oh-
ne die
Steuern zu
erhöhen –
steuern oh-
ne (höhere)
Steuern!
Arnold Matt, Präsident der Wirtschaftskammer Liechtenstein.
FOTO
ZANGHELLINI
ZWISCHENRUF VON NOLDI MATT
Holz billiger
Holzmarktbericht für St. Gallen-Liechtenstein
BRUNNADERN – In der Ostschweiz
zeichnet sich eine spürbare Re-
duktion der Holznutzung in den
Wäldern ab. Die Nachfrage ist
rückläufig, die Preise sind deutlich
gesunken, wie die Waldwirtschaft
St. Gallen-Liechtenstein schreibt.
Hauptgrund für die zurückhaltende
Holznutzung in den Wäldern ist die
weltweit rückläufige Nachfrage
nach Schnittholz. An den internati-
onalen Märkten übersteige das An-
gebot die Nachfrage bei Weitem,
schreibt der Verband Waldwirt-
schaft St. Gallen-Liechtenstein im
Frühjahrs-Holzmarktbericht.
Der eingebrochene Schnittholz-
export in die USA zwinge viele
grosse Sägewerke im angrenzenden
Ausland, auf Alternativmärkte aus-
zuweichen. Weil gleichzeitig die
ausländischen Rundholzpreise sän-
ken, steige der Importdruck auf die
Schweiz. Deren Holzindustrie sei
zusätzlich durch den starken Fran-
ken benachteiligt.
Preiseinbruch in der Ostschweiz
Auch in der Ostschweiz sind die
Preise für Rundholz um 20 bis 35
Prozent gesunken. Diese nega-
tiven Preissignale hätten die Wald-
besitzer im Winter zu zurückhal-
tender Holznutzung veranlasst.
Zudem hätten die grossen Schnee-
mengen die Holzabfuhr behindert,
was das Angebot zeitweise knapp
werden liess.
Im Sommer wird in der Ost-
schweiz mit einer stark anzie-
henden Nachfrage nach frischem
Nadelrundholz gerechnet. Aller-
dings wird befürchtet, dass dann
zu wenig Holz vorhanden ist; dies
vor allem, wenn die Preise weiter
fallen. Tiefe Preise könnten dazu
führen, dass die Waldbesitzer ihre
Holzschläge ganz einstellten,
heisst es.
Zuverlässig liefern
Die Vermarktungsstelle Holz-
markt Ostschweiz AG in Brunna-
dern empfiehlt den Waldbesitzern,
die Sägewerke trotz tieferer Preise
zuverlässig zu beliefern. Andernfalls
bestehe die Gefahr, dass sie mangels
Rohstoff die Produktion einstellen
müssten. Zudem verfüge die Holz-
markt AG über langjährige Abneh-
mer im In- und Ausland. (sda)
Die Holzpreise sind wegen der geringen Nachfrage stark gesunken.
FOTO KEYSTONE