Liechtensteiner
VOLKSBLATT
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Donnerstag, 9. April 2009
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DI E TAGESZEI TUNG FÜR LI ECHTENSTEI N
Grossauflage
Ostern steht vor der Tür
Inland / 6 – 7
NEWSMIX
Abstiegsgipfel in Luzern
VADUZ – Der FC Va-
duz muss heute (19.45
Uhr) zum Abstiegsgip-
fel beim FC Luzern an-
treten. Noch trennt die
Mannschaft von FCV-
Teammanager Pierre
Littbarski als Vorletzter
vier Punkte von den In-
nerschweizern. Bereits
kommende Woche
(Samstag, 16 Uhr) gibt es im Rheinpark-
Stadion das «Rückspiel» zwischen den bei-
den Kellerkindern. Seite 19
Briefkästen in Brand gesteckt
MAUREN – In Mauren haben Unbekannte in
der Nacht von Dienstag auf Mittwoch Brief-
kästen angezündet. Dabei entstand Sachscha-
den, wie die Landespolizei mitteilte. (lpfl/red)
Schnee gefährdet Strassen
CHUR – Der viele Schnee in den Bergen
wird wegen frühlingshafter Temperaturen
zur Gefahr auf höhergelegenen Bündner
Strassen. In den nächsten Tagen muss mit
Sperrungen gerechnet werden. Die stärker
werdende Sonne lässt die Schneedecken in-
stabil werden, was zu Rutschen und Lawi-
nen führt. Besonders gefährlich ist die Lage
nach wärmeren Nächten. (sda)
Inland 2–9 Kultur 31+32
Ausland 10 Kino/Wetter 33
Wirtschaft 11–18 TV 34+35
Sport 19–25 International 36
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«Politische Listen»
Tschütscher kritisiert OECD-Richtlinien
VADUZ – An der Regierungsmedi-
enkonferenz beschwerte sich Re-
gierungschef Klaus Tschütscher
über «unklare» OECD-Richtlinien
– und geisselte die daraus ent-
stehenden Listen als «politisch».
«OECD kennt keine Steueroasen
mehr», titelte «Welt Online» – und
brachte damit auf den Punkt, was
viele Staaten bemängelten, nach-
dem die OECD gestern in der fran-
zösischen Hauptstadt Paris verkün-
dete, dass auf der zuvor arg ge-
fürchtetet schwarzen Liste nun kei-
ne Staaten mehr stünden.
«Unklare» Kriterien
Auch Regierungschef Klaus
Tschütscher kritisierte die OECD
an der gestrigen Regierungsmedi-
enkonferenz in Vaduz. Vor allem
deren Richtlinien, die zur Einstu-
fung auf der weissen, grauen oder
schwarzen Liste führen. Diese seien
– abgesehen von der Forderung,
dass jeder Staat 12 Abkommen ab-
geschlossen haben muss – «un-
klar». Und dass die schwarze Liste
so schnell so leer wurde, zeuge klar
davon, dass «die Listen politisch
sind», kritisierte Tschütscher.
Verhandlungstermine im April
Zudem gab der Regierungschef
weitere Verhandlungstermine be-
kannt. Demnach wird am 22. April
weiter mit Grossbritannien über ein
Abkommen zum Austausch von
Steuerinformationen und ein Dop-
pelbesteuerungsabkommen verhan-
delt. Über ein Betrugsabkommen
mit Deutschland wird zwei Tage
zuvor weiter diskutiert werden.
In diesem Zusammenhang be-
tonte Tschütscher erneut «die Ver-
handlungsbereitschaft Liechten-
steins – auch inhaltlich». (db)
FOTO
MICHAEL
ZANGHELLINI
Bergrestaurant Sareiserjoch
Nach 20 Jahren hören Reto und Waltraud Degen-
Bühler am Ostermontag auf – und werden sich
neuen Aufgaben widmen. Seite 5
Zurück zur Sachlichkeit
Bildungsreform: Weiteres Vorgehen beschlossen – Kritiker dürfen jetzt mitreden
VADUZ – Eine «gründliche und
breit angelegte Analyse» soll bis
zum Spätsommer zeigen, wie es
mit der Schulreform weitergeht.
Fest steht aber schon heute: Die
Diskussion muss sachlich bleiben.
• Daniel Banzer
Die Regierung hat aus dem Nein
zur SPES-Reform ihre Lehren ge-
zogen: Wie sie gestern in der Re-
gierungsmedienkonferenz bekannt
gab, will sie eine Analyse von
einem externen Institut erstellen
lassen, die aufzeigen soll, weshalb
das Volk SPES ablehnte und – vor
allem – was die Kritiker dazu be-
wog, zu eben solchen zu werden.
«Die Analyse soll möglichst gründ-
lich und breit angelegt werden»,
sagte Bildungsminister Hugo Qua-
derer. Namentlich sollen der Verein
für Bildungsvielfalt, der das Refe-
rendum ergriff, die Lehrer, das
Gymnasium und auch die Eltern in
die Analyse miteinbezogen wer-
den. Denn eine Bildungsreform
muss, wie Regierungschef-Stell-
vertreter Martin Meyer erklärte,
«von der deutlichen Mehrheit im
Land getragen werden».
Schulamt vorerst aussen vor
Zudem wurde unter dem Vorsitz
des Bildungsministers eine fünf-
köpfige Projektgruppe eingesetzt,
die den Prozess begleiten soll. Ge-
führt wird die Gruppe von Qua-
derer. Ergänzt wird sie durch die je-
weiligen Fraktionssprecher, Peter
Hilti aufseiten der VU und Jo-
hannes Kaiser für die FBP sowie je
ein Mitglied der beiden Grosspar-
teien. Wer die letzten Mitglieder
sein werden, steht noch nicht fest.
Dieses Vorgehen bedeutet für das
Schulamt, dass es zumindest in der
ersten Phase aussen vor bleibt.
Laut Quaderer soll die Analyse
«nach der Sommerpause vorlie-
gen». Eben diese Analyse sei «er-
gebnisoffen», wie der Bildungsmi-
nister betont, und «bildet eine
Grundlage für einen Entscheid der
Regierung über Ziele, Vorgehens-
modell und Projektorganisation der
zukünftigen Reform auf der Sekun-
darstufe I». Zusätzlich soll diese
Vorgehensweise dazu führen, «dass
die Diskussion versachlicht wird»,
wie Regierungschef Klaus Tschüt-
scher erklärte.
FBP zeigt sich zufrieden
Die Bürgerpartei sieht sich durch
dieses Vorgehen bestätigt. Es gebe
somit «einen neuen Prozess, und
alle sitzen mit im Boot», freute sich
Fraktionssprecher Kaiser. «Das Po-
sitionspapier der FBP aus dem Jah-
re 2006 ist heute aktueller denn je.»
Und Meyer ergänzte: «Dass alle
Zielgruppen einbezogen werden,
war uns ein wichtiges Anliegen.»
Übrigens: Gestern schon traf sich
Regierungschef Tschütscher mit
Vertretern des Vereins für Bildungs-
vielfalt, dem härtesten Gegner von
SPES I.
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Millionen gegen Krise
St. Gallen mit Millionen-Investitionen
ST. GALLEN – Um die Wirtschaft
anzukurbeln, erhöht der Kanton
St. Gallen seine Investitionen in
Gebäude, Strassen und Wasser-
bau. 260 Millionen Franken ste-
hen 2009 zur Verfügung.
Mit den Investitionen will die Re-
gierung die Binnenwirtschaft sta-
bilisieren, wie sie am Mittwoch
mitteilte. Auch die Gemeinden
dürften rund 100 Millionen Fran-
ken mehr in Bauprojekte pumpen
als noch im Vorjahr. Zudem betei-
ligt sich der Kanton an Program-
men des Bundes, etwa beim Aus-
bau der Bahninfrastruktur oder der
Förderung von energietechnischen
Sanierungen. Falls sich die Wirt-
schaftslage weiter verschlechtert,
will die Regierung zusätzliche kan-
tonale Massnahmen auslösen.
Die weltweite Abkühlung der
Konjunktur sei auch im Kanton St.
Gallen spürbar, hiess es. So hätten
die Arbeitslosigkeit und die Kurz-
arbeit in den vergangenen Monaten
stark zugenommen.
Die CVP begrüsste in einer Stel-
lungnahme das Konzept. Die Regie-
rung handle angesichts der Krise
überlegt und verfalle nicht in blinden
Aktivismus. Die SP hingegen sprach
von «zaghaften und unkreativen In-
vestitions-Auflistungen». (sda)
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Touristen zieht es weiterhin ins Land
Inland / 3
Neue Regeln für Hedgefonds
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