Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2009)

KULTURNEWS 
Donnerstag, 26. Februar 2009 Seite 27 
KULTURNACHRI CHTEN FÜR DAS RHEI NTAL 
Zwei Männer, eine Frau 
Proben für Vorpremiere von «Mondscheiner» im TaK haben begonnen 
SCHAAN – Seit letzter Woche ist 
das Theater Basel wieder zu Gast 
in Liechtenstein. Das Schweizer- 
deutsche dominiert damit die 
Bühne des TaK. 
Grund: Täglich wird für das neue 
Stück des erfolgreichen Schweizer 
Autors Andri Beyeler geprobt. Die 
Uraufführung des neuen Stücks ist 
eine Koproduktion zwischen dem 
Theater Basel und dem TaK, nach 
zwei Wochen Proben in Schaan 
wird es am 4. und 5. März hier 
voraufgeführt, bevor es am 20. 
März in Basel seine Uraufführung 
erfährt. Umgesetzt wird das Stück 
über drei junge Menschen im mo- 
dernen Beziehungsdschungel von 
einer hochbegabten jungen Truppe, 
allen voran die Liechtensteinerin 
Sarah Viktoria Frick und die bereits 
preisgekrönte Regisseurin Heike 
Marianne Goetze. Beginn der Auf- 
führungen ist jeweils 20.09 Uhr. 
Mondscheiner: 
Zwei Männer, eine Frau 
Drei junge Menschen in einer 
Stadt bewegen sich aufeinander zu 
und voneinander weg. Einer kommt 
nach langer Zeit wieder, er will je- 
manden besuchen, der ihm nahe- 
steht. Aber er zögert das Wiederse- 
hen hinaus, streicht durch die Stras- 
sen, strandet in der Kneipe – wer 
weiss, ob es ein Wiedersehen wird, 
wie man es sich ausmalt, so vertraut, 
so schön, oder fremd und enttäu- 
schend … der andere sitzt in seiner 
Küche, er hat nichts vor, oder viel- 
leicht doch, war da nicht ein Ren- 
dezvous – wie konnte er das verges- 
sen, nichts wie hin – in die Kneipe. 
Doch auf wen wartet er, für wen be- 
stellt er das zweite Bier und warum 
kennt er jeden einzelnen der Knei- 
peninsassen so haargenau? Die eine 
kellnert – routiniert, präzise, schein- 
bar unnahbar, und doch sieht sie sie 
alle, wie sie da sitzen, streiten, däm- 
mern, gaffen, wie sie winken – «ein 
Bier, bitte, hab Mitleid!» – sie aber 
steckt in einer Erinnerungsblase. 
Hochkarätige Besetzung 
Gespielt wird «Mondscheiner» 
von Martin Hug, Lorenz Nufer und 
Sarah Viktoria Frick. Die in Balzers 
geborene Schauspielerin brillierte 
nach ihrer Schauspielausbildung in 
Zürich bisher vor allem am Theater 
Essen. Ihre Darstellungen von 
Kleists Käthchen, dem Puck oder 
der Antigone des Sophokles ern- 
teten begeisterte Kritiken. «Frick 
trotzt ihren tragischen Figuren im- 
mer auch ein Stück widerspenstiger 
Prägung ab, stülpt es manchmal 
nach aussen mit druckvoller Kör- 
perlichkeit, hinter der sich doch 
Zartheit und Sensibilität verber- 
gen», schreibt Martina Schürmann 
in der «K. West»-Ausgabe vom Ja- 
nuar 2009. Sarah Viktoria Frick 
wird im Herbst diesen Jahres ins 
Ensemble des Wiener Burgtheaters 
wechseln. Martin Hug, der in Wet- 
zikon aufgewachsen ist und eben- 
falls in Zürich seine Schauspielaus- 
bildung gemacht hat, ist nach En- 
gagements in Deutschland und am 
Schauspielhaus Zürich seit 2001 
festes Ensemblemitglied am Thea- 
ter Basel. Er war bereits in der letz- 
ten Saison in «Minna von Barn- 
helm» im TaK zu Gast. Der gebür- 
tige Zürcher Lorenz Nufer machte 
seine Ausbildung an der renom- 
mierten Ernst-Busch-Schauspiel- 
schule in Berlin. Danach war er 
vier Jahre Ensemblemitglied bei 
den Münchner Kammerspielen und 
seit drei Jahren ist er festes Mit- 
glied des Ensembles Basel. 
Preisgekrönte Regisseurin 
In Szene gesetzt wird das Stück 
von Heike Marianne Goetze, 1978 
in Osnabrück geboren, die schon 
während ihrer Regieausbildung in 
Zürich mit sowohl physisch als 
auch textlich kraftvollen Inszenie- 
rungen, die ihren Spielerinnen und 
Spielern einiges abverlangen, auf 
sich aufmerksam gemacht hat. Für 
ihre Diplominszenierung, der sze- 
nischen Umsetzung des Romanes 
«Spieltrieb» von Juli Zeh, erhielt 
sie  2008 den Körber-Preis für Jun- 
ge Regie. Weitere Infos und Karten 
gibt es unter Tel. 237 59 69 bzw. 
per E-Mail an vorverkauf@tak.li 
sowie im Internet: www.tak.li. (pd) 
Das «Mondscheiner»-Team: Heike Marianne Goetze, Martin Hug, Sarah Viktoria Frick und Lorenz Nufer (v. l.). 
FOTO 
BRIGITT 
RISCH 
Was es heute 
Donnerstag auf 
den diversen 
TV-Kanälen zu 
sehen gibt 
TV / 31 
Heute Künstlergespräch im Kunstraum 
Kultur / 29 
Josef F.: «Unauffällig und höflich» 
Letzte / 32 
Holländischer Jazz Die Lime- 
house Jazz Band aus Holland gastiert 
morgen Freitag, den 27. Februar, im Jazz- 
keller Sargans. Türöffnung ist um 20 Uhr, 
Reservationen sind keine möglich. Das Kon- 
zert beginnt um 20.30 Uhr. Zu erwarten ist 
New-Orleans-Jazz vom Feinsten. In der 
Schweiz war die Band aus der Nähe von 
Amsterdam auch schon zu Gast. Seit 1965 
ist die Limehouse Jazz Band unterwegs. Im 
Bereich des traditionellen Jazz der 20er- 
und 30er-Jahre haben sich die sechs Band- 
mitglieder einen guten Namen gemacht. Die 
swingende Truppe begeistert durch ihre ex- 
treme Spielfreude. (pd) 
NEWSMIX 
TV-Serie «Battlestar Galactica» 
soll ins Kino kommen 
LOS ANGELES – Science-Fiction-Fans 
können sich auf eine Leinwandversion der 
TV-Hitserie «Battlestar Galactica» freuen. 
Das Hollywoodstudio Universal verhandelt 
mit dem Schöpfer der Serie, Glen A. Larson, 
um einen Spielfilm, den er schreiben und 
produzieren soll. Die TV-Version über den 
Kampfstern Galactica flimmerte erstmals 
1978 über die Bildschirme, als Folge des 
grossen Erfolgs von «Star Wars». Charaktere 
wie Adama, Starbuck und Baltar werden in 
der Filmversion beibehalten, aber der Film 
soll sich von der Serie grundlegend unter- 
scheiden. Die Original-Serie drehte sich um 
die letzten irdischen Überlebenden auf einer 
Planetenkolonie, die dem Angriff des Ro- 
botervolkes der Zylonen entgehen konnten. 
Sie machen sich auf die Suche nach dem ver- 
heissenen 13. Planeten namens Erde. (sda) 
Gemälde aus Fürstlichen 
Sammlungen im Louvre 
PARIS/VADUZ – Ferdinand Georg Wald- 
müllers Gemälde «Die unterbrochene Wall- 
fahrt» (1853, siehe Abbildung) und «Ruine 
des griechischen Theaters zu Taormina auf 
Sizilien» (1844) werden ab heute bis 18. Mai 
im Louvre in der Ausstellung «Waldmüller 
(1793–1865)» zu sehen sein. Es ist die erste 
monografische Ausstellung in Frankreich, 
die diesem grossen Meister des österrei- 
chischen Biedermeier gewidmet ist. Dass der 
zentrale Ausschnitt aus der «Wallfahrt» der 
Fürstlichen Sammlungen auch das Plakat- 
motiv des Louvre ist, mag noch zusätzlich 
auf die Bedeutung dieses Gemäldes in Wald- 
müllers Schaffen zu verweisen. (red/pd) 
Vertraute Farbformen 
Heute «Wasser/Farbe/Papier»-Vernissage 
SCHAAN – Heute Donnerstag 
steht im Schaaner DoMuS um 
19.30 Uhr die Vernissage von 
Hanni Schierschers neuer Aus- 
stellung auf dem Programm. 
Seit ihrer Jugend beschäftigt sich 
Schierscher mit Musik. Erst später 
kam die Kunst dazu. Seit Mitte der 
90er-Jahre hat sie Tusche, Tinte und 
Farbe für sich entdeckt und zusam- 
men mit Japanpapier und chine- 
sischem Reispapier zu einer eigenen 
Ausdrucksform geführt. So wie sie 
die einzelnen Blätter mit Farben be- 
arbeitet, macht sie es zu einem Spiel 
zwischen Bestimmen und Gesche- 
henlassen, Tun und Beobachten. 
Ganz ineinander verschwommen 
oder sich gegenseitig abstossend, bil- 
den sich Farbformen heraus, die dem 
Betrachter vertraut vorkommen. 
Vergleichendes Schauen 
Die durchwegs unbetitelten Pa- 
pierarbeiten von Hanni Schierscher 
liegen in ihrer Leichtigkeit sanft 
auf zwei grossen derben Tischen, 
die für die Ausstellung im DoMuS 
aufgebaut wurden und in deut- 
lichem Kontrast zur Zartheit der 
Blätter stehen. Die von Farbe zum 
Teil vollkommen durchtränkten Pa- 
piere laden zum Schauen ein und 
haben auf jede Entfernung etwas zu 
bieten. Immer abstrakt, verleiten 
sie aber auch zu vergleichendem 
Schauen. Ist da nicht vielleicht 
doch etwas Pflanzliches zu sehen 
oder ein Himmel, der Horizont? 
Jedes Blatt wirkt anders und sie 
«Bilder» zu nennen scheut man 
sich vielleicht auch. Sie haben et- 
was Gegenständliches, manche 
wirken schwer und dunkel, andere 
wieder leicht und luftig. Oft wellig 
und mit sichtbaren Falten sind sie 
auch schon von ihrer Oberfläche 
wie eigene Landschaften. Dass 
man sich selbst ein Bild machen 
muss von den Arbeiten Hanni 
Schierschers, diese Aussage trifft 
wohl kaum besser zu als bei dieser 
Ausstellung. 
Die Türöffnung ist um 19.30 Uhr, 
die Begrüssung durch Peter Illitsch 
und die einführenden Worte von 
Axel Jablonski zur Ausstellung von 
Hanni Schierscher beginnen um 20 
Uhr. Das Team vom Bereich Frei- 
zeit und Kultur der Gemeinde 
Schaan und die Künstlerin freuen 
sich auf zahlreiche Besucher bei der 
Eröffnung dieser Ausstellung. (pd) 
Arbeiten Hanni Schierschers sind ab heute im Schaaner DoMuS zu sehen. 
FOTO 
ZVG 
Bis 22. März geöffnet 
Die Ausstellung dauert vom 
27. Februar bis zum 22. März. 
Das DoMuS hat folgende 
Öffnungszeiten: Freitag von 
14 bis 20 Uhr, samstags und 
sonntags von 14 bis 18 Uhr, 
die Künstlerin ist während 
der Öffnungszeiten im DoMuS.
	        

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