\
0
mmmSmm
so I facettenreich
\ : :m
«Für gewöhnlichen Sex
braucht es uns nicht»
Die Beate-Uhse-Ero-
tic-Trends-AG lebt
von Produkten, die
die schönste Ne
bensache der Welt
noch schöner ma
chen. Ein Gespräch
mit Jan Brönni-
mann. Marketinglei
ter und Mitglied der
Geschäftsleitung.
sota: Jan Brönnimann. 280 Mil
lionen Euro Umsatz schreibt
der Beate-Uhse-Konzern im
Jahr 2004. Sex sells?
Jan Bmnnimann: Viele Leute
haben du; falsche Vorstellung,
mit Erotik verdiene man sich
eine goldene Nase. Dabei ver
dient man einfach dort gut.
wo gut gearbeitet wird. Sei
dies mit Lebensmitteln, sei es
mit Autos oder eben mit Ero
tik.
Eine Studie der Schweizer
Uni Fribourg stellt eine Zu
nahme der sexuellen Lustlo-
sigkeit fest. Grund: Alltags-
stress. Schlägt sich die 'Sex
krise in Schweizer Betten» im
Verkauf nieder?
Ich kann nicht bestätigen,
dass den Leuten die Lust ver
geht. Für gewöhnlichen Sex
braucht es uns eigentlich
nicht. Zu uns kommen Leute,
die sich um die Erotik
bemühen, sie intensivieren,
ausschmucken wollen. Dort
kommen wir /um Zug, dort
stellen wir ein steigendes Be
dürfnis fest.
Das Bedürfnis nach Liebes
hilfen ?
Das Grundverstandnis der
Ltotik hat sich m den letzten
lo Jahren verandeit. Weg
vom klassischen Sexsliop. 90
Prozent Videos Vibraloren
fertig, hin /um Lifestylegedan
ken. Unser Schwerpunkt liegt
auf Produkten, die da/u bei
tragen. Stimmung /u schaffen:
von raffiniert geschnittenen
Dessous über Massageole
bis zur Bettwäsche. Dei Anteil
Hardcore liegt weit unter 50
Prozent.
Wann kommt Mae.B in die
Schweiz, der Erotikshop spe
ziell für die Frau?
Mae B. wird in der Schweiz
nicht umgesetzt. Einerseits
sind wir nur Lizenznehmer von
Beate Uhse. unterscheiden
uns ganz stark von den Shops
des deutschen Markts, ande
rerseits haben wir das Kon
zept bereits vor fünf Jahren
ausprobiert. Das Ergebnis: Es
entspricht offenbar nicht dem
Marktbedurfnis. Unsere Erfah
rung: Frauen fühlen sich in
unseren Laden genauso wohl.
Je mehr Mischsortiment des
to mehr Frauen und Paare.
Das ist der natürliche Weg.
Paare sollen zusammen kom
men und gemeinsam wählen,
was zu ihrer Sexualität passt.
Unsere Hauptzielgruppe sind
die Paare.
Ist der Besuch im Erotikshop
heute noch eine Mutprobe?
Definitiv nicht. Heute ist dies
selbstverständlich. akzep
tiert. Ware es eine Mutproire.
wurden w.ir ehei an Lagen ge
hen. wo man nicht so genau
gesehen wird. Unser Laden
prinzip ist es aber, an Orte zu
gehen, wo viele Leute s'ind.
Also in die Innenstadt, m Ein
kaufszentren und nicht in Sei
tengassli oder in die Agglome
ration. Wir sind auch die ers
ten in der Schweiz mit offe
nen Geschäften.
Weshalb darf dann das Ver
kaufspersonal nicht mit den
Medien sprechen?
Ach. das ist die unternehme
rische Kontrolle. Die hat we
niger mit der Erotik an sich
zu tun. Das gibt es nicht nur
bei uns. Das werden Sie -
wahrscheinlich, zum Beispiel,
bei der Migros auch finden.
Abei grundsätzlich ist Erotik
et was Intimes, Privates.
Nichts, was man ums Ver
recken an die grosse Glocke
hangen mochte. Datenschutz
ist für uns ein wichtiges The
um. Darauf verwenden wir
sehr viel Energie. Anschau
licli gesagt: Es ist normal hin
zugehen, trotzdem braucht
der Nachbar nicht zu wissen,
dass man gerne in der SM
Ecke herumsteht.
Jan Brönnimann ist Marketingleiter
und Mitglied der Geschaftsleitung bei
Beate Uhse.
Zum Schluss - was finden
Sie persönlich erotisch?
Erotik hat für mich sehr viel mit
der Gemutslage, dem richtigen
Moment, der Musik, dem stim
migen Licht zu tun. Zu 90 Pro
zent-entsteht Erotik ja im Kopf.
Diesen Gedanken. Fantasien.
Bedurfnissen freien Lauf zu
lassen das macht Erotik aus.
Mit Jan Bronruf/hinn
spincli Dagmar Oe/tn
■M
v
"v»'
;IS
-
■V
■ .
Schwarz-Rot sind die "Sündigen» Farben der Beate Uhse. Auch beim
Shop am Stuttgarter Flughafen.
'tammsrnm
mm
i