SAMSTAG, 31. DEZEMBER 2005 blatt I WIRTSCHAFT 15
Liechtenstein
Drtttlandgütertransporte
CH-Frankreich genehmigungsfrei
VADUZ - Für Transporte zwischen Frank
reich und der Schweiz benötigten liechten
steinische Transportunternehmen bisher eine
Genehmigung des französischen Transport
ministeriums, welche vom Amt für Zollwcsen
ausgegeben wurde. Jedes Jahr musste die
Quote an Genehmigungen vom Amt für Zoll
wcsen in Frankreich neu angesucht werden.
Ab dem I. Januar 2(X)6 gehört dies der Ver
gangenheit an: Drittlandgütcrtransporte zwi
schen Frankreich und der Schweiz sind ab
diesem Zeitpunkt genehmigungsfrei.
Das französische Transportministerium
teilte dem Amt für Zollwesen mit, dass es im
Hinblick auf die bevorstehende Liberalisie
rung der Vorschriften zwischen der Schweiz
und den EWR-Staaten im Bereich des Güter
transportes bereits jetzt auf die Ausgabe eines
Drittlandkontingents für Transporte zwischen
der Schweiz und Frankreich durch Transport
unternehmen von EFTA/EWR-Ländern ver
zichtet. Folglich können ab dem I. Januar
2006 liechtensteinische Transportunterneh
men Gütertransporte zwischen der Schweiz
und Frankreich alleine auf der Grundlage der
Euro-Lizenz durchführen. Drittlandgenehmi
gungen für Frankreich, die solche Transporte
bis anhin inengenmässig beschränkten, sind
ab diesem Zeitpunkt nicht mehr erforderlich.
Meine Meinung: von Peter Lampert
Erhaltung der Arbeitsplätze
Aktive Wirtschaftspolitik muss auch Standortpolitik sein
Peter Lantpert, Unternehmer
Eine gute Nachricht erreichte uns
kurz vor Weihnachten. Bei einem
Treffen von Regicrungsvertrctcrn
mit der Unaxis Balzers AG bekräf
tigte die Konzernleitung, dass das
Unternehmen am Standort Balzers
und Trübbach festhalte. Eine lange
Zeit der Unsicherheit über die Er
haltung der Arbeitsplätze ist damit
vorbei. Mit Zuversicht können Be
legschaft und Regierung in die nä
here Zukunft blicken.
Im Frühsommer noch stand der
Weiterbestand von Unaxis auf der
Kippe. Niemand wusste nach dem
Einstieg von Investoren genau, wie
sich der Konzern in Zukunft ent
wickeln wird. Ich habe in einer Klei
nen Anfrage im Landtag die Proble
matik angesprochen, die sich mit
der möglichen Umstrukturierung
des Unaxis-Konzerns ergeben
könnte. Die Regierung hat mir da
mals zugesichert, dass sie alles
unternehmen werde, damit der
Standort Balzers und Trübbach er
halten werde. Mit der Erklärung der
Unaxis-Führungsspitze, den Stand
ort zu erhalten und keinen struktu
rell bedingten Personalabbau mehr
vorzunehmen, ist ein wichtiger
Schritt getan.
Die Regierung hat auf meine An
frage zu verstehen gegeben, dass
die Regierung auf die Entscheide
eines internationalen Konzerns kei
nen direkten Einfluss habe. Es hat
sich jetzt aber gezeigt, dass eine ak- .
tive Wirtschaftspolitik doch etwas
bewirken kann. Das Hightech-
Unternehmen Unaxis, das immer
noch den Namen Balzers in der Fir
menbezeichnung trägt, ist ein wich
tiger Arbeitgeber für unsere Re
gion. Vor allem hoch qualifizierte
Berufsleute finden dort seit Jahr
zehnten ein Tätigkeitsfeld. Unserer
Jugend wird die Möglichkeit gebo
ten, solche Berufe in einem Welt
konzern zu erlernen.
Positiv finde ich nicht nur die gu
te Nachricht. Positiv finde ich auch
die aktive Wirtschaftspolitik der
Regierung. Aktive Wirtschaftspoli
tik bedeutet heute nicht nur die An-
siedlung neuer Unternehmen. Viel
mehr muss auch etwas getan wer
den für die Erhaltung der bestehen
den Arbeits- und Ausbildungsplät
ze. Dabei erscheint mir wichtig,
dass diese Art aktiver Wirtschafts
politik nicht nur für grosse Unter
nehmen gilt. Ebenso wichtig ist die
Erhaltung kleiner und mittlerer
Unternehmen. Auf meine Kleine'
Anfrage antwortete die Regierung,
es sei «oberste Maxime, alles zu
unternehmen, dass die Arbeitsplät
ze hier in Balzers und Trübbach er
halten bleiben». Genauso müsste es
auch heissen, wenn ein kleiner Be
trieb in Schwierigkeiten ist.
Aktive Wirtschaftspolitik muss an
einer Vielfalt von kleinen und gros
sen Unternehmen interessiert sein.
Je vielfältiger eine Volkswirtschaft
aufgebaut ist, umso kräftiger ist sie,
um konjunkturelle Abschwächun-
gen zu überwinden. Gleichzeitig ist
die Vielfalt von Unternehmen die
beste Garantie für eine gut gehende
Wirtschaft in der Zukunft. Denn
wenn unsere Jugend aus einer Viel
zahl von traditionellen und moder
nen Berufen auswählen kann, bleibt
die vielfältige Wirtschaft am ehes
ten erhalten.
Schweizer Wirtschaft kommt in Fahrt
KOF-Konjunkturbarometer im Dezember auf höchstem Stand seit 2000
Drtttlandgütertransporte Schweiz-Frankreich :
Ab 1. Januar 2006 genehmigungsfei.
Bereits nach Inkrafttreten des Landver
kehrsabkommens im Jahre 2002 zwischen der
Schweiz und der Europäischen Union vertrat
das Amt für Zollwesen die Ansicht, dass da
mit auch der EWR-Drittlandverkehr mit der
Schweiz liberalisiert sein müsste. Österreich
ist dem Antrag Liechtensteins umgehend ge
folgt und hat die Drittlandbewilligungspflicht
für Transporte zwischen Österreich und der
Schweiz aufgehoben. Mit Frankreich haben
die diesbezüglichen Verhandlungen etwas
länger gedauert, konnten aber unter Einbezug
der Behörden in der Schweiz, des EFTA-Sek-
retariates und der zuständigen Dienste der ;
Europäischen Kommission zu einem positi
ven Abschluss gebracht werden. Für die .
rechtliche Verankerung in den betroffenen cu- <
ropäischen Vereinbarungen müssen noch die
Bilateralen Abkommen (Landverkehrsab-
kommen) zwischen der Schweiz und der Eu- i
ropäischen Gemeinschaft, das EWR-Abkom- ■
men und auch die EFTA-Konvention durch j
entsprechende Vereinbarungen und Beschlüs
se angepasst werden. Weitere Informationen: |
www.azw.llv.li. (pafl) j
Schweiz
Internetplattform Yellownet
stundenlang ausgefallen
ZÜRICH - Die Intemetplattform Yellownet
der Postfinance ist am Freitagmorgen wegen
technischer Probleme ausgefallen. Damit wa
ren über sechs Stunden lang keine Online-Zah-
lungen und Börsentransaktionen von Postkon
toinhabern möglich. Die Störung sei kurz vor
Mittag behoben worden, sagte Postfinance-
Sprecher Alex Josty auf Anfrage zu einem ent
sprechenden Bericht von «Radio 24». Der
Grund fiir den Ausfall des Systems sei ihm
nicht bekannt. Betroffen gewesen seien alle
650 (XX) Yellownet- Kunden, von denen niemant)
zu Schaden gekommen sei. Der Ausfall habe
sich auf Yellownet beschränkt. Zahlungen lin
den Postfilialen und in den Geschäften hätten
normal abgewickelt werden können, sagte Josty.
Auch die Postomaten funktionierten. (sda)
ZÜRICH - Die "Schweizer Wirt
schaft kommt immer schneller
in Fahrt. Das KOF-Konjunkturba-
rometer signalisiert fiir das
1. Quartal des nächsten Jahres
eine Beschleunigung des Wirt
schaftswachstums. Und die
Tendenz dürfte bis zum 2. Quar
tal anhalten.
Das KOF-Konjunkturbarometer sei
im Dezember weiter geklettert und
habe einen Stand von 1,36 erreicht,
teilte die Konjunkturforschungs
stelle KOF der ETH Zürich am
.Freitag mit. Dies ist der höchste
Stand seil dem Sommer 2(XX).
Auch die vergangenen Monate
liefen besser als bislang bekannt, so
dass die Forscher auch die letzten
Werte nach oben korrigierten. Im
November stieg der Wert demnach
auf 1,22 (zuvor: 1,12) und im Ok
tober auf 1,07 (1,01).
Industrie im Aufschwung
Die rosigeren Aussichten stützen
sich auf die jüngste Umfrage der
KOF in der Industrie. Diese zeige
eine Fortsetzung der vor einem
Monat beobachteten positiven Ten-
Rosige Aussichten fiir die Schweizer
denzen. Damals habe sich die Auf
wärtsbewegung im Bestellungsein
gang, Auftragsbestand und bei den
erwarteten Einkäufen für Vorpro
dukte verstärkt.
Das KOF-Konjunkturbarometer
weist in qualitativer Form auf die
Entwicklung der gesamtwirtschaft
lichen Wertschöpfung in etwa sechs
Monaten im Vorjahresvergleich
hin. Nicht berücksichtigt wurden
im Dezember-Barometer die Werte
aus Baugewerbe, Grosshandel und
der Haushaltsbefragung. Diese
werden erst in den nächsten beiden
Monaten einfliessen.
Prognosen im Wellental
Die KOF geht bislang von einem
Wachstum von 1,5 Prozent für die
Schweizer Wirtschaft im nächsten
Jahr aus. Damit ist KOF die pessi
mistischste der Konjunkturaugu
ren. Allerdings stammt die Progno
se von Anfang Oktober. Seither hat
eine Reihe von Ökonomen ihre
Prognosen angehoben, nachdem sie
wenige Monate zuvor noch nach
unten korrigiert hatten. Am optimis
tischsten blicken die Schweizeri
sche Nationalbank (SNB), die UBS
und das Lausanner Wirtschaftsfor
schungsinstitut Cr6a in die Zu
kunft, die für 2006 einen Konjunk
turanstieg von 2 Prozent erwarten.
Die Zürcher Kantonalbank geht
von 1,9 Prozent aus, während BÄK
Basel Economics und der Internatio
nale Währungsfonds (IWF) ein Plus
von 1,8 Prozent erwarten. Das
Staatssekretariat für Wirtschaft (Se-
co) und die Organisation für wirt
schaftliche Zusammenarbeit und
Entwicklung (OEDC) rechnen mit
einem Anstieg von 1,7 Prozent, (sda)
swiss-pllotenstreit hält an
ANZhiot:
Vertiandlungsmarattion
BASEL/BASSERSDORF - Die
Swiss und ihre Europa-Piloten ha
ben am Freitag weiterhin um. eine
Lösung im Streit über die Arbeits-
bedingungen gerungen. Nach ei
nem nächtlichen Verhandlungs
marathon lag am frühen Freitag
abend noch kein Resultat vor. Zu
vor hatten beide Seiten signali
siert, eine Einigung sei in Griffnä
he. Vertreter von Swiss Pilots, der
Gewerkschaft der ehemaligen
Grossair-Piloten, und dem Ma
nagement der Swiss-Tochterge-
sellschaft Swiss European Air Li
nes hatten vom (gestrigen) Don
nerstag um 17.00 Uhr bis am frü
hen Freitagmorgen Uber eine Lö
sung des Konflikts diskutiert, wie
Swiss-Sprecher Jean-Claude
Donzel auf Anfrage sagte. Am
Nachmittag wurden die Gesprä
che wieder aufgenommen, ohne
dass bis gegen 17.30 Uhr ein Re
sultat bekannt wurde. Die Diskus
sionen seien weiter im Gange,
sagte Donzel. Am Morgen hatte er
noch erklärt, es sei möglich, dass
am Nachmittag Uber ein Resultat
orientiert werden könne. Zuvor
hatte auch die Gewerkschaft
Swiss Pilots mitgeteilt, es bestun
den Aussichten auf ein Ergebnis
noch im Laufe des Freitags.
Die Lufthansa-Tochter Swiss
hatte die Piloten der ausgeglie
derten Europaflotte ultimativ auf
gefordert, bis morgen die heuen
Einzelarbeitsverträge mit ver
schlechterten ; Bedingungen zu
unterschreiben. Andernfalls wür
den sie Ende März entlassen. Die
Gewerkschaft Swiss Pilots protes
tierte gegen dieses Vorgehen und
drohte mit Streik. Mehr als 80
Prozent der Piloten der Europa
flotte sind laut Swiss Pilots zu
Kampfmassnahmen bereit. (AP)
Gesetz vom 1. September 2005 über Investmentunternehmen (IUG)
Liquidation von
UBS (□) Equity Fund - Europe
Einmalige Veröffentlichung
UBS Global Asset Management (Deutschland) GmbH, Frankfurt am Main als Kapitalanlagege
sellschaft kündigt hiermit den Kollektivanlagevertrag, unter Einhaltung der gesetzlichen Frist
von 13 Monaten gemäss § 38 Abs. 1 Investmentgesetz (InvG) i.V.m. § 21 Abs. 1 der Allgemei
nen Vertragsbedingungen mit Wirkung per 1. Februar 2007.
Grund dafür sind die stetigen Rücknahmen und das nur noch geringe Volumen des Anlage
fonds, welche eine effiziente und kostengünstige Verwaltung nicht mehr zulassen.
Ab dem 1. Februar 2007 wird die Ausgabe und Rücknahme von Anteilen von UBS (D) Equity
Fund - Europe eingestellt. Ab diesem Tag geht gemäss § 39 Abs. 1 InvG das Verfügungsrecht
über das Sondervermögen auf die Depotbank UBS Deutschland AG über. Diese hat gemäss §
39 Abs. 2 InvG die Liquidation über das Sondervermögen abzuwickeln und an die Anteilinha
ber zu verteilen.
Sämtliche durch die Liquidation von UBS (D) Equity Fund - Europe anfallenden Kosten werden
von Global Asset Management (Deutschland) GmbH übernommen. Die Anleger werden mittels
Publikation über den Liquidationserlös informiert.
Der Verkaufsprospekt, der vereinfachte Verkaufsprospekt, die allgemeinen und die besonderen
Vertragsbedingungen sowie: die Jahres- und Halbjahresberichte von UBS (D) Equity Fund -
Europe können während zehn Jahren nach Abschluss der Liquidation beim Vertreter in Liech
tenstein bezogen werden.
Frankfurt am Main und Vaduz, den 31. Dezember 2005
UBS Global Aaset Management
(Deutachland) GmbH
Zahlstelle und Vertreter in Liechtenstein
Liechtensteinische Landesbank
Aktiengesellschaft
Städtle 44,9490 Vaduz