Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

_ DONNERSTAG, 29. DEZEMBER 2005 VOLKS BLATT 
INTERNATIONAL 
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; Entführung im Jemen BERLIN/SANAA - Der frühere Staatssekre­ tär im deutschen Aussenministerium, Jürgen Chrobog, ist laut Medien mit seiner Frau und seinen drei Kindern im Jemen entführt wor­ den. Der 65-Jiihrige werde mit seiner Familie dort vermisst, erklärte Berlin gestern Mitt­ woch lediglich. Chrobog war unter der rot- grünen Regierung im Auswärtigen Amt tätig. Der hochrangige Diplomat hatte im August 2003 die Freilassung von 14 deutschen Saha­ ra-Touristen, in Mali erwirkt. Unter den insge­ samt 32 Gekidnappten waren auch 4 Schwei­ zer. Das Auswärtige Amt richtete am Mitt­ woch einen Krisenstab ein. (sda) Gary Glitter zahlt an mögliche Missbrauchsopfer HANOI - Der früjiere britische Popstar Ga­ ry Glitter hat 4000 Dollar Entschädigung an die Familien vietnamesischer Mädchen ge­ zahlt, die er sexuell missbraucht haben soll. Glitters Anwalt Le Thanh Kinh sagte gestern Mittwoch in Hanoi, Glitter habe den Familien einer Elfjährigen und einer Zwölfjährigen je 2000 Dollar gezahlt. Die Familien hatten sich zuvor bereit erklärt, sich in Briefen an das zu­ ständige Gericht dafür einzusetzen, den Fall einzustellen. Der 61-Jährige erhalte nach der Zahlung der Summe möglicherweise eine ge­ ringere Strafe, sagte der Anwalt. Sexuelle Handlungen mit Minderjährigen können nach vietnamesischem Recht mit bis zu zwölf Jah­ ren Haft bestraft werden. (AP) Uma Thunum mag keine brutalen Hirne HAMBURG - Trotz ihrer Mitwirkung in Tfc- rantino-Filmcn wie «Kill Bill» ist Uma Thur- man Icein Fan von harter Action. «Ich kann mir brutale Filme nkht ansehen/ Sie beein­ flussen meine Stimmung einfach zu stark», sagte die 35-Jährige der Zeitschrift «TV Mo- vie». Sie sei froh, dass in ihren neuen Filmen ' endlich mal kein Blut spritze. In «CouchgeflUs- temnimt sie eine neurotische Frau mit Hang zu jungen .Männern. Im Musical «The Produ- cere» singt und tanzt siesls schwedische Sek­ retärin. ~ (AP) 
Versäumnisse und Fehler Geiseldrama von Beslan - Tragödie hätte laut Bericht verhindert werden können MOSKAU - Das Geiseldrama von Beslan hätte nach Einschätzung eines Untersuchungsausschus­ ses des russischen Parlaments verhindert werden können. Dies geht aus dem Bericht hervor, der gestern Mittwoch in Mos­ kau veröffentlicht wurde. Wenn die Sicherheitskräfte den An­ weisungen zur Verschärfung der Si­ cherheitsvorkehrungen gefolgt wä­ ren, hätte der Terrorakt verhindert werden können, sagte der Aus­ schussvorsitzende Alexander Tor- schin in Moskau. Die Polizei habe Hinweise nicht beachtet, die auf ei­ nen bevorstehenden Terrorakt hin­ gewiesen hätten. Die regionalen Polizeikräfte hät­ ten vor dem ersten Schultag klare Anweisungen gehabt, die Sicher­ heitsvorkehrungen an und um Schulen zu verstärken. «Diesen Anweisungen wurde aber nicht nachgekommen», sagte Torschin. Fehleinschätzungen Laut Torschin war die Operation zur Befreiung der Geiseln auch von Unzulänglichkeiten und Fehlein­ schätzungen geprägt. Er beharrtc aber darauf, dass die Rebellen füf* das Ausmass des Dramas verant­ wortlich seien. Zudem sei Korrup­ tion unter den Sicherheitskräftcn nicht das entscheidende Problem gewesen. 
BIWer, die um die Welt gingen: Hunderte Kinder mussten beim Geiseldrama von Beslan ihr Leben lassen. Oppositions-freundlichc Jour­ nalisten hatten die Kommission als Versuch kritisiert, die Korrup­ tion unter Sicherheitskräften zu vertuschen. Russlands Präsident Wladimir Putin hatte die Einset­ zung der parlamentarischen Untersuchungskommission nach einem Treffen mit Müttern der ge­töteten 
Kinder im September an­ geordnet. Ober 
300 Tote Bei dem Geiseldrama in der rus­ sischen Kaukasus-Republik Nord- Ossctien waren Anfang September 2004 331 Kinder, Eltern und Lehrer ums Leben gekommen. Tsche­tschenische 
Rebellen drangen am ersten Schultag in die Schule ein und hielten 1100 Menschen drei Tage lang in ihrer Gewalt. Das Gei­ seldrama ging erst mit einem mas­ siven Einsatz von Armee und Elite­ einheiten zu Ende. Unter den Toten waren 186 Kinder. Hunderte Gei­ seln wurden verletzt. (sda) Gas-Streit schwelt weiter Noch keine Einigung zwischen der Ukraine und Russland im Gas-Streit KIEW/MOSKAU - Die Ukraine hat Russiand in dem seit Tagen hoch kochenden Gas-Streit mit dem Einschalten eines internationa­ len Gerichts gedroht Die Ukrai­ ne unterbreitete dem russischen Gasmonopolisten Gazprom einen Kompromissvorschlag. Sollte dieser Vorschlag abgelehnt werden, sehe sich die Ukraine be­ rechtigt, das internationale Schiedsgericht für Wirtschaftsstrci- tigkeiten in Stockholm einzuschal­ ten, sagte der ukrainische Minister­ präsident Juri Jechanurow am Mitt­ woch in Kiew. Die von Gazprom angekündigte Verfünffachung der Preise ab Januar lehnte Jechanurow erneut ab. «Die Vorschläge der Ukraine, um die Situation auf 
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am gestrigen Teg verschafften Demonstranten Ihrem Unmut gegen­ über der russischen Haltung mit Pretesten Luft. 
lisicrte Art zu lösen, liegen auf dem Tisch», sagte er. Verfünffachung der Preise Gazprom will die Preise ab Janu­ ar verfünffachen. Das Unterneh­ men begründet die Preiserhöhung von derzeit knapp 50 Dollar auf dann 230 Dollar für 1000 Kubik­ meter Gas mit der Abschaffung von Sonderkonditionen und dem Über­ gang zu international Ublichcn Handelsbedingungen. Energieminister Iwan Plaschkow verhandelte in Moskau mit seinem russischen Kollegen Viktor Christen- ko über die drohende Abschaltung der Gaslieferungen zum neuen Jahr. Die Gespräche wurden am gestrigen Abend ergebnislos vertagt. (sda) ANZEIGE J J ; • j'f i 
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Streit beigelegt Tarif streit in New York beendet NEW YORK - Fünf Tage nach dem Ende des U-Bahn-Streiks in New York haben sich die Tarif­ partelen auf einen neuen Ver­ trag geeinigt Der am Dienstagabend vom Präsi­ denten der Transportarbeiterge­ werkschaft, Roger Toussaint, ver­ kündete Abschluss sieht Lohnerhö­ hungen 
in Höhe von 10,9 Prozent Uber drei Jahre vor. Allerdings müssen die Beschäftigten künftig einen Beitrag in Höhe von 1,5 Pro­ zent ihres Lohns zu ihrer Kranken­ versicherung leisten. Die Verkehrsbehörde (MTA) ver­ zichtete darauf, das Rentenein­ trittsalter von 55 Jahren für neue Beschäftigte anzuheben oder von 
diesen höhere Zuzahlungen in die Rentenversicherung zu fordern. Bürgermeister Michael Bloomberg lobte beide Seiten für die Beile­ gung des Tarifkonflikts und dankte den New Yorkern «für ihre Geduld und Kooperation während drei sehr schwieriger Tage». Busse und Bahnen in New York standen von Dienstag bis Freitag still, Millionen Pendler waren be­ troffen. Der Stadt entstanden nach Angaben von Bürgermeister Bloomberjg Einnahmeverluste in Höhe von einer Milliarde Dollar. MTA und die Gewerkschaft, die 33 700 Mitglieder vertritt, einigten sich nach dem Abbruch des Streiks auf die Wiederaufnahme der Ver­ handlungen. (AP) 
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. X Erfolgreicher Start von Testsatellit MOSKAU - Die europäische Raumfahrt hat mit dem erfolgrei­ chen Start 
des ersten Testsatelli­ ten den Aufbau ihres Naviga­ tionssystems Galileo begonnen. Eine russische Sojus-Trägerrake- te 
transportierte «Giove-A» ins All, Der Testsatellit wurde am ges­ trigen Morgen vom. Weltraum­ bahnhof Baikonur in Kasachstan in eine Umlaufbahn in 23 000 Ki­ lometern Höhe geschossen. Am Nachmittag absolvierte er erfolg­ reich eine FunktionsprUfung. «Wir haben erste Signale erhal­ ten», sagte Alain Fournier-Sicre von der europäischen Raumfahrt­agentur 
ESA. Projektleiter Javier Benedicto erklärte in Baikonur sieben Stunden nach dem Start, die Mission sei besser verlaufen als erwartet, (sda)
	        

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