Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

DONNERSTAG. 29. DEZEMBER 2005 VOLKS| 
JAHRESRÜCKBLICK 21 INTERNATIONAL Terror kommt nach London 7. Juli - Bei Terror­ anschlägen auf drei U-Bahn-Züge und einen Doppeldecker­ bus in London wer­ den 56 Menschen getötet und rund 700 verletzt. Als Täter werden islamische Extremisten vermutet. Die Bluttat überschat­ tet den G8-Gipfel in Schottland; Premiermi­ nister Tony Blair eilt nach London; Bomben im Ferienparadies 23. Juli - Bei der Explosion mehrerer Bom­ ben im ägyptischen Badeort Sharm al- Sheikh werden mindestens 64 Menschen ge­ tötet. Die Anschläge richten sich gegen ein Hotel, ein Cafe auf dem alten Markt und die Strandpromenade. Die Polizei nimmt 20 Ver­ dächtige fest. Die Anschläge, zu denen sich zwei islamistische Gruppen bekannten, wur­ den international verurteilt. Die IRA legt die Waffen nieder 28. Juli - Fünf Jahre später als ursprünglich vorgesehen, kündigt die Irisch-Republikani­ sche Armee (IRA) in Nordirländ die Einstel­ lung ihres bewaffneten Kampfes an. Rechtsextreme auf dem Rütii 1. August - Am Nationalfeiertag schreien auf dem Rütli hunderte Rechtsextreme Bundespräsident Schmid nieder und beleidi­ gen ihn. In der übrigen Schweiz feiern Hun­ derttausende die Eidgenossenschaft und 
ge­ messen bei Sonnenschein das verlängerte Wochencnde. Im ganzen Land priesen Red­ ner die Willcnsnation. Bei der Explosion ei­ nes selber vorbereiteten 1.-August-Feuers stirbt ein 18-jähriger Mann in Entlebuch. J "... . 
JULI tri Gaza-Abzug begoßen 15. August - Im Gazastreifen beginnt der is­ raelische Abzug mit der Aufforderung an die Siedler, ihre Häuser innerhalb von 48 Stun­ den freiwillig zu verlassen. Jugend feiert in Köln 16. August - 200 000 Menschen nehmen an den Auftaktgottesdiensten des Weltjugend­ tags in Köln teil. Das sechstägige Fest der katholischen Kirche steht unter dem Motto: «Wir sind gekommen, um ihn anzubeten.» «Katrina» hinterlässt Bilder des Grauens 1. September - In der vom Hurrikan «Katri­ na» zerstörten Stadt New Orleans bricht die öffentliche Ordnung zusammen. Es kommt zu Plünderungen und Kämpfen mit bewaff­ neten Banden. Zahllose Menschen müssen ohne Wasser, Nahrung und medizinische Versorgung auskommen. Die Behörden ver­ muten, dass mehrere tausend Menschen ums Leben gekommen sind. Seilbahnunglück fordert Tote 5. September - Bei einem tragischen Seil­ bahnunglück im Tiroler Ötztal kommen neun deutsche Touristen ums Leben, unter ihnen sechs Kinder. Ein Transporthubschrauber verliert auf dem Weg zu einer Bergstation im Gletschcrskigebiet von Sölden einen 750 Ki­ logramm 
schweren Betonkübel, der eine Gondel trifft und in die Tiefe reisst. 
LETZETUNNEL Neuplanung Ist fix & Juli - Das Letzetunnel-Pro- jekt soll neu geplant werden. .Dies kündigt Vorarlbergs Ver- kehrslandesrat Manfred Rein tut: Anlass. dazu gab die von der ^Liechtensteiner Regierung ver­ anlasste neuste Letzetunnel- Studie. Bereits am 17: Juni ora­ kelten die «Vorarlberger Nach­ richten^ dass die von der Re­ gierung des Fürstentums zur Verkehrsproblematik im Raum Feldkirch und zum Bau des Let­ zetunnels in Auftrag gegebene Studie neue Diskussionen entfa­ chen 
dürfte. Der Zeitung zu­ folge wird in diesem Bericht ei­ ne l/mfahrung der Stadt Feld­ kirch «zur Erhöhung der Ver­ kehrs- und Stadtqualität» als sinnvoll erachtet, zugleich aller­ dings würden darin eine ganze Reihe flankierender Massnah­ men gefordert. Rein schliesst nicht aus, dass die Ergebnisse der Studie zu einer völligen Neuplanung führen können. S. D. Erbprinz Alois ruft erneut zu Reformen auf 15. August - Der erste Staatsfcicr- tag nach der Amtsübernahme von S. D. Erbprinz Alois wird - anders als gewohnt - durch nasskaltes Wetter beeinträchtigt. Dennoch kommen überraschend viele Leute zur Feldmesse und zum Apdro nach Schloss Vaduz. In ihren An­ sprachen am Staatsakt unterstrei­ chen sowohl S. D. Erbprinz Alois wie auch Landtagspräsident Klaus Wanger die Notwendigkeit von Re­ formen. Trotz Regens und ungewöhnlich kühler Temperaturen um 10 Grad drängen sich nach der Feldmesse wieder gegen 3000 Personen in den Schlossgarten. Zuvor wurde in den Ansprachen am Staatsakt ein­ mal mehr betont, dass sich Liech­ tensteins Bevölkerung Reformen stellen muss. «Lasst uns einen Staat schaffen, in dem so weit wie 
Reformierte Matura 1. Juli - Erstmals können 73 Ma- turae und Maturi - nach reformier­ ter Oberstufe - am Ende der sieb­ ten Stufe ihr Maturazeugnis aus den Händen von Maturakommis­ sions-Präsident Lothar Ritter im Gemcindesaal Eschen entgegen­ nehmen. AUGUST möglich der Einzelne und so wenig wie möglich der Staat für den Ein­ zelnen die Entscheidungen trifft oder treffen muss», sagt Erbprinz Alois. Liechtenstein gehe es zwar noch gut, aber in der heutigen Zeit der Veränderungen müsse man sich den Herausforderungen stellen, die in verschiedenen Bereichen gros? ser geworden seien, mahnte der Erbprinz. S. D. Alois sagt, der Staat könne nur Sicherheit garan­ tieren, wenn er stark sei und die notwendigen Mittel habe. Liechtenstein braucht nach Aus­ sage des Erbprinzen «ein einfa­ ches und transparentes Steuer- und Finanzsystem, das uns den Blick für die notwendigen Refor­ men zu einem starken Staat er­ leichtert. Wir sollten dabei den Mut haben, uns für das beste und modernste Steuer- und Finanzsys­ tem zu entscheiden, das auch die volkswirtschaftlich richtigen An­ reize setzt.» 
Maristen-Maturapreise erhalten: Isabelle Ochri, Nathalie Bierreth, Manuela Frommelt. Fröhlich die Stimmung irrt festlich dekorierten Saal. Rektor Josef Biedermann heisst die erfolgreichen Maturan- dinnen und Maturanden, Angehöri­ ge, Lehrpersonen, alle an diesem Festabend Beteiligten willkom­ men. Er betont an die Maturandin-nen 
und Maturanden gerichtet: «Es war eine lange Zeit - dankbar schauen wir darauf zurück.» Her­ bert Rüdisser von der Elternverei­ nigung würdigt das vielseitige En* gagement, gratuliert, überreicht Geschenke. Musikalische Inter­ mezzi von Johannes Uthoff und Karl Marxer setzen einen besonde­ ren Akzent. HOCHWASSER nMM mCN WIlireM-ani 
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1 Rüfen eihgespenfc,Sie fjtaäeft nach den Rüfeabgängep in einer Wegmacheifaütte und Unterschlupf und*können wötd- ayfin derWärmederHÜtte die Nacht des Unwetters yerbrin-r#> gen. SEPTEMBER Nach 21 Jahren Grundsteinlegung für Hohes Haus J. September - 21 Jahre, nachdem der Landtag sich für ein neues Ge­ bäude ausgesprochen hat, und 7 Jahre, nachdem grünes Licht für den Ver­ pflichtungskredit gegeben wurde, erfolgt die Grundsteinlegung für das neue Landtagsgebäude. Die Eröffnung ist für das Frühjahr 2007 geplant. Neben zahlreichen Landtagsabgeordneten und weiteren Persönlichkeiten freut sich Landtagspräsident Klaus Wanger bei der Grundsteinlegung, dass mit diesem symbolischen Akt nun ein weiterer grosser Schritt auf dem Weg zum eigenen Landtagsgebäude gemacht werden kann. Im Rah­ men der Grundsteinlegung werden schliesslich für die Nachwelt im nord­ östlichen Eckpfeiler der Eingangshalle des Hohen Hauses verschiedene Dokumente, darunter eine Urkunde sowie auch ein «Volksblatt»-Exem- plar, eingemauert. 
Korrekturen im Sozialberelch notwendig 6. September - «Panik ist nicht angesagt, allerdings sind Korrekturen not­ wendig, um den gut ausgebauten Sozialstaat Liechtenstein erhalten zu kön­ nen», sagen Regierungschef Otmar HÜsler und Sozialminister Hugo Qua­ derer bei der Präsentation der umfangreichen Analyse des Sozialstaates Liechtenstein. Ebenso wie zahlreiche andere Staaten sieht sich auch Liech­ tenstein einem zunehmenden Reformbedarf gegenüber, um die Staatsfi- nanzen im Lot halten und das gut ausgebaute Sozialsystem aufrechterhal­ ten zu können. Um herauszufinden, was unternommen werden muss, damit unser Sozialstaat auch, in Zukunft funktioniert, hat die Regierung der Schaaner Soziologin Isabel Frömmelt den Auftrag erteilt, den Sozialstaat Liechtenstein, basierend auf den Entwicklungen der Sozialausgaben des Landes 1995 bis 2004, einer wissenschaftlichen Analyse zu unterziehen.
	        

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