Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

SAMSTAG, 2«. DEZEMBER 2005 
BLATTIKULTÜR 
39 KULTUR IN KÜRZE Pralles Festival-Programm LUZERN - Der Sommer-Aniass 2006 vom «Lucerne Festival» findet vom 10. August bis zum 17. September statt und widmet sich dem Thema «Sprache». Vom 1. bis zum 9. ApriJ werden am «Lucerne Festival Ostern» geistli­ che Musikstücke gespielt. «Lucerne Festival Sommer» hat gestern das Vorprogramm veröf­ fentlicht. 
Ein Schwerpunkt ist der Zyklus «Sprache», mit dem die facettenreiche Wech­ selbeziehung zwischen Text und Klang ausge­ leuchtet werden soll. Zum Zyklus gehören et­ wa Mahlers 8. Sinfonie, Werke von Schön­ berg, Weils Berliner Requiem oder Bernsteins Kaddish-Sinfonie. Erneut kommen in Luzern zahlreiche Werke zur Uraufführung, etwa von den beiden composers-in-residence HK Gru­ ber und Matthias Pintscher. Insgesamt werden am Festival 31 Sinfonie­ konzerte gespielt. Neben dem «Lucerne Fes­ tival Orchestra» treten fünf weitere Formatio­ nen als orchestras-in-residence auf: Das Phila­ delphia Orchestra, das Cleveland Orchestra, das Koninklijk Concertgebouworkest, die Wiener Philharmoniker und das San Francis­ co Symphony Orchestra. Bereits im April 2006 findet das «Lucerne Festival Ostern» statt. Zu hören sind Originalklangensembles wie der Concentus Musicus Wien, die Acca- demia Bizantina aus Ravenna, die belgische Petite Bande oder das Freiburger Barockor- chcster, Vokalensembles wie das Hilliard En­ semble und der Cantus Cölln oder das Sym­ phonieorchester des Bayerischen Rundfunks, das Verdis Missa da Requiem spielt. (sda) Woody Allen mag weiterhin in Europa drehen BERLIN - US-Regisseur Woody Allen (Bild) will mit seiner Arbeit vorerst nicht nach New York zurückkehren, sondern weiterhin in Europa fil­ men. Er habe vorerst nicht vor, wieder in seiner Hei­ matstadt zu drehen, sagte Allen in ei­ nem Interview mit der Tages­ zeitung 
«Die Welt». Nach «Match Po­ int», der kommende Woche anläuft, und dem darauffolgenden Film «Scoop», die beide in London entstanden sind, werde er noch einen dritten Film in Grossbritannien drehen, sagte Allen. Für die Zeit danach lägen ihm Ange­ bote aus Frankreich und Spanien vor. Der dreifache Oscar-Preisträger kritisierte die Regierung von US-Präsident George W. Bush scharf: «Wenn wir nun über von dieser Regierung angestiftete oder zugelassene Fol­ terungen hören, ist dies das Antiamerika­ nischste, was ich mir überhaupt nur vorstellen kann. Es widerspricht allen Prinzipien, die in meinem Land gelehrt werden.» Die Bush-Re­ gierung sei «eine der schlechtesten Regierun­ gen, die Amerika jemals hatte», sagte der 70- Jährige, 
der für seine Grossstadtfilme aus New York bekannt geworden war. (sda) Defizit belastet Scala ROM - Intendant Stephane Lissner muss im kommenden Jahr an der Mailänder Scala den Rotstift ansetzen. 5,7 Millionen Euro fehlen für die Finanzierung der Aktivitäten 2006, nachdem die Regierung die Ausgaben im Kul­ turbereich stark reduziert hat. Vor dem Auf­ sichtsrat des prestigereichen Theaters bekun­ dete Lissner, dass er im kommenden Jahr die Ausgaben um 2,5 Prozent reduzieren müsse, berichtete die Mailänder Wirtschaftszeitung «Sole 24 Ore» gestern. In drei Jahren sollen die Ausgabenkürzungen dann auf zehn Prozent ansteigen. Das Personal soll davon nicht be­ troffen sein. Nicht nur die Scala ist mit finan­ ziellen Schwierigkeiten konfrontiert. Auch die Intendanten anderer Opernhäuser beklagen sich. «Nach den Kürzungen im Kulturbereich, die die Regierung im Rahmen des Haushalts­ gesetzes 2006 beschlossen hat, ist die Verwal­ tung eines Opernhauses in Italien ein Ding der Unmöglichkeit geworden», kommentieren Opemleiter, die derzeit in Rom tagen, (sda) . J 
\ Im Zeichen von Amerika Passivkonzert .der Harmoniemusik Schaan im Rathaussaal Dia Mitglieder der Harmoniemusik Schaan haben sich für ihr Passlvkonzert - wie für jeden ihrer Auftritte - im Proberaum mächtig ine Zeug gelegt SCHAAN - «Die Vereinigten Staa­ ten bleiben, wie es scheint, un­ erreicht, wenn es darum geht, unsere Neugier zu wecken und wrach zu halten», schrieb der - amerikakritische - Philosoph Alexis de Tocqueville, der 1832 die USA bereiste. Auch die Harmoniemusik Schaan hat sich von der Neuen Welt faszi­ nieren lassen, wie am 26. Dezem­ ber um 20 Uhr im Rathaussaal Schaan zu hören sein wird. Amerika hat schon immer die Phantasie der Europäer, auch der Liechtensteiner, beflügelt: «Glück­ lich und gesund erreichte ich dieses Land, wo sich die Menschen nur als Menschen,-nicht nach ihrer Stellung achten, wo der freie Ge­ brauch der Kräfte das Leben leicht und das Fortkommen sicher macht», schrieb der Weinbaupio­ nier Alois Rheinberger, der 1848 aus Vaduz nach Illinois auswander­te. 
Die erste Hälfte des Passivkon- zerts im Rathaussaal widmet sich ganz dem Mythos Amerika. «üreatest country in the wortd» In der Suite «The Blue and the Gray», in dem Regimentsmärsche aus Nord und Süd anklingen, er­ innert Cläre Grundman an den Bür­ gerkrieg (1861 bis 1865), der das moderne Amerika mitgeprägt hat. Der Niederländer Kees Vlak schrieb 2004 eine «New York Over- turc», bei der er sich von Copland, Gershwin und Bernstein inspirieren liess. Anschaulich schildert sie ei­ nen Besuch in der Metropole, ein­ geleitet und beschlossen von einem Blick auf die Stadt aus dem Flug­ zeug. Der Europäer in New York wandelt durch den Battery Park, bestaunt das Gewusel der 5th Ave­ nue, hält Einkehr in der St. Patrick's Cathedral und taucht in die Har- lemer Jazzszene ein. Die «Suite of Old American Dances» tönt moder­ner 
als ihr Name vermuten lässt. Robert R- Bennett (1894 bis 1981), Arrangeur unzähliger Broadway- Musicals, liess sich 1949 von Mu­ sikfetzen, die ihm im «Electric Park» in Kansas City um die Ohren wehten, zu diesem wilden Stück anregen, das Modctänzc des 19. und 20. Jahrhunderts durchein- andcrwirbclt. Und mit John Philip Sousas (1854 bis 1932) berühmtem Marsch «Stars and Stripes Forever» kommt auch die patriotische Seite des «greatest country in the World* nicht zu kurz. Mingen Unterhaltungsmusik Die zweite Programmhälftc ge­ hört der jüngeren Unterhaltungs­ musik. Dave Brubecks Neunachtel­ wunder «Blue Rondo ä la Türk» entfaltet gerade im Blasmusik-Ar- rangement einen ganz besonderen Reiz, nicht nur in den Swingstellen. Dem unvergesslichen Ray Charles wird ebenso in einem intelligent 
gemachten Medley gehuldigt wie Frauenschwarm Udo Jürgens. Auch der Austropop kommt zu Ehren, wenn special guest Markus Beck, begleitet von der Harmoniemusik Schaan, als Extraschmankerl Rain- hard Fendrichs «Weus'd a Herz hast wi a Bergwerk» singt. (PD) ANZEIGE Walzerkönig erneut in Vaduz Ntsar' i ' • t-j.«• 
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Konzerterlebnis der aussergewöhnlichen Art dank Wächter Promotion Anstalt VADUZ - Als Johann Strauss jun. Mitte des 19. Jahrhunderts in den Wiener Tanzpalästen das Publikum berauschte, tat er dies mit seiner berühmten 12- Mann-Kapelle. Diese Tradition lässt die renommierte Produk­ tionsschmiede DaCapo - er­ weitert um Ballett und Sopran - mit dem «Wiener Johann Strauss Galakonzert» wieder aufleben. Am Dienstag, den 10. Januar 2006, ist die Produktion um 20 Uhr in Vaduz zu sehen. 
Das «K&K Salonorchester», das sich aus den besten Musikern der «K&K Philharmoniker» rekrutitrt, wird in Va­ duz für einen Ohrenschmaus sondergleichen sorgen. Nach dem erfolgreichen Konzert im Dezember 2004 bringt die Wächter Promotion Anstalt das «Wiener Jo­ hann Strauss Galakonzert» zum zweiten Mal nach Vaduz. Das Kon­ zert lässt einiges erwarten, gehört es doch zu einer ganzen Reihe erfolg­ reicher Produktionen von DaCapo. DaCapo gilt als einer der besten Produzenten und Veranstalter klas­ sischer Konzerte. Vor zwei Jahren war ebendieses «Wiener Johann Strauss Galakonzert» im ZDF- Sonntagskonzert zu sehen und am 10. Januar nun live in Vaduz. Das «K&K Salonorchester», das sich aus den besten Musikern der «K&K Philharmoniker» re­ krutiert, tritt in diesem einmaligen Galakonzert in die Fussstapfen je­ner 
legendären 12-Mann-Kapelle, an deren Spitze Johann Strauss Sohn 1844 im Hietzinger Casino Dommayer erstmals an die Öf­ fentlichkeit trat. Das «K&K» steht einerseits als Initialen für die Or­ chestergründer Matthias und La­ rissa Kendlinger, ist andererseits aber auch Anspielung auf den Re­ pertoireschwerpunkt des Klang­ körpers: Er liegt bei Werken, de­ ren Entstehung in der Zeit der kai­ serlich-königlichen Monarchie anzusiedeln ist, der Zeit von Jo­ hann Strauss Vater und Johann Strauss Sohn. Geleitet durch einen Stehgeiger Besondere Authentizität erreicht die Produktion durch den musikali­ schen Leiter Michael Landchek. Dieser spielt seit Jahren bei den 
Salzburger Festspielen und im Or­ chester der Wiener Philharmoniker. Landchck leitet das «Wiener Jo­ hann Strauss Galakonzert» in der traditionellen und anspruchsvollen Funktion eines Stehgeigers. Schon Johann Strauss Vater leitete sein Or­ chester mit der Geige in der Hand. Dennoch gilt Johann Strauss Sohn durch seine ausgeprägte Persönlich­ keit im öffentlichen Bewusstsein als Prototyp des Stehgeigers. Neben den bekanntesten Titeln aus der Hand von Johann Strauss Vater und Sohn (beispielsweise Tei­ le aus der Operette «Die Fleder­ maus») beinhaltet das anspruchsvol­ le Programm auch 
seltener gespielte Stücke, wie zum Beispiel von Josef Strauss, dem nicht minder talentier­ ten Bruder des Walzerkönigs. Die von der Wächter Promotion Anstalt, 
Vaduz, organisierte Veranstaltung «Wiener Johann Strauss Galakon­ zert» findet am Dienstag, den 10. Ja­ nuar 2006, im Vaduzer Saal statt. Be­ ginn ist um 20 Uhr, die Türen wer­ den um 19 Uhr geöffnet. VorverkautssteHeii • TrelT Vaduz, 00423 399 20 20 • Pro Colora Bendern, 00423 232 21 94 • WPA Vaduz, 00423 232 86 57 • TicTec Tickethotline Schweiz: 0900 55 222 5 (1 Franken/Minute) • TicTec Tickethotlinc Deutsch­ land: 01805 90 88 44 (0,12 Eu­ ro/Minuten) Ticketvorverkauf Österreich: • Raiffeisenlandesbank Vorarlberg, Rheinstrasse 11,6900 Bregenz, Te­ lefon: 0043 5574 405 223 •  www.ticketbox.at .  (Anzeige) r y.
	        

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