Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

SAMSTAG, 24. DEZEMBER 2005 BUKT? 
ISPORT 
29 FUSSBALL Matthäus vor Verlängerung Lothar Matthäus dürfte seinen Vertrag als Trainer der ungarischen Nationalmannschaft demnächst verlängern. «Wir haben uns mündlich auf eine Zukunft für die nächsten zwei Jahre geeinigt», sagte Matthäus im «Deutschen Sportfernsehen» (DSF). Die wei­ tere Zusammenarbeit bis 2008 sei aber noch nicht schriftlich fixiert, «weil es im ungari­ schen Fussball zur Zeit drunter und drüber geht». Dort sei eine «richtige Schlamm­ schlacht» im Gange. Erst wenn diese beendet sei, wolle er endgültig über eine Fortsetzung seines Engagements entscheiden. «Das sind natürlich Forderungen, die erst erfüllt werden müssen, bevor ich wirklich weiter die ungari­ sche Nationalmannschaft betreue», sagte der deutsche Rckordteamspieler. Obwohl in der deutschen Bundesliga der­ zeit drei Trainerposten vakant sind, wird Mat­ thäus 
bei Köln, Wolfsburg und Schalke nicht zu den Kandidaten gezählt. «Die Leute glau­ ben vielleicht nicht an mich, oder sie kennen mich nicht als Trainer», meinte Matthäus. Zu­ gleich aber betonte er: «Ich habe immer ge­ sagt, irgendwann bin ich wieder gern zurück in der Bundcsliga.» (id) Ronaldo und Zidane im «Spiel gegen die Armut» Zwei Allstar-Teams um Zinedine Zidane und Ronaldo haben mit einer Gala 48 783 Zu­ schauer in Düsseldorf begeistert. Die rrfit zahlreichen Weltstars gespickten Mannschaf­ ten boten den Fans am Donnerstagabend eine unterhaltsame Partie. Das Benefizspiel endete mit einem 4:2-Sieg für «Zidane und Friends». Die Einnahmen des «Spiels gegen die Armut» kommen einem Hilfsprogramm der Vereinten Nationen zugute. (si) Ein Spiel Stadionsperre Fiorentina muss das kommende Heimspiel in der italienischen Serie A gegen Chievo Ve­ rona am 15. Jänner auf neutralem Boden aus­ tragen. Nach wiederholten Ausschreitungen von Anhängern des toskanischen Klubs ver­ hängte die Disziplinarkommission der Liga eine Stadionsperre für ein Spiel. «Fans» hat­ ten am vergangenen Sonntag beim Auswärts­ match gegen Empoli (1:1) Gegenstände auf das Feld geworfen und dabei einen Ordner verletzt. Bereits Anfang Dezember war es beim Cup-Heimmatch gegen Juventus Turin zu Krawallen gekommen. Im Anschluss daran hatte Fiorentina-Präsident Delle Valle mit sei­ nem Rückzug gedroht, sollten sich derartige Ausschreitungen wiederholen. (id) Nuzzolo und Coly bleiben Raphael Nuzzolo (22) und Matar Coly (21) werden langfristig für Neuchätel Xamax spie­ len. Der Achte der Super League verlängerte die Verträge mit Mittelfeldspieler Nuzzolo und dem senegalesischen Stürmer Coly vor­ zeitig bis im Sommer 2008. Coly, bisher eine Leihgabe 
aus Lcns (Fr), hatte zuletzt mit spektakulären Toren aufgewartet. (si) Scharner teuerster Österreicher Seit Donnerstag heisst der teuerste Spieler Österreichs Paul Scharner. Der englische Pre- miere-League-Klub Wigan Athletic zahlte Brann Bergen die Transfersumme von 3,67 Millionen Euro, um den 25-jährigen Nieder­ österreicher bis 2009 zu verpflichten. Der Ver­ teidiger Scharner ist nach Emanuel Pogatetz (Middlesbrough) der zweite Österreicher, der in der Premier League unter Vertrag steht, (si) 
«Galaktische» Krise Real Madrid ist ein «Trümmerhaufen» - Heimniederlage gegen Santander MADRID - Real Madrids Vereinspräsident Florentino Pe- rez rauft sich die Haare und wirft verzweifelte Rücke in den Nachthimmel. Die Krise des spanischen Fussballrekordmeis- ters nimmt 
nach der t :2-Heim- niederlage am Mittwoch gegen den Aussenseiter Raching tan­ tander dramatische Züge an. Die Fans pfeifen die «Galakti­ schen» um David Beckham, Ronal­ do & Co 
aus. Aber sie wissen selbst nicht mehr, ob sie den Spielern, dem Trainer oder dem KlubcHef die Schuld für die Misere geben sollen. «Wenn wir nicht einmal daheim ge­ gen Santander gewinnen können, sollte man besser den Mund hal­ ten?), meinte Spielmacher Zinedine Zidane. Dabei hätte bei Real nach zwei Jahren ohne Titel in dieser Sai­ son alles anders werden sollen. Der Klub gab 80 Millionen Euro für neue Spieler aus, aber er steht nun vor einem Trümmerhaufen. «Diese Mannschaft ist eine Ruine», stellte das Sportblatt «Marca» fest. «Sic befindet sich in einem Abwärtsstru­ del, der in den Abfluss führt.» Auf Rang fünf zurückgefallen Real fiel mit der Heimschlappe in der Primera Division auf den fünf­ ten Rang zurück. Der Abstand zum Spitzenreiter FC Barcelona beträgt elf Punkte. Gegen Santander. war ein Sieg fest eingeplant, zumal der Abstiegskandidat fast alle Stamm­ spieler ersetzen musste. Aber schon zur Halbzeit führte Racings B-Elf 2:0. Ronaldo gelang noch der 
An- schlusstrefTer, aber zum Ausgleich rcichtc es nicht mehr. 
Das «waisse Ballett» (Im Bild Superstar Ronaldo) stolpert von einer Pleite zur nächsten. Für die Aufwiegelung der Fans macht Ronaldo die Medien verant­ wortlich. «Ein Teil der Presse ver­ sucht, einen Keil zwischen die Mannschaft zu treiben und schreibt über 
Gruppenbildungen in Brasilia­ ner; Spanier oder Engländer. Das ist alles falsch. Wir sind mehr ge­ eint als je zuvor, die Fans sollten diesen Geschichten keinen Glau­ ben schenken», forderte der dreifa­ che Weltfussbailer und dementierte auch Zeitungsmeldungen, wonach "er einen baldigen Abschied aus Ma­ drid plane. «Daran habe ich nie ge­ dacht. Ich will hier bleiben.» toswraa gnughl Das Gefährliche än der Krise ist, dass niemand einen Ausweg weiss. 
Die Trainer wurden schon häufig entlassen, sie geben sich quasi die Klinke in die Hand. Juan Ramon Lopez Caro ist der fünfte Coach in zweieinhalb Jahren. Er soll vorerst im Amt bleiben, auch wenn einzel­ ne Vorstandsmitglieder die Ver­ pflichtung des Serben Radomir Antic forderten. Aufbau gescheitert Schon vor Ende der Hinrunde müssen die «Königlichen» erken­ nen, dass ihr - mit viel Geld und grossen Hoffnungen begonnener - Aufbau einer neuen Mannschaft gescheitert, ist. Chefplaner Arrigo Sacchi erklärte seinen Rücktritt. Die Mängel liegen auf der Hund. Die Zeitung «El Pais» listet sie auf: Madrid gemeint, Paris gedrückt Olympische Sommerspiele 2012 durch Irrtum an London? SINGAPUR - London hat das Rennen um die Ausrichtung der Olympischen Spiele 2012 nach Ansicht eines IOC-Mitglieds nur durch einen Irrtum gewonnen. Ein Delegierter aus Griechenland habe bei der Abstimmung Anfang Juli in Singapur aus Versehen einen falschen Knopf bedient, sagte Alex Gilady, israelisches Mitglied des Internationalen Olympischen Ko­ mitees (IOC) dem Rundfunksender BBC. In der vorletzten Runde habe der griechische Delegierte Lambis Nikolau eigentlich für Madrid stimmen wollen, durch einen Feh­ ler jedoch das favorisierte Paris ge­ wählt. Ohne diesen Irrtum wäre es zu einem Gleichstand von jeweils 32 Stimmen zwischen der 
spani-Gaiu London jubelt« nach der Zusage. 
sehen und der französischen Hauptstadt gekommen, erklärte Alex Gilady. Was wäre, wenn... Bei einer neuerlichen Abstim­ mung hätte Madrid seiner Ansicht nach in jedem Fall den Sieg davon getragen und wäre dann an Stelle von Paris in der letzten Runde auf London gestossen. Wäre die fran­ zösische Metropole bereits in der vorletzten Runde ausgeschieden, hätten ihre Unterstützer am Ende nicht den Erzrivalen London ge­ wählt, sondern Madrid zum Sieg verholfen, sagte Gilady. Bei der Wahl in Singapur hatte sich Lon­ don in der Schiussabstimmung mit 54 zu 50 Stimmen gegen Paris durchsetzen können. (id) Doping als Basis für Rekorde Ehemalige DDR-Athletin will ihre Bestmarke nicht mehr BERLIN - Olympiasiegerin Petra Schneider will ihren deutschen Rekord über 400 m Lagen für ungültig erklären lassen. «Mein Rekord war von Doping beein- flusst», sagte die Chemnitzerin in der neuesten Ausgabe des ARD-Magazins «Kontraste». Die Bestmarke der ehemaligen DDR-Schwimmerin Petra Schnei­ der steht seit dem 1. August 1982 bei 4:36,10 Minuten. Schneider: «Mein Rekord ist nur noch ein Re­ kord der Vergangenheit. Ich möch­ te, dass die aktuelle Rekordlistc auf null gesetzt wird.» 1980 gewann 
Schneider bei den Olympischen Spielen in Moskau Gold über 400 m Lagen. Auch Ute Geweniger, Inhaberin des ältesten deutschen Schwimm- rekords, räumte laut Informatio­ nen des Senders Rundfunk Berlin- Brandenburg (rbb) gegenüber dem Politik-Magazin «Kontraste» ein: «Unsere Rekorde von damals sind auch auf dieser Basis entstanden.» Sic hatte am 4. Juli 1981 in Berlin Uber 200 m Lagen 2:11,73 Minu­ ten vorgelegt. Ihren eigenen Re­ kord wolle sie dennoch nicht strei­ chen lassen. «Meine Erfolge ba­ sieren nicht nur auf Doping, son­dern 
auch auf harter trainerischer Arbeit.» Doping genau dokumentiert Der Redaktion von «Kontraste» sollen zudem Forschungsberichte von DDR-Wissenschaftlern vorlie­ gen, in denen die Anabolika-Dosie­ rungen von zahlreichen deutschen Leichtathletik-Rekordhalterinnen detailliert protokolliert sind, in den Geheimpapieren der Sportwissen­ schaftler finden sich auch konkrete Daten Uber die Verabreichung von Anabolika unter anderem an die le­ gendären Sprinterinnen Marlies Göhr und Bärbel Wöckel. (id) 
«Real hat keine Aussenstürmer im Kader. Für Ronaldo oder Roberto Carlos gibt es keinen Ersatz. Stars (wie Zidane) altern. Die Abwehr ist seit fünf Jahren praktisch die­ selbe, obwohl sie nie besonders sattelfest war.» Die Fachpresse fordert von den Real-Oberen, schleunigst neue Spieler zu verpflichten. «Amen - und nun das Ganze wieder von vorne», gab «Marca» als Parole aus. Dabei liegt der letzte Neuauf­ bau gerade erst sechs Monate zu­ rück. Real läuft zunehmend Ge­ fahr; mit wachsender Nervosität eine Ex-und-hopp-Strategie'einzu- schlagen. «El Mundo» konstatier- te: «Der Klub ist ohne jede sportli­ che Führung.» (id) FORMEL 1 Das Geld bleibt In derYeigangenheit waren im­ mer wieder Spekulationen auf­ gekommen, Ferraris finanzieller Höhenflug sei vorbei. Auch nach dem Ausstieg des Sponsors Vo­ dafone mit Ende 2006 wird Fer­ rari nach Meinung seines Gene­ raldirektors Jean Todt in eint fi­ nanziell rosige Zukunft steuern/ «In den nächsten sieben Jahren werden wir, wie wir glauben; die maximal möglichen Einkünfte. haben», sagte der Franzose . der «Frankfurter Allgemeinen Zei­ tung». «So viel hatten wir in der Vergangenheit nie», behauptete der Chef von Rekordweltmeister Michael Schumääjer.' Vodafone unterstützt ab 2007 den Ferrari-Konkurrenten McLaren-Mercedes, der durch den neuen Sponsor auch die Ver­ pflichtung de« , Weltmeisters Fernando Alonso von Renault ab > der übernächsten 
Saison ermög­ lichte. Dass Vodafone in eipem Jahr bei Ferrari aus- und bei McLaren-Mercedes! einsteigt, hängt mit einem erweitertcn Ep- gagement 
des Hibäkkonzerns Philip Morris zusammen, «Esjst ein grösseres Abkommen. Das.. ist der Grund, warum ,wir Vodä-" fone nicht 
so viel bieten konn» ten», erklärte Tbdt. Zahlen woll­ te der ferrari-Geperaldirektqr^ nicht nennen! Doch trotz des seit dem 1. August in der Euipptyi-. sehen Union geltenden Tfebate-̂ werbeverbotts bezahlt der Ta- 
J bakkonzent ^jffeiui^tUch'mehr^ Angeblkhsolle 
dieSumme vpn ;: 65 Milli^ie^l)ol|ar^J^hrauf 90 Millionen 
EtoUar'i steigen, mutmasste die FAZ. 
(id)
	        

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