Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

SAMSTAG, 24. DEZEMBER 2005 B?A¥II 
WIRTSCHAFT 
22 INTERNATIONAL Gasprom gliedert übernommene Ölfirma Sibneft endgültig ein MOSKAU - Die grösste Firmenübernahme in der russischen Geschichte ist unter Dach: Der staatlich kontrollierte Gasförderer Gasprom hat die für rund 11 Mrd. Euro übernommene Ölfirma Sibneft endgültig eingegliedert. Zum neuen Sibneft-Präsidenten wurde Gasprom- Vizevorstandschef Alexander Rjasanow ge­ wählt, wie die Agentur Interfax am Freitag meldete. Die grössten Sibneft-Anteilseigner sind seit Ende Oktober Gasprom mit knapp 76 Prozent und der angeschlagene ölkonzern Ju- kos mit 20 Prozent der Aktien. (sda/dpa) Die 6000. Boeing 737 verkauft SEATTLE - Der US-Flugzeughersteller Boe­ ing vermeldet einen Rekord: Die 1916 gegrün­ dete Firma, die anfangs kleine Wasserflugzeu­ ge herstellte und in den letzten Jahrzehnten zum rührenden US-Unternehmen der L'uft- und Raumfahrt aufstieg, hat ihre 6000. Boeing 737 verkauft. Nie zuvor sind von einem Dü­ senverkehrsflugzeug so viele Exemplare be­ stellt worden. Erreicht wurde dieser Meilen­ stein durch eine Order der chinesischen Flug­ gesellschaft Xiamen Airlines über zehn Boe­ ing 737-800. Mit einer weiteren Order eines nicht genannten Kunden hat das Unternehmen damit bereits 6025 Boeing 737 verkauft. Die erste, damals noch 28,65 Meter lange und für 85 bis 99 Passagiere konzipierte Boeing 737- 100 erlebte ihren Jungfemflug am 9. April 1967. Erstkunde mit 30 Bestellungen war die Deutsche Lufthansa, die Einfluss auf die Ent­ wicklung und den Bau dieses zweistrahligen Kurz- und Mittelstreckenfiiegers genommen hatte. Ohne Drängen der Lufthansa, die früh- j zeitig für diesen Twinjet grosse Marktchancen j erkannte, hätte Boeing seinerzeit dieses Flug- 
j zeug noch nicht gebaut. (sda/dpa) ; | Microsoft und Google einigen sich im Streit um Mitarbeiter SEATTLE - Microsoft und Google haben ih­ ren Streit um einen Manager in gegenseitigem Einvernehmen beigelegt, wie Microsoft am Donnerstag mitteilte. Die drei beteiligten Par­ teien hätten eine Einigung erzielt und alle Fra­ gen zu ihrer Zufriedenheit gelöst, hiess es in der Erklärung vom Donnerstagabend. In dem Streit ging es um den Manager Kai-Fu Lee, der von Microsoft zu Google wechseln wollte. Google bestätigte die Einigung und verbreitete eine Erklärung von Lee, wonach auch er mit der getroffenen Vereinbarung zufrieden ist. Wie die Einigung aussieht, wollte aber nie­ mand mitteilen. Lee arbeitete seit 2000 für Mi­ crosoft und entwickelt^ dort die Suchtechnik von MSN mit, der Suchmaschine von Micro­ soft. Einen Wechsel von Lee zu Google wollte Microsoft nicht hinnehmen, weil Lee sich ver­ pflichtet habe, nicht 
zur Konkurrenz zu wech­ seln. Dagegen wiederum klagte Google, um Lee doch veipflichten zu können. Google wollte Lee in Örina mit der Leitung eines neu­ en Forschungszentrums beauftragen. (AP) 
Luxus-Marke braucht Geld USA WahMart muss zahlen SAN FRANCISCO - Der grösste Detailhan- delskonzem der Weit, Wal-Mait, mus$ seinen Mitarbeiteni Millionen zahlen. Der Grand: Wal- Mart bat Angestellten die Mittagspause verwei­ gert Die Juiy des Gerichts in Oaidand'im US- ' Bundesstaat Kalifornien hielt es (Ur erwiesen, dass Wal-Mart durch Druck seiner Manager oder explizite Verbote die Angestellten zum Ver­ seht Äuf ÜmeEaspause zwang. Damit habe Wal- Martein 20011p Kraft getretenes Gesetz gebro­ chen, das Unternehmen dazu verpflichtet, ScW^üatbeüetn Mittagspausen odcr einen fi- ^gleich dafilr zu gewähren, (sda) 
Ford hilft Jaguar mit Milliarden-Finanzspritze FRANKFURT - Der US-Autokon- nrn Ford hat seiner britischen Tochter Jaguar mit 1,2 Mrd. Pfund (2,75 Mrd. Fr.) unter die Arme gegriffen. Damit sollen die hohen Verlust und Abschrei­ bungen der Luxusmarke ausge­ glichen werden. Es ist das zweite Mal innerhalb von zwei Jahren, dass der weltweit zweitgrösste Autobauer der von schwachen Verkaufszahlen gebeutel­ ten Tochter Jaguar mit frischem Geld helfen muss. Jaguar hat 2004 einen Vorsteuerverlust von 430 Mio. Pfund verbucht. Auch 2005 wird das Unter­ nehmen nach Aussagen von Jaguar- Managern tiefrote Zahlen schreiben. Die Kapitalspritze werde von Ford in Form von Vorzugsaktien gewährt, sagte Jaguar-Sprecher Don Hume am Freitag. «Trotz anders lautender Gerüchte steht Ford zu Jaguar», füg­ te er hinzu. Spekulationen, Ford kön­ ne Jaguar womöglich verkaufen, hat­ te Europachef Lewis Booth bereits vergangene Woche dementiert. Dennoch dürfte die Baustelle Ja­ guar dem US-Konzern Kopf­ schmerzen bereiten, denn Ford kämpft auch bei seiner Kernmarke mit erheblichen Absatzproblemen vor allem auf dem Heimatmarkt Tommy Hilfiger geht an Finanzinvestor NEW YORK - Der US-Mode­ konzern Tommy Hilfigcr wechselt . für 1,6 Mrd. Dollar den Besitzer. Die Firma mit dem Logo in den US-Farben Blau, Weiss und Rot wird von dem britischen 
Invest-Jaguar 
benötigt finanzielle Hilfe von Mutter Ford: Im Bild der neue Jaguar «Liquid Sitver 4.2 V8 XK Coupe». USA. Ähnlich wie Konkurrent Ge­ neral Motors kündigte Ford bereits Stellenstreichungen an. Sei wird verfehlt Ford kaufte die traditionsreiche Luxusmarke 1989 für 1,6 Mrd. Pfund und kämpft seitdem darum, sie in die schwarzen Zahlen zu fuh­ren. 
Im vergangenen Jahr baute Ja­ guar in England 1150 Stellen ab und fuhr die Produktion zurück. Ford erwägt sogar den Verkauf des Jaguar-Stammwerks Browns Lane in Coventry, das es seit 1928 gibt. Das Ziel, 2007 die Gewinn­ schwelle zu erreichen, hat der Autobauer mit der zum Sprung 
an- TOMMY HILFIGER VERKAUFT menthaus Apax Partners gekauft. Darauf hätten sich beide Unter­ nehmen geeinigt, teilte Hilfiger am Freitag mit. Das Geschäft dürfte im Frühjahr 2006 abge­ schlossen sein. Der Modchcrstcl- Jer hatte sich im August selbst zum Verkauf angeboten, nachdem er monatelang mit einer Schwäche LAFV-GASTBEITRAG 
im US-Grosshandelsgeschiift zu kämpfen hatte. Erfolgreicher ist Hilfiger mit seiner Sport- und Freizeitkleidung in Europa und Asien. Tommy-Hiifigcr-Chef David Dyer zeigte sich zuversichtlich, dass durch die Übernahme die Marke gestärkt werden könne. Die Das Vorherrschende Paradigma Von Richard A. Werner, ProfitFundCom AG, Vaduz Teil 7 der Serialisierung des dem­ nächst auf Deutsch zu erscheinen­ den Werkes «New Paradigm in Ma- croeconomics» von Professor Ri­ chard A. Werner, Lehrstuhl für Internationale Bankwissenschaft an der University of Southampton. Japan hat sich in den 1990er-Jah- ren auf eines der umfangreichsten Programme zur fiskalischen Ex­ pansion in Friedenszeiten eingelas­ sen. Und wieder blieb die erwartete Wirkung aus. Wann immer die Staatsausgaben stiegen, ging die Wirtschaftsleistung des privaten Sektors in ähnlicher Grössenord- nung zurück, so dass die fiskali­ schen Eingriffe zu keiner Verbesse­ rung des Wirtschaftswachstums führten, ganz zu schweige denn zu einem 
«kick-start» (einer rasanten Beschleunigung) oder einem «puifip-priming» der Wirtschaft. Die Tatsache, dass weder ein Jahr­ zehnt gekennzeichnet von Zinssen- kungen auf Rekordniveau noch eine verschärfte fiskalische Expansion im gleichen 
Zeitraum der japanischen Wirtschaft auf die Beine verhalfen, bringt die traditionelle Ökonomie in Erklärungsnot. Es mag angehen, wenn Theorie und Wirklichkeit Uber ein oder zwei Jahre auseinander klaffen; demgegenüber kann mehr als eine Dekade eklatanter Leis­ tungsschwache trotz mustergültiger Stimulationsmassnahmen nur als ein Zcichen dafür gewertet werden, dass die Denkweise des «mainstream» mit schwerwiegenden Fehlern be­ haftet ist. Statt das dominante Para­ digma aber zu schwächen, verlieh 
das Versagen der Theorien, die die Nachfrageseite in den Vordergrund stellen, den extremen Vertretern un­ ter den neoklassischcn Ökonomen, also jenen, die der angebotsorien­ tierten Wirtschaftstheoric verpflich­ tet sind, neuen Rückenwind. Diese brachten zwei Argumente vor, von denen beide die Empfehlung ent­ halten, Japan müsse der Rezession mit tief greifenden Strukturrefor­ men in Form von Deregulierung, Liberalisierung und Privatisierung beikommen. Das eine Argument stützte sich auf die Annahme, dass . Volkswirtschaften stets auf dem Ni­ veau der Vollbeschäftigung operie­ ren. Da Faktoren der Nachfragesei­ te von derartigen Theorien per defi- nitionem vernachlässigt werden, kann ein Konjunktureinbruch nur dann erfolgen, wenn das Angebot an Produktionsfaktoren die Wirt­ schaftsleistung beschränkt. Mithin argumentierten diese neo­ klassischen Ökonomen, dass ein Mangel an Arbeitskräften (verur­ sacht durch demografische Proble­ me), unzureichendes Kapital oder eine Verschleppung der technologi­ schen Erneuerung die Ursachen für die 
japanische Rezession waren. Andernfalls, erklären sie uns, müss- te die Krise auf eine zu niedrige Produktivität zurückzuführen sein. Weil ein unzureichendes Angebot an Produktionsfaktoren oder nied­ rige Produktivität als Gründe für die Rezession angesehen wurden, suchte man die Lösung in Struktur­ reformen, die das Angebot an Pro­ duktionsfaktoren steigern und das 
setzenden Wildkatze als Marken­ zeichen inzwischen fallen gelassen. Auch die Absatzzahlen im laufen­ den Jahr sii)d wenig ermutigend: Im Kernmarkt USA verkaufte Ja­ guar in den ersten elf Monaten 15,5 Prozent weniger Fahrzeuge, in Eu­ ropa brach der Absatz sogar um 23 Prozent ein. 
(sda/reuters) britische Apax stach der Erklärung zufolge zwei andere Investment- firmen aus. Im Jahrcsvcrlauf ha­ ben die Aktien von Tommy Hilfi­ gcr an der Wall Street fast 50 Pro­ zent zugelegt. Am Donnerstag hat­ te die Aktie von Hilfiger an der New Yorker Börse beim Stand von 16 Dollar geschlossen. (sda) AN/.I ItiK Produktivitätsniveau heben sollen. Aus einem anderen Lager der neo­ klassischen Ökonomen war das Theorem der Wohlfahrtsökonomie zu vernehmen, dem zufolge nur ei­ ne deregulierte, liberaiisierte und privatisierte Wirtschaft, in der mi­ nimale Staatsintervention herrscht, effizient und produktiv sein kann. Da Japans Wirtschaftsstruktur von Regulierung; staatlichen Eingriffen und einer ganzen Reihe von Firmen in Staatsbesitz geprägt war - die Post etwa -, sahen diese Ökono­ men die Antwort auf die Probleme in 
Deregulierung, Liberalisierung und Privatisierung. Beide Begründungen für die Not­ wendigkeit von Stnikturreformen erfahren weite Unterstützung in der Finanzpresse, 
und doch finden sich keine empirisch belegten Indizien, die ihnen ein glaubwürdiges Fun­ dament geben. Wie man sehen wird, liegen Beweise in grosser An­ zahl vor, die erhärten, dass ein Überangebot an Produktionsfakto­ ren besteht/bestand und ein signifi­ kanter und nachhaltiger Druck auf den Faktorenpreisen lastet/lastete. Professor Richard A. Werner, ist Verwaltungsrat von ProfitFund­ Com AG, Vaduz (www.profit- fund.com)  und Berater des Global Macro Fund. Er ist Autor von «Princes of the Yen» (M. E. Sharpe, New York), ein Bestseller in Japan. Die alleinige inhaltliche Verant­ wortung für diesen Beitrag liegt beim Verfasser. 
Schweizer Franken 1.5% Euro 2 % US Dollar 1.5% Japanische Yen 0.75% Auswahl verzinster Konti 'Sparkonto CHF 0.50 % Jugendsparkonto CHF 1.0 % Alterssparkonto CHF . 0.75 % Euro-Konto EUR 0.50 % Festgeldanlagen In CHF . 'Mindestbetrag CHF 100 000.- Laufzeit 3 Monate 0.125% Laufzeit 6 Monate 0.375 % Laufzeit 12 Monate 0.625 % Kassenobligationen 'Mindeststückelung CHF 1000- 2 Jahre 1.5000 % 7 Jahre 2.1250 % 3 Jahre 1.6875% 8 Jahre 2.1875% 4 Jahre 1.8125% 9 Jahre 2.2500% 5 Jahre 1.9375 % 10 Jahre 2.3125% 6 Jahre 2.0625% i VP Bank-Titel "23.12. 2005 (17:30 h) VP Bank-Inhaber CHF 214.00 VP Bank-Namen CHF 18.50 Edelmetallpreise "23.12.2005 Kau) Vertäut Gold 1kg CHF 21 '079.00 21 '329.00 Gold 1 Unze USD 497.15 500.15 Silber 1 kg CHF 345.90 355.90 k Wechselkurse 23.12. 2005 Noten USD GBP EUR 
Kaul Verkauf 1.268 1.368 - 2.217 2.357 1.525 1.585 Devlsan Kiul Verkaut EUR 1.542 1.572- ' VP-Bank-Kunden beziehen Euronoten an den VP-Bank-Automatan zum Devisenkurs. Alle Angaben ohne Gewähr. Vervraltungs- und Privat-Bank Aktiengesellschaft 9490 Vaduz - Aeulestrasse 6 - Id. +«»066 05500 VP Bank Fondslellung Aktiengesellschaft 9490 Vaduz - Schrredgass 6 - Tel +423 235 6699 - vpf®vpOank.com
	        

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