Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

FREITAG, 23. DEZEMBER 2005 VOLKS BLATT 
INTERNATIONAL 
16 BLATT 
I SPLITTER Friedensfahrplan für Kolumbien HAVANNA - Die kolumbianische Regierung und die Rebellenorganisation «Nationales Be­ freiungsheer» (ELN) haben sich darauf geei­ nigt, Ende Januar Friedensgespräche aufzuneh­ men. Das teilten die beiden Parteien bei einem Treffen in Havanna mit. Vertreter der zweit- grössten kolumbianischen Rebellengruppe und der Regierung von Präsident Alvaro Uribe schlössen am Mittwoch in der kubanischen Hauptstadt fünftägige Gespräche ab, die von der Schweiz, Norwegen und Spanien begleitet wurden. Anwesend war auch der Literatumo- belpreisträger Gabriel Garci'a Märqucz. (sda) Moslembruderschaft bezeichnet Holocaust als Mythos KAIRO - Nach dem iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad hat gestern auch der Chef der ägyptischen Moslembruderschaft den Holocaust als Mythos bezeichnet. Mit der glei­ chen Formulierung hatte Ahmadinedschad am 14. Dezember internationale Entrüstung her­ vorgerufen. «Die westliche Demokratie hat - sofern der Mythos des Holocausts betroffen ist - jeden angegriffen, der nicht die Darstellung der Söhne Zions teilt», hiess es in einer Erklä­ rung von Mohammed Mahdi Akef. Die von ihm geführte islamistische Moslembruder­ schaft ist seit kurzem die stärkste Oppositions­ gruppierung im ägyptischen Parlament, (sda) Jennifer Aniston will sich niemals for Liebe verschllessen - Trotz ihrer Trennung von Hol- tar Brad Pitt glaubt Jennifer Aniston an die grosse Liebe. «Ich möchte mich, der Liebe verschliessen. Das wäre auch falsch», sagte die Schauspielerin der Zeitschrift «Gala». Dies wäre 
der sichere Weg ins Unglück. Sie habe Frieden mich sich und dem Jahr 2005 gemacht: «Ich bin nicht der 
Typ, der, sich ewig in der Thiurigkeit windet», betonte sie. Aniston und Pitt hatten im Januar 2005 ihre"Trennung im fUnfiten Ehejahr bekannt gegeben. (AP) 
«Absurde» Vorwürfe Saddam Hussein bekräftigt Foltervorwurf gegen USA BAGDAD - Der frühere Irakische Präsident Saddam Hussein hat den Vorwurf bekräftigt, kn US-Ge­ wahrsam geschlagen und gefol­ tert worden zu sein. Er bezeich­ nete die Mitglieder der US-Regie­ rung 
in Washington als Lügner. Vor dem Sondergericht in Biigdad sagte Saddam Hussein am Donners­ tag, wenn die US-Regierung seine Folter bestreite, lüge sie genauso wie vor dem Irak-Krieg, als sie Bagdad des Besitzes von Chemie­ waffen beschuldigt habe. Auch Sad­ dam Husseins Halbbruder Barsan Tikriti erhob Misshandlungsvor­ würfe. Bei einer Verurteilung droht ihnen die Todesstrafe. Der zuständi­ ge Untersuchungsrichter sagte, bei ihm sei während der Ermittlungen keine Beschwerde wegen Miss­ handlungen eingegangen. Saddam Hussein bezeichnete das Weisse Haus in Washington als «Lügner Nummer eins in der Welt». «Sie haben gesagt, dass ich Verbindungen zum Tenorismus hatte und später eingeräumt, dass ich keine hatte», fügte er hinzu. Die von den Misshandlungen stammen­ den Verletzungen habe er von drei US-Ärztetcams untersuchen lassen. Saddam Hussein äusserte sich im Anschluss an die Aussage eines Zeu­ gen, 
der über Repressalien gegen Bewohner des schiitischcn Dorfs Dudschail im Jahr 1982 berichtete. 
Vor dem Sondergericht in Bagdad: Saddam Hussein bezeichnet Washington als Lügner Nummer eins. Ein weiterer Zeuge sagte, er habe gesehen, wie seinerzeit im Gefäng­ nis von Abu Ghraib bei Bagdad ein Kind vor den Augen seiner Mutter gefoltert worden sei. Pro-Saddam-Hussein- Demonstration Am zweiten Tag in Folge gingen Anhänger von Saddam Hussein aus Solidarität mit dem früheren Staats­ chef in dessen Heimatort Tikrit auf die Strasse. Eine ähnliche Kundge­ bung fand in Dur in der gleichen Region statt. Der Sprecher des US-Präsidialamts, 
Scott McCIellan, hatte Saddam Husseins Foltervor­ würfe am Mittwoch als «absurd» zurückgewiesen. Angesichts seiner grausamen Herrschaft sei es «hoch­ gradig zynisch», dass der frühere Machthaber nun derartige Beschul­ digungen erfinde und den im Fern­ sehen übertragenen Prozess als öf­ fentliche Bühne zur Rclativicrung seiner Missetaten nutze. Richter: Gott beobachtet mich Risgar Mohammed Amin, der Vorsitzende Richter im Prozess ge­gen 
Saddam Hussein und sieben seiner ehemaligen Gesinnungsge­ nossen, sah sich derweil genötigt, seinen von vielen Irakern als zu nachgiebig empfundenen Stil im Gerichtssaal zu verteidigen. «Wenn ich im Gericht sitze, geht mir nur sehr wenig durch den Kopf, denn meine Gedanken kreisen alleine da­ rum, wie man der 
Gerechtigkeit Ge­ nüge tun kann, denn Gott beobach­ tet das Tun des Richters», sagte er der irakischen Zeitung «El Bajina el Jadida». Amin vertagte gestern den Prozess auf den 24. Januar, (sda) Eine Milliarde Dollar Schaden Streik in New York - Gewerkschaft zur Beendigung des Streiks bereit NEW YORK - In New York hat sich gestern ein Ende des Streiks im öffentlichen Nahverkehr abge­ zeichnet Die Streikführer woll­ ten ihren Mitgliedern empfehlen, wieder zurück an die Arbeit zu gehen. Dann sollten neue Tarif- vertiandlungen beginnen. Am dritten Streiktag kamen die New Yorker Transportarbeiter-Gewerk­ schaft TWU und die städtischen Nahverkehrsbetriebe MTA übercin, die Tarifverhandlungen wieder auf­ zunehmen. Bedingung dafür war die vorherige Aussetzung des Streiks. Der Gouverneur des Staates New York, George Pataki, sagte am Don­ nerstag, die Gewerkschaftsführer würden ihren Mitgliedern 
empfeh-Langes 
Warten auf ein Taxi am dritten Streiktag in New York. len, die Arbeit wieder aufzunehmen. Der Vermittler Richard Curreri sagte, eine Einigung in dem Tarifkonflikt um höhere Löhne und Renten sei 
zwar noch nicht erreicht. Er habe je­ doch «fruchtbare Verhandlungen» geführt. Beide Seiten seien wieder gesprächsbcreit. Curreri hatte den 
Parteien einen Kompromiss vorge­ schlagen, durch den beide das Ge­ sicht wahren können: Die Verhand­ lungen werden offiziell erst nach dem Ende des Streiks wieder aufge­ nommen. Gleichzeitig deuteten die Arbeitgeber Kompromissbereit­ schaft in der strittigen Frage der Renten an. Man hoffe, dass der Verkehr am Freitagmorgen wieder aufgenom­ men werden könne, sagte Curreri. Die Verkehrsbetriebe schätzten, dass es 12 bis 24 Stunden dauern könne bis alle Verbindungen wieder voll­ ständig bedient würden. Die Stadt­ behörden bezifferten den wirtschaft­ lichen Schaden für New York wäh­ rend den drei Streiktagen auf eine Milliarde Dollar. (sda) ANZEICiK VULj^C'AJID \ r S" 
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Umstrittenes Recht Frankreich verschärft Anti-Terror-Recht PARIS - Frankreich verschärft sein Anti-Terror-Recht. Reide Kammern des Parlaments ver­ abschiedeten am Donnerstag im Eilverfahren eine Vorlage von Innenminister Nicolas Sar- kozy. Der Text weitet die Befug­ nisse von Polizei und Justiz aus. Er sieht einen deutlichen Ausbau der, Videoüberwachung sowie verstärk­ ten Zugriff auf Telefon- und Inter­ netdaten vor. Polizeigewahrsam für Terrorverdächtige wird von vier auf sechs Tage verlängert, verurteilten Tfcrroristen drohen höhere Strafen. Das Anti-Terror-Recht, eines der schärfsten in Europa, soll ab dem Jahreswechsel gelten. In der Debatte hatte Sarkozy auf den Erfolg der Vi-deoüberwachung 
bei der Aufklärung der Anschläge auf Londoner U-Bah­ nen und Busse im Juli verwiesen. Das Gesetz wurde durch Sarkozys bürgerliche UMP und die liberale UDF verabschiedet. Die oppositio­ nellen Sozialisten enthielten sich in der Nationalversammlung, im Senat stimmten sie mit den Kommunisten dagegen. Der kommunistische Ab­ geordnete Andrt Chassaigne warf der Regierung vor, sie trage zu einer unzulässigen «Vermengung zwi­ schen Terrorismus und Einwande­ rung, Terrorismus und Jugend» bei. Zudem seien dadurch die individuel­ len Freiheiten gefährdet. Die sozia­ listischen Senatoren wollen die Ver- fassungsrichtcr anrufen, um den Text noch zu kippen. (sda) 
+ + + +•+ Zu guter Letzt...* + * + + Weihnachtlicher Geldsegen In Spanien MADRID - Die legendäre Weihnachtslotterie «El Gordo» (Der Dicke) hat gestern zahlrei­ che Spanier mit Gewinnen im Gesamtwert von gut zwei Milli­ arden. Euro beglückt. Besonders gross war die Freude in der 30 000-Einwbhner-Stadt Vic nördlich von Barcelona, auf die das Los für den Höchstpreis mit der Nummer 20085 entfiel. Alle 1700 Tickets mit dieser Nummer wurden in Vic verkauft 
1, für jedes gab es 300 000 Euro. Ein Geld­ segen von mehr als 500 Milüo-' nen Euro ging somit auf die Kleinstadt nieder. «Darauf ha­ben 
wir seit Jahren gewartet», sagte ein Mitarbeiter der ört­ lichen Lottostelle, Miquel Codi­ na, der spanischen Nachrichten­ agentur Efe. Schon seit Jahren verkaufe das Büro die Lose mit der. Nummer 20085. (AP)
	        

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