Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

DIE WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN FÜR LIECHTENSTEIN FREITAG, 23. DEZEMBER 2005 „ SEITE 5 WICHTIG Wie die Unaxis-Kon- zernleitung den Stand­ ort Balzers/Trübbach einstuft und wie dessen Zukunft aussieht. g 
UNVERÄNDERT Wie sich der Schweizer Arbeitsmarkt präsen­ tiert und in welcher Branche es am meisten offene Stellen gibt, ß 
ZURÜCK Welche Beteiligung den Financier Martin Ebner wieder ins Ge­ spräch bringt und wie die Börse reagierte. 0 
JAHRESHOCH Was die Aktie des Rückversicheres Con- verium gestern auf ein Jahreshoch hat steigen lassen. g sa; NEWS 
«Uberraschen Sie den Kunden» HYPOf INVESTMENT BANK LIECHTENSTEIN 
Ethisch-ökologische Evolution VADUZ - Die Hypo Investment Bank (Liechtenstein) AG ist der Off-Shore-Spezia- list der Vorarlberger Landes- und Hypothe­ kenbank AG. Und sie ist Spezialist für ethisch-ökologische Geldanlagen. «Wir be­ treuen Kunden, die nicht mit Investments wie Zigaretten oder Alkohol ihr Geld verdienen wollen», sagt Andreas Insam, CEO der Hypo Investment Bank in Vaduz. «Bemerkenswert viele einzelne Anleger wollen gemeinnützig ansparen und damit Pädagogik, Kultur, Wis­ senschaft oder ökologische Landwirtschaft fördern. Wir begleiten diese Evolution mit grosser Freude.» 2005 akquirierte die Bank über 200 Mio. Franken Neugclder, verwaltet zurzeit 1 Milliarde Kundenvermögen und ver­ dient nach Steuern über 5 Mio. Franken, was einer Steigerung um 35 Prozent entspricht. In diesem Jahr hat die Hypo Investment Bank (Liechtenstein) auch die Weichen für ein grosszügi­ ges neues Domizil in Bendern ge­ stellt. Zu­ dem hat sie eine Türkei- Abteilung eröffnet, mit dem 
Ziel, türkisch- stämmige vermögende Privatkunden in Istanbul, Izmir, Ankara und Deutschland zu betreuen. Von Vaduz aus werden zugleich die Märkte Öster­ reich, Deutschland, England, Italien und ganz Osteuropa (Schwerpunkt sind die 10 neuen EU Länder) bearbeitet. 2006 ist geplant, das grüne Licht für eine Präsenz in Asien zu be­ kommen. Erfolgreiche Marktstrategie der Va­ duz Bank ist: «Ein Kundenbetreuer und zwei Kontoverbindungen, das heisst ein Konto bei der Hypo Liechtenstein und gleichzeitig ein Konto bei der Hypo Vorarlberg». (köpf) US-Konjunkturbarometer im November gestiegen WASHINGTON - Der Index der Frühindi­ katoren für die wirtschaftliche Aktivität in den USA ist im November etwas stärker als erwartet gestiegen. Das Konjunkturbarome- ter, das Hinweise auf die Entwicklung der weltgrössten Volkswirtschaft in den kommen­ den Monaten gibt, sei um 0,5 Prozent auf 138,8 Zähler geklettert, teilte das Wirtschafts­ forschungsinstitut Conference Board am Donnerstag mit. (sda) EU droht Microsoft mit täglichem Millionen-Bussgeld BRÜSSEL - Mit der beispiellosen Andro­ hung eines täglichen Bussgeldes von zwei .Millionen Euro erhöht die EU-Kommission den Druck auf Microsoft zur Erfüllung von EU-Sanktionen. Knapp zwei Jahre nach Ver­ hängung einer Rekord-Strafe von knapp 500 Mio. Euro stellten die EU-Wettbewerbshüter in einem Mahnbrief fest, dass der weltgrösste Softwarekonzern Auflagen zur Öffnung des Betriebssystems Windows nur unzureichend erfüllt. Die Kommission setzte am Donners­ tag in Brüssel Microsoft ein neues Ultima­ tum bis zum 25. Januar 2006: Von diesem Termin an kann die tägliche Strafe verhängt werden. (sda) 
Serie Wirtschaft 2005: VP Bank verbessert Service und Marktbearbeitung VADUZ - Bis 2010 will die VP Bank zu den besten Privatban­ ken Europas zählen. Mit dem Ziel, Investoren, Kunden, Mitar­ beiter zufrieden zu stellen. Die Strategie sei, ganz gewöhnliche Dinge ganz ungewöhnlich gut zu machen, sagt CEO Adolf E. Real. • Kornella Pfilffa r  " Volksblatt: Herr Real, mit einer guten Performance stieg das be­ treute Kundenvermögen der VP Bank im ersten Halbjahr auf 27,6 Milliarden Franken. Wie verlief das Bankenjahr 2005 für die VP Bank? Adolf E. Real: Die VP Bank Gruppe hat im Rahmen ihrer strate­ gischen Planung weitere beachtli­ che Fortschritte erzielt. Diese kom­ men unter anderem in folgenden Aktivitäten und Resultaten zum Ausdruck: Das Marktbearbeitungs- konzept wurde weiter umgesetzt und die geogralische Präsenz mit der Eröffnung der Repräsentanz in Moskau erweitert. Die VP-Bank- Gruppe hat von Standard & Poor's das Rating «A» erhalten. Damit sind wir eine der wenigen offiziell bewerteten Privatbanken in Liech­ tenstein und der Schweiz. Auf dem Weg zur Excellence wurden vielfältige Fortschritte er­ zielt. Mehrere Geschäftsprozesse wurden im Sinne der Business Ex­ cellence verbessert und ISO zertifi­ ziert. Die VP Bank Vaduz und die VP Vermögensverwaltung GmbH München wurden vom angesehe­ nen «Elite Report» mit dem Prädi­ kat «magna cum laude» ausge­ zeichnet. Diese und weitere Aspek­ te bestätigen uns in der Richtigkeit unserer strategischen Ausrichtung. Insgesamt präsentiert sich das lau­ fende Geschäftsjahr erfreulich. Sind Sie zufrieden mit den Neu- geldzuflüssen? Die VP Bank konnte im 2005 gruppenweit Akquisitionserfolge verbuchen, die klar darauf hinwei­ sen, dass unsere nachhaltig ausge­ richteten Massnahmen zur Verbes­ serung unserer Serviccqualität und zur Intensivierung der Marktbear­ beitung Früchte tragen. ~- Der Reichtum in Europa wächst langsamer, lohnen sich da ver­ stärkte Aktivitäten in Deutsch­ land? Deutschland ist einer der wich­ tigsten Märkte für die VP-Bank- Gruppe. Das Potenzial für unsere Dienstleistungen ist dort nach wie vor gross. Die allgemeine Wirt­ schaftslage und die teilweise nega­ tive Stimmung dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, dass in Deutsch­ land sehr viele Vermögen vorhan­ den sind, welche ein Bedürfnis nach systematischer Betreuung im Sinne unseres Ansatzes von Private 
Adolf 
E. Real: Deutschland ist einer der wichtigsten Märkte für die VP- Bank-Gruppe. Banking haben. Die Konkurrenz auf dem deutschen Markt ist gross. Gleichzeitig hat sich aber auch ge­ zeigt, dass wir als Nischenanbieter mit unserem Ansatz der individuel­ len Betreuung grosse Chancen ha­ ben. Wie eingangs erwähnt, wurden 
v die VP Bank in Vaduz und die VP Vermögensverwaltung in München mit «magna cum laude» ausge­ zeichnet. Wir gehören damit zu den besten Verinögensvcrwaltern im deutschsprachigen Raum. Sie setzen auf den Wachstums­ markt Osteuropa. Wie erfüllen sich die Erwartungen in Mos­ kau? Osteuropa - insbesondere die neuen EU-Länder - haben grosses Wachstumspotenzial und bieten viele Möglichkeiten für Private Banking-Anbieter. Russland ist ein attraktiver Markt, welcher sich wirtschaftlich ebenfalls überdurch­ schnittlich entwickelt. Damit erge­ ben sich auch Chancen für die Be­ treuung von Vermögen. Seit kur­ zem sind wir erfolgreich mit unse­ rer Repräsentanz in Moskau vertre­ ten. Die bisherigen Entwicklungen entsprechen voll und ganz unseren Erwartungen. Ziel der VP Bank ist ja, als Mit­ glied der European Foundation for Quaiity Management bis 2010 zu den besten Privatbanken Eu­ ropas zu gehören. Ganz gewöhn­liche 
Dinge ganz ungewöhnlich gut zu machen, was gehört dazu im Private Banking? Überraschen Sie den Kunden. Er­ ledigen Sie etwas für Ihn, wovon er ausging, dass er selber dafür sorgen muss. Wenn er sich auf Parkplatz­ suche einstellt, reservieren sie ihm einen und stehen allenfalls mit dem Schirm bereit. Bieten Sie ihm mehr, als er erwartet. Fangen Sie bei Details an, suchen Sie diese überall, natürlich auch im Kernge­ schäft. Wenn Sie all diese kleinen Potenziale ausnutzen, dann werden Sie als ungewöhnlich gut wahrge­ nommen, als Privat Banker oder auch in jedem anderen Beruf, bei dem Sie mit Kunden zu tun haben. Falls Sie jetzt denken, dies sei-leicht, 
dann lade ich Sie dazu ein, es zu versuchen, und Sie werden er­ kennen, wie hoch dieser Anspruch in seiner Konsequenz ist. Die VP Bank gehört zu den drei grössten Fondsanbietern in Liechtenstein. Wie entwickelt sich das Fondsgeschäft? Für die VP-Bank-Gruppe gehört das Fondsgeschäft zu einem der wichtigen Geschäftsfelder. Es hat sich im Jahr 2005 erneut positiv entwickelt und konnte zweistellige Zuwachsraten in Volumen und Er­ trag verzeichnen. Für 2006 sind wir ebenfalls optimistisch und rechnen mit einer ähnlich freundlichen Ent­ wicklung wie in den Vorjahren. Grosse Hoffnung legen wir dabei auf die sich bereits jetzt abzeich­ nenden positiven Effekte aus der Totalrcvision des liechtensteini­ schen Fondsgesetzes (IUG), die im Herbst 2005 abgeschlossen wurde. Mit diesem neuen Gesetz wird die Attraktivität des 
Fondsplatzes Liechtenstein im internationalen Wettbewerb weiter gestärkt, wovon auch die VP Bank profitieren wird. Was erwarten und planen Sie für 2006? Wir haben uns auch für das Jahr 2006 ehrgeizige Ziele gesetzt. Es geht vor allem darum, unsere Kern­ kompetenzen in der Kundenbetreu­ ung, im Investmentprozess und der offenen Architektur der Produkte weiter auszubauen. Die VP Bank hat eine starke Ertragskraft und ge­ hört zu den besten Vermögens- verwaltern im deutschsprachigen Raum. Wir trachten danach, diese Position durch systematische und ständige Verbesserung*unserer Qua­ lität weiter auszubauen. Schliess­ lich möchte ich noch erwähnen, dass im Jahre 2006 die VP Bank ihr 50-Jahr-Jubiläum feiern kann. Wir dürfen mit Stolz auf ein halbes Jahr­ hundert zurückblicken, das die Ent­ wicklung der VP Bank von den be­ scheidenen Anfängen in Liechten­ stein zu einer international tätigen Bankengruppe gesehen hat. Diese Entwicklung gibt uns auch Ansporn für eine erfolgreiche Bewältigung der künftigen Herausforderungen. WIRTSCHAFT IM GESPRÄCH Die Finanzmärkte waren 2005 mit schwer einschätzbaren Ereignissen konfrontiert; der Gefahr einer Wo- gelgrippe-Pandemie, den Hurrika­ nen «Katrina» und «Rita», den Ter- roranschlägen in London, der Ent­ wicklung des Irak-Konfliktes. Trotzdem reagierten die Anleger Uberraschend gelassen. Entspre­ chend gut verlief das Jahr für den Fi­ nanzplatz Liechtenstein. Das Liech­ tensteiner Volksblatt hat für die Se­ rie «Wirtschaft im Gespräch» bei den MeinungsfUhrem der liechten- steinischen Wirtschaft nachgefragt. 
Bisher erschienen: Dienstag, 20. Dezember 2005: Regierungschef Otmar HAS­ LER: Wie ein moderner Finanz­ platz-vom «EU-Pass» profitiert: Mittwoch, 21. Dezember 2005; Thomas PISKE und Michael LAUBER; Warum der Bankplaty seine 
Trümpfe stärker spielen sollte. Donnerstag, 22. Dezember 2005: Josef FEHR: Wi? dteXan- desbank ihre Wachstunisstrategie umsetzt.
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.