Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

DIENSTAG, 20. DEZEMBER 2005 b?A?!I INLAND 
3 VGH-IN FORMATION Sitzungen des Verwaltungsge­ richtshofs vom 21. Dezember VADUZ - Der Verwaltungsgerichtshof tagt morgen Mittwoch, den 21. Dezember 2005, in folgenden nichtöffentlichen Sitzungen: • VGH 2005/55: Widerruf Niederlassungs- bcwilligung • VGH 2005/82: Sozialhilfe/Verfahrenshilfe • VGH 2005/89: Sozialhilfe/Vcrfahrenshilfe • VGH 2005/46: Erlöschen der Niederlas­ sungsbewilligung • VGH 2003/10: Erlöschen der Niederlas- sungsbcwilligung • VGH 2005/60: Familiennachzug • VGH 2005/32: Hochspannungsleitung • VGH 2005/78: Kündigung Pachtvertrag • VGH 2005/33: Zonierung Triesenberg • VGH 2005/57: Führerausweisentzug • VGH 2005/15: Lageranbau • VGH 2004/96: Regelung Bürgergenossen- schaft • VGH 2005/74: Bewilligung für Rechtsan- waltsgesellschaft • VGH 2005/12: Wild-Winterfütterung • VGH 2005/17: Wild-Winterfütterung in öffentlich-mündlicher Verhandlung um 14 Uhr: • VGH 2005/64: Asyl. (pafl) HILFE BEI ESSSTÖRUNGEN Essen als Problem TRIESEN - Gelegentliche Gewichtsproble­ me kennen die meisten von uns. Wenn wir uns gehen lassen und zunehmen, hat das meis­ tens Gründe: Oft liegt es am Stress, an unse­ rer Unzufriedenheit, wir müssen uns «was Gutes tun». Der Grund für das Abnehmen ist gleicht Angst, grosser Ärger oder Trauer. Wenn die Ursachen verschwunden sind, lösen sich meistens auch die Essprobleme. Personen mit Essstörungen sind einen gros­ sen Teil des Tages gedanklich mit dem Essen beschäftigt, beziehungsweise mit der Nah­ rungsbeschaffung oder mit Überlegungen, wie sie die aufgenommenen Kalorien wieder loswerden. Essen bringt dabei keinen Genuss, es ist eher mit Schuld- und Schamgefühlen verbunden. Hunger und Sättigung sind nicht mehr, oder nicht mehr zuverlässig, spürbar. Es ist deshalb nicht sinnvoll, mit betroffenen Personen vor allem über das Essverhalten und dessen Korrekturen zu reden. Unbedingt mit berücksichtigt werden muss, dass die Betrof­ fenen nicht nur den Kontakt zu ihrem Körper verloren haben, sondern auch ihren Selbst­ wert und den Kontakt zur sozialen Umwelt. Essstörungen sind seelisch bedingte Störun­ gen. Die Betroffenen finden oft aus eigener Kraft nicht den Weg aus dem Problem heraus. Sie benötigen professionelle Hilfe. Ein erster wichtiger Schritt der Therapie ist, die «Sprache» der Ess-Störung zu übersetzen, zu begreifen, worum es bei Ess-Sucht, Ma­ gersucht und Ess-Brcch-Sucht geht. Dies kann die einzelne Teilnehmerin besser verste­ hen, wenn sie nicht nur die eigene Geschich­ te sieht und erlebt, sondern auch jene von an­ deren Frauen (die genannten Ess-Störungen kommen bei Männern seltener vor). Die Teilnehmerinnen motivieren und unter­ stützen sich gegenseitig auf ihrem Weg der Veränderung. Manchmal ist es für die Teil­ nehmerinnen aber auch einfach sehr wichtig, im Rahmen der Gruppe von den eigenen Pro­ blemen erzählen zu können und verstanden zu werden - ohne Veränderungsdruck. 
AN/.EICil-II« Netz Werk Verein für Gesundheitsförderung Landstrasse 194,9495 Triesen Tel +423 399 20 82,  www.netzwerk.l Die Gruppe trifft sich regelmässig in den Räumen des «NetzWerks», Verein für Ge­ sundheitsförderung, Landstrasse 194, 9495 Triesen. Das erste Treffen im neuen Jahr fin­ det am Donnerstag, den 12. Januar 2006, statt. Begleitet wird die Gruppe von einem Psychotherapeuten. Weitere Auskünfte und Anmeldung unter Telefon 399 20 82 oder per E-Mail an  netz@netzwerk.li .  (PD) 
«Zumindest gewisse Fortschritte» Liechtenstein zieht Bilanz über die WTO-Ministerkonferenz in Hongkong HONGKONG/VADUZ - «Das Tref­ fen in Hongkong hat nicht die Insgeheim erhofften Resultate gebracht. Angesichts der schwierigen Ausgangslage kann aber keineswegs von ei­ nem Scheitern der Konferenz gesprochen werden. Es wurden ein Minlmalkonsens und zumin­ dest gewisse Fortschritte er­ zielt: Dieses Fazit zog Liechten­ steins Aussenminlsterin Rita Kleber-Beck Uber die WT0-MI- nisterkonferenz In Hongkong. Aussenministerin Rita Kieber- Beck wurde an der knapp einwö­ chigen Ministerkonferenz von Bot­ schafter Norbert Frick, Ständiger Vertreter Liechtensteins bei der WTO in Genf, begleitet. Desolater Zustand Beim Entwurf einer Ministcrer- klärung von Hongkong, ein neunsei­ tiges Dokument mit mehreren um­ fangreichen Anhängen zu einzelnen Sachthemen, handelte es sich dann im Wesentlichen auch um nichts an­ deres als ein Spiegelbild des desola­ ten Zustandes der Verhandlungen. Klar herausgearbeitet waren die unterschiedlichen Positionen, vor al­ lem in Bezug auf die Verhandlungs­ gebiete Handel mit Agrarerzeugnis- sen oder mit Industrieprodukten, die für Hongkong als Kernfragen be­ zeichnet wurden. Aus europäischer Sicht war dieser enttäuschende Ver- handlüngsstand darauf zurückzu­ führen, dass bisher ernstlich nur über den Agrarhandel, nicht aber auch über Industriegüter, Dienstleis­ tungen und WTO-Regeln verhandelt worden ist. Tatsächlich haben es die grossen Agrarexportcure wie Brasi­ lien, Australien und Argentinien ver­ standen, alle anderen Verhandlungs­ themen als die Liberalisierung des Handels mit Agrarprodukten prak­ tisch zu boykottieren. Das Entwtcklungspaket Vor allem die Europäer forderten, den Entwicklungsländern seitens der Industrieländer und der wirtschaftlich fortgeschrittenen Schwellenländer bereits in Hong­ kong ein konkretes Entwicklungs­ paket auf den Tisch zu legen. Sie sollen insbesondere eine Befreiung von deren Lieferungen von Zöllen und mengenmässigen Kontingen­ ten für Agrar- und lndustrieprbduk- te, eine Erleichterung bei den Ur­ sprungszeugnissen, Aspekte einer Finanziellen Hilfeleistung und ei­ ne Berücksichtigung der Erosion der Handelspräferenzen umfassen. Weiter wurden die WTO-Mitglie- der aufgefordert, zugunsten dieser Entwicklungsländer nationale Kon­ zessionen vorzubereiten, um wel­ che in Hongkong ein multilateraler Rahmen gezogen werden kann. In diesem Entwicklungspaket sollen sich auch unmittelbar multilaterale Sonderregelungen zugunsten der ärmsten Länder der Dritten Welt finden. Einige dieser Regelungen konnten schon im Vorfeld der Kon­ ferenz beschlossen werden. So wird diesen ärmsten Entwicklungs­ ländern bis zum Juli 2013 Zeit ge­ lassen, um die einschlägigen Be­ stimmungen des WTO-Abkom- mens Uber geistige Eigentumsrech­ te (Trips-Vereinbarung) zu erfüllen (die Übergangsfrist wäre nämlich am 1. Januar 2006 abgelaufen). Liechtensteinisches Statement In der einführenden Generalde­ batte unterstrich Liechtensteins Aussenministerin Rita Kieber-. Beck die Bedeutung, die einem er­ folgreichen Abschluss der 
Welthan-Es 
wurden ein Minimalkonsens und zumindest gewisse Fortschritte erzielt: Aussenministerin Rita Kleber-Beck über die WTO-Ministerkonferenz in Hongkong. delsrunde und einer weiteren Stär­ kung des multilateralen Handels­ systems für die Weltwirtschaft zu­ kommt. Trotz einigen nennenswer­ ten Fortschritten sei Liechtenstein über den Stand der Verhandlungen besorgt und enttäuscht. Die Ver­ handlungen in Genf hätten gezeigt, wie schwierig es sei, die nationalen Interessen und Zielsetzungen so vieler unterschiedlicher Staaten bzw. Wirtschaften unter einen Hut zu bringen. Um die Differenzen zu überwinden brauche es Mut und Weitsicht. Die liechtensteinische Aussenmi­ nisterin kritisierte die zu einseitige Ausrichtung der bisherigen Ver­ handlungen auf das Agrardossier und wies darauf hin, dass letztlich nur ein gut ausbalanciertes Ergeb­ nis den notwendigen Konsens fin­ den könne. Aufgrund der liechten­ steinischen Interessenlage hat Re- gierungsrätin Kieber-Beck für eine ambitiöse Lösung für die Liberali­ sierung im Handel mit Industriegü­ tern und Dienstleistungen und die weitere Beseitigung von nichttari- faren Handelshemmnissen plädiert. Handelslibcralisierungen seien kei­ ne Einbahnstrasse, sie können so­ wohl für Industriestaaten als auch für Entwicklungsländer, im Spe­ ziellen für Schwellenländer, bedeu­ tende Wohlstandsgewinne bringen. Der Agrarhandel Etwas nuancierter argumentierte sie in Bezug auf den Agrarhandel. Es sei keine Frage, dass einerseits die Agrarwirtschaften der Indust­ riestaaten weiter reformiert werden müssen und dass diese andererseits in vielen Entwicklungsländern der bedeutendste Wirtschaftszweig sei. Sie wies aber darauf hin, dass in Bezug auf die komparativen Vortei­ le nicht alle Entwicklungsländer aus der gleichen Warte gesehen werden können. Liechtenstein unterstütze deshalb eine spezielle und differenzierte Behandlung der Entwicklungsländer und die Sonderbehandlung der am wenigs­ ten entwickelten Länder. Im Agrar- sektor müsse aber allen Sensibilitä­ ten, auch den unsrigen, und Aspek­ ten wie Multifunktionalität und NachhaJtigkeit der Landwirtschaft Rechnung getragen werden. Es ge­ he nicht nur um Nahrungsmittel­ produktion. Gewisse Schutzmecha­ nismen an der Grenze und die Ab­ geltung gewisser landwirtschaft­ lichen Leistungen müssen WTO- kompatibel bleiben. Zum Schluss unterstützte Regierungsrätin Kie- ber-Beck auch nochmals ausdrück­lich 
die Verabschiedung des zur Diskussion stehenden Entwik- klungspakets. Abschluss mit Minimalkonsens Das Treffen in Hongkong hat nicht die insgeheim erhofften Re­ sultate gebracht. Es wurden ein Mi­ nimalkonsens und zumindest ge­ wisse Fortschritte erzielt. An der Schlusssitzung zeigte sich der WTO-Generaldirektor darüber zu­ frieden, dass die Welthandelsrunde neu zugunsten der Entwicklungs­ länder ausbalanciert worden sei. Die konkretesten Entscheide gab es dann auch zur Förderung und zur weiteren Eingliederung der ärmsten Länder in das Welthandelssystem. Neben den schon im Vorfeld der Konferenz getroffen Beschlüssen zugunsten der Entwicklungsländer werden die rund 50 ärmsten Länder der Welt einen zoll- und quoten­ freien Zugang ihrer Produkte zu den Märkten der Industrie- und Schwel­ lenländer erhalten. Die Sonderrege­ lung gilt bis 2008 und betrifft 97 Prozent der Exportprodukte. AgrarExportsubventlonen Hingegen konnten sich die WTO- Mitglieder zugunsten der Dritten und der Vierten Welt auf die Auf­ lassung sämtlicher wettbewerbs­ verzerrender Agrar-Exportsubven- tionen bis 2013 einigen. Bei der Zolisenkung für Industriegüter konnten die Industriestaaten jedoch durchsetzen, dass die bisher disku­ tierte Formel, wonach höhere Zölle stärker gekürzt werden, im Text 
bleibt. Die ärmsten Länder sind von dieser Formel ausgenommen. Dienstleistungssektor Da vor allem Brasilien versuch­ te, die Verhandlungen mit Maxi­ malforderungen im Bereich Markt­ zugang für Agrarprodukte zu monopolisieren ging viel wertvolle Verhandlungszeit verloren, sodass der Dienstleistungssektor, an dem vor allem die entwickelten Staaten interessiert sind, praktisch nicht diskutiert werden konnte. Jedoch gelang es, entgegen entsprechen­ den Anträgen, die Dienstleistungen * in den Verhandlungen zu behalten. Bei den beiden Verhandlungsbe­ reichen Marktzugang für Industric- erzeugnisse und Dienstleistungen kann also nicht von Fortschritten, sondern eher von der Wahrung des Status quo gesprochen werden. Auch im Agrarsektor konnten die Positionen in Bezug auf den Abbau der internen handelsverzerrenden Subventionen und den Zol labbau nicht weiter angenähert werden, es wurde aber auch keine der auf dem Tisch liegenden Optionen aus dem Text genommen. Der Fortschritt von Hongkong ist, dass der Rahmen für die weiteren Verhandlungen et­ was weiter präzisiert werden könn­ te. Auf dieser Basis kann in Genf nun weiterverhandelt werden. Die ursprünglich für Hongkong vorge­ sehene Verabschiedung der Moda­ litäten soll nun Ende April 2006 er­ folgen. Am Ziel, die Verhandlungen bis Ende 2006 abzuschliessen, wird festgehalten. (pafl) ANZEIGE t ) i i
	        

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